Profilbild von HappyEndBuecherdeNicole

HappyEndBuecherdeNicole

Lesejury Star
offline

HappyEndBuecherdeNicole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HappyEndBuecherdeNicole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2018

Klasse!

Verflixt, diese Flirts
0

Eigentlich hatte sich Felicity zunächst nur für ihren ungewöhnlichen, recht magischen Nebenjob entschlossen, weil sie dringend eine kleine Finanzspritze neben ihrem Taschengeld benötigt.
Doch mittlerweile ...

Eigentlich hatte sich Felicity zunächst nur für ihren ungewöhnlichen, recht magischen Nebenjob entschlossen, weil sie dringend eine kleine Finanzspritze neben ihrem Taschengeld benötigt.
Doch mittlerweile bereitet es ihr auch sehr viel Spaß Paare an ihrer Schule mit Hilfe eines kleinen magischen Computers mit einem zwei Wochen andauernden Liebeszauber zu belegen.

Auch ihre beste Freundin Andy möchte Felicity endlich wieder fröhlich und nicht mehr so einsam sehen. So schickt sie Andy, als auch dem coolen Schlagzeuger in einer Band, Tyler, eine Liebesmail und auch diesmal funktioniert alles wie geschmiert. Andy und Tyler sind plötzlich heftig ineinander verliebt - doch dafür lässt Andy nun Felicity mehrmals sitzen, was zu einer großen Belastungsprobe ihrer Mädchenfreundschaft führt.

Aber auch Felicity leidet - sie ist bereits seit Kindheitstagen in den Schulschwarm Derek verliebt, doch dieser scheint laut Felicitys Erzfeindin in einer ganz anderen Liga zu spielen und bringt Felicity angeblich nur freundschaftliche Gefühle entgegen.
Um sich Derek ein für alle Mal aus dem Kopf schlagen zu können, entschließt sie sich schweren Herzens, Derek mit einem anderen Mädchen zu verbandeln, doch diesmal geht etwas schief. Am nächsten Tag sind plötzlich alle Schüler, ob Junge oder Mädchen in Felicitys Schwarm verliebt. Wird Felicity dieses Problem wieder rückgängig machen können?

„Verflixt, diese Flirts“ ist nach „Verflixt, diese Liebe“ bereits der zweite Teil um Felicity, die moderne Liebesbotin. Und selbst fortgeschrittenere Leser wie ich es bin, dürften viel Lesespaß mit diesem Young Adult Roman haben; ich bin mittlerweile vierzig Jahre alt und habe mehrmals beim Lesen schmunzeln müssen über Felicitys sarkastische Gedankengänge.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr mitreißend - dazu hat sie mit Felicity, ihren Freundinnen und nicht zu vergessen ihrem Schwarm Derek sehr nette, authentisch wirkende Akteure geschaffen, die den Schul und Liebesalltag von Teenagern wunderbar unterhaltsam und atmosphärisch dicht erzählen. Aber natürlich kommt auch die Romantik nicht zu kurz und es wird am Ende geküsst. Wen Felicity jedoch bekommt, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht, das müsst ihr schon selber nachlesen.

Die paranormalen Elemente halten sich in Grenzen - außer dass es Felicitys Nebenjob ermöglicht, Paare per Mail zu verkuppeln, ist auch dieser zweite Teil der Serie lediglich, aber im besten Sinne des Wortes gemeint, ein schöner, sehr süßer Contemporary für junge Mädchen, die eine Geschichte über Freundschaft, die erste große Liebe und alle dazugehörigen Gefühlswirrungen und Irrungen lesen möchten.
Und es empfiehlt sich definitiv, zunächst den ersten Teil der Reihe gelesen zu haben, da „Verflixt, diese Flirts“ direkt auf die Geschehnisse des Vorgängers aufbaut.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Familiäre Wohlfühlatmosphäre, viel Humor und ein sympathisches Heldenpaar- mein absoluter Lieblingsband der Reihe bislang! Unbedingt lesen!

Ganz oder Kowalski
0

Lisas (eine angeheiratete Cousine von Sean Kowalski) beste Freundin Emma hat ein Problem. Ihre Großmutter macht sich Zeit ihres Lebens Sorgen um sie. Damit diese sich nicht dazu entscheidet, ihren neuen ...

Lisas (eine angeheiratete Cousine von Sean Kowalski) beste Freundin Emma hat ein Problem. Ihre Großmutter macht sich Zeit ihres Lebens Sorgen um sie. Damit diese sich nicht dazu entscheidet, ihren neuen Wohnort wieder zu verlassen um Emma beizustehen, die in Grandmas Haus lebt, erfindet Emma kurzerhand einen Verlobten. Aus dem Stehgreif fällt ihr nur Sean Kowalski ein, da Lisa mit einem Mann aus dem großen Kowalski-Clan verbandelt ist. Sean ist Soldat und kämpft an der Front.

Doch das Schicksal nimmt seinen Lauf. Kaum ist Sean wieder zu Hause, klopft es an seiner Tür und vor ihm steht die attraktive Emma, die ihn darum bittet, für einen Monat den Verlobten zu spielen, da Großmutter einen vierwöchigen Urlaub in ihrer alten Heimat geplant hat und Emma besuchen will. Natürlich auch, um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass Emma wirklich glücklich ist. Sean hält Emma zunächst für übergeschnappt, doch als er von Lisa, Emmas Gründe erfährt, lässt er sich doch überreden.
Einziges Problem- beide müssen nicht nur Emmas Großmutter das Liebespaar vorspielen. Beide entwickeln, Tag für Tag auf engstem Raum zusammen plötzliche Gefühle füreinander. Emma fürchtet jedoch, dass Sean nach ihrer Scharade seine Koffer, wie vorher angedroht, wieder packen wird…

Nach „Meine Ex, seine Familie, die Wildnis und ich“ und „Ein bisschen Kowalski gibt es nicht“, erfahren wir nun im dritten Band um die quirligen Mitglieder des Kowalski-Clans, wie diesmal der Ex- Soldat Sean, bislang nur an leichten Abenteuern mit Frauen interessiert, seine große Liebe trifft. Die besonderen Trümpfe, die die Autorin hier aufspielt, sind neben einer wie gewohnt familiären Wohlfühlatmosphäre und humorvollen Romanpassagen, die sehr lebensnah wirkenden Haupt und Nebenfiguren, die mir einen großen Lesespaß beschert haben. Obwohl auch die beiden Vorgängerbände bereits unterhaltsame und kurzweilige Lektüre boten, konnte mich die Autorin erst mit „Ganz oder Kowalski“ ganz für sich einnehmen- ohne Wenn und Aber.

Auch der Romantikfaktor wird hier sehr groß geschrieben, selbst wenn Emma und Sean sich zunächst zusammenraufen müssen. Ihre Wortplänkeleien sind aber keinesfalls nervig, sondern sehr witzig in Szene gesetzt worden. Aber auch das Heldenpaar selbst ist diesmal sehr sympathisch und offen gestrickt. Wobei sich beide nichts schenken- weder, wenn es um die gewisse sexuelle Anziehungskraft zwischen ihnen geht, noch wenn sie sich spielerisch während der gefürchteten Kowalski’schen Spieleabende duellieren. Überhaupt darf man sich als Leser auf zahlreiche „Auftritte“ der Kowalskis und ihren Kindern freuen und erfährt so auch, wie es mit den Hauptfiguren der beiden ersten Teile weitergeht.
Als sehr süß empfand ich auch die wunderschöne Liebeserklärung am Ende des Romans; die „Post it’s, die Sean seiner Emma dann und wann an den Spiegel klebt und die im Laufe der Geschichte zu einer zahlreichen Sammlung werden.

Kurz gefasst: Familiäre Wohlfühlatmosphäre, viel Humor und ein sympathisches Heldenpaar- mein absoluter Lieblingsband der Reihe bislang! Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 20.03.2018

Der Gentleman & seine Lady- prickelnder und spannender Teil der Bullet Catcher Reihe!

Bullet Catcher - Wade
0

Nachdem Eileen Staffords erste Tochter Miranda gefunden wurde, die einst zusammen mit ihren zwei Schwestern (Drillinge) zur Adoption frei gegeben wurde und als Knochenmarkspender für Eileen nicht in Frage ...

Nachdem Eileen Staffords erste Tochter Miranda gefunden wurde, die einst zusammen mit ihren zwei Schwestern (Drillinge) zur Adoption frei gegeben wurde und als Knochenmarkspender für Eileen nicht in Frage kommt, suchen die Bullet Catcher immer noch verzweifelt nach den beiden anderen Töchtern. Bald ist auch die zweite Tochter identifiziert, doch sie befindet sich momentan auf einer Kreuzfahrt in der Karibik. Lucy Sharp, Chefin der Bullet Catcher, bittet den smarten Südstaatler und Ex-Marine Wade Cordell, Vanessa Porter zu finden und zurückzubringen, denn die Zeit drängt- Eileen befindet sich bereits im Koma und wird, sollte sich keinen Knochenmarkspender finden, bald sterben.
Doch als Wade Vanessa endlich gegenüber steht, ist diese alles andere als begeistert, als sie erfährt, dass sie ihrer leiblichen Mutter als Spenderin dienen soll. Sie glaubt nämlich nicht an Eileens Unschuld und will mit einer Mörderin nichts zu tun haben.

Aber Vanessa benötigt ebenfalls dringend Hilfe. Ihr Arbeitskollege und Freund Clive ist verschwunden und alles deutet darauf hin, dass er jemanden getötet hat. Vanessa kann und will das nicht glauben und durchkämmt auf der Suche nach Clive sämtliche Karibikinseln, was Clives Mitstreitern und Gegnern nicht verborgen geblieben ist- Vanessas Suche bringt sie schließlich in große Gefahr. So ist sie schließlich froh darüber, dass sie mit Wade einen Handel abgeschlossen hat- er hilft ihr dabei, Clive zu finden und im Gegenzug reist sie mit ihm anschließend in die Vereinigten Staaten zurück, um Eileen zu helfen. Doch während ihrer gemeinsamen Zeit in der Karibik knistert es gewaltig zwischen Vanessa und Wade…

Nach „Adrien“ folgt nun Wade“ , ein weiterer Teil der Bullet Catcher Reihe, allerdings sollte man „Adrien“, „Wade“ und „Jack“ (2013) unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen, da die Rahmenhandlung um die angebliche Mörderin Eileen Stafford und ihre Drillinge, die nach der Geburt zur Adoption frei gegeben wurden, in allen Teilen besteht und diese Bücher von der Story her aufeinander aufbauen.
Während mich die Love Story in „Adrien“ nicht ganz so begeistern konnte, wie es in den anderen Büchern der „Bullet Catcher“ Serie der Fall war, konnte sich die Autorin in „Wade“ nun wieder steigern und hat meiner Meinung nach einen erstklassigen, spannenden und vor allem prickelnden Romantic Suspense abgeliefert.

Auch das Heldenpaar ist diesmal viel interessanter gestrickt. Wade, Ein Ex-Marine und Südstaatler, der irgendwann des Tötens müde wurde und deshalb zu den Bullet Catchern wechselte; ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle, für denen Frauen „Ladys“ sind und Vanessa, eine junge, entschlossene und quirlige Investment-Bankerin, die gerne mal in Notsituationen unflätig herumflucht und die es gelernt hat, mit beiden Beinen mitten im Leben zu stehen und sich in der Männerwelt zu behaupten weiß, prallen in diesem Roman zusammen und es ist für den Leser eigentlich bereits von Beginn an klar, dass Vanessa und Wade zusammenpassen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Nur Vanessa und Wade haben völlig unterschiedliche Ansichten dahin gehend, wie eine ideale Liebesbeziehung auszusehen hat. Während Wade die altmodische Variante bevorzugt (verliebt, verlobt, verheiratet), will Vanessa höchstens eine heiße Affäre, glaubt jedoch dabei nicht an die große Liebe. Und nun ist es an Wade, seine Lady zu überzeugen. Ob er es schafft, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht.

Zumindest wird die Neugier des Lesers hinsichtlich der Rahmenhandlung ein Stück weiter befriedigt, aber auch erneut angestachelt, da man erst in dem nächsten Teil der Bullet Catcher Reihe erfahren wird, wer Eileen Stafford und ihre Töchter ausschalten will und vor allem warum! Und auch das nächste Paar klingt allzu verlockend- Lucy Sharpe die Chefin der Bullet Catcher und Jack.

Roxanne St. Claires Schreibstil ist sehr mitreißend, die Story ebenfalls (man erfährt erst sehr spät sämtliche Fakten, die mit Clives Verschwinden zu tun haben und tappt somit zusammen mit dem Heldenpaar lange Zeit im Dunkeln) und in Sachen Liebeszenen geht es wieder mal hoch her.

Kurz gefasst: Der Gentleman & seine Lady- prickelnder und spannender Teil der Bullet Catcher Reihe!

Veröffentlicht am 20.03.2018

Überlege gut, wem Du traust! Atmosphärisch dichter und spannender Pageturner für Psycho-Thriller Fans.

Das Blut meiner Schwester
0

Kat McCall war kein unschuldiger Teenager. So hatte ihre ältere Schwester Sara, nach dem Unfalltod der Eltern, alle Hände voll zu tun, Kat als Ersatzmutter zur Seite zu stehen. Besonders, nachdem sich ...

Kat McCall war kein unschuldiger Teenager. So hatte ihre ältere Schwester Sara, nach dem Unfalltod der Eltern, alle Hände voll zu tun, Kat als Ersatzmutter zur Seite zu stehen. Besonders, nachdem sich Kat mit anderen Jugendlichen einließ, die in dem kleinen Örtchen inmitten der Südstaaten, schon einen sehr schlechten Ruf genossen. Nach einem folgenschweren Streit zwischen den Schwestern, bei dem Kat keinen Hehl daraus machte, dass sie wünschte, Sara wäre tot, geschah das Unfassbare. Kat fand ihre Schwester am frühen Morgen mit zertrümmertem Schädel in der Küche liegend auf und rief die Polizei. Diese schoss sich sehr schnell auf Kats Schuld ein, auch die Dörfler waren klar auf Seiten der Polizei, doch Kat wurde letztendlich freigesprochen und zog in eine andere Stadt.

Jahre später ist Kat eine erfolgreiche Geschäftsfrau und Bäckerin. Sie ist zurückgekommen in ihren Heimatort, weil sie endlich in Erfahrung bringen will, wer ihre Schwester wirklich damals auf solch brutale Art tötete. Im Ort schlägt ihr jedoch die gleiche Feindseligkeit entgegen, wie damals. Lediglich der frischgebackene Polizeichef Luke, pikanterweise der Sohn des Mannes, der Kat damals als Hauptverdächtige überführen wollte, glaubt fest an ihre Unschuld und rollt den Mordfall an Kats Schwester und den Mord an einem Police Officer, der am gleichen Tag im Dienst ermordet wurde, wieder auf.
Kat will sich jedoch nicht damit zufrieden geben, abzuwarten und so mischt sie sich in Lukes Ermittlungen ein. Mit gefährlichen Folgen für sie, denn ein unheimlicher Stalker, der ihr seit dem Todestag ihrer Schwester regelmäßig anonyme Briefe schickt, scheint zusammen mit Kat in die Heimat zurückgekehrt zu sein….

Als ich entdeckte, dass der MIRA Verlag einen neuen Erica Spindler Roman im Programm hat, freute ich mich sehr, denn die Romane der Autorin gehören seit vielen Jahren schon zu meinen absoluten Autobuys. Erica Spindlers Romane haben nämlich eine besondere Aura zu bieten- sie gehen unter die Haut, denn die Autorin erzählt von völlig normalen Menschen, die sich innerhalb der Geschichte verwandeln bzw. innerlich völlig anders gestrickt, sehr vielschichtiger sind, als man zunächst vermutet.
Bis deren Innerstes nach außen gekehrt wird, dauert es eine ganze Zeit, denn Spindler baut durch Vergangenheitserlebnisse ihrer Protagonisten zunächst eine Art Vertrauensbasis zwischen ihren Figuren und ihrer Leserschaft auf, bzw. führt den Leser erst ganz behutsam an die Figuren heran bis zum spannenden Showdown.
Und genau dieser Punkt verstört dann besonders, denn er macht begreiflich, dass das wahre Grauen oftmals auch dort lauert, wo man es nicht sucht.

Ein weiterer Pluspunkt der die Romane der Autorin so spannend macht ist, dass sie es versteht, geschickt falsche Fährten zu legen; somit bleibt die Spannung bis zum Ende gewahrt und der Leser muss sich gründlich anstrengen, um vorher dahinter zu kommen, wer der Täter wirklich ist. Und genauso verhält es sich auch in „Das Blut meiner Schwester“. Obwohl ich diesmal in Sachen Tätersuche von Beginn an einen gewissen Verdacht hegte, der sich zum Teil am Ende des Romans auch bestätigte, hätte ich so manch andere Vorgänge und Taten, ausgeführt von diversen Nebenfiguren, dann doch so niemals vermutet, so dass ich gespannt bis zur letzten Seite weiter las. Man sollte sich nichts anderes vornehmen, wenn man diesen Roman lesen möchte, denn er ist ein regelrechter Pageturner! Schlaflose Nächte sind also garantiert, wenn man den Fehler begeht, das Buch vor dem Schlafengehen zu beginnen.

Während der Kriminalplot sehr spannend und atmosphärisch dicht geschrieben ist, entpuppte sich, die sich langsam anbahnende Liebesgeschichte zwischen Kat und Luke, für meinen Geschmack eher schmückendes Beiwerk, auf dass die Autorin im Grunde auch ganz hätte verzichten können.
Während Luke, der Held des Romans charakterlich etwas blasser geschildert wird und ich mir eine etwas größere Aussprache zwischen ihm und seinem Vater gewünscht hätte; erfährt man als Leser dagegen sehr viel über die Heldin: Ihre Ängste und ihr schlechtes Gewissen wegen ihres damaligen, bockigen Teenieverhaltens sind fast greifbar für den Leser beschrieben und man kann sich sehr gut Kat hineinfühlen, wenn einen auch hier und da der Gedanke beschleicht, dass sie schon ein wenig eine TSTL Heldin ist. Denn sie begibt sich sehr oft, allein und völlig bewusst in große Gefahr. Normalerweise strafe ich ein TSTL Verhalten immer mit einem Punktabzug ab, doch in diesem Fall möchte ich dennoch eine Ausnahme machen, weil die Thrillerhandlung so spannend war.

Kurz gefasst: Überlege gut, wem Du traust! Atmosphärisch dichter und spannender Pageturner für Psycho-Thriller Fans.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Erica Spindler wieder in Bestform- Spannender New Orleans Thriller in feinster Hitchcock Manier…

Zu richten die Lebenden
0

Detective Spencer Malone bekommt nachdem sein Partner in Rente geht, eine neue Partnerin zugewiesen; doch diese, obwohl sie als Heldin gilt, seit ihres beherzten Eingreifens während Hurricane Katrina wütete, ...

Detective Spencer Malone bekommt nachdem sein Partner in Rente geht, eine neue Partnerin zugewiesen; doch diese, obwohl sie als Heldin gilt, seit ihres beherzten Eingreifens während Hurricane Katrina wütete, scheint gewisse Abneigungen gegenüber möglichen Tatverdächtigen zu hegen und verhält sich auch sonst recht merkwürdig, so dass sie Spencer das Arbeitsleben ziemlich verleidet. Doch dass er und seine neue Partnerin zusammenhalten müssen, ist von höchster Wichtigkeit, denn ein religiös motivierter Serienkiller geht um in New Orleans, der bei seinen Opfern stets einen Bibelvers hinterlässt.

Die verwitwete Glasdesignerin Mira Gallier scheint ebenfalls im Fokus des Killers zu stehen- immerhin hatte sie mit allen bisherigen Opfern zu tun; bzw. lebte im Zwist mit ihnen. Kann es jedoch wirklich so sein, wie es ihr Schwiegervater behauptet? Er verdächtigt Mira selbst, erneut zur Mörderin geworden zu sein; geht sogar noch weiter- er verdächtigt sie auch des Mordes an seinen Sohn, der jedoch, laut Untersuchungen, bei einem Unglück verstarb.
Aber auch der ehemals beste Freund von Miras verstorbenem Mann, Connor, der kurz nachdem der erste Tote aufgefunden wurde, wieder bei Mira auftauchte, wird von den Detectives verdächtigt. Dann jedoch geschieht ein weiterer Mord und das Netz um Mira, zieht sich weiter zu. Mira hat zeitweilig das Gefühl ihren Verstand zu verlieren, denn abgesehen davon, dass sie als dringend tatverdächtig gilt und Connor ihr plötzlich seine Liebe gesteht, scheint es, als ob ihr verstorben geglaubter Mann noch leben würde, denn sie erhält rätselhafte Telefonanrufe und es scheint, als ob sich jemand Zugang zu ihrem Haus verschafft hätte…

Nachdem ich zuletzt von dem Roman „Opfernacht“ der Autorin zum ersten Mal ziemlich enttäuscht war, da alle anderen davor von mir gelesenen Romane Erica Spindlers; so spannend geschrieben waren, bin ich mit gemischten Gefühlen an „Zu richten die Lebenden“ herangegangen. Gerade weil dieser Band ein Teil der Killian/Malone Reihe ist, konnte ich letztendlich dann aber doch nicht widerstehen und bin im Nachhinein nun froh, dass ich der Autorin noch eine Chance gegeben habe, denn in „Zu richten die Lebenden“, wartet die Autorin wieder mit all ihrem Können auf, so dass sie mir einige spannende Lesestunden ermöglichen konnte. Im Mittelpunkt der Geschichte, steht, auch wenn Spencer Malone in den Mordfällen ermittelt und zusammen mit seiner neuen Partnerin Karin und Lebensgefährtin Stacey zugleich (diese jedoch hat nur wenige Auftritte innerhalb der Story) ermittelt, jedoch die verwitwete Glasdesignerin Mira, die seitdem ihr geliebter Mann starb, in psychologischer Behandlung ist, weil sie den Verlust noch nicht verwinden konnte. Ihr Job ist es jedoch, der für Ablenkung sorgt. Doch eines Tages wird eines ihrer Fenster von einem Vandalen übel zugerichtet. Aber nicht nur das, auch der Pfarrer der Kirche, der den Täter scheinbar überrascht hat, wurde ermordet.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen, Miras psychisch fragilen Zustand gut herauszuarbeiten und man kann sich auch sehr gut in die Romanheldin hineinversetzen, die sich keinem anvertrauen kann, weil sie plötzlich befürchten muss, dass selbst Menschen aus ihrem nahen Umfeld nicht ehrlich mit ihr sind bzw. womöglich sogar mörderischen Aktivitäten nachgehen. Dazu fürchtet sie den Verstand zu verlieren, glaubt, dass ihr verstorbener Ehemann doch noch leben könnte, seitdem sie rätselhafte Botschaften erhält. Gerade in diesen Momenten ist die Story wahnsinnig spannend gestrickt und man kann das Buch einfach nicht zur Seite legen. Die Morde geraten da sogar fast zur Nebensache, da ich es viel spannender fand, wer denn Mira nun so übel mitspielt und ob ihr Ehemann womöglich dahinter steckt.
Aber auch die anderen Romanfiguren sind vielschichtiger als man zunächst annimmt und dazu versäumt es Erica Spindler auch nicht, geschickt falsche Fährten bezüglich der Tätersuche zu legen, so dass der Spannungsbogen konstant oben bleibt. Obwohl ich es ein wenig schade fand, dass Spencers Lebensgefährtin Stacey in diesem Roman nur zwei Kurzauftritte hat, konnte mich die Autorin dennoch in Bezug auf die Story völlig überzeugen. Zudem hat sie mit Mira eine Romanheldin geschaffen, die man schnell in sein Leserherz schließt. Die Liebesgeschichte in „Zu richten die Lebenden“ mag zwar recht kurz und unspektakulär daher kommen, doch sie fügt sich gut in die Thrillerhandlung ein.

Kurz gefasst: Erica Spindler wieder in Bestform- Spannender New Orleans Thriller in feinster Hitchcock Manier…