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Veröffentlicht am 19.03.2018

Fantasy, Schmalz, Drama, Spannung ...

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Ok, also hier tue ich mich schwer, muss ich ehrlich sagen.
Die „ACOtaR“-Reihe ist ja ein unglaublicher Hype, auf Instagram, überall. Ich habe mich irgendwann einlullen lassen, habe mir das Boxset geholt, ...

Ok, also hier tue ich mich schwer, muss ich ehrlich sagen.
Die „ACOtaR“-Reihe ist ja ein unglaublicher Hype, auf Instagram, überall. Ich habe mich irgendwann einlullen lassen, habe mir das Boxset geholt, alle drei Teile auf einen Rutsch.

Und habe gelesen. Buch 1.

Ich spoilere indem ich den ersten Part einfach mal so zusammenfasse wie er ist:
Feyre, Mensch, Teenager, hungerleidend, erlegt großen Wolf. Wolf entpuppt sich als Elfe, als Faerie. Böse, so Elfen. Leben hinter der Grenze und Mensch vs. Elfen ist eine unendliche Geschichte.
Weiterer großer Wolf kommt, bedroht Feyre und ihre ebenfalls hungerleidende Familie: Entweder muss sie sterben weil sie die Wolfelfe in die ewigen Jagdgründe geschickt hat oder ihr restliches Dasein im Feindesland, dem Land der Elfen, ertragen. Sie wählt Türchen 2.
Und entschwindet mit dem dicken Wolf, der sich als formwandelnde – selbstverständlich ziemlich heisse – Elfe herausstellt. Und muss ab dem Moment in einem riesen, extrem schnieken Landhaus leben (die Arme), ausgestattet mit Pomp, Gloria, tollen Kleidern und 1a Essen. Und neben heisser Elfe Nr1 gibts noch heiss-aber-eher-nette Elfe2. Ach so, und für ihre Familie wird ebenfalls gesorgt. Keiner leidet mehr Hunger, alle leben in Saus und Braus – Feyre noch dazu mit eye-candy.

Aha.

Das ist also die gerechte Strafe, wenn man einen Wolf aka eine Elfe erlegt. Grausam!

Ich gestehe: mir war das Ganze echt platt. Ich habe xmal überlegt, das Handtuch bzw das Buch zu werfen. Aber ich habs nicht getan. Denn die neugierige Tratschtante in mir wollte wissen, wie sich Feyre und heisse Elfe Nr1 (Tamlin) denn so machen. Ach ja: der trägt übrigens eine Maske, kann also nur so halb als heiss identifiziert werden. Böser Zauber.
Egal, wir wollen nicht alles spoilern.

Ich bin dran geblieben und die Mühen haben sich gelohnt.
Denn nach und nach lichtet sich der Nebel um die Klischeehandlung, das warum hinter ihrer Entführung in den Luxus wird erklärt (bleibt etwas platt aber zumindest nachvollziehbar), die Liebesgeschichte (natürlich unvermeidbar) entwickelt sich wenigstens langsam und dadurch glaubwürdig – und es wird noch mal richtig spannend. Wenn Feyre zurück zu den Menschen geht aber aus Liebe zurückkehrt, das Elfenland von grausamer Hand beherrscht und sie um das Leben, ihre Liebe und die Zukunft kämpfen muss … es liest sich gut. Und spannend. Kurzweilig.

Ja, wir haben hier keinen Proust, es ist kein Literaturnobelpreis, der in greifbare Nähe rückt – es ist Fantasy, es ist Schmalz, es ist Spannung und Zeitvertreib. Aber es wird besser, wenn man dran bleibt. Und nicht nur besser, es wird SO gut, dass ich „ACoMaF“ durchaus grade angefangen habe. Also Teil 2, für die, die mit dem AküFi nichts anfangen können. Ich möchte wissen, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Solider Thriller mit Abzügen

Bonfire – Sie gehörte nie dazu
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Die Aufklärung eines Umweltskandals bringt die Anwältin Abby Williams nach Jahren zurück in ihre Heimatstadt, wo sie mit der Clique konfrontiert wird, die ihr das Leben in ihrer Jugend zur Hölle gemacht ...

Die Aufklärung eines Umweltskandals bringt die Anwältin Abby Williams nach Jahren zurück in ihre Heimatstadt, wo sie mit der Clique konfrontiert wird, die ihr das Leben in ihrer Jugend zur Hölle gemacht hat.
Neben der Tatsache, dass ihre Traumata wieder aufreissen muss sie auch detektivisch herausfinden, was mit Kaycee, der ehemaligen Anführerin, geschah.
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Generell hat mich die Handlung bis kurz vor Ende ziemlich am Ball gehalten.
Aus der Sicht - und dem sehr guten Erinnerungsvermögens - Abbys wird man nach und nach mit dem Schrecken ihrer Jugend konfrontiert, der Umweltskandal rückt dabei sogar immer mehr in den Hintergrund. Einiges war etwas vorherzusehen, anderes, zB der essenzielle Punkt, was mit Kaycee geschah, enträtselt sich überraschend, so dass sich die Spannung durchweg hält.
Abby selber ist ein für mich schwierig und nicht immer nachvollziehbarer Charakter, vielleicht bewusst so gezeichnet aufgrund ihrer Erfahrungen. Während ihre Erinnerung in vielen Punkten sehr detailliert ist erfährt man eher wenig über ihre eigentliche Beziehung zur Clique, was einem manchmal dann schwer macht, ihr in ihren Denkweise zu folgen.
Für mich etwas zu viel: die einzelnen Themen ... der Umweltskandal, die Traumata der Jugend, die Probleme in der Familie undundund - dadurch bleibt Einiges nur angerissen.
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Sprachlich passend zur Geschwindigkeit der Handlung ist es durchweg spannend und interessant geschrieben, bis kurz vor Ende war ich wirklich am Ball. Dann kamen ein paar lose Fäden, die nicht wirklich zusammengeflochten wurden und das Tempo der Erzählweise wurde fast schon hektisch. Gefühlt, als ob die Autorin fertig werden wollte - und das schnell.
Das war schade, denn effektiv ist es ein wirklich solider Thriller mit einer spannenden und gut erzählten Handlung, der ohne das holprige Ende wirklich eine Menge Potenzial hätte.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Gute Idee mit Schwächen.

Cold Princess
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Saphira de Angelis ist jung, schön - und der Kopf einer der mächtigsten Mafiafamilien der Welt.
Nach dem gewaltsamen Tod ihrer Familie hat sie es gelernt, sich als Frau emotionslos und berechnend in der ...

Saphira de Angelis ist jung, schön - und der Kopf einer der mächtigsten Mafiafamilien der Welt.
Nach dem gewaltsamen Tod ihrer Familie hat sie es gelernt, sich als Frau emotionslos und berechnend in der knallharten Welt der Cosa Nostra zu behaupten.
Sie lebt nach vier Regeln:
Zeig keine Gefühle.
Erlaube dir keinerlei Schwäche.
Töte alles, was eine Bedrohung darstellt.
Verliebe dich niemals.
Regeln, die sie in über zehn Jahren nicht gebrochen hat.
Als jedoch einer ihrer Leibwächter abtaucht übernimmt der Profikiller Madox die Aufgabe - und Saphira steht vor einem Problem:
Sie spürt, dass etwas mit ihm nicht stimmt, aber gleichzeitig fühlt sie sich unglaublich hingezogen zu ihm.
Was sie nicht weiss: Er ist nicht bei ihr, um sie zu beschützen - er ist bei ihr, um sie zu töten.

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Mich hat die Neugierde getrieben, dieses Buch zu kaufen.
Es geistert durch alle sozialen Medien und das wirklich schöne Cover sticht einem fast täglich irgendwo ins Auge.
Eine Liebesgeschichte in der Cosa Nostra? Hatte ich noch nicht, warum nicht.
Ob da jetzt ein Paar Handschellen- oder „normalen“ Sex hat ist mir relativ egal, daher war das Effekt heischende „dark romance“ eher wenig ausschlaggebend für mich.
Mich hat es interessiert, wie sich die Geschichte um ein so junges weibliches Mafiaoberhaupt entwickelt.

An sich finde ich die Idee hinter „Cold Princess“ gut - es ist mal was ganz anderes.
Die Autorin warnt zu Beginn des Romans davor, dass einen spektakuläre SM-Szenen und Gewalt deluxe erwarten … ich scheine zu abgebrüht zu sein, denn nichts davon kam. Also in dem Ausmaß, das ich mir vorgestellt hätte.
Und das ist glaube ich auch mein Problem mit der eigentlich guten Geschichte: Es wäre alles vollkommen ok, würde es nicht nonstop an der Oberfläche bleiben.

Die Charaktere sind extrem eindimensional, schwer greifbar. Ich bin bis zum Ende des Buches komplett indifferent geblieben, grade, was auch das Paar Nummer eins betrifft. Ich habe keinen großen Zugang gefunden zu Madox oder Saphira, die Beschreibungen und ihre Gedanken schwebten größtenteils an der Oberfläche, so dass auch ich mit einer gewissen Distanz beim Lesen dastand.
Ich hatte immer das Gefühl, da müsse doch noch was kommen. Ich dachte immer: komm Vanessa, du kannst das. Du hast tolle Ideen, jetzt führ sie doch mal aus!
Aber es kam nichts. Es blieb immer etwas oberflächlich. Auch die „Randprotagonisten“. Sie tauchten auf, machten was sie sollten und starben oder blieben halt. Wie Pappfiguren, nicht besonders aussagekräftig oder gar vorstellbar.
Viele der Charaktere haben schlimme Vergangenheiten, Saphira, die ihre Familie verlor, Madox, der in einem „Killercamp“ quasi gewissenlos gedrillt wurde. Das wäre so spannend gewesen, das mal zu erfahren, es hätte ihn besser erklärt und einen facettenreicheren Charakter herausgebildet.

Auch die Sexszenen … ich glaube, selten haben mich Sexszenen so kalt gelassen wie diese.
Er knurrt, sie wimmert. Ich hatte teilweise Welpen vor Augen, die sich um irgendwas balgen. Es war einfach irgendwie zu plump beschrieben, nicht emotional, nicht mitreissend.
Die letzte Sexszene, die so anders lief als die anderen, die kein Messer- und Fesselsex, sondern wirklich emotionaler sein sollte, die hätte doch so viel Potential gehabt, die veränderte Beziehung zwischen den Beiden darzulegen - war aber so rational beschrieben, dass einfach nichts rüberkam.

Das Buch endet mit einem bewusst gewaltigen Cliffhanger und ja, vermutlich möchte ich auch wissen, wie es weitergeht.

Versteht mich nicht falsch, ich finde das Buch nicht schlecht. Ich finde die Idee dahinter durchaus gut und spannend, die Charaktere haben das Zeug, wirklich etwas zu sein und die Geschichte ist gut durchdachte und kann sich echt entwickeln, aber es wirkte wie die Idee zum eigentlichen Buch. Wie das: Gut, das ist jetzt die grobe Fassung und jetzt kümmere ich mich darum, dass die Protagonisten plastischer werden und die Handlung mehr Tiefe bekommt.

Wenn das in Band 2 noch kommen würde, dann hätte die Reihe echt gewonnen.

Veröffentlicht am 07.05.2018

Mrs Saint und ihre Mängelexemplare

Ein halbes Jahr zum Glück
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Nachdem Markie jahrelang weggesehen und den Schein einer intakten Ehe aufrecht gehalten hat wird sie irgendwann unausweichlich konfrontiert mit der Untreue und den Geldproblemen ihres Ehemannes.
Sie ...

Nachdem Markie jahrelang weggesehen und den Schein einer intakten Ehe aufrecht gehalten hat wird sie irgendwann unausweichlich konfrontiert mit der Untreue und den Geldproblemen ihres Ehemannes.
Sie zieht die Reißleine und verlässt fluchtartig mit ihrem Teenagersohn Haus und Heimatstadt; sie möchte nicht miterleben, wie das Umfeld reagiert, sie möchte neu starten und alles hinter sich lassen.
Der Neuanfang kommt in Form eines heruntergekommenen Bungalows, eines 0815-Jobs - und einer Nachbarschaft, die sie nicht erwartet hat.
Während sie ihr Leben erst einmal in Isolation bestreiten möchte rumpelt Angeline St. Denis, auch bekannt als Mr. Saint, unverhofft und mit viel TammTamm in ihren Alltag.
Mischt sich ein, bestimmt, hilft, fordert und bringt eine ganze Handvoll „Mängelexemplare“ mit in Markies Dasein, Menschen, denen sie unter die Arme greift und die für sie arbeiten.
Markie ist absolut nicht bereit und in der Lage, sich mit dieser neuen Situation und Mrs. Saint zu arrangieren und weigert sich, den Kontakt und die unerwünschte Nähe dieser Leute zuzulassen … oder wird sie sich ändern?

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Ein schwieriges Buch. Muss ich ehrlich sagen.
Es tut sich so viel - und eigentlich nichts. Wir lernen Menschen kennen - und können sie doch gar nicht verstehen. Wir erfahren Vieles - und haben noch mehr Fragen.
Wie rezensiert man ein Buch, das einem so viele Fragezeichen beschert hat? 

Ich habe gebraucht, um reinzurutschen in Markies Geschichte wobei mir der Schreibstil des Buches wirklich gut gefällt.

Ich habe lange gebraucht, um mit Markie, ihrem Charakter und ihrem Verhalten warm zu werden und hatte bis zum Schluss Probleme, sie als Person zu greifen.
Zu viel kann ich nicht nachvollziehen, wie sie schweigt statt zu reden, wie sie ablehnt anstatt zuzulassen - sie hat so viel Potenzial, wie man auch grade am Ende des Buches merkt, aber sie vergeudet es. Man möchte sie schütteln, wachrütteln … Mrs Saint versucht es ja quasi.

Ja, Mrs. Saint. So laut und poltrig wie sie in Markies Leben stürmt, so wirft sie einen als Leser um. Man wird konfrontiert mit einer Naturgewalt in Miniaturausgabe, einer kleinen alten Dame, die so unschuldig aussieht aber mit einem Fingerzeig ein Heer kommandieren würde.
Man hat direkt ein Bild im Kopf, wie sie da im Garten steht, weiss, wie sie aussieht und wie sie einen anguckt.
Verstanden habe ich sie bis zum Schluss nicht. Ich möchte nicht zu sehr in den Inhalt des Buches gehen, aber während sie bissig-liebevoll die Welt um sich herum rettet, die in Form von „Mängelexemplaren“ ihren Weg kreuzen, so distanziert und egoistisch tritt sie die Liebe ihrer eigenen Familie mit Füßen.
Diese Diskrepanz in ihrem Verhalten ist mir persönlich bis zum Schluss des Buches ein Rätsel geblieben.

Die meisten der „Mängelexemplare“ des Buches sind herrlich „andere“ Charaktere, Menschen, die nicht in ein Schema passen, Menschen, die anecken, ihre Probleme aber vor Allem ihre liebenswerten Seiten haben. Man versteht, warum Mrs. Saint sie „retten“ wollte - auch ohne von ihrer eigenen Geschichte erfahren zu haben.

Ihre Geschichte: das ist es auch. Plötzlich wird man nach Zwei Dritteln des Buches mit Mrs Saints Vergangenheit konfrontiert, die Geschichte schlägt Haken, die man so nicht erwartet hat. Spannend, absolut keine Frage - es entwickelt sich so anders, als man dachte.
Während ich im ersten Teil des Buches manchmal so meine Not hatte, am Ball zu bleiben habe ich ab der Hälfte in einem Rutsch gelesen, weil es mich doch gefesselt hat. Ich wollte wissen, wie es weitergeht und war so einige Male echt überrascht.

In der Tat aber nicht immer positiv überrascht, und das ganz besonders bezogen auf das Ende. Ich stehe mit Fragen da - nach dem Warum, dem Weshalb. Ich verstehe die Charaktere nicht, ihr Verhalten und ich weiss vor Allem nicht, was das Buch mir genau sagen wollte.

Das ist etwas unbefriedigend, insbesondere, da das Buch absolut das Potenzial hatte, diese Fragen auszuarbeiten und sie zu beantworten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Geschichte
  • Humor
  • Gefühl
Veröffentlicht am 02.05.2018

Auf der Suche nach einem Wunder.

Ein Wunder alle hundert Jahre
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Alle hundert Jahre geschieht ein Wunder in der Bucht von Olloo’et im Pazifik. Für genau sechs Tage ist die Insel von einem geisterhaft grün leuchtenden Band umgeben.
Auslöser für dieses Phänonem sind ...

Alle hundert Jahre geschieht ein Wunder in der Bucht von Olloo’et im Pazifik. Für genau sechs Tage ist die Insel von einem geisterhaft grün leuchtenden Band umgeben.
Auslöser für dieses Phänonem sind kleine Tiere - Artemia Lucis. Winzige Gliederfüßer, die nur einmal alle hundert Jahre schlüpfen. Sie leben nur sechs Tage, in denen sie sich paaren und neue Eier legen; und sie haben biolumineszierende Körper: sie leuchten fast neongrün.
Schon die Ureinwohner wussten um die schmerzlindernde Wirkung der kleinen Wesen - aber auch um die Nebenwirkungen.

Dr. Rachel Bell ist als Teil eines Forschungsteams aus Washington auf Olloo’et, um die Artemia Lucis zu erforschen. Jedoch hat sie auch ein persönliches Interesse an dieser Reise, denn sie leidet seit ihrem sechsten Lebensjahr unter fast unerträglichen Rückenschmerzen.
Sie scheut keine Selbstversuche, um die Gerüchte um die schmerzstellende Wirkung der Tierchen belegen zu können, wagt den Versuch, sie in künstlicher Umgebung heranzuzüchten.

Rachel hält ihre Forschungen geheim vor ihrem Team und ihrem Vorgesetzten, zieht bei einem Küstenbewohner, Harry Streatfield, ein und bringt sich und andere durch ihre Versuche in Gefahr.

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Das Buch wirft die Frage auf, inwieweit der Mensch zum eigenen Nutzen eingreifen darf in die Natur. Rachel bringt mit ihrem Versuch, für sich selbst Heilung und Hilfe zu finden, das System der kleinen Gliedertierchen durcheinander. Sie stört und verändert künstlich die Paarungszeit und gefährdet hierdurch den Bestand der sowieso schon raren Spezies - zum ausschließlichen Zweck, ihr eigenes Dasein lebenswerter zu machen.
Leider wird diese Frage nur oberflächlich angesprochen, die Auswirkungen werden nicht weiter ausgeführt oder überdacht. Das hätte ich spannend gefunden bei einem Thema, das so ja noch nicht wirklich in Büchern vorgekommen ist.

Rachel ist ein schwieriger Mensch, distanziert und oft kalt.
Natürlich ist das in gewisser Weise nachvollziehbar, immerhin ist sie chronisch krank und schleppt sich seit wirklich vielen Jahren mit unsäglichen Schmerzen herum.
Trotzdem ist es so etwas schwierig, einen emotionalen Bezug zu ihr aufzubauen, sie zu verstehen und mit ihr mitfühlen zu können. Man bleibt immer etwas distanziert.

Auch die anderen Charaktere bleiben etwas an der Oberfläche, es fällt schwer, einen wirklichen Zugang zu bekommen. Man bleibt immer - im negativen gesehen - Beobachter, versteht auch nicht immer wirklich, warum manche Entscheidungen getroffen werden.
Natürlich kann es gut sein, dass die Protagonisten des Buches deshalb so distanziert gehalten wurden um zu verdeutlichen, wie viel Egoismus in den Menschen sein kann; jedoch ist es wirklich schwierig, so das Verhalten einordnen und mit den Charakteren mitgehen zu können.

Der Schreibstil an sich ist passend pragmatisch, wissenschaftlich und distanziert.

Das Thema an sich ein sehr Spannendes, die Beschreibungen des Phänomens wirklich gut. Es gibt viele Ansätze im Buch, die einen weiterlesen lassen weil man wissen möchte, wie es ausgeht.
Aber durch das nicht weiter ausgearbeiteten Thema der Moral um das Verhalten des Menschen gegenüber der Natur bleiben am Ende des Buches viele unbeantwortete Fragen, was das Lesen etwas unbefriedigend macht.