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Veröffentlicht am 23.04.2018

In den Straßen von New Orleans

Höllenjazz in New Orleans
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In New Orleans bringt jemand auf brutale Weise Ladenbesitzer um und lässt Tarotkarten am Tatort zurück. Detective Lieutenant Michael Talbot leitet die Ermittlungen um den Mörder zu finden, den alle nur ...

In New Orleans bringt jemand auf brutale Weise Ladenbesitzer um und lässt Tarotkarten am Tatort zurück. Detective Lieutenant Michael Talbot leitet die Ermittlungen um den Mörder zu finden, den alle nur den Axeman nennen.

Das Cover gefällt mir sehr gut und hat mich gleich angesprochen. Das Design lässt mich im ersten Moment zwar eher in Richtung Western denken, als an einen Krimi, aber es ist im Gesamten sehr stimmig.

Die Geschehnisse in New Orleans im Jahre 1919 werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt.
Michael Talbot, der bei seinen Kollegen einen schlechten Stand hat und auch seine Lebenssituation könnte ihn in Schwierigkeiten bringen.
Ida , die sich aus eigenen Antrieb auf Spurensuche begibt und dabei ausnutzt, dass sie sich in zwei Welten bewegen kann.
Und auch Luca, frisch aus dem Gefängnis entlassen, wird auf die Fährte des Axeman angesetzt.
Die einzelnen Charaktere sind sehr gut getroffen und entsprechend ihrer Lebensumstände in Szene gesetzt, so das man neben ihren Gefühlen und Gedanken auch einen guten Einblick in das alltägliche Leben im New Orleans von 1919 erhält, mit all seinen dunklen Seiten, aber auch den hellen.

Sowieso hat es der Autor geschafft mich schnell in seinen Bann zu ziehen mit seiner eindringlichen Sprache, die gleich die richtige Atmosphäre für dieses Buch schafft und diesen typischen New-Orleans-Flair verbreitet, denn diese Stadt lässt sich einfach keinen Stempel aufdrücken, sondern spielt ganz nach ihren eigenen Regeln. So haftet auch dieser Geschichte etwas leicht mystisches an was sich mit den Ermittlungen zu einen sehr spannenden Buch verbindet und alles durchdrungen vom Jazz.

Von mir bekommt dieses Buch eine unbedingte Leseempfehlung. Hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Verdachtsmomente

Krokodilwächter
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Der alte Gregers wollte nur den Müll raus bringen, doch dann stolpert er über eine Leiche. Die Polizei Kopenhagen nimmt die Ermittlungen auf und auch ein Verdächtiger ist schnell gefunden, aber dann taucht ...

Der alte Gregers wollte nur den Müll raus bringen, doch dann stolpert er über eine Leiche. Die Polizei Kopenhagen nimmt die Ermittlungen auf und auch ein Verdächtiger ist schnell gefunden, aber dann taucht eine weitere Leiche auf.

Das Cover enttarnt das Buch schnell als eins von Diogenes, aber was man im ersten Moment für rote Striche hält entpuppt sich als Schnitte, Wunden, die den roten Leineneinband durchschimmern lassen.

Der Thriller wird hauptsächlich aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal den Polizeiassistenten Jeppe Korner, dessen Gefühle ihm auch mal im Weg stehen, der aber zusammen mit seiner Teampartnerin Anette ein gutes Ermittlerduo bildet.
Dann ist da noch die Perspektive von Esther de Laurenti, in deren Haus der Mord geschah und die dadurch unfreiwillig in die Ermittlungen hineingerät.
Von Jeppe und Esther erfährt man einiges im Laufe des Buches und hat auch einen guten Einblick in ihr Leben, ihre Gedanken. Auch die Nebencharaktere sind gut gezeichnet und man erfährt etwas über sie, auch wenn ich mir gewünscht hätte, den ein oder anderen etwas besser kennen zu lernen.

Sprachlich ließ sich das Buch gut lesen und mein Kopfkino fühlte sich schnell angesprochen. Dementsprechend schnell flogen sie Seiten für mich nur dahin und der Autorin ist es gelungen eine Spannung aufzubauen und mich gefangen zu nehmen, ohne das ich dies richtig wahrgenommen habe. Die Spannung entsteht hier nicht durch große Verfolgungsjagden oder Auseinandersetzungen, nein, die hier eingesetzte Spannung ist eher subtiler Natur. Sie schleicht sich von hinten an, hält einen fest und lässt einen nicht so leicht wieder los.

Für mich ein sehr gelungener und schlüssiger Thriller den Katrine Engberg hier vorgelegt hat, der mich voll von sich überzeugen konnte..

Veröffentlicht am 01.04.2018

Bielefeld und Leiche

Yasemins Kiosk
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Die Polizistin Nina kehrt in ihre Heimat Bielefeld zurück um sich um ihre Mutter zu kümmern. Und dann wird im Papiercontainer bei ihrer neuen Wohnung eine Leiche gefunden.

Das Cover finde ich sehr ansprechend ...

Die Polizistin Nina kehrt in ihre Heimat Bielefeld zurück um sich um ihre Mutter zu kümmern. Und dann wird im Papiercontainer bei ihrer neuen Wohnung eine Leiche gefunden.

Das Cover finde ich sehr ansprechend und weckt gleich die Erwartung, dass dieser Krimi nicht in die düstere Sparte gehört.

Und mit dieser Erwartung hat man recht. Schon deswegen, weil man die Charaktere einfach lieb haben muss. Mir waren sie sofort sympathisch und sie wirken in ihrer ganzen Art einfach nur lebendig und authentisch.
Erzählt wird der Krimi aus der Sicht von Nina, Polizistin in Auszeit, die nicht aus ihrer Haut kann und dem Ganzen auf den Grund gehen will.
Außerdem sind da noch Dorothee, Ninas neue Vermieterin, die ihre Finger auch nicht davon lassen, sich selbst an der Ermittlung zu versuchen.
Und Yasemin, die quirlige Kioskbesitzerin, die natürlich auch mitmischen will.
Zusammen sind die Drei ein Gespann, die beim Lesen einfach Spaß machen und einen mit sich in den Fall hineinziehen, ob man will oder nicht. Und so schlecht stellen die Drei sich bei ihren Ermittlungen ja auch nicht an.

Sowieso hat mich dieser Krimi vom ersten Satz an gepackt. „Yasemins Kiosk“ ist eines dieser Bücher, das man am besten in einem Rutsch durchliest und was , mir zumindest, nicht schwer fällt. Denn nicht nur die Charaktere, auch die Sprache ist lebendig und lebensnah und lässt die Seiten einfach so fliegen.

Was mich betrifft, kann die Autorin gerne noch mehr schreiben, ich werde es verschlingen. Dieser Krimi hat mir ausgesprochen gut gefallen. Nur zu empfehlen.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Beziehungen

Leinsee
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Seit einigen Jahren war Karl schon nicht mehr in seinem Elternhaus, doch der plötzliche Tod seines Vaters lässt ihn nach Leinsee zurückkehren. Hier wird er nicht nur mit seiner Vergangenheit konfrontiert, ...

Seit einigen Jahren war Karl schon nicht mehr in seinem Elternhaus, doch der plötzliche Tod seines Vaters lässt ihn nach Leinsee zurückkehren. Hier wird er nicht nur mit seiner Vergangenheit konfrontiert, sondern auch mit einem kleinen Mädchen, das eines Tages im Kirschbaum sitzt.

Das Cover ist typisch Diogenes. Also recht unspektakulär aber mit hohen Wiedererkennungswert.

Erzählt wird die Geschichte ausschließlich aus Karls Sicht. Seine Emfindungen, seine Erinnerungen, sein Blick auf die Welt und seine Mitmenschen. Karl hatte von Kindheit an ein distanziertes Verhältnis zu seinen Eltern, auch wenn er es gerne anders gehabt hätte. Dies prägt ihn auch noch im Erwachsenalter und somit auch sein ganzes Miteinander.
Natürlich ist Karl nicht der einzige Charakter in diesem Buch. Da sind noch Ada, seine Mutter. Seine Freundin Mara oder Torben, der langjährige Assistent seiner Eltern. Und natürlich Tanja, das Mädchen im Kirschbaum. Alle sind sie auf ihre eigene Art und Weise sehr gut gezeichnet.

Karls Sicht schlägt sich auch in der Sprache des Buches nieder, im Schreibstil, der sehr ansprechend und eindringlich ist. Denn was man hier liest sind zum Großteil Karls Gedanken, die eben nicht immer den geraden Weg wählen und gerne auch mal Kurven beschreiben und unerwartet in eine ganz andere Richtung abbiegen. Das Karl selbst auch Künstler ist, nimmt noch mal besonderen Einfluß auf seine Wahrnehmung. Und somit auch auf das Bild, das die Autorin von ihm gezeichnet hat.

In diesem Buch geht es um Beziehungen und wie und wohin sie sich entwickeln können. Entspringen sie jetzt aus familiären Banden, aus Freundschaft oder Liebe. Sie sind immer im Wandel und schlagen auch mal Haken, die vielleicht anders sind, als man es erwartet oder mehr als man sich erhofft hat.

„Leinsee“ ist ein Buch, das sich auf der einen Seite locker-leicht lesen lässt, aber einem auf der anderen Seite auch viel Stoff zum Nachdenken bietet.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Gemeinschaft

Garten, Baby!
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Dübkestarße 13. Ein Haus, viele Geschichter, ein Garten. Und Doro mittendrin.

Das Cover mit dem großen Vogel, wirkt erst etwas schlicht, aber es fällt ins Auge. Mehr als das Cover hat mich hier der Titel ...

Dübkestarße 13. Ein Haus, viele Geschichter, ein Garten. Und Doro mittendrin.

Das Cover mit dem großen Vogel, wirkt erst etwas schlicht, aber es fällt ins Auge. Mehr als das Cover hat mich hier der Titel aufmerksam gemacht und meine Neugier geweckt.

Erzählt wird das Buch durch die Ich-Erzählerin Doro, durch deren Augen man einen Blick in das Leben und Miteinander in einem Mehrparteienhaus erhält und nebenbei auch einiges über das Bewirtschaften eines kleinen Urban Garden.
Die Bewohner des Hauses sind alle einzigartig und haben ihren eigenen Weg mit den anderen umzugehen. Sei es die Neugierige, der Zurückgezogene, die Alleinerziehende, das Päarchen, dieses Haus ist ein kleiner Mikrokosmos, der viele verschiedene Charaktere und Ansichten in sich vereint.

Der Fortlauf der Geschichte ist eher szenisch angelegt und hier und da auch mal voller Gedankensprünge, eben Doros Gedankengänge, ihre Sicht, ihre Empfindungen. Wie sie die Ereignisse im Haus und im Freundes- und Bekanntenkreis wahr nimmt. Mir hat dieser Erzählstil gefallen, auch wenn ich manchmal etwas überlegen musste, wie sie von dies auf jenes kam, aber so sind Gedanken nun mal, selten auf einer geraden Linie unterwegs.

In diesem Buch geht es um Zusammenleben, Zusammenhalt, Freunde, Veränderung, darum, dass das Leben seine eigenen Wege geht und sich selten an Pläne hält und darum, das Beste drauß zu machen.

Ein sehr schönes Buch, dass sich von den anderen abhebt. Hat mit gut gefallen.