Liebe über den Wolken
Liebe in Reihe 27„Du musst aufhören, dir um das Leben aller anderen Gedanken zu machen, und dich mal auf Dein eigenes konzentrieren.“ (S. 256)
Cora arbeitet am Check-in am Flughafen London-Heathrow. Eigentlich hat sie ...
„Du musst aufhören, dir um das Leben aller anderen Gedanken zu machen, und dich mal auf Dein eigenes konzentrieren.“ (S. 256)
Cora arbeitet am Check-in am Flughafen London-Heathrow. Eigentlich hat sie Kunstgeschichte studiert und in Berlin in der Werbebranche gearbeitet, aber nach der Trennung von ihrem Freund ist sie zurück nach Hause geflohen. Der Job am Check-in war als Übergangslösung gedacht, doch dann fängt sie an, passende Pärchen auf Reihe 27 zusammenzusetzen. Und manchmal funkt es auch wirklich. Unterstützt wird sie dabei von ihrer besten Freundin Nancy, welche als Stewardess arbeitet.
In ihrem eigenen Leben sieht es leider nicht ganz so rosig aus. Cora ist über ihren Ex noch nicht hinweg. Außerdem ist ihre Mutter an Alzheimer erkrankt, obwohl sie noch relativ jung ist.
Vom Cover und Klappentext ausgehend erwartet man bei „Liebe in Reihe 27“ eine locker leichte Liebeskomödie, die sich schnell lesen lässt. Ich hatte allerdings Probleme, in der Geschichte anzukommen. Sie wird aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt und auch die zu verkuppelnden Paare kommen immer wieder zu Wort. Dadurch las es sich eher wie eine Sammlung von verbundenen Kurzgeschichten, als wie ein durchgängiger Roman.
Der rote Faden ist Coras Leben. Sie verdrängt alle Probleme und beschäftigt sich fast schon manisch mit den Verkupplungen. Um ihre Erfolgsquote zu erhöhen führt sie Excel-Listen und Diagramme und ist viel in den sozialen Netzwerken unterwegs. Ihr eigenes Privatleben bleibt dabei auf der Strecke. Potentielle Partner nimmt sie gar nicht erst wahr oder vergrault sie. Sie ist eine sehr unausgewogene Persönlichkeit, die eher mein Mitleid als mein Mitgefühl hatte.
Mit ihrer Freundin Nancy ging es mir ähnlich. Die fixiert sich nur auf ihre Kariere und vernachlässigt dafür ihre Freunde.
Besonders berührt hat mich das Schicksal von Coras Mutter Sheila. Sie zieht freiwillig in ein besonderes Wohnprojekt für Alzheimerpatienten, um ihren Kindern nicht zur Last zu fallen. Zu Beginn merkt sie noch, wie der geistige Verfall voranschreitet und nutzt dien Zeit zum Abschiednehmen von ihren Kindern. „Tränen, die man lacht, muss man nicht mehr weinen.“ (S. 50
Mein Fazit: Nette (Liebes-)Geschichte, auch wenn es für mich eher Short Stories waren.