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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

Er ist weg

Die Täuschung
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Nach einem sehr spannenden Prolog, in dem der Leser aber nicht viel erfährt, geht das Buch doch sehr entspannt los: Ein Mann ist mit dem Auto in die Provence unterwegs, ruft auf dem Weg noch einmal seine ...

Nach einem sehr spannenden Prolog, in dem der Leser aber nicht viel erfährt, geht das Buch doch sehr entspannt los: Ein Mann ist mit dem Auto in die Provence unterwegs, ruft auf dem Weg noch einmal seine Frau an... soweit nichts ungewöhnliches. Bis er auf einmal verschwindet.
Seine Ehefrau Laura ist verzweifelt und versucht herauszufinden, was passiert ist und wo er steckt. Es beginnt also eine Art Schnitzeljagd, bei der dem Leser Platz zum miträtseln lässt.

Nach und nach bringt nicht nur die Protagonistin Laura Licht ins Dunkel, sondern auch der Leser erfährt immer mehr über die Hintergründe. Diese sind sehr spannend und in sich logisch, sodass ich hier nichts zu meckern habe. Allerdings gibt es trotzdem einige Längen, vor allem in der Mitte und gegen Ende des Krimis. Da tritt Laura auf der Stelle, der Leser weiß mehr als sie, aber die Handlung bewegt sich nicht voran.

Aber nicht nur Laura ist eine wichtige Protagonistin, auch die anderen auftauchenden Personen sind für die Handlung wichtig. Immer wieder "verfolgt" der Leser eine andere, sodass man tiefe Einblicke in die Verstrickungen bekommt. Außerdem weiß man so manchmal mehr, als die anderen Figuren. Allerdings fand ich es auch teilweise etwas kompliziert, hin- und herzuspringen. Da muss man beim Lesen wirklich dran bleiben, um nicht den Faden zu verlieren. Für "immer mal ein paar Seiten zwischendurch" ist es deswegen meiner Meinung nach nicht geeignet.

Der Handlungsort kommt für meinen Geschmack leider etwas zu kurz. Ich habe auf ein bisschen mehr Provence und Urlaubsfeeling gehofft. So könnte die Handlung auch an einem anderen beliebigen Ort stattfinden. Bei wem allerdings die Krimihandlung im Vordergrund stehen soll, wird nicht enttäuscht.

Am Schluss wird es dann nochmal richtig turbulent, dass hätte ich nach der eher ruhigen Handlung und den Längen gar nicht erwartet. Eine gelungene Abrundung, die keine Fragen offen lässt.

Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, allerdings hat es sich zwischendrin wirklich gezogen. Einige Seiten weniger wären nicht schlecht gewesen. Von mir gibt es 3 Sterne!

Veröffentlicht am 03.05.2018

Pferde und Jetset...

Die Wellington-Saga - Versuchung
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Eigentlich bin ich echt kein Pferdemädchen und in der letzten Zeit haben mich Thriller und Krimis einfach mehr angesprochen, aber da mir das Buch so häufig begegnet ist, musste ich es schließlich doch ...

Eigentlich bin ich echt kein Pferdemädchen und in der letzten Zeit haben mich Thriller und Krimis einfach mehr angesprochen, aber da mir das Buch so häufig begegnet ist, musste ich es schließlich doch lesen.

Ich kam überraschend schnell in die Geschichte hinein, Man lernt gleich zu Beginn die Protagonistin Georgia kennen, die fast schon zu perfekt ist, um wahr zu sein: Sie ist hübsch, aber bescheiden, arbeitet hart, unterstützt ihren Vater und hat sich trotz schwerer Kindheit zu einer tollen Frau entwickelt. Ich muss gestehen, dass ich ihr etwas skeptisch gegenüberstehe, weil sie einfach zu perfekt scheint. Man wird praktisch gezwungen, sie zu mögen, was an sich aber nichts negatives ist und es passt ja schon irgendwie zu dem Genre.

Als sie dann auf die Glamour-Welt in Wellington trifft, mit all dem schönen Schein und Oberflächlichkeit, scheint sie gar nicht so richtig hineinzupassen. Und dann taucht auch noch Alejandro auf... Man kann sich also denken, was passiert, aber das fand ich auch nicht schlimm. Es gab trotzdem einige spannende Momente, denn so geradlinig, wie es auf dem ersten Blick scheint, verläuft es natürlich nicht. Alejandro hat mich als Protagonist leider nicht überzeugt. Auch wenn er sich in Bezug auf seine Werte deutlich von der High Society unterscheidet, ist er mir einfach zu eigenbrödlerisch und teilweise zu verbissen gewesen.

Auch wenn ich es kaum für möglich gehalten habe, hat mich die Polo-Welt doch sehr fasziniert. Deswegen fand ich es toll, dass soviel über diesen Sport geredet wurde und man einiges erfahren konnte. Super! Positiv hat überrascht hat mich auch, dass es für dieses Genre verhältnismäßig wenig Sexszenen gab, sondern es eher um die Entwicklung der Beziehung zwischen den Beiden ging.

Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Teil der Wellington-Trilogie, allerdings empfand ich diesen Band auch als abgeschlossen, mir fehlt zumindest nichts, auch wenn ich die Reihe nicht weiterverfolge. Das Lesen hat zwar Spaß gemacht, aber so gefesselt war ich nicht. Von mir gibt es 3 Sterne!

Veröffentlicht am 07.04.2018

Ein Tag verändert dein Leben

Ein Tag und alles anders
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Gleich vorweg: Es ist ein schöne, unterhaltsame Liebesgeschichte, die man gut Zwischendurch lesen kann, um ein bisschen aus dem Alltag auszusteigen. Allzu viel Tiefe sollte man aber nicht erwarten.

Sehr ...

Gleich vorweg: Es ist ein schöne, unterhaltsame Liebesgeschichte, die man gut Zwischendurch lesen kann, um ein bisschen aus dem Alltag auszusteigen. Allzu viel Tiefe sollte man aber nicht erwarten.

Sehr gut hat mir die Protagonistin Lina gefallen, allerdings bedient sich die Autorin hier auch vielen Klischees. Lina ist super intelligent, sehr ehrgeizig, macht sich nichts aus ihrem Äußeren und hat mit Männern nichts am Hut. Sie hat sich ganz und gar ihrer Forschung verschrieben. Toll ist, dass sie als starke Frau dargestellt wird, etwas weniger gut hat mir gefallen, dass schon sehr mit dem Vorurteil "Wenn eine Frau was in der Birne hat, ist sie eine graue Maus" gespielt wird. Trotzdem war mir Lina von Anfang an sehr sympathisch.

Fabio hingegen ist der typische Macho, der meint jede herumzukriegen. Ob er dabei auf Gefühlen herumtrampelt, ist ihm egal. Seine Einstellung hat bereits am Anfang dafür gesorgt, dass ich ihn nicht unbedingt ins Herz geschlossen habe, allerdings macht er im Laufe des Buches eine tolle Entwicklung durch. Hier habe ich ihn zu früh verteufelt :)

Der Plot an sich ist nicht wirklich neu: Ein Kerl wettet, dass er jede Frau dazu bringen kann, sich in ihn zu verlieben und wie es der Zufall will trifft er auf eine graue Maus, die so gar nicht in sein Beuteschema passt. Auch wenn der Verlauf daraufhin etwas vorhersehbar war, wurde ich gut unterhalten. Die beiden Gegensätze, die hier aufeinander prallen, sind einfach herrlich: Vor allem das rationale Denken und Schlussfolgern von Lina hat immer wieder dafür gesorgt, dass ich Schmunzeln musste. Und die Geschichte beweist mal wieder: Gegensätze ziehen sich an. Es war wunderbar zu lesen, wie die beiden aufeinander reagieren und miteinander agieren und wie jeder durch den anderen über sich hinauswächst.

Bis ungefähr zur Hälfte des Buches war ich auch sehr zufrieden. Dann allerdings wurde es mir zu konstruiert. Es passieren einfach zu viele Dinge, die die Beiden auseinander treiben, dann nähern sie sich wieder an, dann passiert wieder etwas etc. Das wurde mir dann einfach zu viel und ich wünschte mir die ganze Zeit, dass sie jetzt einfach getrennte Wege oder eben einen gemeinsamen Weg gehen. Deshalb konnte ich das Ende auch nicht mehr wirklich genießen.

Insgesamt ist das Buch eine schöne Unterhaltung. Dass man die Handlung weitestgehend vorhersehen kann, wird durch die tolle Protagonistin wettgemacht. Allerdings kam der Punkt, an dem es für mich einfach zu viel Hin und Her war - deswegen nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Zwei Tage ohne Erinnerung

Aquila
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Das Buch geht schon mal spannend los. Die Protagonistin Nika, gerade in Siena, um ein Auslandssemester zu absolvieren, wacht auf und hat einen Filmriss. Langsam dämmert ihr, dass sie sich aber nicht nur ...

Das Buch geht schon mal spannend los. Die Protagonistin Nika, gerade in Siena, um ein Auslandssemester zu absolvieren, wacht auf und hat einen Filmriss. Langsam dämmert ihr, dass sie sich aber nicht nur an die letzte Partynacht nicht erinnern kann, sondern ihr ganze zwei Tage fehlen.

Diese Plotidee fand ich unheimlich spannend. Dies wird noch durch den Hinweiszettel, den Nika findet, verstärkt - auch wenn die Botschaften scheinbar keinen Sinn ergeben.

So rasant wie es losgeht, so schnell nimmt für meinen Geschmack die Spannung aber auch wieder ab. Denn der Mittelteil des Buches zieht sich: Nika hat immer noch kein Gedächtnis, die Hinweise zu entschlüsseln ist sehr schwer und da man als Leser auch kein wirkliches Hintergrundwissen hat, kann man nicht mal mitraten.

Was mich aber noch mehr gestört hat, war, dass Nika sich ziemlich naiv und teilweise dumm verhält. Vielleicht bin ich einfach zu alt, um mich in eine 18-Jährige hineinzuversetzen, aber ihr Handeln ist teilweise sehr unüberlegt. Anstatt Hilfe zu suchen, begibt sie sich immer wieder alleine auf den Weg und ignoriert dabei alle Gefahren. Klar wäre es langweilig, wenn sich alles ohne Hindernisse ohne Probleme lösen würden, doch kann man meiner Meinung nach auch Spannung auf andere Art und Weise aufbauen. Dazu braucht es keine naive Hauptperson. Das hat leider auch dazu geführt, dass ich mit Nika nie wirklich warm geworden bin.

Das Ende ist dann aber doch wieder gelungen. Zwar kommt alles sehr plötzlich und teilweise schon etwas weit hergeholt, doch macht die Auflösung am Ende einen Sinn. Ich hatte schon vorher Vermutungen, die teilweise bestätigt wurden. Schade fand ich allerdings, dass es auf den letzten 20 Seiten dann doch sehr schnell ging und man vor allem am Schluss sehr konstruiert war.

Im Buch spielt die italienische Stadt Siena die Hauptrolle. Diese kenne ich noch nicht, trotzdem haben mir die Beschreibungen der Gebäude, Straßen und Plätze sehr gut gefallen. Man konnte es sich gut vorstellen und den Weg von Nika gut verfolgen.

Sehr gut gefallen hat mir die Sprache. Der locker leichte Jugendsprache-Stil passt perfekt zu den Protagonisten und spricht deswegen auch Teenies an. Trotzdem wurde nicht mit zu vulgären Ausdrücken um sich geworfen - das mag ich nämlich gar nicht. Schön war auch, dass immer mal wieder italienische Ausdrücke eingeflossen sind. Das hat gut zum Inhalt gepasst.

Meiner Meinung nach ist es nicht das beste Buch von Poznanski, aber gerade für die Zielgruppe lesenswert. Von mir gibt es 3 Sterne!

Veröffentlicht am 20.03.2018

Leichen, Zirkus und Neuseeland

Der ungeschminkte Tod
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In diesem Buch ermittelt die junge Polizistin Sam Shepard bereits zum zweiten Mal. Man konnte sie bereits in "Ein harmloser Mord" kennenlernen. Dieses Buch habe ich aber noch nicht gekannt und konnte der ...

In diesem Buch ermittelt die junge Polizistin Sam Shepard bereits zum zweiten Mal. Man konnte sie bereits in "Ein harmloser Mord" kennenlernen. Dieses Buch habe ich aber noch nicht gekannt und konnte der Handlung trotzdem super folgen, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Allerdings gibt es viele Querverweise auf den Vorgänger und vor allem die schlechte Beziehung zwischen Sam und ihrem Vorgesetzten entstand wohl im ersten Teil. Deshalb denke ich, dass man gerade das Zwischenmenschliche besser versteht, wenn man Band 1 kennt.

Sam Shepard als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Sie ist jung, muss sich viel gefallen lassen, aber macht immer das Beste daraus. Ihre Art ist wirklich einnehmend, man muss sie einfach mögen. Dass sie sich permanent behaupten muss, macht einen Großteil der Ermittlungen aus. Allerdings wird das Ganze auf humorvolle Weise herübergebracht und man muss deswegen das ein oder andere Mal schmunzeln.

Überhaupt ist der Thriller nicht so ernst, wie man vom Cover her vermuten könnte. Die Morde rücken fast ein bisschen in den Hintergrund. Diese werden nur sehr oberflächlich geschildert, das Buch eignet sich deswegen auch für Leser, die nicht auf Brutalität stehen, sondern eher bei den Ermittlungen mitfiebern.

Allerdings ist auch das ein kleiner Kritikpunkt: Das Buch dreht sich sehr um Sam, ihr Leben und ihre Polizeiarbeit bzw. den Ärger mit ihrem Boss. Deshalb trat für meinen Geschmack die Krimihandlung etwas in den Hintergrund.

Auch das habe ich getan. Schon schnell hatte ich eine Vermutung, wer der Mörder sein könnte. Das fand ich etwas doof, allerdings wurde ich schnell eines besseren belehrt. Das Ende konnte mich dann trotzdem nicht wirklich überzeugen. Die Wendung kam zwar sehr überraschend und war insgesamt schon schlüssig, allerdings kam es etwas zu gewollt herüber. Die Auflösung konnte mich deswegen nicht überzeugen.

Alles in allem wurde ich gut unterhalten und es war mal wieder schön, einen Krimi zu lesen, der nicht so düster war. Trotzdem war es mir zu wenig Thrill. Deshalb bekommt das Buch von mir 3 Sterne.