Über Liebe, Freundschaft, Verlust und die Bedeutsamkeit von Worten und Büchern
Das tiefe Blau der WorteKlappentext
„Rachel und Henry waren mal beste Freunde und verbrachten Tage und Nächte in der gemütlichen Buchhandlung von Henrys Familie. Bis Rachel aus der Stadt wegzog und Henry einen Liebesbrief hinterließ ...
Klappentext
„Rachel und Henry waren mal beste Freunde und verbrachten Tage und Nächte in der gemütlichen Buchhandlung von Henrys Familie. Bis Rachel aus der Stadt wegzog und Henry einen Liebesbrief hinterließ – während Henry mit Amy unterwegs war. Nun ist Rachel zurück und arbeitet wieder in der Buchhandlung, zusammen mit Henry, den sie am liebsten nie wiedersehen würde. Und während sich im Laden Dramen ereignen und Liebespaare finden, geben sie einander wieder Halt in einer Welt, in der es zum Glück Bücher gibt. Und Worte. Und eine zweite Chance.“
Gestaltung
Mit den verschiedenen Blautönen und dem Buch, das im Wasser zu liegen scheint, gefällt mir das Cover unheimlich gut, denn gerade die verschiedenen Details, die es zu entdecken gibt, machen es sehr interessant. Mir gefällt beispielsweise sehr, dass ein handgeschriebener Brief aus den Buchseiten herausschaut, denn dies passt super zur Handlung. Auch die Gänseblümchen passen meiner Meinung nach gut zur Aufmachung des Buches und am schönsten finde ich die Idee, dass die Buchecke im Wasser kleine Wellen schlägt, um deren Runde dann der Titel geschrieben ist.
Meine Meinung
Als Buchliebhaber sind Bücher, in denen es um Buchhandlungen und Bücher geht, für mich geradezu Pflichtlektüre. Aber bei „Das tiefe Blau der Worte“ sprach mich auch die anklingende Liebesgeschichte ungemein an, sodass ich sehr neugierig auf dieses Buch war. In dem Buch geht es um Henry und Rachel, die bis zu Rachels Umzug und ihrem Entschluss, ihm ihre Gefühle zu gestehen, beste Freunde waren. Rachel hat Henry einen Tag vor ihrem Umzug einen Liebesbrief geschrieben und ihn in sein Lieblingsbuch in der Buchhandlung seiner Familie gesteckt, in der Hoffnung, dass er ihn findet, liest und dann zu ihr kommt. Als dies nicht geschah, hat sie sich ein Leben ohne Henry aufgebaut, bis sie eines Tages zurückkehrt und wieder mit Henry in der Buchhandlung arbeitet…
Ich mochte das Konzept des Buches unheimlich gerne, denn eine Geschichte, die in einer Buchhandlung spielt ist ein wahres Paradies für Leseratten wie mich. Dabei habe ich die Referenzen zu verschiedenen Büchern sehr genossen und mich in der heimeligen Secondhand-Buchhandlungs-Atmosphäre richtig wohl gefühlt. Autorin Cath Crowley transportiert dieses Feeling wunderbar und überträgt es auf den Leser, sodass ich manchmal wirklich den Eindruck hatte, mitten in einer Buchhandlung zu stehen und den Geruch von Büchern um mich riechen zu können. Sehr gerne mochte ich zudem die Idee, dass es in der Buchhandlung eine Sammlung von Büchern gibt, in denen Menschen Briefe, geschriebene Worte oder andere Dinge hinterlassen haben, die verschiedene Emotionen veranschaulichen. Dies sorgt für eine besondere Art der Poesie in dem Buch, die einen magischen Sog ausübt.
Was der Autorin meiner Meinung nach auch wunderbar gelungen ist, ist das Vermitteln der Gefühle der Figuren. Rachel macht nach dem Umzug eine schwere Zeit durch und hat einige Lasten auf dem Herzen. Henry hingegen sieht sich völliger Verwirrung und einigem Unverständnis hinsichtlich Rachels Handlungen, Verhalten und ihrer plötzlichen Verschlossenheit gegenüber. Zudem hat er damit zu kämpfen, herauszufinden, was er wirklich möchte im Leben und von der Liebe. Die verschiedenen Gefühlsebenen der Figuren überträgt Cath Crowley geradezu auf den Leser, wodurch für mich ihre Handlungen und Unsicherheiten sehr verständlich und nachvollziehbar wurden. Dieses Buch stürzt den Leser dabei geradezu in eine Achterbahnfahrt der Gefühle, denn über Liebe, Zuneigung, Freundschaft und auch Verlust sowie Ängste ist alles dabei!
Ich habe es beim Lesen zudem als sehr spannend empfunden, Rachel und Henry dabei zu begleiten, wie sie ihre Beziehung wieder neu aufbauen und die losen Enden wieder zusammenknüpfen. Rachels Verschlossenheit, die drei Jahre, die wie ein Stein zwischen beiden liegen, und Henrys Unentschlossenheit darüber, was er eigentlich wirklich im Leben möchte, machen dieses Anknüpfen nicht gerade leicht, wodurch es für den Leser interessant und spannend bleibt, denn er fragt sich so die ganze Zeit beim Lesen, ob die beiden noch zueinander finden können oder ob sie es nicht schaffen werden, ihre Komfortzonen zu verlassen…
Fazit
„Das tiefe Blau der Worte“ ist ein gefühlvolles Buch über die Liebe, Freundschaft, Trauer, Verlust und das Leben an sich. Dabei mochte ich vor allem die Atmosphäre des Buches unheimlich gerne, denn sie lädt dazu ein, sich heimisch zu fühlen und sie heißt den Leser von der ersten Seite an wärmstens willkommen. Das Setting der Buchhandlung war für mich als Buchliebhaber natürlich grandios und zudem mochte ich auch die Ideen der Autorin Cath Crowley wie die Bücher mit den darin hinterlassenen Zeilen. Als sehr spannend empfand ich es auch mitzuverfolgen, ob es Rachel und Henry gelingt, ihre Beziehung wieder zu kitten…
5 von 5 Sternen!
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