Profilbild von HappyEndBuecherdeNicole

HappyEndBuecherdeNicole

Lesejury Star
offline

HappyEndBuecherdeNicole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HappyEndBuecherdeNicole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2018

Atzes deftiger Humor kommt auch in seinem ersten Liebesroman zum Tragen- für romantisch veranlagte Atze Fans empfehlenswert!

Und dann kam Ute
0

Atze, der vielbeschäftigte Comedian und Frauenchecker genießt sein Leben in vollen Zügen. Sich fest zu binden, würde ihm eigentlich nicht einfallen. Hätte ihm jemand erzählt, dass er sich einmal in die ...

Atze, der vielbeschäftigte Comedian und Frauenchecker genießt sein Leben in vollen Zügen. Sich fest zu binden, würde ihm eigentlich nicht einfallen. Hätte ihm jemand erzählt, dass er sich einmal in die schöne, aber unglaublich ökomäßig eingestellte neue Untermieterin Ute verkucken würde, wäre er wahrscheinlich lachend zusammengebrochen, um gleich darauf einen Termin bei seinem Kumpel Uwe; genannt Birkel in dessen einschlägigem Etablissement auszumachen, dessen Lebensmotto „Jedem Pudel juckt die Nudel“ lautet. ;)

Doch Ute hat, obwohl sie von einem ominösen Thorsten schwanger ist, das gewisse Etwas und so freunden sich Atze und Ute trotz gewisser Startschwierigkeiten, die sich auf Utes Einweihungsfete abspielen, miteinander an. Unfreiwillig wird Atze sogar Namensgeber für Utes Erstgeborenen. (Obwohl er doch ganz andere, richtig männliche Namen im Gepäck gehabt hätte ;)) Und Atze stellt plötzlich fest, dass Philipp, Utes Sohn, ein ganz patentes Kerlchen ist und entwickelt tatsächlich Vatergefühle. Doch was ist mit Thorsten und kann Atze wirklich der Frauenwelt entsagen und sich auf die Eine festlegen?

Ehrlich gesagt war ich ziemlich überrascht, als ich erfuhr, dass der Comedian, der sich Atze Schröder nennt, einen Liebesroman geschrieben hat. Atze und Romantik? Geht denn das überhaupt? Nun erstmal kann ich Entwarnung geben, für alle diejenigen, die jetzt befürchten, dass sie von rosa Kitschwolken übermannt werden. ;)

Auch in seinem Buch, dass Atze Schröder zusammen mit Till Hoheneder geschrieben hat, bekommt man einen Atze geboten, wie man ihn bereits aus zahlreichen Bühnenprogrammen oder auch aus der „Alles Atze“ Serie kennt. Schlagfertig, immer gut drauf und zielsicher in jedes sich bietende Fettnäpfchen tretend, geht Atze seinen Weg. Ein wenig musste ich mich beim Lesen stets daran erinnern, dass ich hier einen Roman in Händen halte und keine Bühnenshow verfolge, in der ein Gag den anderen jagt, denn Atzes Sprüche sind schon sehr zahlreich zu nennen. Und obwohl ich sie zu 80 Prozent sehr witzig fand, hat mich das wahre Gagfeuerwerk zwischenzeitlich doch ein wenig ermüdet und ich hätte mir zumindest als Ausgleich ein paar ernstere Gespräche zwischen Ute und Atze gewünscht.

Wer also einen Liebesroman mit ein klein wenig mehr Tiefgang sucht, sucht hier meiner Meinung leider vergebens, was ich ein wenig schade fand, da der Roman durchaus Spaß macht und Atzes schräge Kumpel kein Leserauge trocken lassen. Man könnte jedoch fast vermuten, dass die Kunstfigur Atze ein Problem mit übergewichtigen Personen hat, denn gewisse Romanpassagen und Gedankengänge des Protagonisten zum Thema fand ich ehrlich gesagt schon etwas daneben und überflüssig; vor allem, weil die Stories um Atze, Ute und diverse Promis, die sich in Atze Schröders Buch tummeln, ansonsten schön skurril, überspitzt im positiven Sinne und humorvoll in Szene gesetzt wurden.

Kurz gefasst: Atzes deftiger Humor kommt auch in seinem ersten Liebesroman zum Tragen- für romantisch veranlagte Atze Fans empfehlenswert!

Veröffentlicht am 20.03.2018

Sehr gut durchdachte Storyline...

Der Totenschiffer
0

Da die Psychotherapeutin Hannah mit dem Kripobeamten Enno liiert ist, denken seine Kollegen, allen voran Tommi Kern, sofort daran sie um fachmännischen Rat in Sachen Psychologie zu bitten, als eine männliche ...

Da die Psychotherapeutin Hannah mit dem Kripobeamten Enno liiert ist, denken seine Kollegen, allen voran Tommi Kern, sofort daran sie um fachmännischen Rat in Sachen Psychologie zu bitten, als eine männliche Leiche, bizarr zugerichtet mit einer Münze im Mund steckend, auf einer Fähre liegend aufgefunden wird.
Der Tote entpuppt sich als Kollege von Hannah. Doch wer kann diesem eher gutmütigen Mann etwas Böses gewollt haben?

Während Hannah schnell bereit ist die Polizei bei ihrer Tätersuche zu unterstützen, reagiert Enno verärgert und übermäßig besorgt wegen Hannahs Entscheidung, was zu Spannungen zwischen dem Liebespaar führt.
Doch die Psychotherapeutin lässt sich nicht beirren und prüft zunächst auf Anraten Tommis die Patientenakten ihres getöteten Kollegen, wobei sie auf zwei Verdächtige stößt, die allerdings wasserdichte Alibis besitzen und von denen sie nicht annimmt, dass sie überhaupt ein Motiv für die grausame Tat hatten.
Währenddessen wurde Enno, aus Strafe für ein unentschuldigtes Fernbleiben des Arbeitsplatzes zu einem Vergewaltigungsfall abkommandiert, doch auch hier gerät er ständig mit seinem machohaften Kollegen aneinander.

Dann wird eine zweite Leiche aufgefunden- eine Lehrerin, die mit ihrer jüngeren, alkoholkranken Schwester zusammen lebte. Und Enno ist es, der als erster eine Verbindung zu dem Mord an Hannahs Kollegen herstellt, denn auch im Mund der Lehrerin findet man eine Münze.
Enno vermutet, dass beide Opfer vom gleichen Täter ermordet wurden und dass der Mörder sich bei seinen Taten von der griechischen Sage von Charon dem Totenschiffer, inspirieren ließ. Aber was hatten beide Mordopfer gemeinsam? Warum gerieten sie in den Fokus des Mörders?

Sowohl Enno als auch Tommi und seine Kollegen arbeiten fieberhaft daran, den Fall aufzuklären, doch auch Hannah gibt sich die größte Mühe sie zu unterstützen, obwohl ihr schnell klar wird, dass auch sie, nach einem Zeitungsartikel in dem ihre Polizeiarbeit Erwähnung fand, zu einer Zielscheibe des Mörders werden könnte…

Nach "Und dann war Stille", folgt nun der zweite Teil um die Psychotherapeutin Hannah und "ihren" Polizisten Enno und selbst wenn man wie ich den ersten Teil noch nicht kennen sollte, findet man schnell hinein, da die Autorin wichtige Dinge die im ersten Teil geschahen, durch diverse Gedankengänge ihrer Heldin, noch einmal kurz Revue passieren lässt.
Es ist kein atemberaubend spannender Thriller, sondern ein unterhaltsamer, vielleicht ein wenig träger Kriminalroman aus deutschen Landen geworden, der aber besonders interessant wird, wenn die Autorin ihre Haupt und Nebenfiguren zu Wort kommen lässt. Lebendige, glaubwürdige Dialoge verleihen dem Leser das Gefühl, als ob er selber Teil der Ermittlergruppe wäre und auch für genug falsch gelegte Fährten bei der Tätersuche sorgt die Autorin, die die Leser verwirren sollen, was auch gut gelingt.

Neben dem Kriminalplot wird die Beziehung zwischen Hannah und Enno näher beleuchtet und vertieft. Hier zeigt sich viel Potential, das in weiteren Fällen des Heldenpaars sicherlich noch voller ausgeschöpft werden kann, als es hier der Fall ist. Dennoch sind die Ansätze dazu sehr vielversprechend.
Auch Land und Leute des Ostfrieslandkrimis werden mit all ihren Ecken und Kanten beschrieben und bieten ein stimmungsvolles Ambiente.

Einziger Kritikpunkt war für mich, dass der Schwester des zweiten Mordopfers zu viele Zeilen gewidmet wurden, bzw. auch ihre Flucht vor der Polizei wurde mir etwas zu unspektakulär inszeniert. Ansonsten fand ich die Storyline sehr gut durchdacht und logisch aufgebaut.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Für Fans historischer Romane sehr empfehlenswert!

Der gläserne Schrein
0

Marysas Stiefvater ist frohgemut, denn er hat den Auftrag bekommen, Goldschmiedearbeiten in der neuen Chorhalle des Aachener Doms vorzunehmen. Sehr zum Verdruss seines Widersachers, Hyldeshagen, dem es ...

Marysas Stiefvater ist frohgemut, denn er hat den Auftrag bekommen, Goldschmiedearbeiten in der neuen Chorhalle des Aachener Doms vorzunehmen. Sehr zum Verdruss seines Widersachers, Hyldeshagen, dem es ganz recht kommt, als sich ein Unglücksfall in der Chorhalle ereignet, wobei Bardolf Goldschläger verletzt wird. So bekommt Hyldeshagen den Zuschlag, die Arbeiten weiterzuführen, bis Bardolf wieder genesen ist.

Doch als es soweit ist, weigert sich Hyldeshagen seinen Platz wieder abzutreten. Bei einem Streit zwischen den beiden, droht Bardolf Hyldeshagen mit diversen Schritten, falls er sich weiterhin weigert, seinen Arbeitsplatz nun zu räumen. Kurz darauf wird Hyldeshagen vergiftet doch lebend aufgefunden und Bardolf wird als Verdächtiger inhaftiert.

Seine Stieftochter Marysa glaubt jedoch fest an seine Unschuld und versucht herauszufinden, wer wirklich hinter den Unfällen und der Vergiftung steckt. Zur Seite steht ihr bei ihren Ermittlungen der Dominikanermönch Christopherus, der kurze Zeit zuvor zurück nach Aachen gereist ist. Er verbirgt ein lange gehütetes Geheimnis, doch als ihm klar wird, dass Marysa sich langsam aber sicher in sein Herz geschlichen hat, muss er sich entscheiden,
wohin in seine Wege in Zukunft führen sollen...

Der zweite Teil der mittelalterlichen Krimireihe von Petra Schier beginnt sofort recht rasant. Zum einen wird Marysas Stiefvater bei einem Zwischenfall in der Chorhalle verletzt und zum anderen wird sie von ihrem Cousin Hartwig bedrängt, der sie unbedingt mit einem Mann ihrer Wahl verheiraten will. Schnell ist klar, dass die Romanheldin in einem echten Dilemma steckt- und wieder einmal, wie in Teil 1 der Reihe, gibt es dennoch einen Mann, der ihr beisteht- Christophorus.

Petra Schier führt den Leser nochmals nach Aachen- wie schon in Band 1 verleihen die zahlreichen Schilderungen der örtlichen Begebenheiten und der Lebensweise der damaligen Epoche viel Zeitkolorit.

Es gibt auch ein Wiedersehen mit anderen Nebenfiguren wie zum Beispiel Bardolf und Jolanda, Marysas Eltern, das für einige amüsante Lesemomente sorgt.

Der Kriminalfall ist meiner Meinung nach leider nicht fesselnd bzw. undurchsichtig genug, dennoch ist die sich anbahnende Beziehung zwischen Marysa und Christopherus interessant aufgebaut und treibt die ansonsten sehr unterhaltsame Geschichte zügig voran, so dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile bei mir entstand.

So würde ich diesen Roman besonders Lesern empfehlen, die einen kurzweiligen, gut gemachten historischen Roman zu schätzen wissen.
Historische Krimifans werden dagegen vielleicht eher ein wenig enttäuscht sein.

Ein Tipp für alle Leckermäuler- auf den letzten Seiten findet sich ein typisch mittelalterliches Gericht zum Nachkochen, dass auch im Buch Erwähnung fand.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Geheimnisvoller, packender Krimi mit vielen unerwarteten Wendungen.

Totenweg
0

Meine Rezension:

Frida ist Polizistin, lebt mittlerweile in Hamburg, hat einen netten Lover, doch sie fürchtet sich davor, sich fest zu binden. Zu sehr beschäftigen sie noch die Schatten ihrer Vergangenheit. ...

Meine Rezension:

Frida ist Polizistin, lebt mittlerweile in Hamburg, hat einen netten Lover, doch sie fürchtet sich davor, sich fest zu binden. Zu sehr beschäftigen sie noch die Schatten ihrer Vergangenheit. Einst lebte sie in einem kleinen Dorf in der Elbmarsch, wo sie zusammen mit ihrer besten Freundin Marit und ihrem Kumpel Jesper unbeschwerte Kindheits- und Teenagerjahre verlebte. Doch dann wurde Marit ermordet aufgefunden und nichts war, von nun an, mehr so wie vorher. Frida, die die tote Marit damals fand, stand unter Schockstarre, rebellierte in der Folgezeit, bis ihre Eltern sich keinen anderen Rat mehr wussten und sie auf ein Internat schickten.
Mittlerweile ist Frida einunddreißig Jahre alt und hat es gelernt, mit den Vorwürfen ihrer Eltern, sie besuche sie nicht oft genug, zu leben.

Als ihr Vater, eines Tages schwer verletzt, mit einer schlimmen Kopfverletzung aufgefunden und ins Krankenhaus gebracht wird, hält Frida nichts mehr in Hamburg. Vor allem, als der ermittelnde Polizist ihr mitteilt, dass von einem Mordversuch ausgegangen wird.
Wer nur hatte ein Motiv? Frida beschließt, erst einmal für eine Weile zu bleiben, denn der Apfelhof ihres Vaters schreibt schon lange keine schwarzen Zahlen mehr und steht kurz vor dem Ruin. Ein reicher Zugezogener, würde sich die Ländereien und den Hof ihres Vaters zu gerne unter den Nagel reißen, doch Frida denkt gar nicht daran, es ihm so leicht zu machen.
Die Rückkehr ins Dorf, wühlt bei Frida aber auch alte Wunden wieder auf. Und sie trifft Jesper, ihren alten Freund und ihre Jugendliebe. Jesper, mittlerweile verheiratet und Vater einer Tochter, will Frida helfend unter die Arme greifen, doch dann erfährt sie, dass auch Jesper seine Geheimnisse hat. Währenddessen versucht Kriminalhauptkommissar Haverkorn, der auch bereits im Mordfall von Marit ermittelte, Fridas Geheimniskrämereien zu ergründen. Denn er spürt instinktiv, dass sie ihm damals einiges verschwieg. Doch hängen Marits Ermordung und der Mordversuch an Fridas Vater womöglich zusammen? Als wenig später ein Brand auf dem Apfelhof ausbricht, werden zwei Leichen gefunden…

„Totenweg“ von Romy Fölck, ist der erste Krimi der Autorin für mich gewesen und ich muss zugeben, dass es vor allem der spannend formulierte Klappentext war, der mich neugierig auf die Geschichte gemacht hat. Die erste Hälfte des Romans, liest sich praktisch wie aus einem Guss. Der Schreibstil der Autorin ist eingängig und dazu hat Romy Fölck viele falsche Fährten eingebaut, so dass man, genau wie die ermittelnden Beamten, lange Zeit im Dunklen tappt ob der Tätersuche und dessen Motiv. Allerdings mit einer Einschränkung. Manche von Fridas Rückblenden/Erinnerungen, hätten vielleicht lieber nicht Erwähnung finden sollen. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, sonst müsste ich spoilern.
In der zweiten Hälfte überschlagen sich dann ein wenig die Ereignisse und es geschieht, meiner Meinung nach, einfach zu viel. Zudem fand ich es unglaubwürdig, dass der Apfelhof von Fridas Eltern, nicht überwacht wurde von Mitarbeitern der Polizei. Spätestens nach dem Brand erschien mir das sehr rätselhaft.
Positiv fand ich es, dass sowohl Frida, als auch Haverkorn einen persönlichen Hintergrund auf den Leib geschrieben bekommen haben. Allerdings wirkten manche Dialoge, die die Akteure in diesem Roman führten, nicht ganz rund und flüssig dargeboten. Oftmals endeten Gespräche sehr abrupt, was meinen Lesefluss zeitweilig ins Stocken brachte.
Abgesehen von diesen kleinen Kritikpunkten, fand ich „Totenweg“, jedoch sehr packend geschrieben. Auch die dörfliche Atmosphäre, hat die Autorin sehr gut eingefangen und so empfehle ich diesen Krimi sehr gerne weiter.

Kurz gefasst: Geheimnisvoller, packender Krimi mit vielen unerwarteten Wendungen.


Veröffentlicht am 12.03.2018

Unterhaltsamer historischer Roman mit ungewöhnlichem Plot!

Triumph des Himmels
0

Emmalou Schneider arbeitet in Berlin des Jahres 1925 als Journalistin. Doch im Grunde ihres Herzens sehnt sie sich nach Abenteuern- Abenteuer, die sie auf ihrem momentanen Posten bei der Zeitung nicht ...

Emmalou Schneider arbeitet in Berlin des Jahres 1925 als Journalistin. Doch im Grunde ihres Herzens sehnt sie sich nach Abenteuern- Abenteuer, die sie auf ihrem momentanen Posten bei der Zeitung nicht unbedingt erleben kann. Als sie jedoch davon erfährt, dass eine Autorallye zwischen Paris und Berlin stattfinden soll, ist sie sofort Feuer und Flamme. Und das Glück scheint ihr zudem auch gewogen zu sein, denn Emmalou kennt einen jungen Mann und erfahrenen Flieger, der ihr zudem auch noch ein Flugzeug für die Berichterstattung zur Verfügung stellen möchte. Endlich machen sich Emmalous Flugkünste bezahlt!

Auf der Teilnehmerliste stehen unter anderem auch zwei Männer, die Emmalou einst, vor Beginn des ersten Weltkriegs als sie noch im Hotel ihrer Eltern arbeitete, kennenlernte. Hans Beckhaus und Alasdair MacLean. Doch seltsamerweise machen sich Hans und Alasdair zunächst sehr rar. Emmalou macht sich deswegen aber zunächst keine großen Gedanken, sie ahnt ja nicht, welch brisante Geheimnisse beide mit sich herumtragen. Im Gegensatz zu Oberst Otto von Braunlage, der in Hans und Alasdair zwei Deserteure aus dem Krieg zu erkennen glaubt und während der verschiedenen Etappen seine Ermittlungen beginnt. Dabei hätte er ganz andere Dinge zu erledigen. Seine junge, attraktive aber leider sehr verschwenderische Frau gibt das Geld mit vollen Händen aus. Dumm nur, dass Otto von Braunlage finanziell kurz vor dem Ruin steht.

Der junge Fritz Papke dagegen ist von zu Hause ausgebüxt, nachdem er einem jungen Herrn die prall gefüllte Brieftasche entwenden konnte, in der sich zudem ein Ticket nach Magdeburg befand. Sein Glück sucht er in einer Autowerkstatt wo er von seinem Meister angelernt wird. Da er sehr fähig ist, bekommt er schließlich die Chance sich während der Rallye zu beweisen.

Ein weiterer Teilnehmer der Rallye hat dagegen nichts Gutes im Sinn- er will gewinnen, um jeden Preis und dafür ist ihm jedes Mittel recht, was ihn äußerst gefährlich macht…

Einen einmal erfrischend anderen Plot präsentiert Andrea Schacht Lesern von historischen Romanen diesmal in ihrem aktuellen Roman „Triumph des Himmels“. Ehrlich gesagt war es zunächst die pure Neugierde, die mich zu diesem Roman hat greifen lassen, denn Geschichten über eine Autorallye, in der eine junge Frau im Mittelpunkt steht, sind sehr dünn gesät.
Zeitlich angesiedelt wurde die Story ein paar Jahre nach dem ersten Weltkrieg.

Der 1. Weltkrieg ist in den Köpfen von manchen Rallyeteilnehmern immer noch präsent. Da die Autorin ihre Geschichte aus der Sicht von gleich mehreren, charakterlich sehr unterschiedlich gestrickten Romanakteuren vorantreibt, bekommt man hier als Leser einen guten Querschnitt in die Denkweise des einfachen Volkes geboten, was mir sehr gut gefallen hat. Zudem ist es der Autorin meiner Meinung nach sehr gut gelungen, das Grauen des Krieges, das allen Protagonisten noch in den Knochen steckt, beinahe greifbar zu machen.

Aber auch die Rallye entpuppt sich nicht nur als schmückendes Beiwerk rund um eine süße Liebesgeschichte. Stattdessen steht eigentlich die Rallye im Fokus des Geschehens und die einzelnen Etappenziele und Ereignisse während der Rallye werden sehr bildhaft und atmosphärisch dicht beschrieben. Der Nebenstrang um einen gefährlichen Saboteur verlieht dem Roman dann noch einige Spannungselemente, so dass die Lesezeit leider wie im Flug verging und ich auch sehr gerne noch ein paar Seiten mehr über Emmalous Reise nach… (kann ich leider nicht verraten, sonst müsste ich spoilern) erfahren hätte.
Lediglich hätte ich mir vielleicht mehr gemeinsame Momente zwischen Emmalou und „Alasdair“ gewünscht. Weniger romantisch veranlagte Leser werden meinen Kritikpunkt aber gar nicht wahrnehmen, schätze ich.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer historischer Roman mit ungewöhnlichem Plot!