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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2018

Auf dem Weg zum verbesserten Ich

Liebe geht immer
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Eigentlich hat Charlotte alles, was sie sich wünschen könnte … bis sie von ihrem Chef und Liebhaber Oliver die Kündigung bekommt, weil der die begehrte Moderatorinnenstelle einer anderen Frau geben will, ...

Eigentlich hat Charlotte alles, was sie sich wünschen könnte … bis sie von ihrem Chef und Liebhaber Oliver die Kündigung bekommt, weil der die begehrte Moderatorinnenstelle einer anderen Frau geben will, weil diese schlanker und dadurch besser als Moderatorin geeignet ist als Charlotte. Die gibt ihm daraufhin den Laufpass und fängt auf einer neuen Stelle beim Online-Magazin Friendz an. Und sie will sich komplett verändern … eine runderneuerte Charlotte werden, sozusagen. Doch der Weg dahin ist nicht leicht, und diese neue Charlotte gefällt auch nicht jedem in ihrem Umfeld!

Charlotte ist so witzig und niedlich. Ich habe den Roman mit einem Dauerlächeln auf den Lippen gelesen und konnte mir oft bildlich vorstellen, wie Charlie mit ihren etwas durchgeknallten Freunden zusammensitzt und sich esoterische Vorträge oder ihr Horoskop anhört. Der Job bei Friendz bringt noch einige verrückte Gestalten mehr in Charlies Leben, wodurch der Roman noch mehr zur Komödie wurde als erwartet. Charlottes Veränderung, die sie durch viel Sport und Selbstgeißelung zustande bringt, bringt zutage, dass eine Veränderung nicht immer richtig ist, wenn man dadurch den Spaß am Leben verliert.

Charlie mochte ich sehr, weil sie ihren Freunden immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Auch den netten Koch Lars hatte ich sofort ins Herz geschlossen, auch wenn seine Rolle im Roman kleiner ist, als ich es mir gewünscht hätte. Mir haben die Wortgefechte zwischen allen Beteiligten sehr gut gefallen, auch wenn man sich oft sehr konzentrieren musste, wenn die Themen zu sehr ins Fachgespräch abrutschten, das aber auch wieder sehr komisch und vereinfacht dargestellt wurde.

Ach ja, den Kater will ich nicht vergessen. Ein Prachtexemplar der Gattung Katze. Er zeigt, dass eine Katze eben nur das macht, was sie will, und nie das, was sie soll. Schnurrig!

Insgesamt ein schöner und lustiger Roman, der aufzeigt, dass es nicht immer gut ist, wie alle anderen zu sein. Bleibt anders!

Veröffentlicht am 21.03.2018

Wenn der Rockstar bei dir einzieht

Wer will schon einen Rockstar?
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Anne hat den schlechtesten Tag ihres Lebens. Ihre Mitbewohnerin hat sich einfach aus dem Staub gemacht … mit fast allen Möbeln und ohne ihre Mietschulden zu bezahlen. Als ihre Freunde Anne zu einer Party ...

Anne hat den schlechtesten Tag ihres Lebens. Ihre Mitbewohnerin hat sich einfach aus dem Staub gemacht … mit fast allen Möbeln und ohne ihre Mietschulden zu bezahlen. Als ihre Freunde Anne zu einer Party überreden, ahnt sie nicht, dass sie dort auf Malcolm Ericson treffen wird, den Drummer der Band „Stage Dive“. Und der macht ihr ein Angebot, dem sie nicht widerstehen kann: Er zahlt ihre Schulden, wenn sie dafür seine Freundin spielt.

Ach ja, Mal und Anne …

Schon den ersten Teil der Reihe (Kein Rockstar für eine Nacht) habe ich gerne gelesen, weshalb ich auf diese Fortsetzung gespannt war. Die Geschichte um Mal und Anne brachte mich das eine oder andere Mal zum Lachen, weil sich Mal den halben Roman lang wie ein Hundewelpe auf Speed aufführt. Ich bewunderte Anne um ihre Geduld, auch wenn ich Mal sehr sexy fand.

Obwohl beide sich zunächst ihrem Arrangement entsprechend verhalten, ist ihre Liebesgeschichte nett zu lesen und amüsant. Der emotionale Ballast, den beide mit sich rumschleppen, kam nicht so ganz bei mir an, störte aber nicht weiter.

Insgesamt eine schöne Fortsetzung … lustig und echt sexy!

Veröffentlicht am 20.03.2018

Eine Welt in schwarz-weiß

Summ, wenn du das Lied nicht kennst
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„Welches Geschenk könnte größer sein, als jemandem zu sagen: Ich sehe dich, ich höre dich. Du bist nicht allein.“

1976: Die neunjährige Robin lebt mit ihren Eltern in Südafrika. Während des Aufstands ...

„Welches Geschenk könnte größer sein, als jemandem zu sagen: Ich sehe dich, ich höre dich. Du bist nicht allein.“

1976: Die neunjährige Robin lebt mit ihren Eltern in Südafrika. Während des Aufstands von Soweto werden ihre Eltern getötet und Robin kommt zu ihrer Tante Edith. Da die Tante arbeitet, soll sich die Kinderfrau Beauty Mbali um das Kind kmmern. Beauty verließ ihr Dorf, um ihre Tochter nach Hause zu holen, doch das Mädchen ist seit einem Schüleraufstand vermisst. Die traumatisierte Robin und Beauty nähern sich an, doch Robin hat Angst, dass Beauty sie wieder verlässt, wenn sie ihre Tochter findet.

Obwohl ich vorher schon einiges über das Apartheitsregime in Südafrika wusste, haben mich die Schilderungen in dem Buch oft schockiert. Das Denken und Handeln der Weißen ist oft so ungerecht, dass ich kopfschüttelnd weitergelesen habe. Auch Robin wächst mit diesen Gedanken und Gefühlen auf, wird aber durch Beauty aufmerksamer.

Robins Trauer und ihr Umgang mit dem Tod ihrer Eltern brachten mich den Tränen nahe. Das Verhalten vieler Erwachsener in ihrem Umfeld war fast unerträglich. Ihre Tante Edith mochte ich sehr, weil ich ihre Art und ihren Umgang mit den spießigen Menschen und Ritualen in ihrem Umfeld amüsant fand.

Insgesamt ein trauriges, aber auch hoffnungsvolles Buch über das Miteinander verschiedener Menschen. Leider wieder sehr aktuell, was es noch wichtiger macht. Lesen!

Veröffentlicht am 18.03.2018

An der Trauer wachsen

Für immer ist die längste Zeit
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„Wenn die Welt es dir schwermacht, nimm dir ein Buch und geh in eine andere.“

„Die Zeit reicht nicht, um alles Geschriebene zu lesen“, flüsterte sie, während wir warteten, „also muss man unbedingt kritisch ...

„Wenn die Welt es dir schwermacht, nimm dir ein Buch und geh in eine andere.“

„Die Zeit reicht nicht, um alles Geschriebene zu lesen“, flüsterte sie, während wir warteten, „also muss man unbedingt kritisch sein.“

Maddy ist tot. Sie sprang vom Dach der Bibliothek und lässt ihren Mann und ihre Tochter Eve fassungslos zurück. Während die beiden versuchen, ihr Leben ohne die Mutter auf die Reihe zu bekommen, zieht Maddy von irgendwo über ihnen die Fäden, denn sie will, dass ihre Familie glücklich ist und tut alles dafür, dass sie weitermachen.

Der Aufbau des Buches hat mich von Anfang an fasziniert. Jedes Kapitel ist in drei Unterkapitel jeweils aus der Sicht von Madeline, Eve und Brady aufgebaut und gibt die Gefühle der einzelnen Charaktere wider. So erfährt der Leser immer die momentane Situation aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln. Mir gefiel die Vorstellung, dass der Verstorbene in der Lage ist, seine zurückgebliebene Familie auf eine bestimmte Art zu lenken. Madeline flüstert ihrem Mann und ihrer Tochter ständig Gedanken ein, damit sie auf eine bestimmte Art reagieren. Die Vorstellung gefällt mir sehr. Die Geschichte treibt einen von Anfang an voran, weil man unbedingt wissen will, was wirklich an Maddys Todestag passiert ist und wie es zu ihrem Tod kam. Gleichzeitig beobachtet man Eve dabei, wie sie an ihrer Trauer wächst und zu der Tochter wird, die ihre Mutter sich immer erträumt hat, während auch Brady zu dem Ehemann und Vater wird, den seine Familie schon immer wollte. Die Charaktere machen hierbei eine schöne Entwicklung während des gesamten Buches durch, was mir sehr gut gefallen hat.

Ein Buch, voller schöner Weisheiten, die Madeline ihrer Tochter mit auf den Weg gegeben hat, die aber für jeden gültig sind, der einen guten Weg durchs Leben gehen will. Mich hat der Gedanke zum Lächeln gebracht, dass die Verstorbenen noch an unserem Leben beteiligt sind und unsere Schritte lenken. Eine schöne Vorstellung!

Veröffentlicht am 16.03.2018

Angst ist wie ein Kleid aus Dornen

Dornenkleid
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Der Journalist Marcus O’Bannion bekam durch Zufall Kontakt zu einer jungen Frau, die scheinbar in Angst leben muss. Als sie sich mit ihm treffen will, will er ihr in die Freiheit helfen, doch bei dem Treffen ...

Der Journalist Marcus O’Bannion bekam durch Zufall Kontakt zu einer jungen Frau, die scheinbar in Angst leben muss. Als sie sich mit ihm treffen will, will er ihr in die Freiheit helfen, doch bei dem Treffen wird auf die beiden geschossen, Tala stirbt. Detective Scarlett Bishop, die Marcus seit einem länger zurückliegenden Fall kennt, wird auf den Fall angesetzt. Als erneut auf Marcus geschossen wird, muss sie sich fragen, ob vielleicht eigentlich Marcus das Ziel des Anschlags war.

Menschenhandel ist das zentrale Thema des Romans. Talas Familie wurde in die USA gelockt, wo die männlichen Familienmitglieder als Arbeiter verkauft wurden, während die Frauen als Sexsklaven gehalten werden. Wer steckt hinter dem groß angelegten Menschenhandel und warum ist Marcus im Visier der Organisation?

Mir gefiel die sich anbahnende Beziehung zwischen Marcus und Scarlett von Anfang an. Die beiden passen sehr gut zusammen und sind witzig. Ich mochte ihre kleinen Geplänkel und freute mich, als sie zusammenfanden. Auch die restlichen handelnden Detectives und FBI-Agenten gefallen mir, auch weil man die meisten aus vorangehenden Büchern der Autorin kennt. Ich mag es, immer wieder schon bekannte Akteure wiederzutreffen und die Neuigkeiten in ihren Leben mitzubekommen. Einziger Kritikpunkt war für mich die Länge des Romans, der sich stellenweise extrem zog. Vor allem die Kapitel, die aus Sicht der Täter geschrieben waren, kamen mir unnötig lang vor und stoppten meinen Lesefluss.

Insgesamt ein unterhaltender und spannender Roman mit vielen Charakteren, die man schon aus vorhergehenden Büchern kennt und über die man gerne weitere Neuigkeiten liest. Nett!