Mehr Einsamkeit als Liebe - ein besonderes Buch
Von Liebe und EinsamkeitIch lese nicht oft Kurzgeschichten und bin geteilter Meinung. Ich habe zu Beginn schwer in die Geschichten und in die Erzählart hineingefunden, doch schon in der zweiten Geschichte hatte ich einen Aha-Effekt. ...
Ich lese nicht oft Kurzgeschichten und bin geteilter Meinung. Ich habe zu Beginn schwer in die Geschichten und in die Erzählart hineingefunden, doch schon in der zweiten Geschichte hatte ich einen Aha-Effekt. Ich begann zu verstehen, was es damit auf sich hat. Die Erzählperspektive ist immer aus der Sicht eines Nahestehenden oder eines unbekannten Erzählers. Häufig auch so, dass der Erzählmittelpunkt wechselt zb. von einer Hauptfigur zur Anderen. Ich fand alles sehr kühl und distanziert geschrieben und ohne viel Gefühl zu vermitteln. Aber diese Schreibweise ist trotzdem sehr besonders. Obwohl Kühle und Distanz erstmal negativ klingen, macht es die Geschichten aber so besonders. Jede Geschichte umschreibt ein oder zwei Schicksale und nimmt uns mit in die Gedankenwelt der einzelnen Protagonisten. Keine der Geschichten ist besonders positiv. Zu Beginn war ich etwas enttäuscht das der Schwerpunkt mehr auf Einsamkeit als auf Liebe liegt und habe mir öfter gedacht, dass es doch unrealistisch ist, das Geschichten solche Wendungen nehmen. Dann ist mir aber aufgefallen, dass ich einfach meine Liebesgeschichtenerwartung fallen lassen musste. Die Geschichten sind echt. So spielen sie sich wahrscheinlich jeden Tag, überall auf der Welt ab. Unverblümt und ohne Kitsch. Personen mit allen Ecken und Kanten. Ich bin froh das ich dieses Buch gelesen habe. Es war für mich eine neue Erfahrung. Zweigeteilt bin ich, weil ich mir nicht sicher bin ob ein Buch nur negative Geschichten haben sollte. Irgendwie hat der Umstand, ein beklemmendes Gefühl bei mir hinterlassen. Trotzdem empfehle ich dieses Buch nur weiter! Besonders an die Leser, die mal ein Buch mit besonderen Kurzgeschichten ausprobieren wollen.