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Veröffentlicht am 20.03.2018

Intensive New Adult Love Story mit prickelnden Liebesszenen, aber auch einem recht schwierigem Heldenpaar.

Broken Hearts - Brennende Sehnsucht
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Beck Oackley muss sich um seine Finanzen keine großen Gedanken machen. Seine Firma floriert und zudem besitzt er zusammen mit seinen beiden Freunden Jase und West ein gemütliches Haus in Strawberry Valley, ...

Beck Oackley muss sich um seine Finanzen keine großen Gedanken machen. Seine Firma floriert und zudem besitzt er zusammen mit seinen beiden Freunden Jase und West ein gemütliches Haus in Strawberry Valley, Oklahoma. Auch seine attraktive Optik und sein geballter Charme sorgen dafür, dass es privat ebenfalls gut bei ihm läuft. Doch Beck hat kein Interesse daran, sich mit einer Frau länger als eine Nacht einzulassen. Das macht er jeder Interessierten gleich zu Beginn klar um Enttäuschungen vorzubeugen. Beck fürchtet nämlich nichts mehr, als zu lieben. Zu groß ist die Furcht vor Enttäuschung oder zurückgelassen zu werden. Seine problematischen Einstellungen liegen zum größten Teil daran, dass er nach dem Tod seiner Mutter vom Vater weitergereicht wurde, an andere Familienangehörige, die ihn dann letztendlich ins Heim steckten, wo er dann bei Pflegefamilien zum Teil traumatische Erlebnisse durchmachen musste.

Und auch Harlow, eine Bewohnerin von Strawberry Valley hat eine recht traumatische Vergangenheit vorzuweisen. Allerdings ahnt von ihrem Geheimnis keiner etwas im Ort. Sämtliche Bewohner Strawberry Valleys, haben sie seit ihrer Kindheit an hassen gelernt, da Harlow zu allem biestig und gemein war. Zwar ist aus Harlow mittlerweile eine junge Frau geworden, die all ihre Taten bereut, doch scheint es keinen in ihrem Umfeld zu interessieren. Nach dem Tod ihrer Mutter, ein Jahr zuvor, ging ihr Haus an die Bank, das bereits zuvor stark mit einer Hypothek belastet gewesen war. Nun steht Harlow ohne festen Wohnsitz und ohne Geld in der Tasche da. Heimlich zeltet sie im Garten des ehemaligen Besitzes, das nun Beck, Jase und West gehört. Ausgerechnet als sie sich ins Haus schleichen möchte, um nach Nahrung für sich zu suchen, wird sie von Beck und einer potentiellen Geliebten dabei erwischt, wie sie mit einem Kuchen in der Hand versucht zu fliehen. Beck sieht schnell, dass Harlow in Not ist, ahnt jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht wie sehr. Er bietet ihr an, dass sie ihre Schuld abarbeiten kann in seinem verwilderten Garten, doch Harlows gärtnerische Talente lassen zu wünschen übrig. Ganz im Gegensatz zu ihren Fähigkeiten als Zeichnerin und da Beck sowieso jemanden wie Harlow in seiner Firma benötigt, gibt er ihr schließlich einen gut bezahlten Job. Harlow ist selig darüber, doch fürchtet sie sich davor, ihn schnell wieder zu verlieren, denn Beck macht ihr unmissverständlich klar, dass er zu gerne mit ihr einen One Night Stand hätte. Harlow, die jedoch den Mann fürs Leben sucht und keine kurzfristige Affäre, weist ihn ab, was Beck völlig durcheinander bringt…

Nachdem ich den ersten Teil von Gena Showalters „Original Heartbreakers“ Reihe eher mittelmäßig und zum Teil als recht zäh zu lesen, empfand, wollte ich der Autorin trotzdem noch eine Chance geben mit Becks Story. So leichtfüßig und witzig er auch im Vorgängerband als Nebenfigur wirkte, in seiner Story lernt man ihn nun besser kennen und stellt schnell fest, dass Beck alles andere als eine einfach gestrickte Romanfigur ist. Man kann nachvollziehen, wieso er sich vor einer festen Beziehung fürchtet, doch fand ich sein Geziere dann ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr nachvollziehbar. Zumal sich Harlow ihm gegenüber ja ganz öffnet und ihm klar macht, was sie will. Harlow fand ich etwas sympathischer gestrickt; allerdings fand ich ihre Einstellung in Bezug auf Jungfräulichkeit, Beziehungen und Ehe dann doch etwas zu strange geraten für die heutige Zeit. Und auch ihre Bereitwilligkeit alles, was Beck ihr anbietet, anzunehmen, erschien mir unglaubwürdig.

So sind Beck und Harlow zwei Extreme, zwischen denen sexuelle Anziehungskraft schwelt, die aber, (zu) lange auf ihrem Standpunkt verharren. Harlows pubertäre Versuche Beck aus seiner Passivität zu locken und Becks kindisches Schmollen, haben meine Lesernerven zum Teil ziemlich arg strapaziert, doch habe ich diesem Roman dann trotzdem eine bessere Bewertung gegeben, als dem Vorgängerband. Warum?

Einfach, weil Harlows und Becks Story intensiver geraten ist und mit mehr Tiefgang aufwarten kann, sieht man einmal von den oben genannten Kritikpunkten ab. An Gena Showalters Schreibstil gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln und so lässt sich „Brennende Sehnsucht“ dann auch recht flüssig lesen und unterhaltsam an. Die dramatischen Ereignisse gegen Ende des Romans hätten für meinen Geschmack nicht mehr sein müssen, doch das alles ist ja letztendlich sowieso reine Geschmackssache.

Empfehlen würde ich diese Reihe eher Lesern die altersmäßig zur Young Adult und New Adult Zielgruppe gehören.

Kurz gefasst: Intensive New Adult Love Story mit prickelnden Liebesszenen, aber auch einem recht schwierigem Heldenpaar.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Der Para-Faktor ist in diesem Roman sehr gering, sieht man einmal von Frauen mit gewissen Heilkräften und der Zeitreise als solches ab, so dass hier Fans von historischen Romanen bedenkenlos zugreifen können

Ein Hauch von Ewigkeit
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Nach mehreren Fehlgeburten und einem untreuen Ehemann, von dem sie nun geschieden ist, reist Anna, um etwas Abstand zu gewinnen, mit einer Freundin nach Europa und macht unter anderem auch einen Abstecher ...

Nach mehreren Fehlgeburten und einem untreuen Ehemann, von dem sie nun geschieden ist, reist Anna, um etwas Abstand zu gewinnen, mit einer Freundin nach Europa und macht unter anderem auch einen Abstecher nach Irland, wo sie nach einer Schlossbesichtigung von einer Unbekannten angesprochen wird, die recht geheimnisvoll tut und ihr ein Päckchen überreicht. Anna steckt es ein, hat es aber bald darauf schon wieder vergessen, denn kurz nach ihrer Ankunft in den USA erreicht sie eine schlimme Nachricht. Annas Bruder Patrick hat einen schweren Autounfall und liegt mit schweren Kopfverletzungen im Koma.
Aus diesem Grund bleibt es nun Anna überlassen, ihren Neffen Joseph, Patricks Sohn aus dem Gefängnis zu holen, in dem er wegen eines dummen Jungenstreichs einsitzt, nun aber auf Kaution heraus darf.

In der Nacht wird Anna durch ein Geräusch geweckt- als sie ihren Neffen dabei erwischt, wie er ihre Reisetaschen durchwühlt und das Päckchen der Irin in den Händen hält, reagiert Anna verärgert und es kommt zu einem Handgemenge zwischen Joseph und ihr in dessen Folge beide plötzlich von einer Art Sog erfasst werden. Anna erwacht schließlich mit einer schweren Beinverletzung an der irischen Küste- von Joseph keine Spur! Anwohner finden sie und bringen sie zu einer recht ärmlich wirkenden Familie, die sie gesund pflegt. Als Anna jedoch erfährt, dass sie sich plötzlich in der Vergangenheit, genauer gesagt im Jahre 1844 befindet, ist das für sie wie ein Schock. Warum ist sie plötzlich in der Vergangenheit gelandet und wo ist Joseph? Sie muss sich mit den örtlichen Gegebenheiten und den Dörflern schnell arrangieren, will sie ihren Neffen wieder finden. Und so schlittert sie in ein gefährliches Abenteuer, denn ihre freundlichen Gastgeber sind Schmuggler…

Zeitreiseromane sind zur Zeit recht dünn gesät- richtig Gute findet man leider darunter noch weniger, dennoch kann ich als erklärter Fan der „Highlander-Reihe“ von Diana Gabaldon einfach nicht an einem Zeitreiseroman vorbei gehen und so habe ich mich natürlich auch gleich Jaqueline Sheehans „Ein Hauch von Ewigkeit“ gewidmet. Und um es vorweg zu sagen- mir hat das Buch im Grunde, bis auf wenige Kritikpunkte recht gut gefallen; Fans von romantischen Love Stories und anrührenden Happy Endings sollten jedoch vorgewarnt werden- zwar findet man gleich zwei sich entwickelnde Liebesgeschichten in dem Roman vor, doch das „Happy Ending“ bezieht sich dabei nicht auf Annas und Josephs Liebesglück! Und auch wenn Diana Gabaldon sich persönlich für eine Widmung auf dem Backcover hinreißen lassen hat: man sollte nicht den Fehler machen, zu glauben Jacqueline Sheehans Roman und Diana Gabaldons Bücher wären vergleichbar. Das sind sie nicht- es verbindet sie lediglich der Faktor Zeitreise. Während in Gabaldons Romanen das Heldenpaar stets im Fokus steht, entwickelt sich „Ein Hauch von Ewigkeit“ eher in Richtung „normaler“ historischer Roman, in dem man sehr viel über die Zeit in Irland vor der großen Hungersnot und über die einfach lebenden Menschen erfährt, die von den Engländern geknechtet wurden.

Annas und Josephs Zeitreise hat einen bestimmten Grund und obwohl ich diesen Handlungsstrang sehr spannend fand, ging mir die Auflösung des Ganzen am Ende dann doch etwas zu schnell vonstatten, wobei auch nicht alle noch offenen Handlungsfäden gelöst wurden. Zumal die Autorin sich zunächst recht lange damit aufhält, Annas und Josephs Alltag im 19.Jahrhundert zu schildern, der streng genommen, sieht man einmal von der Schmugglerei bzw. dem Ringen ab, recht eintönig verläuft.

Genauso wären die sich entwickelnden Liebesgeschichten für meinen Geschmack ein wenig ausbaufähiger gewesen; dennoch, Anna und Dougal sind ein interessantes, charismatisches Paar und nachdem sich beide etwa in der zweiten Hälfte des Romans kennen lernen, war ich so gefesselt von der Story, dass ich den Roman auch nicht mehr zur Seite legen konnte. Auch am Ausdruck und Schreibstil der Autorin konnte ich nichts Negatives finden; im Gegenteil, Jacqueline Sheehan ist eine gute, unterhaltsame Erzählerin!

Josephs unfreiwilliger Ausflug in die Vergangenheit wurde meiner Meinung nach leider etwas weniger interessant gestaltet und auch die Liebesgeschichte zwischen ihm und einer Irin konnte mich nicht so recht begeistern, da sie einfach zu unspektakulär erzählt wurde. Zwar konnte man sich sehr gut in Josephs Seelen und Gedankenleben hineinversetzen, doch zu mehr reichte es bei mir leider nicht. Ausgiebige Liebeszenen sollte man ebenfalls nicht erwarten, die Autorin legt definitiv mehr Wert auf das Kennenlernen ihrer Liebespaare als auf den eigentlichen Liebesakt selbst.

Der Para-Faktor ist in diesem Roman sehr gering, sieht man einmal von Frauen mit gewissen Heilkräften und der Zeitreise als solches ab, so dass hier Fans von historischen Romanen bedenkenlos zugreifen können. Erfrischend fand ich es, dass in diesem Buch einmal nicht Schottland, sondern Irland im 19.Jahrhundert das Setting rund um die Geschichte bildet.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Akribisch recherchierter, interessanter historischer Roman und Familiensaga in einem der zu Zeiten der Hexenverfolgung in England spielt.

Die Töchter der Heilerin
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„Die Töchter der Heilerin“ ist ein historischer Roman, der in „Ich-Form“ aus der Sicht von zwei Frauen geschildert wird und umfasst 28 Jahre, in denen der Leser mehr über den Werdegang von Elizabeth „Beth“ ...

„Die Töchter der Heilerin“ ist ein historischer Roman, der in „Ich-Form“ aus der Sicht von zwei Frauen geschildert wird und umfasst 28 Jahre, in denen der Leser mehr über den Werdegang von Elizabeth „Beth“ Southerns, kurz Witwe Demdike genannt und ihrer Familie mit der sie in Lancastershire lebt, erfährt. Knapp über 50 Jahre alt ist Bess, als ihr eine übersinnliche Erscheinung in Gestalt eines attraktiven Mannes, der sich ihr als Tibb vorstellt, begegnet. Tibb ist eine Art Schutzgeist aus dem Feenreich und offenbart Bess Dinge aus der nahen Zukunft.
Er bestärkt sie darin, ihre besondere Gabe, die sie von ihrem Großvater erbte, anzunehmen, um ihre Familie vor Not und Hunger zu schützen. Und obwohl Beth zunächst sehr misstrauisch ist, bewahrheiten sich Tibbs Vorhersagen aufs Genauste. Doch er warnt sie auch vor wenig durchdachten Handlungen, die sie und die Ihrigen in Gefahr bringen könnten.
Beth weiß genau, auf welch schmalem Grat sie wandelt. Zwar übt sie sich lediglich in Heilkunst und bespricht kranke Menschen, übt also weiße Magie aus, doch als die Tochter ihrer beste Freundin aus Kindertagen in eine Notsituation gerät, muss sie das erste Mal die unsichtbare Grenze zwischen Gut und Böse übertreten…

Die zweite wichtige Person, deren Geschichte in Ich-Form geschildert wird, ist Alizon, Beths geliebte Enkelin. Alizon ist strahlend schön, gutherzig und hat ebenfalls die besondere Gabe ihrer Großmutter geerbt. Doch was zunächst als Segen für Beth und ihre Familie begann schlägt irgendwann in einen Fluch um, als sie in den unruhigen Zeiten der Hexenverfolgung ins Visier des Richters Bromley und des reichen Halbbruders von Beth, Roger Nowell, geraten.

Auf Effekthascherei verzichtet die Autorin in ihrem Roman völlig, trotz des brisanten Themas zu damaligen Zeiten, was mir sehr gut gefallen hat. Um einen wahren historischen Hintergrund- die Hexenprozesse des Jahres 1612 in Lancastershire, webt sie eine unterhaltsame Familiensaga, die dem Leser sehr interessante Einblicke in das Leben der einfachen Menschen der damaligen Zeitepoche vermittelt. Im ersten Teil des Romans (ca. 200 Seiten) erfährt man, wie Beth ihre Gabe annahm und wie sie und ihre Kinder sich in schweren Zeiten durchschlagen müssen. Aber bereits im ersten Teil des Romans spitzt sich die Lage um Beth, ihre Tochter Liza und deren Kinder Jamie und Alizon schon bedrohlich zu.

Im zweiten Teil wird die Story bis zum alles entscheidenden Prozess aus Alizons Sicht geschildert. Mir haben beide Teile sehr gut gefallen, denn sowohl Beth als auch Alizon sind sympathische, charismatische Romanfiguren, deren Handlungsweisen man stets nachvollziehen kann. Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass „Die Töchter der Heilerin“ dank des guten, eingängigen Schreibstils der Autorin zwar unterhaltsam ist, doch ein etwas langsames Erzähltempo darin regiert und die Story trotz aller akribisch getätigter Recherche in Sachen Historie von Seiten der Autorin ein wenig nüchterner geschildert wird; was ich persönlich nicht als nachteilig empfand, weil ich schon im Vorfeld wusste dass Mary Sharratts historische Romane etwas anders aufgebaut sind, als zum Beispiel Iny Lorentz Historicals, bei denen der Unterhaltungswert noch ein wenig mehr im Vordergrund steht und in denen man am Ende zumeist mit einem Happy Ending für alle Beteiligten belohnt wird.

Fazit: Akribisch recherchierter, interessanter historischer Roman und Familiensaga in einem der zu Zeiten der Hexenverfolgung in England spielt.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Unterhaltsamer 2. Teil über die Rockband Stage Dive mit kleinen Schwächen.

Wer will schon einen Rockstar?
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Anne hatte keine schöne Kindheit, da ihre Mutter, nachdem ihr Mann sie verließ, in schwere Depressionen verfiel und sich nicht mehr um ihre beiden Töchter kümmern konnte.
So musste Anne den Mutterersatz ...

Anne hatte keine schöne Kindheit, da ihre Mutter, nachdem ihr Mann sie verließ, in schwere Depressionen verfiel und sich nicht mehr um ihre beiden Töchter kümmern konnte.
So musste Anne den Mutterersatz für ihre jüngere Schwester spielen und konnte weder aufs College gehen, noch eine unbeschwerte Teenagerzeit verleben.
Mittlerweile arbeitet sie in einem Buchladen und schwärmt heimlich für ihren Chef Reece. Doch der ist ein ganz schlimmer Finger und schleppt jeden Tag eine andere Frau ab. Mit Anne verbindet ihn lediglich eine platonische Freundschaft.

Als Anne eines Tages nach Hause kommt, hat sich ihre Mitbewohnerin und beste Freundin Skye aus dem Staub gemacht. Da sie bereits einige Zeit deren Mietanteil mitbezahlt hatte, weil Skye einen finanziellen Engpass hatte, sieht Anne nun dem baldigen Bankrott ihres Kontos entgegen. Zudem weiß sie nicht, wie sie ihre nächste Miete bezahlen soll.
Ausgerechnet am gleichen Tag, als Stacy verschwindet, lernt Anne auf einer Party den Drummer der Band „Stage Dive“, Malcolm Ericson kennen, der ihr ein Angebot unterbreitet. Er zieht als Mitbewohner in ihre Mietwohnung, dafür soll Anne für die Öffentlichkeit seine Freundin spielen. Doch Anne reagiert alles andere als cool in Malcolms Nähe. Seine quirlige, witzige Art und sein unverschämt gutes Aussehen lassen ihr Herz schneller schlagen. Aber vor allem seine angeblichen „Scheinküsse“ die er ihr vor anderen gibt, wecken in ihr die Hoffnung auf mehr…

Der erste Teil der Serie über Mitglieder einer Rockband namens „Stage Dive“ konnte mich leider nicht so begeistern, wie so viele andere Rezensenten, da ich in „Kein Rockstar für eine Nacht“, besonders den Helden so furchtbar unsympathisch fand. In „Wer will schon einen Rockstar“, steht nun Malcolm, genannt Mal, im Fokus und die gute Nachricht war, dass Mal etwas anders gestrickt war, als der Protagonist im ersten Band. Mal neigt zwar wie David ebenfalls dazu, vor seinen Problemen wegzulaufen, sich darüber auszuschweigen oder sogar seine Freundin stehen zu lassen, doch kommt er schneller zur Einsicht als David und hat zudem eine mitfühlende, sensible Seite, was mir sehr gut an ihm gefallen hat. Zudem hat er trotz aller Überdrehtheit und ewig guter Laune, einen schönen Humor, der zu einigen witzigen Dialogen zwischen ihm und Anne sorgt, die selbst mir ein dickes Grinsen ins Gesicht gezaubert haben. Irgendwie hatte ich bei dem amüsanten Wortgeplänkel zwischen den beiden immer einen jungen Tony Curtis in der Rolle als Danny Wilde (Die 2) vor Augen, denn ähnlich ist auch Mals Humor gelagert.

Für Tiefgang sorgen dann Mals und Annes Probleme bzw. wenn sich beide endlich darüber austauschen. Bis es so weit ist, knistert es zwischen den Seiten an aufgeladener erotischer Stimmung, die dann in sehr explizit geschriebenen Liebesszenen gipfelt.
Und obwohl ich daran eigentlich nichts auszusetzen hatte, fand ich, dass die Autorin es hier einfach ein wenig übertreibt mit der Erwähnung von Annes stets feuchten Höschen, die sie praktisch schon bekommt, wenn sie Mal nur anblickt. Ein ewig wiederkehrendes Problem in Young Adult und New Adult Romanen. Ziehen wir also ein paar „nasse Schlüpferchen“ ab, übersehen Mals Hyperaktivität und sein sprunghaftes Verhalten in manchen Situationen, haben wir hier einen sehr netten, unterhaltsamen Liebesroman, in dem Held und Heldin vielleicht ab und an noch tiefgründigere Gespräche miteinander hätten führen können.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer 2. Teil über die Rockband Stage Dive mit kleinen Schwächen.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Ein unterhaltsamer historischer Roman mit leichten Längen.

Die Kalligraphin
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Eines Tages gerät die Welt der beiden jungen Geschwister Habar und Ibrahim aus allen Fugen. Soldaten stürmen ihr Dorf, plündern ihr Elternhaus und töten ihre Eltern. Zudem werden sie gefangengenommen und ...

Eines Tages gerät die Welt der beiden jungen Geschwister Habar und Ibrahim aus allen Fugen. Soldaten stürmen ihr Dorf, plündern ihr Elternhaus und töten ihre Eltern. Zudem werden sie gefangengenommen und nur dem beherzten Eingreifen eines sächsischen Offiziers, der beide bei einem nicht ganz so ehrlichen Würfelspiel, gewinnt, ist es zu verdanken, dass Habar nur knapp einer Vergewaltigung entgeht.

Stattdessen befinden sie sich nun im Besitz des Offiziers Georg von Hartleben, der beide mit in seine sächsische Heimat nimmt, wo sie sich auf seinem geerbten Landgut als billige Arbeitskräfte verdingen sollen.
Es wird eine sehr schwere Zeit für das Geschwisterpaar, denn ihre fremdländische Herkunft, ihr Glauben und ihr anderes Aussehen sorgen zunächst für einiges Misstrauen unter der Bevölkerung. Besonders auch bei Rupert von Hartleben, Sohn des verstorbenen älteren Bruders von Georg, der beide verhasst verfolgt und nur auf eine günstige Gelegenheit wartet, Ibrahim und Habar endgültig loszuwerden.

Nach einer gewissen Zeit der Eingewöhnung ist es zunächst Habar, die sich dazu entschließt, die Sprache der Ungläubigen und ihre Schrift zu erlernen. Diese Möglichkeit bietet sich ihr, als sie sich mit einem venezianischen Maler anfreundet, der auf dem Gut arbeitet und sie in die Kunst des Schreibens einweiht.
Ibrahim weigert sich weiterhin, sein neues Leben zu akzeptieren- selbst als der Sohn seines „Besitzers“, Karl immer wieder seine Nähe sucht und mit ihm Freundschaft schließen möchte.

Als Georg von Hartleben von Habars erlernter Kunstfertigkeit erfährt, bringt er sie dazu, für ihn wichtige Dokumente zu fälschen- eine Tat mit weitreichenden Folgen, nicht nur für Georg, sondern auch für Habar.

Jahre später kommt es jedoch zu einem Ereignis, das dazu führt, dass Ibrahim und Habar getrennt werden. Habar wird an einen anderen reichen Mann verkauft, der sie als Gesellschafterin für seine Tochter haben möchte.
Habar ist verzweifelt und hofft dass sie von ihrem Bruder gerettet wird, doch die Jahre vergehen. Immer wieder wird sie von der Familie ihres neuen Besitzers dazu genötigt, endlich den christlichen Glauben anzunehmen, doch sie weigert sich vehement - hat sie doch das Gefühl ihre getöteten Eltern und ihren Bruder dabei zu verraten.
Wird das Schicksal Habar und Ibrahim jemals wieder zusammenführen?

Kirsten Schützhofer gelingt es meiner Meinung nach sehr gut, mit ihrem Roman „Die Kalligraphin“ dem Leser einen Eindruck eines bisher in historischen Romanen eher selten angesprochenen Teiles der deutschen Geschichte zu verschaffen und die Sorgen und Ängste der muslimischen Gefangenen und ihre Erlebnisse in einer völlig fremden Umgebung realistisch darzustellen. Trotzdem ist dieser Roman keineswegs „trockene, schwere Romankost“.

Die anfängliche Geschichte um das muslimische Geschwisterpaar fern der Heimat entwickelt sich stetig mit seinen Haupt und Nebenfiguren, die durchaus auch charakterliche Schwächen aufweisen, dadurch jedoch viel authentischer erscheinen; weiter, bis sie sich endgültig zu einer Familiensaga ausweitet und der Leser schließlich miterlebt, wie Gefühle wie Hass, Misstrauen und Ablehnung von beiden Seiten, sich im Laufe der Zeit umkehren in Freundschaft, Verständnis, Liebe und Vergebung.

Aber auch die geschichtlichen Hintergründe der Zeit fließen immer wieder am Rande in die Story mit ein und sorgen zusammen mit Georg von Hartlebens folgenschweren Entschluss wichtige Dokumente von Habar fälschen zu lassen und der gefährlichen Entwicklung die das Ganze nach sich zieht, für spannende Unterhaltung.

Abgerundet wird der unterhaltsame, historische Roman durch Kirsten Schützhofers sehr gute Ausdrucksweise und einem interessanten Ende des Buches, das viel Hoffnung auf die Zukunft mit einfließen lässt.

Einzig die Länge dieses Romans ist mit 636 Seiten (die restlichen Seiten des Buches beinhalten ein interessantes Nachwort der Autorin, Quellenangaben, Zeittafel und Glossar) meiner Meinung nach ein wenig zu viel des Guten- einige Geschehnisse in diesem Buch werden vielleicht ein wenig zu weitschweifig erzählt und weniger wäre in diesem Fall durchaus mehr gewesen.

Kurz gefasst: Ein unterhaltsamer historischer Roman mit leichten Längen.