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Veröffentlicht am 20.03.2018

Ein Roman der leisen Zwischentöne und voller Poesie, der eine wunderbare, frankophile Atmosphäre verströmt. Leider kommt der historische Anteil, für meinen Geschmack, hier ein wenig zu kurz. Dennoch eine unterhaltsame Lektüre.

Das geheime Lächeln
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Paris: 1939

Aus ungeliebtem Elternhaus entflohen, sucht die lebenshungrige, deutsche Fotografin Sophie, im Land ihrer verstorbenen Mutter, nach dem Glück. Sophie lernt viele interessante Menschen kennen, ...

Paris: 1939

Aus ungeliebtem Elternhaus entflohen, sucht die lebenshungrige, deutsche Fotografin Sophie, im Land ihrer verstorbenen Mutter, nach dem Glück. Sophie lernt viele interessante Menschen kennen, findet eine Anstellung bei der gutherzigen Madame Bihel als Gesellschafterin und verliebt sich schließlich, Hals über Kopf, in den selbstverliebten, eigensinnigen Surrealisten Paul- Raymond Fugin. Ihre Beziehung ist stürmisch zu nennen, doch Paul mag sich nicht auf eine Frau allein festlegen. Er unterhält nebenbei eine weitere Liebelei mit Chloe, einer Verwandten Madame Bihels. Trotzdem gelingt es Sophie, Chloe und Paul, für eine Weile, einander zu respektieren und in Freundschaft zusammen zu sein. Doch dann bricht Sophie ein Tabu- sie wird schwanger. Da die politische Situation sich ebenfalls immer mehr zuspitzt, muss sie Paris wieder verlassen…

Gegenwart:

Emilia Lukin ist verheiratet und hat mit ihrem Mann zwei Söhne. Doch nachdem ihr Mann fremdging, ist nichts mehr so wie zuvor. Sie ist innerlich wie erstarrt, hat sich zurückgezogen und bringt es nicht über sich, ihrem Mann zu verzeihen. Ablenkung verschafft ihr da ein geheimnisvolles Bild, dass eine Frau in den 30er Jahren zeigt, welche Emilia fast bis aufs Haar gleicht. Kann es sich bei der Frau etwa um ihre berüchtigte Großmutter Sophie handeln, die Emilias Mutter, Pauline, kurz nach deren Geburt zurückließ in Deutschland und von der nie wieder jemand hörte? Emilias Neugierde ist geweckt und so begibt sie sich auf Spurensuche; zunächst ersteigert sie das Bild bei einer Auktion und macht sich wenig später auf in das malerische, französische Örtchen im Luberon, La Lumiere. Dort hat Emilias Mutter ein Häuschen geerbt…

„Das geheime Lächeln“ von Bettina Storks, war mein erster Roman der Autorin und besonders angetan war ich beim Lesen von der bild und wortgewaltigen Ausdrucksweise, die Bettina Storks an den Tag legt. Die Dialoge der Akteure in dieser Geschichte, weisen einen leisen, sensiblen Unterton auf, der die Verletzbarkeit der weiblichen Hauptfiguren ins rechte Licht zu rücken vermag und auch die Gedankenwelt der Figuren ist teils voller Poesie. Bettina Storks Art zu Schreiben gefällt mir sehr und viele Aussagen ihrer Akteure, regen zum Nachdenken und kurzzeitigen Innehalten an. Dazu ließen sich die ersten 200 Seiten ihres aktuellen Romans sehr spannend und geheimnisvoll an, so dass ich gebannt den Verlauf der Geschichte weiterverfolgen wollte.

Ein kleiner Wermutstropfen war dann allerdings für mich, dass Sophies Erlebnisse, ab ihrer Schwangerschaft praktisch nur noch aus dem „Off“; durch Briefe, Erzählungen etc. erzählt wurden und plötzlich, allein Emilia, im Fokus des Geschehens stand.
Und dann gab es noch die Geschichte des „Wunders von Dieulefit“, das einer der Nebenfiguren praktisch am eigenen Leib erfahren durfte. Auch in diesem Fall hätte ich es besser gefunden, wenn man nicht nur deren Erinnerungen, kurz angerissen, eingebracht hätte. Viel runder wäre der Roman geworden, wenn man Sophies und Jean-Pierres Geschichte, ebenfalls in „Echtzeit“ dargeboten hätte. So blieb die Atmosphäre in romantischer Hinsicht leider zumeist etwas unterkühlt, denn verständlicherweise gehen auch Emilia und ihr Mann sehr nüchtern miteinander um. Deren Dialoge wirkten auf mich auch nicht so flüssig dargeboten, wie man es von einem langjährig verheirateten Ehepaar eigentlich erwartet. Und das ungeduldige Verhalten von Emilias Mann, wollte mir ebenfalls nicht einleuchten. Immerhin war er fremdgegangen und hätte seiner Frau, für eine Entscheidung, somit alle Zeit der Welt einräumen müssen, statt sie unter Druck zu setzen.

Abgesehen von diesen kleinen Kritikpunkten, habe ich mich dennoch sehr gut unterhalten gefühlt von Bettina Storks Roman und mochte besonders die frankophile Atmosphäre und den darauf beruhenden, besonderen Zauber, den der Roman zuhauf verströmt.

Kurz gefasst: Ein Roman der leisen Zwischentöne und voller Poesie, der eine wunderbare, frankophile Atmosphäre verströmt. Leider kommt der historische Anteil, für meinen Geschmack, hier ein wenig zu kurz. Dennoch eine unterhaltsame Lektüre.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Unterhaltsamer, stimmungsvoller Weihnachtsroman; wegen seines nüchternen Heldenpaars auch für Romantikmuffel geeignet, in dem eine junge Frau lernen muss zu vertrauen und zu lieben.

Winterküsse im Schnee
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Allegra Fisher ist knallhart in ihrem Job, der eigentlich als Männerdomäne gilt. Und trotz aller Anfeindungen von Seiten der Männerwelt, hat sie es geschafft sich zu etablieren. Mehr noch, sie gehört zu ...

Allegra Fisher ist knallhart in ihrem Job, der eigentlich als Männerdomäne gilt. Und trotz aller Anfeindungen von Seiten der Männerwelt, hat sie es geschafft sich zu etablieren. Mehr noch, sie gehört zu den Top Leuten in ihrem Betrieb und soll nun einen besonders finanzkräftigen Deal für ihren Chef aushandeln. Doch als sie den möglichen neuen Kunden, einen Chinesen trifft, reagiert dieser recht unentschlossen auf ihre beruflichen Offerten und macht keinen Hehl daraus, dass ihm ein männliches Gegenüber lieber wäre, was Allegra verärgert. Dazu kommt, dass sich ein überaus attraktiver One Night Stand plötzlich als neuer Arbeitskollege entpuppt, der äußerst verbissen und mit List und Tücke versucht, Allegra aus ihrem Job zu drängen, was ihm letztendlich auch gelingt, weil er bessere Verbindungen zum möglichen neuen Kunden hat.

Ablenkung verspricht Allegra sich jedoch von ihrer kurzerhand geplanten Reise nach Zermatt, zusammen mit ihrer Schwester Isobel, da dort angeblich die Leiche ihrer leiblichen Großmutter, nach fast fünfzig Jahren des Verschollenseins, aufgefunden wurde und sie sich beide nun darum kümmern müssen, dass die Großmutter beerdigt wird.
Außerdem gibt es ja auch noch reichlich ungelöste Fragen bezüglich der Großmutter, denn eigentlich dachten Allegra und Isobel bislang, sie hätten ihre leibliche Großmutter gekannt. Fragen könnte eventuell Allegra und Isobels Mutter beantworten, doch die leidet an Alzheimer und lebt in einem Pflegeheim.
Und ausgerechnet im luxuriösen Skiort in der Schweiz, trifft Allegra auch ihren Ex-Kollegen und Ex-One Night Stand Sam wieder, der zusammen mit dem Sohn des möglichen chinesischen Geschäftspartners dort ein paar Tage Urlaub macht. Und wieder kreuzen Allegra und Sam ihre Klingen…

„Winterküsse im Schnee“ ist der erste Roman, den ich von Karen Swan las. Zwar war ich bereits mehrmals versucht, schon allein wegen der winterlichen und ansprechenden Covergestaltung, zu ihren Büchern zu greifen, bin aber letztendlich dann doch nur darum herumgeschlichen. Da es aber in „Winterküsse im Schnee“, übrigens finde ich auch hier die Covergestaltung sehr stimmungsvoll; zudem auch noch ein dunkles Familiengeheimnis zu ergründen gibt, (damit bekommt man mich immer) konnte ich dann nicht mehr widerstehen.

Wer nun in erster Linie einen überaus romantischen Liebesroman erwartet, wird womöglich etwas enttäuscht sein, denn der Himmel hängt für das Heldenpaar, eine ganze Weile, nicht wirklich voller rosaroter Geigen. Im Gegenteil- über lange Strecken fand ich beide Akteure recht unsympathisch und viel zu ehrgeizig auf ihr berufliches Ziel fokussiert, als dass sie sich schnell und einfach in mein Leserherz schließen konnten. Auch glaubt man selbst nach dem Lesen der ersten hundert Seiten kaum, dass sich beide dennoch irgendwann finden und ineinander verlieben, doch die darauf folgenden Ereignisse überschlagen sich derart, dass diese auch Allegras bisherige Art zu leben in Frage stellen und sie zum ersten Mal in ihrem Leben zum Umdenken bringen. Ab dem Zeitpunkt, als man schließlich den Grund für Allegras Unterkühltheit erfährt, kann man ihr Verhalten dann plötzlich auch besser nachvollziehen und ist gefangen von der spannenden Story, denn das Geheimnis um ihre wahre Großmutter hat es in sich, so dass die Liebesgeschichte fast zur Nebensache gerät.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr unterhaltsam, so dass ich „Winterküsse im Schnee“ praktisch in einem Rutsch gelesen habe. Punktabzüge gab es für mich lediglich, weil ich mir ein wenig mehr Romantik erhofft hatte (bei einem Weihnachtsroman ist das fast Pflicht, finde ich) Allegra und Sam leider ziemlich nüchterne Menschen sind, zu denen ich schwer Zugang fand und weil ich Allegras Schwester als einfach nervtötend empfunden habe. Zumal hätte ich mir gewünscht, dass Sams Charakterisierung ein wenig mehr Tiefe gehabt hätte. Er bleibt jedoch sehr blass und seine Motive fast bis zum Schluss im Dunklen.
Wunderschön hingegen fand ich den Einfall der Autorin bezüglich des Weihnachtskalenders, deren Inhalt, vor jedem neuen Kapitel Erwähnung findet

Kurz gefasst: Unterhaltsamer, stimmungsvoller Weihnachtsroman; wegen seines nüchternen Heldenpaars auch für Romantikmuffel geeignet, in dem eine junge Frau lernen muss zu vertrauen und zu lieben.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Anschaulicher, spannender Historienschmöker- angesiedelt während des 30jährigen Krieges.

Das Pestkind
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Die kleine Marianne, ist die einzige Überlebende auf dem Hof ihrer Eltern, während die Pest rund um den Ort wütet. Der Pfarrer findet sie verängstigt und alleine auf dem Hof, verborgen in einem Versteck ...

Die kleine Marianne, ist die einzige Überlebende auf dem Hof ihrer Eltern, während die Pest rund um den Ort wütet. Der Pfarrer findet sie verängstigt und alleine auf dem Hof, verborgen in einem Versteck vor und bringt sie zur Witwe Thaler, wo sie fortan aufwächst. Dort, in Hedwig Thalers Brauerei ist Marianne jedoch eher billige Arbeitskraft, den Stieftochter und bekommt von Kindesbeinen an mehr Schläge als Nahrung. Einzig Anderl, der leibliche aber etwas zurückgebliebene Sohn der Witwe, wächst Marianne sehr ans Herz.
Um Mariannes Ruf steht es im Ort nicht zum besten, denn die Leute munkeln, dass es wohl kaum mit rechten Dingen zugegangen sein könnte, dass Marianne als einzige damals die Pest überlebte und halten die junge Frau für eine Hexe, was sie diese auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit spüren lassen.
Kurz vor dem Mord an Mariannes Stiefmutter Hedwig, belauscht Marianne zufällig ein Gespräch zwischen zwei Männern, die dunkle Pläne schmieden und Hedwigs Sohn Anderl betreffen. Marianne ist sogleich klar, dass es nur diese beiden Männer sein können, die Hedwig auf dem Gewissen haben, doch stattdessen gerät Anderl in den Fokus.

Währenddessen wüten marodierende Truppen während des 30jährigen Krieges ganz in der Nähe. Albert Wrangel, ein Soldat, ist einer von ihnen und hasst, als friedliebender Mensch das grausame Tun das währenddessen an der Tagesordnung ist. Plündern, Vergewaltigen und Morden- im Gegensatz zu Albert geht dessen Bruder, der Anführer Carl Wrangel völlig in seiner Aufgabe auf. Dessen Grausamkeit gilt als legendär. Eines Tages stehen sie auch vor den Toren von Rosenheim. Die daraus resultierenden Folgen, betreffen auch Marianne und ändern ihren Lebensweg…

Da historische Romane zu meiner Lieblingslektüre gehören und mich der Klappentext des Romans, genauso wie die Zeitepoche, in der der Romans spielt, ansprachen, gab ich dem Buch kurz entschlossen ein neues Zuhause und habe es auch nicht bereut.
Die Autorin hat einen eingängigen, klaren Schreibstil und die Gabe, die historischen Geschehnisse sehr klar und deutlich vor dem inneren Auge des Lesers entfalten zu können. Die bildhafte Ausdruckskraft sorgt allerdings auch dazu, dass empfindliche Leser bei der, ein oder anderen Romanpassage schlucken könnten, denn angesprochene Zeitepoche war kein Zuckerschlecken. Die Menschen wurden mit zahlreichen Krankheiten, Hungersnöten und Krieg konfrontiert. Dazu hatten einfache Frauen und Kinder den schwersten Stand und galten als Spielball in den Händen der Stärkeren.
Das Schicksal der Marianne mag zwar, wie auch ihr Name fiktiv sein, es ist jedoch laut Autorin verbrieft, dass es einst tatsächlich während der großen Pest ein kleines Kind gab, dass als Einzige diese schreckliche Krankheit bei Kieling überlebt hat.

Um diese Information wob Nicole Steyer einen sehr spannenden historischen Schmöker, der sich trotz seiner 581 Seiten wie im Flug lesen ließ. Neben der Kriminalhandlung dürfen sich kleine Romantiker auch auf eine kleine Liebesgeschichte freuen, allerdings stehen im Fokus des Geschehens eindeutig die Abenteuer und Gefahren, die die Heldin des Romans, Marianne und (ihr) Albert überstehen müssen.
Zwar hätte ich mir gewünscht, dass die Charaktere in der Geschichte vielleicht noch ein wenig facettenreicher gezeichnet worden wären, als nur entweder rein gut oder böse zu sein, doch hat mich dieser Kritikpunkt nicht allzu sehr gestört, da die Story so atmosphärisch dicht geschrieben wurde.

Kurz gefasst: Anschaulicher, spannender Historienschmöker- angesiedelt während des 30jährigen Krieges.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Unterhaltsamer Krimispaß nicht nur für Gourmets.

Chili con Knarre
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James Henry, seines Zeichens Literaturwissenschaftler, hat eine Gruppe von Leidensgenossen um sich geschart, die genau wie er ein gemeinsames Ziel verfolgen- sie wollen abnehmen! Doch ganz so einfach gestaltet ...

James Henry, seines Zeichens Literaturwissenschaftler, hat eine Gruppe von Leidensgenossen um sich geschart, die genau wie er ein gemeinsames Ziel verfolgen- sie wollen abnehmen! Doch ganz so einfach gestaltet es sich nicht, Pfunde zu verlieren. Überall lockt die Gefahr, besonders wenn man so ein Leckermaul ist, wie James.

Aber auch er hat in der letzten Zeit wie seine Freunde einiges an Gewicht verloren und so stimmt er dem Vorschlag sich Samstags eine Auszeit von der Diät zu gönnen bereitwillig zu. So nehmen sie an einem mexikanischen Kochkurs teil, der ihnen viel Spaß bereitet.

Die Kursleiterin Camilla Fields entpuppt sich zudem als sehr nette ältere Dame, die James natürlich sogleich seinem verwitweten Vater vorstellen möchte. Aber auch Murphy Alistair und ihre beiden Freundinnen, die Zwillinge Parker und Kinsley wollen sich einmal an der mexikanischen Küche versuchen und so wird der Kurs ein voller Erfolg.

Trotz der leckeren Gerichte ist James nicht wirklich glücklich, da seine Liebesbeziehung zu seiner Freundin Lucy zur Zeit stagniert. Andererseits ist da die Journalistin Murphy, die sich auch um ihn bemüht und die ihn und seinen Club um Hilfe bittet, als ihre Freundin Parker erdrosselt in einer Tropfsteinhöhle aufgefunden wird. Und so machen sich die Hobbydetektive wieder einmal ans Werk…

Chili con Knarre ist bereits der dritte Teil der beliebten "Supper Club Mystery" Reihe der Autorin und da die beiden Vorgängerbände bislang noch nicht ins Deutsche übersetzt wurden, muss man sich zunächst erst ein wenig mit den vielen, verschiedenen Personen vertraut machen, die in dem Buch eine Rolle spielen. Ein wenig zeitaufwendig, aber es lohnt sich!

Da wären zunächst einmal James, der "Bücherwurm", Lucy, seine Freundin, die eine Ausbildung zum Sheriff macht, die Natur- und Katzenfreundin Gillian, die Lehrerin Lindy und James Kumpel Bennett. Abgesehen von den aufgezählten Mitgliedern des Supper-Clubs müssen aber auch unbedingt noch die Journalistin Murphy und James liebenswert knorriger, verwitweter Vater Erwähnung finden, die wie die Clubmitglieder auch, alle in einem kleinen Ort in Virginia leben.

Die Autorin hat einen unterhaltsamen Schreibstil und das Buch lässt sich wunderbar leicht lesen. Die Kriminalhandlung ist allerdings nicht mörderisch spannend geraten. Man kann den Roman eher mit einem "Häkel-Krimi" a la Tante Dimity vergleichen. Dennoch sorgen nicht nur die schrulligen Charaktere für viel Lesespaß. Die Autorin hat zudem auch ein paar der leckeren mexikanischen Rezepte zum Nachkochen integriert und ich kann nur allen hungrigen Lesern ohne Knabbereien im Haus davon abraten, diesen Roman zur Hand zu nehmen, denn sie würden es schnell bereuen, da sich beim Lesen schnell Appetit einstellen wird.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer Krimispaß nicht nur für Gourmets.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Die Kowalski Reihe geht in die 5. Runde- familiäre Wohlfühlatmosphäre & sympathisches Heldenpaar vs. etwas vorhersehbare Story und fehlende Spannungselemente.

Ausgerechnet Kowalski?
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Ryan Kowalski sieht die Renovierungsarbeiten am familieneigenen Hotel mit äußerst gemischten Gefühlen. Denn in Whitfield lebt die Frau, die er einst begehrte und unbedingt heiraten wollte. Lauren. Doch ...

Ryan Kowalski sieht die Renovierungsarbeiten am familieneigenen Hotel mit äußerst gemischten Gefühlen. Denn in Whitfield lebt die Frau, die er einst begehrte und unbedingt heiraten wollte. Lauren. Doch Lauren war damals mit einem Freund zusammen, mit dem sie ein kleines Kind hatte und entschied sich gegen Ryan. So machte Ryan sich auf in eine andere Stadt, wurde erfolgreicher Besitzer einer florierenden Baufirma, heiratete und ließ sich wieder scheiden.

Seitdem sind mehr als fünfzehn Jahre vergangen, doch Ryans Gefühle für Lauren flammen, sobald er sie im Ort trifft, wieder auf. Was es noch schwieriger macht, ihr aus dem Wege zu gehen, ist die Tatsache, dass sie mittlerweile geschieden ist. Zudem entpuppt sich ausgerechnet Nick, Laurens Sohn als derjenige, der unter Zerstörungswut leidet, und heimlich auf der Baustelle der Kowalskis seinem Verlangen nachgeht. Bis Ryan Nick dabei überrascht und Polizei und Lauren verständigt. Man einigt sich darauf, keine Anklage zu erheben, wenn Nick seine Schulden abarbeitet, was dann auch dazu führt, dass Lauren und Ryan sich wieder des Öfteren über den Weg laufen. Mittlerweile scheinen sich Laurens Gefühle für ihn verändert zu haben. Ausgerechnet nach der Hochzeitsfeier von Mitch Kowalski mit seiner Paige, gipfelt ihre bislang flüchtige Freundschaft darin, dass sie leidenschaftlichen Sex haben. Doch dann steht Nick plötzlich unerwartet vor der Tür und mit ihm sein Vater bzw. Laurens Exmann, der Ryan von Grund auf verabscheut…

Der mittlerweile 5. Teil der „Kowalski“ Reihe von Shannon Stacey wartet mit den üblichen Zutaten auf, die man von ihr bereits aus den anderen Teilen der Serie gewohnt ist, wie etwa eine große Portion an familiärer Wohlfühlatmosphäre, sympathischen Haupt und Nebenfiguren die allesamt das Herz am rechten Fleck haben und Kleinstadtidylle zuhauf. Da die Autorin in „Ausgerechnet Kowalski“ wie immer ihre ehemaligen Hauptfiguren in Erscheinung treten lässt- nicht zu vergessen das kuppelwütige Koch und Backtalent Rose, das für die Kowalskis eine Art Ersatzmutter ist, kann man als Leser nicht anders, als sich direkt hinein fallen zu lassen in die gemütliche Atmosphäre die auch diese Geschichte verströmt.

Doch trotz all dieser positiven Aspekte, kann ich nicht umhin zu bemerken, dass mir auch dieses Mal, wie beim Vorgängerroman, ein wenig mehr Spannungselemente gefehlt haben. So ist einfach zu schnell klar, dass Lauren und Ryan sich mögen und die große Liebe suchen und es gibt trotz des anfangs aufmüpfigen Sohnes keine großartigen Stolpersteine zu umschiffen, bis sich beide füreinander entscheiden, so dass die Story für meinen Geschmack leider etwas zu vorhersehbar geraten ist (auch wenn Kritiker jetzt anmerken mögen, dass es in Liebesromanen generell doch schon von Anfang an klar ist, dass sich das Heldenpaar am Ende bekommt.) Echte Reibungspunkte fehlen bei aller Romantik und Wohlfühlatmosphäre leider erneut, wenn ich auch erfreut darüber war, dass Shannon Stacey ihre Leser in diesem Band an Mitchs und Paiges Hochzeit teilhaben lässt, was für einen Extrabewertungspunkt bei mir sorgte. Der Schreibstil der Autorin ist leicht und beschwingt wie man es von ihr gewohnt ist und auch die Dialoge der Kowalskis und übrigen Bewohner des Ortes sorgen für amüsante Momente, so dass die Lesezeit trotz allem wie im Flug vergeht.

Kurz gefasst: Die Kowalski Reihe geht in die 5. Runde- familiäre Wohlfühlatmosphäre & sympathisches Heldenpaar vs. etwas vorhersehbare Story und fehlende Spannungselemente.