Profilbild von tigercat

tigercat

Lesejury Star
offline

tigercat ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tigercat über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2018

Der letzte von uns

Der Letzte von uns
0

Inhalt: Wern und Rebecca lernen sich 25 Jahre nach dem Ende der 2. Weltkriegs in New York kennen und lieben. Unterschiedlicher können beide nicht sein. Wern wurde als Kind adoptiert und wuchs in liebevollen ...

Inhalt: Wern und Rebecca lernen sich 25 Jahre nach dem Ende der 2. Weltkriegs in New York kennen und lieben. Unterschiedlicher können beide nicht sein. Wern wurde als Kind adoptiert und wuchs in liebevollen aber einfachen Verhältnissen auf, seine Adoptiveltern respektierten den Wunsch seinen Namen nicht zu ändern, nachdem sie einen in seine Kleidung eingenähten Zettel fanden auf dem „Ändern sie seinen Namen nicht, er ist der Letzte von uns.“ stand. Er ist dabei sich gemeinsam mit einem Freund ein Bauunternehmen aufzubauen. Rebecca ist das Kind reicher Eltern, das zwar geliebt wurde aber aufgrund besonderer Umstände trotzdem nicht wohlbehütet scheint, sie probiert sich aus, liebt die Kunst und nimmt auch schon mal Drogen. Bei einem Treffen zwischen Wern und Rebeccas Eltern, bei dem Rebeccas Mutter einen Nervenzusammenbruch erleidet, trennen sich ihre Wege.

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt vielversprechend, in einer Bombennacht kommt Wern zur Welt und verliert noch in der selben Stunde seine Mutter. Glücklicherweise findet ihn seine Tante Martha, die sich gemeinsam mit dem Säugling und einer Amme auf den Weg nach Pennemünde macht wo sie den Vater des Kindes vermutet. Die Passagen, die in den letzten Kriegstagen und danach spielen sind spannend und bewegend, ich hatte keine Probleme mit den Charakteren zu hoffen und zu bangen, ihre Handlungen nachzuvollziehen war ein leichtes für mich. Schwieriger wurde es wenn die Autorin zu dem erwachsenen Wern und der Liebesgeschichte mit Rebecca wechselte, ich hatte von Beginn an meine Schwierigkeiten Sympathien für einen von Beiden zu entwickeln, Wern erschien mir eine Spur zu sehr von sich überzeugt und gleichzeitig polierte er sein Selbstwertgefühl mit immer neuen Frauengeschichten auf, Rebecca mochte zwar die Frau sein die er einmal heiraten würde, wie er schon nach einem ersten, kurzen Blick auf sie feststellte, das hinderte ihn aber nicht daran, sich bei den ersten Schwierigkeiten in die nächsten Affären zu stürzen. Rebecca war mir zu schwach und zu zickig und trotz aller äußerlichen Hippieallüren zu sehr Tochter aus reichem Haus.
Die Autorin hat es leider nicht geschafft in mir anhaltende Emotionen zu wecken. Ich bin allerdings sehr anspruchsvoll wenn ich schon mal Romane lese, die im weitesten Sinne als Liebesroman gelten können, will ich nach beenden des Buches noch etwas fühlen, sei es Freude oder Trauer, es darf keine Gleichgültigkeit den Charakteren gegenüber zurück bleiben.
Gegen Ende des Buches, als sich Vergangenheit und Werns Gegenwart zusammenfügten, als seine gesamte Geschichte offenbar wurde, konnte die Geschichte mich wieder mehr fesseln.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Sweetbitter

Sweetbitter
1

Inhalt:
Nach ihrem Studium zieht Tess nach New York, sie will sich selbst finden, die große weite Welt erkunden nur Pleite ist das nicht wirklich möglich, also nimmt die junge Frau einen Job als Hilfskellnerin ...

Inhalt:
Nach ihrem Studium zieht Tess nach New York, sie will sich selbst finden, die große weite Welt erkunden nur Pleite ist das nicht wirklich möglich, also nimmt die junge Frau einen Job als Hilfskellnerin in einem Nobelrestaurant an. Dort wird sie von einer erfahrenen Kellnerin angeleitet und lernt allmählich die Geheimnisse der gehobenen Gastronomie kennen und sie landet in einer ihr vollkommen fremden Welt aus Drogen, Partys und Sex, denn nichts anderes scheinen die Kollegen nach Feierabend zu kennen.


Meine Meinung: Ich bin mit hohen Erwartungen an das Buch gegangen, ich wollte gemeinsam mit Tess eintauchen in die Welt der gehobenen Gastronomie, eine Welt die in den USA irgendwie ganz anders zu sein scheint als bei uns, Fachwissen scheint nicht wichtig zu sein, man muss nur den Eindruck vermitteln über dieses Wissen zu verfügen. Irgendwann im Laufe des Buches habe ich mich entschieden zu glauben: OK es gibt Restaurants in den USA da ist das so, da ist das Schauspiel rund ums Essen wichtiger als das Essen an sich, sicherlich gibt es auch andernorts Lokale in denen sich die Schickeria hauptsächlich trifft um zu zeigen das man es sich leisten kann.
Manchmal blitzt aber auch das auf was ich von dem Buch erwartete, das Essen mehr sein kann als bloße Nahrungsaufnahme. Essen kann ein Genuss sein, Geschmackskomponenten die einen wirklich überraschen, in Verbindung mit den passenden Weinen sind jeden Aufwand wert.
Am meisten Überrascht hat mich allerdings das Verhalten der Crew, die nach einer anstrengenden Schicht feiern gehen? So anstrengend kann das dann nicht gewesen sein und hier weiß ich wovon ich spreche, eigentlich will man nach Feierabend nur noch ins Bett und schlafen um zur nächsten Schicht wieder voll da zu sein, allerdings haben wir früher keine Drogen genommen, was vielleicht den Unterschied macht.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, allerdings sind ihre Charaktere noch etwas flach und die Dialoge teilweise nichtssagend, da ist noch viel Luft nach oben.

Veröffentlicht am 07.10.2016

Großer Bruder Zorn

Großer Bruder Zorn
2

Ich mochte die Grundidee, das mal Vorweg oder besser ausgedrückt, das was ich mir unter der Grundidee vorgestellt hatte: Das Leben der ganz normalen Menschen in einem Berliner Kiez, mit ihren Träumen und ...

Ich mochte die Grundidee, das mal Vorweg oder besser ausgedrückt, das was ich mir unter der Grundidee vorgestellt hatte: Das Leben der ganz normalen Menschen in einem Berliner Kiez, mit ihren Träumen und Sorgen, ihrem grauen Alltag und vielleicht auch mit ihren Lichtblicken, beschrieben in einem Buch, das mich eine Woche lang mitnimmt in ihr Leben.
Leider wurde mir die Woche zu hektisch, die einzelnen Protagonisten kamen mir nicht nah, ich konnte keine Verbindung aufbauen zu all den gescheiterten Existenzen und gescheitert sind sie alle auf die eine oder andere Art, sie haben mehr oder weniger hochtrabende Pläne und Flausen im Kopf, zu denen ich mir meist nur dachte Lern erst mal was anständiges, du bist doch nicht dumm das mag hart klingen, da ich ja nur eine Woche bei Ihnen war und wenig von dem wusste was sie früher erlebt hatten, aber mir kamen sie alle so vor wie die Personen die man in Pseudodokumentationen im Privatfernsehen erleben kann, die die sich für die Größten halten und erwarten das jeder nur auf sie gewartet hat.
Die einzige erwähnenswerte Frau im Buch, Jessi, ist auch die einzige Person der ich persönlich zutrauen würde, doch noch etwas aus ihrem Leben machen zu können, wenn sie ihre Ängste überwindet und mehr Selbstbewusstsein entwickelt.
Mir hat die Normalität gefehlt, die es in fast jedem Leben gibt, sei es noch so schwierig, lebte ich im Wedding, ich wäre stinksauer auf den Autor, da traut sich doch niemand mehr hin ;o)
Leider nicht das, was ich erwartet hatte.

  • Einzelne Kategorien
  • Anspruch
  • Charaktere
  • Originalität
  • Stil
  • Cover
Veröffentlicht am 22.09.2016

Großer Bruder Zorn

Großer Bruder Zorn
0

Meine Meinung:

Ich mochte die Grundidee, das mal Vorweg oder besser ausgedrückt, das was ich mir unter der Grundidee vorgestellt hatte: Das Leben der ganz normalen Menschen in einem Berliner Kiez, mit ...

Meine Meinung:

Ich mochte die Grundidee, das mal Vorweg oder besser ausgedrückt, das was ich mir unter der Grundidee vorgestellt hatte: Das Leben der ganz normalen Menschen in einem Berliner Kiez, mit ihren Träumen und Sorgen, ihrem grauen Alltag und vielleicht auch mit ihren Lichtblicken, beschrieben in einem Buch, das mich eine Woche lang mitnimmt in ihr Leben.

Leider wurde mir die Woche zu hektisch, die einzelnen Protagonisten kamen mir nicht nah, ich konnte keine Verbindung aufbauen zu all den gescheiterten Existenzen und gescheitert sind sie alle auf die eine oder andere Art, sie haben mehr oder weniger hochtrabende Pläne und Flausen im Kopf, zu denen ich mir meist nur dachte Lern erst mal was anständiges, du bist doch nicht dumm das mag hart klingen, da ich ja nur eine Woche bei Ihnen war und wenig von dem wusste was sie früher erlebt hatten, aber mir kamen sie alle so vor wie die Personen die man in Pseudodokumentationen im Privatfernsehen erleben kann, die die sich für die Größten halten und erwarten das jeder nur auf sie gewartet hat.

Die einzige erwähnenswerte Frau im Buch, Jessi, ist auch die einzige Person der ich persönlich zutrauen würde, doch noch etwas aus ihrem Leben machen zu können, wenn sie ihre Ängste überwindet und mehr Selbstbewusstsein entwickelt.

Mir hat die Normalität gefehlt, die es in fast jedem Leben gibt, sei es noch so schwierig, lebte ich im Wedding, ich wäre stinksauer auf den Autor, da traut sich doch niemand mehr hin ;o)

Leider nicht das was ich erwartet hatte. 2,5 Sterne

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Toten von Natchez

Die Toten von Natchez
0

Meine Meinung: Eins vorweg, dieses Buch ist ein zweiter Teil, der Vorgängerband Natchez Burning. ist ebenfalls bei Rütten & Loening erschienen und sollte unbedingt vorher gelesen werden, wenn man das ...

Meine Meinung: Eins vorweg, dieses Buch ist ein zweiter Teil, der Vorgängerband Natchez Burning. ist ebenfalls bei Rütten & Loening erschienen und sollte unbedingt vorher gelesen werden, wenn man das nicht tut, so wie ich, kann es etwas dauern bis sich ein wirkliches Lesevergnügen einstellt, denn die Story ist doch sehr komplex und gespickt mit geschichtlichen Informationen. Nahtlos geht die Geschichte um Bürgermeister Penn und seine Verlobte Caitlin wohl weiter und hätte der Autor nicht in kurzen Rückblendungen auf das vorige Buch Bezug genommen, ich hätte es abgebrochen, damit will ich das Buch aber nicht schlecht machen, denn es ist wirklich gut geschrieben, hervorragend recherchiert und spannend. Greg Iles hat es hervorragend verstanden Fiktion und Wirklichkeit zu vermischen, seine Protagonisten sind realistisch und auch die Örtlichkeiten so bildhaft beschrieben das ich mich teilweise in die Südstaaten versetzt fühlte.
Glaubhaft erzählt uns der Autor von den Machenschaften des organisierten Verbrechens in den USA, von der Unterwanderung staatlicher Organsisationen, z.B. des FBI.
Jeder in diesem Buch ist ein Einzelkämpfer, eine Tatsache die bei mir auf großes Unverständnis stieß,anstatt zusammen zu arbeiten, versucht jeder auf eigene Weise und für eigene Ziele, die Verbrecher zur Strecke zu bringen und begibt sich und andere damit auch durchaus in Gefahr.
Eine Leseempfehlung gebe ich hier trotzdem allerdings mit dem Hinweis: Lest erst Natchez Burning.