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Veröffentlicht am 20.03.2018

Hörspiel mit Kindern für Kinder, super!

Wieso? Weshalb? Warum? ProfiWissen. Körper
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In dieser Folge ProfiWissen, basierend auf der Sachbuchreihe des Ravensburger Verlages ermitteln die Wissensprofis in der Gesundheitswoche ihrer Schule für die Schülerzeitung. Sie wollen Antworten zu den ...

In dieser Folge ProfiWissen, basierend auf der Sachbuchreihe des Ravensburger Verlages ermitteln die Wissensprofis in der Gesundheitswoche ihrer Schule für die Schülerzeitung. Sie wollen Antworten zu den Fragen ihrer Mitschüler erhalten und befragen dazu eine Ernährungsberaterin, den Schularzt, einen Paralympica-Leichtathleten mit Beinprothese und stellen selbst Experimente an. Doch bei Jette beginnt nun mit 11 die Pubertät. Sie die sonst so hip und neugierig ist und stets im Internet recherchiert, ist plötzlich unsicher und verwirrt, sobald der neue spanische Austauschschüler in der Nähe auftaucht. Da wird es Zeit für ein Gespräch unter Mädels mit Lilli, die zwar erst 9 Jahre alt ist, aber dennoch für Jette ein offenes Ohr hat. So können sie auch über das Reden, was sie gerade von Finns Biolehrerin erfahren haben und die nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund. Doch auch der schlaue Finn (11) und der sportliche Ben (10), wollen nicht all ihre Gedanken zur Pubertät vor den Mädels ausbreiten.

Dieses Wissenhörspiel für Kinder von 8 – 12 Jahren vermittelt wieder sehr unterhaltsam eine große Fülle an lehrplanrelevanten Themen, wie z.B. die Themen Verdauung, der Geruchssinn, oder Fehlsichtigkeit, die Bedeutung des Geruchssinns. Veranschaulicht wird das ganze noch durch ein beschriftetes Skelett in Sprinthaltung oder die Evolution des aufrechten Ganges des Menschen in der Hülleninnenseite. Das Booklet stellt die 4 Wissensprofis Ben, Finn, Jette und Lilli mit Bild und kurzem Steckbrief vor, anschließend folgt der Text des Wissensprofiliedes, gefolgt von einem kleinen Quiz zum menschlichen Körper. Auf der Rückseite des Booklets befindet sich die Trackliste:
Wieso ist unser Körper ein echtes Wunderwerk?
Warum kapierst du Mathe?
Wie schnell kann der Mensch laufen?
Gibt es für jeden Körperteil einen Erstaz?
Warum rettet die Nase dir manchmal das Leben?
Kannst du dich nur von Schokolade ernähren?
Wie reist das Essen durch unseren Körper?
Wie wehrt sich dein Körper gegen Angreifer?
Wieso brauchen manche Menschen eine Brille?
Kannst Du deinen Herzschlag spüren?
Warum klopft das Herz von Verliebten schneller?
Wie gelangt das Blut vom großen Zeh bis zum Herz?
Warum ist dein Blut rot?
Bist du in der Pubertät?
Warum spielen die Hormone manchmal verrückt?
Ist küssen gesund?
Warum gibt eins und eins manchmal eins?
Schadet laute Musik den Ohren?

Das sind fast alles Fragen, die Kinder wirklich interessiert. Sie werden von Kindern, für Kinder gestellt und auch wirklich so beantwortet, daß Kinder es verstehen können, egal ob es um die Zusammensetzung des Blutes oder die Verdauung geht. Besonders gut gefällt mir, daß das Thema Pubertät, nicht nur fachlich korrekt und recht direkt von der Biolehrerin thematisiert wird, sondern auch die Kinder untereinander bzw. heimlich auf Toilette (die zwei Mädels natürlich, wer sonst) darüber sprechen. Durch den konkreten Bezug auf die verliebte Jette mit ihren Stimmungsschwankungen und plötzlichem Erröten, wird das Thema wie nebenbei angesprochen. Das ist für die jungen Zuhörer viel bezogener und auch nicht so peinlich, wie ein Gespräch mit den Eltern oder in der Schule. Hierin sehe ich auch das ganz große Plus dieser Reihe. Es ist ein Hörspiel, in dem Kinder fragen. Dadurch wird das vermittelte Wissen von Kindern viel besser aufgenommen. Klar befragen sie auch oft erwachsene Experten, aber immer wird aus der Sicht der Kinder geschildert. Während andere Wissens-CDs bisweilen belehrend wirken, weil Erwachsene Kindern etwas erklären, finden meine Töchter es super, daß hier die Kinder nachfragen und von ihren Gesprächspartnern ernst genommen werden. Da es sich auch bei den Kindern, um geübte Hörbuchsprecher handelt, klingt es stets natürlich. Die Stimmen sind klar, deutlich und sehr angenehm. „Echte Experten“ wie sie manchmal auf Wissens-CDs bisweilen verwendet werden, klingen schon mal blechern oder dröge, klar, sie sind Wissenschaftler und verdienen kein Geld durch ihre schönen Stimmen. Aber wenn man dem Wissen lauschen soll und die Kinder die CD auch möglichst mehrfach hören sollen, dann ist es wirklich prima, wenn diese von Kindernsprechern aufgenommen werden. Daher mögen meine Töchter 10 und 8 Jahre diese Reihe wirklich gerne und hören sie auch immer wieder freiwillig, besonders, wenn mal wieder zu einem der Themen der Reihe ein Test ansteht.

Wirklich sehr empfehlenswerte 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Für junge Träumerinnen ab 8 Jahren

Emily Windsnap – Teil 1: Das Geheimnis
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Die 12-jährige Emily Windfang (zu Englisch Windsnap) lebt mit ihrer Mutter auf einem Hausboot am Pier ihrer kleinen englischen Küstenstadt. Da ihre Mutter große Angst vor Wasser hat, legt das Boot nie ...

Die 12-jährige Emily Windfang (zu Englisch Windsnap) lebt mit ihrer Mutter auf einem Hausboot am Pier ihrer kleinen englischen Küstenstadt. Da ihre Mutter große Angst vor Wasser hat, legt das Boot nie ab. Auch Emily war noch nie im Wasser. Mit dem Schulwechsel gelingt es ihr, ihre Mutter zu überreden, sie am Schulschwimmunterricht teilnehmen zu lassen. Sie fühlt sich im Wasser sofort in ihrem Element. Doch schon nach wenigen Minuten, spürt sie ein merkwürdiges Gefühl in den Beinen, als würden diese eins werden. Ihr wächst ein Fischschwanz! Schnell verlässt sie das Becken, bevor es ihren Mitschülern auffällt. Völlig verwirrt muß sie erst mal nachdenken. Warum erzählt ihr ihre Mutter nie etwas über ihren Vater? Ahnt ihre Mutter was mit Emily los ist? Emily versteht es ja selbst nicht so ganz, daher springt sie nachts heimlich ins Meer, wo sie sich sofort wieder verwandelt. Am Regenbogenfelsen lernt sie dann das gleichaltrige Meermädchen Shona kennen. Diese weiht sie in die Geheimnisse der Nixenwelt ein und gemeinsam forschen sie nach Emilys Vater.
Der erste Band der Emily-Reihe ist vom WDR als Hörspiel aufgenommen worden, mit namenhaften Sprechern wie Frauke Pohlmann als Emilys Mutter, oder Karlheinz Tafel als Staatsanwalt. Doch auch die Stimmen der jungen Nixen Wanda Kosmala, Céline Vogt und Johanna Bergmann sind wirklich gut gewählt. Sie klingen richtig frisch, mädchenhaft und dennoch kann man sie prima auseinander halten. Ihre Namen werden auch oft genug genannt, um der Geschichte folgen zu können, was bei Hörspielen ja nicht immer der Fall ist. Auch die Klangkulisse ist toll, das Meer rauscht und man fühlt sich sofort an die See versetzt. Neben den tollen emotionsgeladenen Stimmen möchte ich aber auch die Technik nicht vergessen. Nicht nur die Stimmen sind glasklar, sie werden auch nicht von der Geräuschkulisse überlagert. Obwohl man den Eindruck verschiedener Lautstärken hat, muß man den Lautstärkeregler nie verändern. Die Höhen, Tiefen, Bässe und die Lautstärke sind prima ausbalanciert.
Die Geschichte: Gut, ich bin eine Mädelsmutter und kenne H2O, Mako, Aléa Aquarius und Mariella Meermädchen. Wir haben Nixen Barbies und Kostüme. Das Prinzip der Meerjungenfrauen-Menschenmädchengeschichte ist mir also vertraut, wobei ich stets im Hinterkopf hatte, daß gerade dieser erste Emily-Band älter ist, wahrscheinlich sogar als die Barbie Versionen. Sehr schön an dieser Geschichte finde ich natürlich, daß Emily erfährt, warum sie ohne ihren Vater aufgewachsen ist und dass das überhaupt nicht an mangelnder Liebe seinerseits lag. Lustig fand ich die Wahrsagerin vom Pier, Millie, die immer wieder auf Emily aufpassen soll, dabei aber einschläft, am Fernseher klebt, oder ähnliches. Die Geschichte ist stark gekürzt auf nur 51 Minuten und damit deutlich kürzer als Band 2, der als Hörbuch auf 2 CDs eingelesen wurde und 2 h 31 min dauert. Die Buchvorlagen sind gleich dick. Anlässlich des Erscheinens eines neuen 6 Bandes „Die Bestimmung“ (4 CDs, gelesen von Laura Maire) aus der Feder von Liz Kessler, sind die ersten drei Bände noch einmal herausgebracht worden. Die Bände 4 und 5 folgen im Herbst.
Meine Nixenmädels fanden die Geschichte echt schön, bemängeln aber, daß die CD Emily Windsnap heißt, sie im Hörspiel aber Windfang genannt wird. Gut, das kann ich nun auch nicht erklären. Der Gesang der Sirene zu Beginn und zwischendurch ist natürlich „voll schön“. Die Geschichte hat beiden auch sehr gut gefallen, wobei Franziska meinte: „Das Ende ist kein gutes Ende, weil es neugierig macht, auf die nächste CD, die brauche ich aber nun auch!“. Die Geschichte ist schon in sich abgeschlossen, endet aber mit einem Ausblick auf die Fortsetzung, die wir natürlich auch ganz dringend brauchen!

Veröffentlicht am 19.03.2018

Witziges Fußballabentuer - mal ganz anders!

Zombert. Fuballspielen verboten!
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Pünktlich zum EM-Jahr erscheint der zweite Zombert-Band für Erstleser zum Thema Fußball.
Zombie Norbert, der auf dem alten Friedhof lebt, und anders als andere Zombies grunzt und rülpst er nicht, er ernährt ...

Pünktlich zum EM-Jahr erscheint der zweite Zombert-Band für Erstleser zum Thema Fußball.
Zombie Norbert, der auf dem alten Friedhof lebt, und anders als andere Zombies grunzt und rülpst er nicht, er ernährt sich auch nicht von Menschenfleisch, sondern mag viel lieber Fruchtfleisch! Gerade bringt er seinem Papagei Plapperkai neue Wörter bei und immer wenn er wieder eins gelernt hat, bekommt er zur Belohnung eine Frucht. Plötzlich fliegt ein Fußball durch Plapperkais Reifen und Hund Waldi springt hinterher, dicht gefolgt von Zomberts Freund Konrad. Der hatte seinen Fußball schon überall gesucht. Da er nun schon mal auf dem Friedhof war, konnte er ja auch gleich mit Zombert dort ein wenig üben. Zombert, der noch nie von Fußball gehört hat, muß auch noch kräftig üben, damit nicht immer all seine Gliedmaßen dem Ball hinterher fliegen. Doch Friedhofswärter Ignaz findet das gar nicht lustig, als der Ball mitten in seine schöne Torte fliegt. Oh je, das könnte Ärger geben!

Meine Jüngste hat sich total gefreut, daß der lustige Zombert Norbert, der alle seine Gliedmaßen abnehmen und neu zusammensetzen kann, nun ein zweites Abenteuer erlebt. Alle bekannten Figuren aus Band 1 sind wieder mit am Start, dennoch ist es nicht nötig, den ersten Band bereits zu kennen. Diesmal spielen nicht nur die Jungs Fußball, Plapperkai spielt auch mit Worten und es ist schon erstaunlich, wie viele Wörter ihm einfallen, in denen TOR! Vorkommt. Denn der Papagei kommentiert die Spiele. Einige seiner Kombinationen sind sehr witzig und man beginnt schon gleich zu raten, welches Wort er wohl als nächstes nimmt. Doch nicht nur, die Wortspielereien machen Spaß und Zomberts lustige Gliedmaßen, die ein Eigenleben zu haben scheinen, nein für Leseanfänger ist es auch richtig toll, daß die Kleinen den Großen zeigen wo es lang geht! Am Ende sind alle vom vielen Laufen (oder Lesen) so müde, daß sie erschöpft einschlafen. Zombert in seinem kleinen Sarg, mit den Beinen vor dem Grabstein. Einfach nur süß und überhaupt nicht angsteinflößend.

Die Illustrationen von Kai Pannen, der das Buch nicht nur geschrieben, sondern auch illustriert hat, sind wieder die absoluten Hingucker. Beim ersten Band dachten wir schon, daß er sich super für einen Trickfilm eignet (Trickfilmer ist Kai Pannen nämlich auch) und so gibt es für diesen Band auch einen recht langen Trickfilm Trailer.

Die Schrift ist sehr angenehm, schön groß und fett gedruckt in Fibelschrift, mit nicht allzu viel Text pro Seite, dafür aber große farbige Illustrationen. Untergliedert in angenehm kurze Kapitel, ist die Geschichte so fröhlich und lustig, daß die Kinder dann auch gerne freiwillig noch ein Kapitel mehr lesen und noch eins und noch eins. Es ist aber auch wirklich spannend, was sich Zombert und Co. als nächstes einfallen lassen.

So macht Lesen lernen Spaß und auch ältere Kinder lesen die witzigen Geschichten gerne. Wir haben alle viel gelacht und gestaunt, während die Jüngste vorlas.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Ganz schön spannend bei Kira

Kira, Band 02
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Die Sommerferien sind rum und Kira fiebert schon ihrem ersten Tag als Connors Pferdepflegerin entgegen. Ob sie wohl alles falsch macht, oder ob sie mittlerweile von Jule, der großen Schwester ihrer Klassenkameradin ...

Die Sommerferien sind rum und Kira fiebert schon ihrem ersten Tag als Connors Pferdepflegerin entgegen. Ob sie wohl alles falsch macht, oder ob sie mittlerweile von Jule, der großen Schwester ihrer Klassenkameradin Johanna, so viel gelernt hat, das alles gut geht? Doch kaum hat sie Connor so richtig toll zu recht gemacht, da taucht die stylische Katarina auf dem Hof auf und will die Ponys Probereiten, um eines zu kaufen. Ausgerechnet Kiras Connor sucht sie sich als erstes aus und als sie ihn nach einer Stunde Ausritt zurück bringt ist Connor nassgeschwitzt und total erschöpft. Kira bangt darum, daß Katarina sich doch bitte ein anderes Pony aussuchen wird, aber gerade an Connor scheint das ältere Mädchen einen Narren gefressen zu haben. Werden sie schon wieder getrennt, kaum daß Kira und Connor einander gefunden haben?
Dieser zweite Band schließt unmittelbar an den ersten Band „Ein Riesenstück Ponyglück“ an, ist aber durchaus auch eigenständig lesbar. Da auch dieser Band im vorderen Einband alle Hauptpersonen und Ponys mit Bild und Namen abgebildet hat und im hinteren ein Darstellung des Reiterhofs. Während des Lesens liebte es meine Tochter (8 Jahre) immer wieder zu den Ponybildern mit Namen zurückzublättern. Die Illustrationen von Cathy Ionescu sind teilweise dreifarbig (schwarz/weiß/lila) und lockern die Seiten mit großer Schrift auf.
Die Reihe setzt keinerlei Reitkenntnisse voraus und erklärt wunderbar, was was ist. So muß ich zugeben, daß ich die Anweisungen der Reitlehrerin Frau Wickert nicht verstanden hätte, wenn nicht Jule zuvor Kira alles in aller Ruhe erklärt hätte. So kann man mit Kira von Band zu Band mehr Pferdefachbegriffe lernen und auch sein Verständnis für Pferde und die Reiterwelt erweitern. Wirklich ideal für Mädchen die Reiten lernen wollen.
Aber nein, es ist kein Lehrbuch für Reitanfänger. Es ist vielmehr eine wirklich gefühlvolle und sehr altersgerechte Schilderung der Erlebnisse einer jungen Pferdenärrin, der nicht alles in den Schoß fällt, sondern die sich ihren Traum erarbeitet und in diesem Band sondern wirklich erkämpft. Denn während es in Band 1 darum ging alle Personen und Ponys kennenzulernen und wird es im zweiten Band ganz schön brenzlig für Kira. Kaum scheint ihr Traum vom Ponymädchendasein zu verwirklichen, scheint er auch schon zu zerplatzen. Kira ist ziemlich verzweifelt und will nicht einfach aufgeben. Zu pony-glücklich-kribbelig war ihr Start in ihren ersten Tag als Connors Pferdepflegerin und dieses Glück will sie sich auf keinen Fall nehmen lassen. Auch Kiras Wut über die Ungerechtigkeit, die ihr widerfährt können 8 Jährige wirklich sehr gut nachvollziehen. Sowohl die Geschichte, als auch Kiras Gefühls- und Gedankenwelt sind absolut altersgerecht.
Was meiner Tochter auch sehr gut gefällt, ich das ambivalente Verhältnis zu Johanna. Besonders der Satz „ Weil das mit Johanna eben so eine Sache ist. Mal ist sie nett und mal ist sie… puh… eine richtige Ziege“ hat es ihr angetan. Solche Klassenkameradinnen kennt jedes Kind, in unserem Fall die große Schwester die tatsächlich so heißt und es ist ja auch eine sehr treffende Beschreibung für „Geschwisterliebe“, die ja auch oft recht zwiespältig ist.
Hier wird nicht gezaubert oder geflogen, mit Kira gibt es ehrliche Abenteuer, wie sie wirklich vorkommen können, aber nicht minder spannend oder warmherzig sind.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Freundschaft, Liebe, Magie!

Julie Jewels – Teil 1: Perlenschein und Wahrheitszauber
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Julie fiebert ihrem 16. Geburtstag entgegen. Sie träumt von ihrer Sweet Sixteen Party, die ein rauschender Erfolg werden soll und sie endlich aus dem Schatten in die Aufmerksamkeit ihrer Mitschüler und ...

Julie fiebert ihrem 16. Geburtstag entgegen. Sie träumt von ihrer Sweet Sixteen Party, die ein rauschender Erfolg werden soll und sie endlich aus dem Schatten in die Aufmerksamkeit ihrer Mitschüler und vor allem des coolen Noah, dem Gitarristen der Drunken Seagulls, der Schulband bringen soll. Sie spürt, daß er ihr Seelenverwandter ist, doch bisher scheint er sie noch nicht einmal wahrzunehmen. Zu zurückhaltend ist sie wohl, trotz ihres selbst gestalteten Schmucks, der ihr den Spitznamen Jewels eingebracht hat und ohne den sie nicht das Haus verlässt. Als der große Tag kommt, überrascht sie ihre Eltern in einem Gespräch in der Küche. Ihre unbekannte Großmutter mütterlicherseits Daria, hat für Sie ein Geburtstagsgeschenk geschickt, daß ihre Mutter ihr nicht geben will, egal wie sehr der Vater auch auf sie einredet. Aber Julie sucht es und findet eine Schatulle mit geheimnisvollen Zeichen und wunderbaren Schmucksteinen. Als sie ihrer besten Freundin Merle ihre neueste Kreation zeigen will, reagiert diese ganz merkwürdig. Langsam wird Julie klar, daß dies kein gewöhnliches Geschenk war, mit Hilfe des Schmucks aus Darias Schatulle kann sie ihre Mitmenschen magisch beeinflussen. Das ist so unglaublich, daß sie es sogar vor ihrem besten Freund Ben verheimlicht. Fortan stolpert Julie dank des unberechenbaren Schmucks von einem Chaos ins nächste. Auch ihre Sweet Sixteen Party läuft anders als geplant!
Welches junge Mädchen kennt das Gefühl nicht, daß ihr Potenzial von ihrer Umwelt nicht ganz wahrgenommen wird? Julie fühlt sich stets als Mauerblümchen, dabei ist sie doch sooo kreativ. Aber eben nicht so forsch wie ihre ehemals beste Freundin Chrissy in ihren kurzen Röcken und der schwingenden Haarpracht, die kein Problem damit hat Jungs, die ihre gefallen anzusprechen. Durch diese heimlichen Wünsche und Sehnsüchte, die Träume und Erwartungen an den 16. Geburtstag ist Julie Jewels die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörerin gewiß. Dazu kommt das Geheimnisvolle. Wer ist ihre Großmutter und warum darf Julie sie nicht kennenlernen? Was ist so schlimm an Daria?
Die Geschichte hat mich gleich gepackt, allerdings hatte ich die Befürchtung, sie wäre vorhersehbar und könne wohl nicht für 4 CDs, geschweige denn für eine Triologie reichen. Aber die Geschichte ging stets weiter, ohne Längen, dafür mit jeder Menge ungeahnter Katastrophen, auch wenn man mit Julie dachte, daß ja eigentlich nichts schief gehen könnte. Ja, eigentlich, was soll da schon groß passieren? Aber bei Julie, Merle und Ben passiert immer was. Dabei sind Merle und Ben oft sowas wie Julies Stimmen der Vernunft. Auch wenn Merle wohl nicht minder romantisch ist und ebenso fasziniert von der Magie und ihren ungeahnten Möglichkeiten, so wird sie doch von einem ausgesprochenen Harmoniebedürfnis geprägt. Ben hingegen, ist etwas fassungslos, wozu verliebte Mädchen denn alles in der Lage sind. Dennoch gibt er seine Sandkastenfreundin nicht auf, sondern hält zu ihr. Mit Ben und Noah enthält die Geschichte zwei sympathische Protagonisten, während Merle eine super beste Freundin ist und Chrissy und Leonie, die Freundinnen, die dann doch eher Feindinnen sind, sobald sie ihr wahres Gesicht zeigen. So wird die Geschichte gefühlvoll und auch gleichzeitig spannend, denn Chrissy macht Julie das Leben nicht leicht, als ob die Schmuckmagie nicht schon für genug Komplikationen sorgen würde.
Der Stil ist angenehm und frisch, so wie das Klima bei Julie am Meer, leicht und unbeschwert, könnte doch Julies Leben nur ebenso sein. Und genauso spricht Nana Spier auch Julies magische Abenteuer. Ihre wandelbare Stimme klingt erstaunlich jung und passt sich vielen Charakteren wirklich gut an, den weiblichen natürlich besser als den männlichen. Dennoch klingt keiner der von Nana Spier gesprochenen furchtbar nach verstellter Stimme (was mich persönlich immer furchtbar nervt), auch Atemaussetzer muß man nicht fürchten. So bekommt man fast ein Hörspielgefühl, kann der Geschichte aber deutlich besser folgen, da mit immer genau weiß, wer gerade spricht und es gibt keine störenden Lautstärkeschwankungen, wie häufig in Hörspielen. Das magische Gefühl wird noch durch die Instrumentalmusik zu Beginn und zwischen einzelnen Abschnitten in Julies Leben. Spannend und mysteriös zugleich. Auch wenn Nana Spier die deutsche Synchronstimme von Drew Barrymore, Clare Danes und Sarah Michelle Gellar ist, die alle deutlich älter als 16 Jahre alt sind, hört man ihr ihr Alter nicht an, sondern nimmt ihr die 16 Jahre durchaus ab.
Das Hörbuchcover ist sehr liebevoll wie Julies Schmuckschatulle gestaltet und wenn man es aufklappt, findet man Julies „Sweet 16“ Liste, ihre Vorsätze und Erwartungen an diesen lang ersehnten 16. Geburtstag! Wirklich sehr gelungen und ansprechend, passt genau zum Buch, vor allem da auch die Tonträger optisch zu der Schmuckschatulle passen.
Die Geschichte endet sehr harmonisch, doch man ahnt, daß wo Magie im Spiel ist, es so harmonisch wohl kaum weitergehen kann. Sehr sympathische Hauptpersonen, die den Glauben an Magie wach halten und von denen wir noch einige romantische und katastrophale Krisen erwarten können.