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Veröffentlicht am 20.03.2018

„Pretty Woman“ einmal anders- Die Liga der diskreten Gentlemen lässt bitten- Zwei überzeugende, romantische und sehr erotische Historical Romances der Serie in einem Band, die mich begeistert haben. Klare Leseempfehlung!

Historical Saison Band 35
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Pikante Geheimnisse eines Gentlemans

Annorah Price- Ellis verbringt womöglich ihre letzten Tage in Freiheit, den ein kompliziertes Testament ihres verstorbenen Vaters, der sich mit gewissen Klauseln darin ...

Pikante Geheimnisse eines Gentlemans

Annorah Price- Ellis verbringt womöglich ihre letzten Tage in Freiheit, den ein kompliziertes Testament ihres verstorbenen Vaters, der sich mit gewissen Klauseln darin versichern wollte, dass Annorah tatsächlich heiratet, schwebt wie ein Damoklesschwert über sie. Sollte sie nicht einwilligen, zu heiraten bis ihr nächster Geburtstag ansteht, gehen Vermögen und auch das Haus, an wohltätige Stiftungen. Und Annorahs Tante, eine harte und kalte Frau, hat schon einen Bräutigam in spe für sie in petto, der mit dieser, finanziell gesehen, gemeinsame Sache machen wird, wenn Annorah ihn ehelicht. Doch Annorah denkt nicht daran sich willig wie ein Lamm, dass zur Schlachtbank geführt wird, zu ergeben und kontaktiert eine Agentur, für die attraktive Gentlemen arbeiten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, gegen Bezahlung versteht sich, ihren Kundinnen in allen Liebeslagen zur Verfügung zu stehen.

Kurz darauf reist Nicholas D’Arcy an, der Annorah bezaubert, denn er hat nicht nur geballte männliche Attraktivität zu bieten, sondern auch reichlich Wärme und Fürsorglichkeit „im Gepäck“. Was als finanzielles Arrangement für ein paar Tage beginnt, verändert sich plötzlich dramatisch. Annorah bittet Nick darum sie zu heiraten, doch Nick zögert…

Die erste Geschichte in diesem Doppelband von einer meiner „Autobuy-Autorinnen“; Bronwyn Scott, erzählt eine sehr intensive und wunderschöne Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine Konstellation die an den Film „Pretty Woman“, diesmal nur halt mit anderer Ausgangssituation, erinnert und die mich sehr gefangen genommen hat beim Lesen. Obwohl der Roman nur knapp 190 Seiten umfasst, gelingt es der Autorin auf ganzer Linie, eine Liebesgeschichte zu kreieren, die glaubwürdig wirkt und zudem auch in erotischer Hinsicht überzeugen kann. Dazu bietet sie dem Heldenpaar auch genug Raum zur Entfaltung; sprich, Raum zum Kennenlernen und auch die Dialoge zwischen Nick und Annorah fand ich einfach wunderschön; ich weiß, ich wiederhole mich; es sei mir verziehen, doch selten habe ich einen so tollen und außergewöhnlichen Historical gelesen, der mich so begeistern konnte.

Annorah mag zwar behütet aufgewachsen sein, doch ist sie eine sehr toughe Frau, die mit den ihr sich bietenden Möglichkeiten, versucht, ihr Schicksal zu beeinflussen. Nick bleibt anfangs etwas passiver, was jedoch nachvollziehbar ist, da er auf seinen Job angewiesen ist.

Auch die hier, noch als Nebenfiguren agierenden übrigen Mitglieder, der Liga der diskreten Gentlemen, machen bereits neugierig auf deren Geschichten. Und auch die Übersetzung des Romans hat mir sehr gut gefallen, so dass es von meiner Seite aus nichts zu meckern gibt.

Sinnliche Nächte mit der Comtesse

Der Chef der Liga der diskreten Gentlemen, Channing Deveril, staunt nicht schlecht, als er dem neuen Auftrag, den er für seinen Freund und Mitstreiter übernommen hat, weil dieser verhindert ist, gegenüber steht, denn es handelt sich bei seiner Auftraggeberin um keine geringere als die Comtesse de Charentes. Die Frau, die Channing einst das Herz brach und die mit der Hauptgrund für ihn war, die Liga der diskreten Gentlemen, überhaupt zu gründen. Denn Alina Marliss heiratete damals einen anderen, den Comte, was Channing in tiefste Verzweiflung stürzte. Nun hat sie sich mit einem Anliegen an die Liga gewandt. Mittlerweile verwitwet, will sie durch Channing die Bekanntschaft eines anderen Herren machen. Über ihre Beweggründe Roland Seymour näher kennenzulernen, schweigt sie sich jedoch vehement aus. Und obwohl Channing ahnt, dass sich Alina womöglich in Schwierigkeiten bringen könnte, stimmt er zu, ihr bei dieser Sache zu helfen. Kann er denn auch seine immer noch währenden Gefühle für Alina unterdrücken?

Der zweite Roman in diesem Doppelband gehört zwar ebenfalls zur „Rakes Who Make Husbands Jealous“ Reihe, doch ist es leider nicht Teil 2 sondern Teil 3 der Serie, was ich ein wenig schade fand, da man in diesem Teil schon erfährt, wen gewisse Mitglieder der Liga im zweiten Teil kennengelernt haben, da diese gegen Ende des Romans auch mitmischen. Ich hoffe sehr, dass der CORA Verlag auch die übrigen Teile übersetzen wird, da die Serie nicht nur ungewöhnlich, sondern auch sehr gut geschrieben ist.

Abgesehen von dem erwähnten Wermutstropfen, kann aber auch „Sinnliche Nächte mit der Comtesse“ mit einem charismatischen Heldenpaar und einer überzeugenden Liebesgeschichte punkten. Zwar müssen sich Channing und Alina zunächst zusammenraufen und gewisse Missverständnisse aus dem Wege räumen, doch wird es niemals allzu hässlich zwischen ihnen und es knistert praktisch unaufhörlich zwischen dem Paar. Die Liebesszenen in diesem dritten Teil sind genauso prickelnd und erotisch geraten, wie im ersten Teil und runden die unterhaltsame Geschichte gekonnt ab.

Kurz gefasst: „Pretty Woman“ einmal anders- Die Liga der diskreten Gentlemen lässt bitten- Zwei überzeugende, romantische und sehr erotische Historical Romances der Serie in einem Band, die mich begeistert haben. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 20.03.2018

Rundum gelungener „Guy-Lit“ für „Männlein & „Weiblein“!

Der Neurosenkavalier
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Ausgerechnet an seinem 38. Geburtstag den der Junggeselle aus Überzeugung, Alex mit seinen Freunden in der Lieblingskneipe um die Ecke, dem Montmartre, feiert, kommt es zu einer folgenschweren Wette. Alex ...

Ausgerechnet an seinem 38. Geburtstag den der Junggeselle aus Überzeugung, Alex mit seinen Freunden in der Lieblingskneipe um die Ecke, dem Montmartre, feiert, kommt es zu einer folgenschweren Wette. Alex wettet, dass er innerhalb eines Jahres verheiratet ist. Eine Frau fürs Leben zu finden, glaubt Alex, kann ja eigentlich nicht so schwer sein, doch seltsamerweise scheinen die Frauen die er nacheinander datet, völlig anders gepolt zu sein als er- sie wollen keine feste Beziehung sondern nur einen One-Night Stand, oder es handelt sich um Frauen, die sich als wandelnde Katastrophen entpuppen.

Als er eines Tages, nachdem er mit seiner Nachbarin Frau Dornbach endlich Frieden geschlossen hat, von ebendieser Frau mit deren lieber Nichte verkuppelt werden soll, flüchtet er heimlich aus dem Fenster; wird dabei aber von besagter Nichte mit Namen Elli beobachtet. Was Alex nicht ahnt, ist, dass Elli und die Frau die er für Frau Dornbachs Nichte gehalten hat, zwei verschiedene Personen sind und dass Elli, die Frau seiner Träume ist, der er einige Zeit zuvor im Montmartre begegnet ist.

Während Alex nun weiter fleißig andere Frauen datet und Elli dabei nicht aus dem Kopf bekommt, tritt diese unter falschem Namen plötzlich in sein Leben; eigentlich um sich zu rächen und weil sie in Alex einen Mann sieht, der ihr als Mittel zum Zweck dienen könnte- schließlich hat sie einen Chef, der keinen Hehl daraus macht, dass er Elli erobern möchte- was die jedoch so gar nicht will und somit händeringend nach einem Vorzeigefreund/Verlobten für sich sucht und wer wäre da besser geeignet als Alex?

Ich habe ein Faible für so genannte „Guy-Lit“ Romane; Romane also, in denen ein Mann im Mittelpunkt einer zumeist turbulenten und humorvollen Liebesgeschichte steht, die weniger schwülstig aber dafür sehr amüsant geschildert wird.
Und so bin ich auch auf Jo Kramers „Der Neurosenkavalier“ aufmerksam geworden. Es war mein erster Roman des Autors, doch von nun an werde ich weitere Romane von Jo Kramer im Auge behalten, da ich positiv überrascht wurde.

Das lag weniger an der Story; die ist nicht unbedingt ausgefallen- im Gegenteil- Mann lernt Frau kennen, verliebt sich und so wie es in guten Liebeskomödien nun einmal der Fall ist, sorgen bestimmte Ereignisse noch für ein wenig Verwirrung bis sich beide (hoffentlich) in die Arme fallen können.
Doch der Weg bis zum Ziel hat mir, dank des köstlich schwarzen Humors des Autors, sehr viel Lesespaß bereitet. Nicht nur Alex, der trotz allem im Grunde seines Herzens ein Romantiker ist und seine Kumpels mit denen er über Frauen und Beziehungen im Montmartre fachsimpelt, schließt man schnell ins Herz, sondern auch Elli, Alexs Traumfrau.

Ab dem Zeitpunkt als sich Alex und Elli kennenlernen, wechseln sich heitere aber auch etwas ernsthaftere Romanpassagen ab und ganz nebenbei verleiht der Autor seinem Heldenpaar durch interessante Dialoge auch ein wenig mehr Tiefe, als man es in leichten Liebeskomödien sonst gewohnt ist.

Kurz gefasst: Rundum gelungener „Guy-Lit“ für „Männlein & „Weiblein“!

Veröffentlicht am 20.03.2018

Kurzweiliger, spannender historischer Unterhaltungsroman über eine starke Frau, die sich auf gewitzte Art und Weise in der Männerwelt zu behaupten weiß

Die Spionin des Königs
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Als Florentine von Rosenberg, als zweite Tochter eines Landadligen geboren wird, hängt ihr Leben zunächst an einem seidenen Faden, denn der erzürnte Vater hatte Florentines Mutter gegenüber keinen Hehl ...

Als Florentine von Rosenberg, als zweite Tochter eines Landadligen geboren wird, hängt ihr Leben zunächst an einem seidenen Faden, denn der erzürnte Vater hatte Florentines Mutter gegenüber keinen Hehl daraus gemacht, dass er lediglich einen Sohn akzeptieren würde. Doch es kommt anders- der Vater macht für die Öffentlichkeit aus Florentine, seinen Stammhalter Florentin, lässt sie in Jungenkleidung herumlaufen und erzieht sie auch sonst, mit strenger Hand, wie einen Jungen. Denn er möchte keinesfalls, dass sein Besitz nach seinem Ableben womöglich an seine verhassten Verwandten gehen könnte. Florentin ahnt, bis sie eines Tages mit dem Nachbarsjungen Hans im Fluss baden geht, gar nichts davon, dass sie ein Mädchen ist, doch als Hans es bemerkt und Florentin beginnt zu begreifen, beschließt sie auch weiterhin, den ihr von anderen vorgezeichneten Weg zu gehen, da sie in ihrem knabenhaften Sein auch eine große Chance sieht. Schließlich ist es allein jungen Männern erlaubt, sämtliche Freiheiten zu genießen, ohne Begleitung auszureiten oder gar mit anderen zu fechten.

Bei einem Familientreffen kommt es jedoch wenige Jahre später zu einer Tragödie. Florentins Schwester wird missbraucht und Florentin setzt dem Täter gehörig zu. Sie fordert ihn zum Duell. Dessen zugefügte Verletzung entzündet sich im Laufe der Tage, so dass der Täter schließlich verstirbt und sich Florentin ganz nebenbei eine Feindin fürs Leben macht.
Als ihre Mutter schließlich fortgeht und Florentins Schwester mitnimmt, bleibt Florentin bei ihrem Vater, dessen Trunksucht jedoch immer schlimmer wird, bis Florentin einsehen muss, dass sie zu Hause nicht mehr bleiben kann. Doch auch bei Mutter und Schwester fühlt sie sich nicht gut aufgehoben, da die Mutter aus ihr auf Biegen und Brechen eine junge Dame machen möchte, die eine gute Partie machen soll.
Und so flieht Florentin erneut. Diesmal jedoch mit einem gewagten Plan im Gepäck- sie will am Hofe des Königs eine Stellung finden. Und zwar als Mann. Wird es ihr gelingen?

Ich habe vor einiger Zeit bereits einen Zeitreiseroman von Heike Eva Schmidt mit dem Titel „Purpurmond“ gelesen, der mir so gut gefallen hat, dass ich nun auch den aktuellen, rein historischen Roman, der Autorin unbedingt lesen wollte. Zumal mich bereits der Klappentext sehr neugierig auf die Geschichte hat werden lassen.
Es ist eine sehr spannende und kurzweilige Story geworden, die einem, wegen des sehr bildhaften Schreibstils der Autorin, das Gefühl vermittelt, man schaue, statt zu lesen, einen rasanten Mantel und Degenfilm. Und da ich besagte Filme seit meiner Kindheit heiß und innig liebe, konnte ich auch in „Die Spionin des Königs“ wunderbar abtauchen. Aber nicht nur der bildhafte Schreibstil der Autorin hat mich begeistern können. Auch die historisch zeitgemäße Ausdrucksweise, die gottlob ganz ohne moderne Begriffe auskommt, die einen womöglich schneller aus der Zeitepoche hinauskatapultieren könnten, als es einem lieb wäre, hatte es mir angetan. Ich liebe historische Romane, doch leider erwischt man nur selten einen „historischen Schmöker“ der so gut geschrieben ist, wie dieser hier. Zwar mag er in Richtung historische Unterhaltungslektüre gehen, doch spart die Autorin in ihrer Geschichte trotzdem nicht mit diversem historischem Hintergrundwissen. Ob es nun das Leben damaliger Zeiten auf dem Land oder auch bei Hofe betrifft.

Ein großes Plus war zudem, dass man hier eine Romanheldin präsentiert bekommt, die weder auf den Kopf gefallen ist, noch ein schwaches Persönchen darstellt. Im Gegenteil, sie ist klug, wagemutig und taff und geht mit viel Cleverness ihren manches Mal höllisch gefährlichen Weg. Die einzigen Romanpassagen, auf die ich lieber gerne verzichtet hätte, waren die, als man erfährt, wie Florentin einst ihr störrisches Pony versuchte zu erziehen. Ich mag einfach keine Romanszenen in denen Tiere mit welchen Hilfsmitteln auch immer, traktiert werden. Da Menschen damaliger Zeit aber wahrscheinlich weniger zimperlich ans Werk gingen, als wir heutzutage, möchte ich dafür jedoch keinen Punkt abziehen, da mir der Roman ansonsten so gut gefallen hat.

Für die Romantiker unter Euch, die gerne auch eine Liebesgeschichte innerhalb eines Romans erwarten, kann ich ebenfalls Entwarnung geben. Florentin findet tatsächlich im Laufe der Geschichte ihre große Liebe, doch die Liebesgeschichte nimmt keinen allzu großen Raum ein. Vielmehr ist es ein packender, spannender Schmöker über eine gewitzte Spionin, die es meisterhaft versteht, die Männerwelt zum Narren zu halten, indem sie ihnen vorgaukelt, ebenfalls ein Mann zu sein. Dass Florentins Maskerade von Kindheitsbeinen an, natürlich auch seelische Spuren bei ihr hinterlassen hat, wird ebenfalls behandelt, was ich für ganz wichtig hielt. Man kann sich daher auch gut in ihre Gedanken und Gefühlswelt hineinversetzen und ihre Beweggründe und vor allem ihre innere Zerrissenheit verstehen.
Obwohl der Roman über 600 Seiten lang ist, verging die Lesezeit für mich leider wie im Fluge, was für die Qualität des Romans und die spannende Story spricht.
Ich hoffe sehr, dass die Autorin noch viele weitere historische Schmöker schreiben wird, die genauso kurzweilig geraten sind, wie „Die Spionin des Königs“, denn ich fand auch ihren Schreibstil noch um viele Längen besser, als den, alle Fans des Autorenpaares mögen mir bitte verzeihen, des Duos Iny Lorentz.

Kurz gefasst: Kurzweiliger, spannender historischer Unterhaltungsroman über eine starke Frau, die sich auf gewitzte Art und Weise in der Männerwelt zu behaupten weiß.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Ein richtig guter Zeitreiseroman, packend und romantisch

Purpurmond
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Mit eher gemischten Gefühlen sieht Cat den Umzug ihrer Familie nach Bamberg und belächelt die Hobbys ihres Vaters wie Ahnenforschung und Archäologie eher. Obwohl die Stadt definitiv schmuck anzusehen ist ...

Mit eher gemischten Gefühlen sieht Cat den Umzug ihrer Familie nach Bamberg und belächelt die Hobbys ihres Vaters wie Ahnenforschung und Archäologie eher. Obwohl die Stadt definitiv schmuck anzusehen ist mit dem vielen Fachwerk, fühlt sich Cat dort nicht richtig wohl. Das liegt vor allem daran, dass sie immer noch als Außenseiterin in ihrer Klasse gilt und von der „In-Clique“, deren Anführerin Sina, ein boshaftes Modepüppchen, ist, gemobbt wird. Als Sina Cat ein Friedensangebot macht, ist Cat zunächst sehr misstrauisch, doch sie nimmt Sinas Einladung sich zu später Stunde mit den anderen Mädels im ehemaligen Drudenhaus auf eine kleine Fete zu treffen, an.

Es erwarten sie Gläserrücken und eine wieder einmal aufmüpfige Sina, die sich in ihrer Boshaftigkeit nun zu erkennen gibt. Die Mädchen schließen Cat im Drudenhaus ein und lassen sie mit ein paar brennenden Kerzenstumpen allein. Obwohl Cat Angst hat, sucht sie fieberhaft nach einem Ausweg und findet dabei einen alten goldenen Halsreif und ein fast verwittertes Stück Leder, auf dem in einer alten deutschen Schrift etwas geschrieben steht. Neugierig legt Cat den Halsreif an und liest die geschriebenen Zeilen laut vor. Kurz darauf wird sie durch Zeit und Raum katapultiert, findet sich plötzlich im Bamberg des Jahres 1632 wieder und fragt sich verwirrt, was mit ihr geschehen ist.

Sie trifft ein Mädchen in ihrem Alter, dass ihre Beinwunde, die sie sich unterwegs zugezogen hat, versorgt und mit dem sie sich schließlich anfreundet. Dorothea hat große Sorgen. Nachdem ihre Mutter starb und ihr Bruder Jacob Mönch wurde, ist sie nun alleingestellt und unglücklich verliebt in Daniel. Doch statt Daniel freit dessen Vater um ihre Hand. Daniels Vater ist der oberste Richter von Bamberg und somit Herr über Leben und Tod, da er eine Vorliebe dafür hat, ungefügige Menschen als Hexen oder Hexer anzuprangern und auf dem Scheiterhaufen verbrennen zu lassen.

Und ausgerechnet dieser sadistische Mann hat es sich in den Kopf gesetzt, Dorothea zu heiraten. Nachdem Cat Dorothea vor Nachstellungen des Richters retten kann, erwacht sie plötzlich wieder in die Gegenwart in ihrem Zimmer. Sie trägt immer noch den Reif um ihren Hals, der sich nicht ablösen lässt. Und als sie am nächsten Tag die Schule betritt, reagieren die Mädchen, die sie allein im Drudenhaus ließen äußerst verschreckt. Sie befürchten, dass die rothaarige Cat eine Hexe ist, da sie eine Stunde später spurlos aus dem Drudenhaus verschwunden war, was Cat amüsiert. Lange hält ihre gute Laune jedoch nicht an, denn der Reif um ihren Hals scheint immer enger zu werden und nach einem Besuch bei einer Bamberger Bewohnerin, der nachgesagt wird, dass sie magische Kräfte besitzt, muss Cat den bitteren Tatsachen ins Auge sehen- sie steht unter dem Bann eines Fluches, der nur von ihr gebrochen werden kann. Doch was haben Dorotheas Schicksal und das einer anderen Frau, die vor Jahrhunderten als Hexen verbrannt wurden, mit ihr zu tun? Und vor allem ist es möglich, dass Cat ein historisch verbrieflichtes Geschehnis überhaupt noch abwenden kann?

Als ich auf „Purpurmond“ aufmerksam wurde, war ich sehr gespannt auf die Geschichte, denn ich habe ein Faible für historische Romane und vor allem für Zeitreise-Stories. In „Ich-Form“ erzählt die Autorin die Geschichte der siebzehnjährigen Cat, die plötzlich mit einem Fluch belegt wird, der sie das Leben kosten könnte. Da Cat eine sehr mutige Heldin ist, die dazu aber auch noch mit einem schönen Humor ausgestattet wurde (ich habe manches Mal über ihre Gedankengänge grinsen müssen) und sympathisch ist, fiel es mir nicht schwer, ins Geschehen rund um Cat einzutauchen, denn auch der historische Hintergrund ist sehr spannend gestaltet worden. Es wird dem Leser sehr schnell klar, dass Cat Dorotheas Leben retten muss, doch das „Warum gerade sie?“, lässt noch einige Zeit auf sich warten. Man kann sich gut in die Ängste und Sorgen angeprangerter Frauen von damals hineinversetzen, die der Willkür Höherstehender ausgesetzt waren und ehrlich gesagt fand ich einige Szenen in denen damalige Folterinstrumente sehr bildlich beschrieben wurden und natürlich auch als Cat ganz am Anfang des Romans unfreiwillige Zeugin einer Hexenverbrennung wird, ziemlich beklemmend geschildert und würde diesen Roman, auch wenn er als Young Adult Roman läuft, daher nur Lesern empfehlen, die etwa im gleichen Alter wie die Heldin dieses Romans sind oder älter.

Richtig gute Zeitreiseromane sind momentan leider sehr dünn gesät, umso mehr hat es mich gefreut, dass „Purpurmond“ zu den guten Büchern dieses Genres gehört und nicht nur ein tolles Cover sondern auch eine packende Geschichte zu bieten hat.
Und vor allem ist es hier so, dass die Heldin dieses Romans durchaus Probleme damit hat, sich unauffällig in die Gewohnheiten damaliger Zeiten einzufügen (anders als in so manch anderem Zeitreiseroman in dem die Heldin nach kürzester Zeit nichts aus der Gegenwart mehr vermisst, was ich immer ziemlich unglaubwürdig finde.) - jedoch dabei nicht dumm oder unbesonnen handelt.

Natürlich kommt auch die Liebe in diesem Young Adult nicht zu kurz, wobei etwas ältere Leser als die Zielgruppe in Sachen Liebeszenen logischerweise ein wenig zurückstecken müssen, was mich persönlich jedoch nicht wirklich gestört hat, denn die Liebesgeschichten zwischen zwei Pärchen in diesem Roman sind auch ohne zu sehr ins Detail zu gehen, sehr süß und romantisch beschrieben. Lediglich tat ich mich anfangs ein wenig schwer damit, dass Dorothea gleich bei ihrer ersten Begegnung mit Daniel wusste, dass er die Liebe ihres Lebens ist. Hier hätte ich mir vielleicht ein paar Seiten mehr gewünscht bzw. die Kennenlernphase des Paares hätte ruhig ausführlicher und tiefgründiger ausfallen dürfen; aber dieser kleine Kritikpunkt fällt so wenig ins Gewicht, dass ich trotzdem die Höchstbewertung für „Purpurmond“ aussprechen möchte.

Fazit: Ein Zeitreiseroman nicht nur Young Adult Leser, der ein dunkles Kapitel der Historie erzählt- spannend, romantisch und beklemmend zugleich.

Kurz gefasst: Ein richtig guter Zeitreiseroman, packend und romantisch.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Tschö Adelina! Schön war es mit Dir- Überraschend gefühlvoller Abschlussband der Adelina Reihe der auf ganzer Linie überzeugen kann.

Vergeltung im Münzhaus
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Die Hebamme Clara fällt aus allen Wolken, als sie in der Stadt ihrem Vater, dem Kürschner, und dessen Knecht begegnet. Einst gab ihr Vater sie und ihre Mutter nämlich in ein Hurenhaus, damit die Frauen ...

Die Hebamme Clara fällt aus allen Wolken, als sie in der Stadt ihrem Vater, dem Kürschner, und dessen Knecht begegnet. Einst gab ihr Vater sie und ihre Mutter nämlich in ein Hurenhaus, damit die Frauen seine Schulden abtragen sollten. Nachdem Clara, nach einem Streit mit einem Freier, aus dem Hurenhaus geflohen war, machte sie sich auf nach Köln, um dort ihr Glück in der Freiheit zu suchen, wo sie unter anderem auch Adelina begegnete.

Clara musste durch eine seelische Hölle gehen und gibt ihrem Vater nun deutlich zu verstehen, dass er keine Macht mehr über sie besitzt und sie nichts mehr mit ihm zu schaffen haben will. Ein Verhalten das nicht nur ihren Vater, sondern auch dessen Knecht erbost, der Clara immer schon für hochnäsig hielt.

Als Claras Vater nur ein paar Tage später ermordet aufgefunden wird, im Haus des Münzwechslers Henns Birboim, gerät sogleich Clara als Hauptverdächtige ins Visier des Hauptmannes der Kölner Stadtsoldaten, Cristan Reese, der in Bälde zum neuen Gewaltrichter ernannt werden soll und nun in dieser Sache ermittelt. Denn kein anderer, als der Knecht von Claras Vater hat sie beschuldigt. Angeblich sei es nicht ihr erster Mord gewesen.

Adelina, Griet und die übrige Familie Burka kann und will nicht glauben, was für ein übles Gerücht über Clara im Umlauf ist und so machen sie sich daran, den wahren Täter zu finden und zu überführen. Dabei kommen sich ausgerechnet die scheue Griet und der attraktive Cristan näher, doch beide haben Geheimnisse, die sie einander zunächst offenbaren müssen…

Der womöglich letzte Teil, um die kriminalisierende Apothekerin Adelina, ist mit „Vergeltung im Münzhaus“ kürzlich erschienen und ich war schon im Vorfeld sehr neugierig darauf, zu erfahren, ob denn auch die scheue und traumatisierte Griet im abschließenden Band den Mann fürs Leben finden würde, weil sie mir im Laufe der Reihe sehr ans Herz gewachsen ist. Und mit Cristan Reese hat die Autorin ihrer „eigentlichen Heldin“ in diesem Abschlussband, dann auch einen Romanhelden zur Seite gestellt, der sympathisch und charismatisch zugleich ist und dazu mit ausreichend Feinfühligkeit ausgestattet ist, um Griet überhaupt aus der Reserve locken zu können. Da Petra Schier in Bezug auf die Liebesgeschichte, ebenfalls sehr sensibel zu Werke gegangen ist, ist diese für den Leser nachvollziehbar und romantisch zugleich geraten und auch die erotischen Liebesszenen wirken nicht wie ein Fremdkörper, sondern fügen sich gut ins Gesamtgebilde.

Zugegeben, ich finde schon, dass sich die Haupt und Nebenfiguren, streng genommen, nicht unbedingt ihrer Zeitepoche gemäß ausdrücken in manchen Situationen, doch sieht man einmal von diesem Kritikpunkt ab, ist dennoch ausreichend historisches Flair vorhanden- zum Beispiel, wenn diverse Handlungsweisen, Berufe der damaligen Zeit etc., auf interessante Art und Weise, erläutert werden.

Wunderbar fand ich in „Vergeltung im Münzhaus“, dann aber wieder den beschriebenen Zusammenhalt der Familie Burka nebst Freundeskreis, und dass man allen Haupt und Nebenfiguren als Leser noch einmal begegnen darf. Und selbst ein einstiger Feind scheint nun endlich geläutert und eilt der Familie zur Hilfe, was mich dann doch etwas überrascht hat. Aber die Wege des Herrn sind schließlich unergründlich.

Nicht nur die Liebesgeschichte wurde toll in Szene gesetzt, sondern auch der Kriminalfall sorgt für durchaus spannende Momente, so dass die Lesezeit für mich leider mal wieder wie im Fluge verging. Mit einem lachenden und weinenden Auge hieß es dann schließlich Abschied nehmen von den Burkas, doch wer weiß, vielleicht ja doch nicht für immer. Zumindest die clevere Adelina lässt ein Ende offen…

Kurz gefasst: Tschö Adelina! Schön war es mit Dir- Überraschend gefühlvoller Abschlussband der Adelina Reihe der auf ganzer Linie überzeugen kann.