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Veröffentlicht am 20.03.2018

„Ist Blut immer dicker als Wasser“? Packende Familiensaga über starke, außergewöhnliche Frauen,

Erbschuld
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Madeleine Frank ist eine Frau mit vielen Talenten. Von ihrem Vater hat sie ihre künstlerische Ader geerbt, von ihrer Mutter dagegen das Wissen über Übersinnliches, denn Madeleines Großmutter war einst ...

Madeleine Frank ist eine Frau mit vielen Talenten. Von ihrem Vater hat sie ihre künstlerische Ader geerbt, von ihrer Mutter dagegen das Wissen über Übersinnliches, denn Madeleines Großmutter war einst eine weise Frau- eine Gabe, die auch Madeleines Mutter geerbt hat. Doch Madeleine musste in ihrem dreiundvierzigjährigen Leben auch einige Schicksalsschläge verarbeiten. Den Umzug von Key West nach England, die (Zwangs)Adoption ihrer kleinen Tochter, die Scheidung ihrer Eltern, der Tod ihres geliebten Mannes und das Pech in Liebesdingen, dass ihr seitdem anhaftet.

Mittlerweile hat sich Madeleine für einen bodenständigen Beruf entschieden und arbeitet als Psychotherapeutin in Bath. Zu ihren Gewohnheiten gehört es, sich um Menschen zu kümmern, deren Leben einst ins Straucheln kam und so besucht sie einmal in der Woche auch einen mehrfachen Mörder. Dieser ist dankbar für ihre Besuche, doch ein wenig sonderbar ist sein Verhalten dennoch, was sich wenig später auch in seinen Taten zeigt.

Eines Tages wird Madeleine von einer jungen Frau aufgesucht, die bereits ein bewegtes, selbstzerstörerisches Leben hinter sich hat. Rachel verliebte sich einst in den falschen Mann, einen brutalen Zuhälter, der zusammen mit seinem Bruder Uri auch heute noch für Angst und Schrecken unter seinen Prostituierten und Angestellten sorgt. Rachel hat einen Sohn mit dem Mann und fürchtet nach ihrer Flucht, dass ihr Peiniger ihr abermals auflauern und sie und ihren Sohn um jeden Preis zurückholen will. Madeleine ist entsetzt von Rachels Geschichte, vor allem, als sie zufällig Rachels Geburtsdatum erfährt… es ist das gleiche wie das ihrer Tochter. Reiner Zufall?

„Erbschuld“ wird auf dem Romancover als Psycho-Thriller deklariert und ich befürchte, dass diese Deklaration für einige enttäuschte Leser sorgen wird, die aus diesem Grund einfach mit einer anderen Erwartungshaltung an den Roman gehen, denn der Roman ist aus meiner Sicht weniger Thriller, sondern eher eine Art packende Familiensaga über starke, außergewöhnliche Frauen, wohingegen besonders Madeleines und Rachels Werdegang und ihre Entwicklung im Vordergrund stehen. Es ist kein Roman für zarte Gemüter, denn Rachels Schicksal bzw. ihre Erlebnisse mit ihrem Peiniger, ihre Hassliebe ihm gegenüber und die grausamen Dinge, die er ihr antat (manche Szenen werden in Rückblenden erzählt) waren für mich nicht einfach zu lesen, zudem driftet „Erbschuld“ ab und an in recht düstere Gefilde ab, doch wer durchhält wird mit einer komplexen Geschichte belohnt, die einen nicht mehr loslässt.

Ich konnte den Roman zwischenzeitlich nicht mehr aus den Händen legen, so sehr war ich von Rachels und Madeleines Geschichten gefesselt! Die Autorin hat zwei recht unterschiedliche Frauentypen geschaffen, die alles andere als gefällige einfache Charaktere sind, bzw. denen man schnell Sympathien entgegenbringt. Sowohl Rachel als auch Madeleine sind schwierige Menschen, doch interessant ist die Art wie sie ihren Konflikt miteinander austragen auf alle Fälle und am Ende steht die Frage: Madeleine Frank ist eine Frau mit vielen Talenten. Von ihrem Vater hat sie ihre künstlerische Ader geerbt, von ihrer Mutter dagegen das Wissen über Übersinnliches, denn Madeleines Großmutter war einst eine weise Frau- eine Gabe, die auch Madeleines Mutter geerbt hat. Doch Madeleine musste in ihrem dreiundvierzigjährigen Leben auch einige Schicksalsschläge verarbeiten. Den Umzug von Key West nach England, die (Zwangs)Adoption ihrer kleinen Tochter, die Scheidung ihrer Eltern, der Tod ihres geliebten Mannes und das Pech in Liebesdingen, dass ihr seitdem anhaftet.

Mittlerweile hat sich Madeleine für einen bodenständigen Beruf entschieden und arbeitet als Psychotherapeutin in Bath. Zu ihren Gewohnheiten gehört es, sich um Menschen zu kümmern, deren Leben einst ins Straucheln kam und so besucht sie einmal in der Woche auch einen mehrfachen Mörder. Dieser ist dankbar für ihre Besuche, doch ein wenig sonderbar ist sein Verhalten dennoch, was sich wenig später auch in seinen Taten zeigt.

Eines Tages wird Madeleine von einer jungen Frau aufgesucht, die bereits ein bewegtes, selbstzerstörerisches Leben hinter sich hat. Rachel verliebte sich einst in den falschen Mann, einen brutalen Zuhälter, der zusammen mit seinem Bruder Uri auch heute noch für Angst und Schrecken unter seinen Prostituierten und Angestellten sorgt. Rachel hat einen Sohn mit dem Mann und fürchtet nach ihrer Flucht, dass ihr Peiniger ihr abermals auflauern und sie und ihren Sohn um jeden Preis zurückholen will. Madeleine ist entsetzt von Rachels Geschichte, vor allem, als sie zufällig Rachels Geburtsdatum erfährt… es ist das gleiche wie das ihrer Tochter. Reiner Zufall?

„Erbschuld“ wird auf dem Romancover als Psycho-Thriller deklariert und ich befürchte, dass diese Deklaration für einige enttäuschte Leser sorgen wird, die aus diesem Grund einfach mit einer anderen Erwartungshaltung an den Roman gehen, denn der Roman ist aus meiner Sicht weniger Thriller, sondern eher eine Art packende Familiensaga über starke, außergewöhnliche Frauen, wohingegen besonders Madeleines und Rachels Werdegang und ihre Entwicklung im Vordergrund stehen. Es ist kein Roman für zarte Gemüter, denn Rachels Schicksal bzw. ihre Erlebnisse mit ihrem Peiniger, ihre Hassliebe ihm gegenüber und die grausamen Dinge, die er ihr antat (manche Szenen werden in Rückblenden erzählt) waren für mich nicht einfach zu lesen, zudem driftet „Erbschuld“ ab und an in recht düstere Gefilde ab, doch wer durchhält wird mit einer komplexen Geschichte belohnt, die einen nicht mehr loslässt.

Ich konnte den Roman zwischenzeitlich nicht mehr aus den Händen legen, so sehr war ich von Rachels und Madeleines Geschichten gefesselt! Die Autorin hat zwei recht unterschiedliche Frauentypen geschaffen, die alles andere als gefällige einfache Charaktere sind, bzw. denen man schnell Sympathien entgegenbringt. Sowohl Rachel als auch Madeleine sind schwierige Menschen, doch interessant ist die Art wie sie ihren Konflikt miteinander austragen auf alle Fälle und am Ende steht die Frage: „Ist Blut immer dicker als Wasser“?

Veröffentlicht am 20.03.2018

Der bislang beste Teil der Reihe, eine Liebesgeschichte die Tiefgang und Substanz zu bieten hat.

Rockstars bleiben nicht für immer
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Jimmy, der Frontmann und Sänger der Band „Stage Dive“ hat bereits ein kurzes Leben voller Alkohol und Drogenexzesse hinter sich. Nachdem er einst im Drogenrausch die (nun) Ex-Freundin seines jüngeren Bruders ...

Jimmy, der Frontmann und Sänger der Band „Stage Dive“ hat bereits ein kurzes Leben voller Alkohol und Drogenexzesse hinter sich. Nachdem er einst im Drogenrausch die (nun) Ex-Freundin seines jüngeren Bruders verführte, versuchte er mehrere Entzüge, doch bislang schaffte er es nie, längerfristig clean zu bleiben. Mittlerweile ist sein jüngster Bruder glücklich mit einer anderen Frau und auch der Rest der Band will, dass Jimmy endlich die Kurve bekommt und sich nicht mehr selbstkasteit und zugrunde richtet. Ansonsten, so die klare Ansage aller an Jimmy, ist er raus aus der Band. Und Jimmy, der die Musik über alles liebt, zeigt nun doch endlich den Willen, sich zu ändern. Damit er aber an Tagen, wenn es ihm schlecht geht und er allein zu Hause ist, nicht rückfällig wird, engagieren sie die schlagfertige Lena, die sie zufällig bei ihrem Agenten kennenlernen, als dieser Lena feuern will.

Lena will zunächst dankend ablehnen, als sie erfährt dass sie Jimmy Tag und Nacht, als seine persönliche Assistentin zur Seite stehen soll, doch irgendwie kann sie auch nicht nein sagen, vor allem, weil der neue Job super bezahlt wird und sie unter keinen Umständen zurückkehren will nach Hause. Dort wo ihre Schwester ihre Hochzeit plant mit Lenas Exfreund.
Und so zieht Lena bei Jimmy ein, erträgt tapfer seine Launen und bietet ihm auf sehr sarkastische Art und Weise die Stirn, wenn er mal wieder ausfallend wird. Und Jimmy ist überrascht, dass die Frau vor ihm so taff und so völlig anders gestrickt ist, als alle anderen Frauen, die er bislang kennengelernt hat. Lena irritiert ihn und geht ihm unter die Haut. Doch der Teil von ihm, der bereits mehrfach im Leben schwer enttäuscht wurde, weigert sich vehement, Nähe zu Lena aufzubauen. Erschwerend kommt dazu, dass Lena ihm offen gesteht, dass sie sich in ihn verliebt hat, was Jimmy Angst macht. Er möchte seine neue Assistentin nicht verlieren, die ihm Halt und Stabilität im Leben gibt und so ersinnt er einen Plan, damit Lena auf andere Gedanken kommt und nicht mehr an ihm und ihrer Verliebtheit zu ihm festhält… sie soll andere Männer daten. Doch als es so weit ist, wird Jimmy fuchsteufelswild…

Zugegeben, nach dem, wie ich fand fürchterlichen ersten Teil der Reihe, wollte ich eigentlich schon das Handtuch werfen und die Serie, Serie sein lassen, doch als ich erfuhr, dass im zweiten Band der witzige Mal die Frau fürs Leben findet, bin ich dann doch drangeblieben und habe es auch nicht bereut, da Mals und Annes Story schon um einiges besser war, als der Vorgängerband. Doch erst jetzt, mit ihrem dritten Teil der Reihe, hat es die Autorin geschafft, einen, für mich fast rundum gelungenen Teil abzuliefern, der nicht nur erotisches Knistern und viele sexy Liebesszenen zu bieten hat, sondern auch Substanz. Man bekommt hier reichlich Tiefgang geboten und dazu Figuren, die nicht so schablonenhaft wirken.

Einfach herausgerückt… ich befürchtete im Vorfeld, dass Jimmys Story womöglich so geraten sei, wie Teil 1 der Reihe über seinen Bruder, da beide ziemlich durchgeknallte und psychopathische Züge in den Vorgängerbänden zeigten. Und obwohl Jimmy in Sachen Exzentrik noch eine „Schüppe“ drauflegen kann und er anfangs wirklich unausstehlich ist, konnte ich mich dennoch in seine Figur hineinfinden, da man ja bereits von seiner schweren Kindheit weiß. Sicher, diese vermag vielleicht nicht alles zu erklären und man möchte ihn oftmals als Leser gerne imaginär schütteln, wenn er sich Lena gegenüber so unverschämt benimmt, doch dann zeigt er auch liebeswerte Charakterzüge, die einen erahnen lassen, dass er einen guten Kern hat.

Lena dagegen ist eine relativ einfach gestrickte junge Frau mit einer großen Klappe und einem großen Herz. Sie passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge zu Jimmy und kann ihn gut in seine Schranken weisen, wenn er seine Starallüren ausleben möchte, was auch, trotz gewisser Tragik, auch zu einigen amüsanten Momenten innerhalb dieser Geschichte führt.
Was ich ebenfalls klasse fand, war, dass sie keinesfalls wie eine hyperattraktive Schönheit beschrieben wird, sondern wie ein ganz normales Mädel, dass alles andere als perfekt ist.
Wohingegen wir bei Jimmys äußerer Beschreibung wären, die mich schon manchmal etwas gelangweilt hat, da die Autorin es meiner Meinung nach hier ein wenig übertreibt damit, ewig zu erwähnen, wie sexy, wie attraktiv und wie modisch Jimmy doch ist. Und natürlich ist er auch „unten herum“ gebaut wie ein „Ochse“. Man möge mir bitte diese vielleicht etwas überzogen klingende Umschreibung verzeihen.
Und auch Lenas Schwärmerei wirkt ein wenig pubertär, aber okay, es ist ein New Adult Roman…

Toll fand ich hingegen, wie es Lena gelingt auf sehr einfühlsame Art und Weise, Jimmy aus seinem Schneckenhaus zu holen. Man leidet mit beiden Protagonisten mit; sowohl mit Lena, die unglücklich verliebt in Jimmy ist, als auch mit Jimmy, der panische Angst davor hat sich zu verlieben und das hinter seiner exzentrischen und sarkastischen Art verbirgt. Untermalt wird die Story durch viele gemeinsame Gespräche der beiden, die begreiflich machen, wie verletzt und unsicher Jimmy wirklich ist. Diese Gespräche schaffen Nähe und Vertrauen, so dass man in diesem Teil der Serie endlich auch mal gut nachvollziehen kann, wieso sich das Paar ineinander verliebt und es diesmal halt nicht nur allein aus sexueller Anziehungskraft geschieht, was ebenfalls ein großer Pluspunkt war.

Kurz gefasst: Der bislang beste Teil der Reihe, eine Liebesgeschichte die Tiefgang und Substanz zu bieten hat.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Empfehlenswerte Historical Romance!

Die schöne Diebin
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Als Brandon, der Earl of Stockport eines Tages in seinem Schlafzimmer eine Diebin erwischt, die statt Angst zu zeigen den offenen, verbalen Schlagabtausch mit ihm sucht und ihn zum guten Schluss einen ...

Als Brandon, der Earl of Stockport eines Tages in seinem Schlafzimmer eine Diebin erwischt, die statt Angst zu zeigen den offenen, verbalen Schlagabtausch mit ihm sucht und ihn zum guten Schluss einen so heißen Kuss raubt, dass ihm die Knie weich werden, überwiegen bei Brandon statt Verärgerung auf die Einbrecherin, Interesse und Neugier auf diese freche Person.

Nachdem sie seine, nach dem leidenschaftlichen Kuss entstandene Verwirrung dazu nutzt, um aus seinem Fenster zu entkommen setzt der überrumpelte Brandon alles daran herauszufinden, wer sich hinter der Bezeichnung „Die Katze“ wirklich verbirgt.

Seine Nachforschungen führen ihn zu einer ältlichen Jungfer, die neu hinzugezogen ist. Miss Habersham entpuppt sich jedoch einzig als leidenschaftliche Whist- Spielerin und leicht geschwätzige Dame mit einer sehr starken Brille. Trotzdem wird er das Gefühl nicht los, dass es eine Verbindung zwischen der respektablen Dame und seiner Diebin geben muss und so spioniert er weiter, bis er eines Tages abermals „der Katze“ begegnet.
Als Brandon den Grund für die zahlreichen Diebstähle der Katze erfährt, ist er ein wenig im Zwiespalt, ob er den Behauptungen der Diebin Glauben schenken soll, denn sie sagt ihm, dass sie die Reichen bestiehlt, um die Armen zu beschenken. Zudem versucht sie ihn davon abzubringen, eine neue Fabrik im Dorf zu bauen, da sie durch den Einsatz von Maschinen befürchtet, dass viele Menschen arbeitslos werden.

Eine leidenschaftliche Nacht zwischen den beiden weckt in Brandon den Wunsch, seine Diebin zu beschützen und von weiteren Diebstählen abzubringen. Doch kann „die Katze“ so einfach das Mausen lassen?

Der schon im Klappentext erwähnte „Diebinnenplot“ hat mich auf diesen Roman schon im Laden ziemlich neugierig gemacht, denn ich liebe diesen Plot, als eingefleischter „Robin Hood Fan“ sehr. Meine Erwartungen wurden eigentlich auch nicht enttäuscht. Die erste Hälfte des Romans ist richtig klasse!

Eine freche, intelligente Heldin die den armen Helden zunächst ordentlich an der Nase herumführt, hat mich an vielen Stellen des Buches zum Schmunzeln gebracht und genauso war ich auch vom Helden begeistert, der dann zwar etwas später, aber nicht zu spät damit beginnt, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen und versucht „die Katze“ zu überführen. Beide umkreisen sich wie „Katz und Maus“ .

Sehr sexy ist für einen MyLady sind die Liebeszenen zwischen dem Heldenpaar von der Autorin in Szene gesetzt worden, also dürfte der Roman vielleicht auch etwas für LeserInnen sein, die eher etwas erotischere Historicals bevorzugen. Ein Pluspunkt war für mich zudem, dass die Heldin im Gegensatz zu anderen Regencyheldinnen sexuell sehr aufgeschlossen ist und genau weiß, was sie will und auch keine Jungfrau mehr ist.

Ab dem Zeitpunkt als der Held dann in Erfahrung gebracht hat, wer sich hinter der Identität der Katze verbirgt, lässt dann die Spritzigkeit des Romans ein wenig nach und meiner Meinung nach fügen sich die Dinge ein wenig zu schnell und konstruiert zum Guten. Die Story hatte so viel Potential, mit ein wenig mehr Raum zur Entfaltung wäre auch die zweite Romanhälfte meiner Meinung nach fast genauso gut wie die Erste geworden.

Somit habe ich nicht nur einen schönen Liebesroman gelesen, sondern auch eine neue Autorin für mich entdeckt. Hoffentlich werden auch weitere Romane von Bronwyn Scott, die auch unter dem Pseudonym Nikki Poppen historische Liebesromane schreibt, ins Deutsche übersetzt.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Ist mir eine Leseempfehlung wert!

Die Gewürzhändlerin
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Nachdem Elisabeth von Manten im ersten Teil dieser historischen Duologie ihren Mann den Grafen Johann kennen und lieben lernte und man auch dort bereits auf die damaligen Nebenfiguren, die Bauerntochter ...

Nachdem Elisabeth von Manten im ersten Teil dieser historischen Duologie ihren Mann den Grafen Johann kennen und lieben lernte und man auch dort bereits auf die damaligen Nebenfiguren, die Bauerntochter und Freundin Elisabeths, Luzia Bongert und Graf Johanns bestem Freund, dem Händler Martin Wied, stieß, erzählt die Autorin in „Die Gewürzhändlerin“ nun Luzias und Martins eigene Geschichte. Das Schicksal aller drei Romanfiguren, ist eng miteinander verknüpft, durch eine lang zurückliegende Freundschaft ihrer Ahnen, die einst ins Heiligen Land zogen und von dort eine magische Reliquie mitbrachten, die sie in drei Teile teilten und von dem jeder ein Teil behielt. Luzia ist dazu mit einer besonderen Gabe gesegnet- das Kreuz, das sie um ihren Hals trägt und das bei Gefahr ein Eigenleben entwickelt, schickt ihr zudem Visionen, wenn sie schläft.

Kurz bevor sie Martin Wied in Koblenz begegnet, kommt erneut Leben in das Kreuz, vor allem in Martins Nähe und so ist Luzia zunächst alarmiert- vor allem aber weiß sie nicht recht, was sie von Martin halten soll- jedes Mal, wenn sie sich begegnen streiten sie sich, außerdem ist Luzia etwas abgeschreckt von Martins zahlreichen Brandnarben, die er sich einst, als er seine Schwester aus einem brennenden Haus retten wollte, zuzog.
Doch Luzias Rechenkünste und ihr flinker Geist bleiben Martin nicht lange verborgen und so bittet er die junge Hausangestellte von Elisabeth schließlich darum, ihn bei seinen Geschäften auf dem Markt von Koblenz zu unterstützen. Luzia bereitet es sehr viel Spaß mit Gewürzen zu handeln, vor allem weil Martin sie auch in ihrer Selbstständigkeit bestärkt. Martins Mutter ist jedoch weniger begeistert davon dass Luzia ihrem Sohn zur Hand geht- sie befürchtet, dass Martin Luzia die Ehe antragen könnte. Ihre Skrupel sind durchaus berechtigt- zum einen ist die Bauerntochter Luzia keine standesgemäße Braut für den Händler und zum anderen könnte Martin, falls er eine der Töchter seiner größten Rivalen heiratet, einen größeren Nutzen aus seiner Verheiratung ziehen. So macht sie aus ihrer Abneigung Luzia gegenüber keinen Hehl und somit sieht es für eine gemeinsame Zukunft zwischen Martin und Luzia auch nicht unbedingt rosig aus.

Zugegeben, ich bin mittlerweile ein Fan der Autorin geworden, denn ich liebe historische Romane, die sowohl historisches Kolorit verströmen, als auch mit einem unterhaltsamen Erzählstil punkten können. Bislang kannte ich jedoch lediglich die anderen Buchreihen der Autorin, die mich dazu verleiteten, auch zum neuen Roman von Petra Schier „Die Gewürzhändlerin“ zu greifen. Leider war mir zu dem Zeitpunkt als ich diesen Roman las, der erste Teil noch nicht bekannt und obwohl man diesen Roman meiner Meinung nach auch ohne Vorwissen lesen kann- ist es jedoch schöner, wenn man den Vorgängerband bereits kennt, da es in „Die Gewürzhändlerin“ einige Erwähnungen zu Geschehnissen gibt, die im ersten Teil „Die Eifelgräfin“ stattfanden. Denn auch die kleine Rahmenhandlung über die Ahnen der Protagonisten, nimmt wohl schon im ersten Band seinen Anfang, wobei es jedoch lediglich ein zwar spannender, aber auch interessanter Nebenhandlungsstrang ist. Ich war so angetan von der Idee einer „magischen“ Reliquie, dass ich mir mehr Rückblenden in die Zeit der Kreuzritter gewünscht hätte und auch die Geschichte über den Zöllner Zachäus hätte die Autorin von meiner Seite aus ruhig ausführlicher schildern können, als es der Fall war.

Der Klappentext lässt die Vermutung aufkommen, dass es sich bei diesem Buch um einen historischen Krimi handelt- das ist allerdings nicht der Fall- vielmehr steht die Entwicklung der Hauptfigur Luzia im Fokus der Story und natürlich auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und…. (wird nicht verraten )

Als historischer Roman funktioniert „Die Gewürzhändlerin“ auf ganzer Linie, ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt von der Geschichte und fand auch die Ausflüge ins Geschäftsleben des Mittelalters sehr interessant. Luzia und Martin sind Protagonisten, die nicht ganz einfach zu nehmen sind, obwohl sie ihr Herz auf dem rechten Fleck tragen. Beide sind schnell aufbrausende „Kampfhähne“, doch deren Streitbarkeit wird dem Leser in leicht zu ertragenen, sogar stellenweise amüsanten Dosen verabreicht, so dass ich daran keine Kritik üben kann oder möchte.

Es gibt nur ein kleines „aber“ an dem ansonsten so großartigen historischen Roman. Ich hätte mir ein wenig tiefgründigere Dialoge in romantischen Momenten gewünscht, die die sich entwickelnde tiefe Liebe des Heldenpaars zusätzlich verdeutlicht/untermauert hätte.
Ansonsten hat der Roman alles, was ein guter historischer Unterhaltungsroman haben sollte und er ist mir definitiv eine Leseempfehlung wert!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Wunderbarer letzter Teil der Reihe...

Das brennende Gewand
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Da sind sich Ivo und Almut endlich einig, was ihre Gefühle und ihre Zukunft angeht und dann kommt wieder alles anders, als gehofft. Statt endlich den erhofften Dispens zu bekommen, der Ivo von seinen Gelübden ...

Da sind sich Ivo und Almut endlich einig, was ihre Gefühle und ihre Zukunft angeht und dann kommt wieder alles anders, als gehofft. Statt endlich den erhofften Dispens zu bekommen, der Ivo von seinen Gelübden befreit, wird der Bote, der das erwartete Dokument überbringen sollte, tot aufgefunden. Und auch Ivos Wunsch um Freiheit wird nicht nachgegeben. Zu allem Überfluss wird ein weiterer Mord begangen und Ivo gerät schließlich in Verdacht.

Wer will Ivo etwas Übles? Almut kann es nicht lassen und begibt sich auf die Mördersuche, schließlich will sie ihren Geliebten nicht verlieren, da Ivo sich einen endgültigen Plan zurecht gelegt hat, der für Almut wiederum vollkommen undiskutabel ist ...

Hier ist er nun der/das finale Band/Hörbuch um die Begine Almut und ihren Pater Ivo. Und die Autorin macht es sehr spannend, ob sich beide Hauptfiguren nun endlich bekommen oder nicht!

Der Kriminalfall ist wieder sehr gelungen und man bangt als Leser/Hörer mit, wenn Almut sich auf Tätersuche begibt, um Ivo zu retten. Zeitlich knüpft dieser Roman am vierten Teil "Die elfte Jungfrau" an und verknüpft einige lose Fäden nun zu einem Ganzen.

Wie immer schildert Andrea Schacht sehr intensiv das mittelalterliche Köln und seine Bewohner, was sie antreibt, ihre Ängste und ihren Alltag und zwar auf so unterhaltsame Weise, dass das Hören des Hörbuches wie im Fluge vergeht.

Ein wenig Wehmut schleicht sich schon am Ende des Buches ein, doch glücklicherweise hat sich die Autorin ja dazu entschieden, Ivos und Almuts Tochter Alyss, die genau so vorwitzig ist, wie ihre Mutter, in deren kriminalistischen Fußstapfen treten zu lassen und so ist es kein endgültiger Abschied von den beiden Hauptakteuren, auch wenn ihre Geschichte mit diesem Teil endet.

Erfreut war ich, dass diesmal wieder Ulrike Hübschmann dieses Hörbuch liest, denn mir gefallen ihre eingängige Stimme und ihre stimmliche Darstellung bzw. das Hervorheben der einzelnen Romancharaktere ein wenig besser, als wie es bei Janina Sachau, die den Vorgänger "Die elfte Jungfrau" las, der Fall war. Mit 437 Minuten Lesezeit auf 6 CD‘s bietet diese Hörbuchfassung eine gute Alternative zum Roman und ist eine gelungene Umsetzung geworden, die mir sehr viel Freude bereitet hat.