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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

gut lesbar

Stumm
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Von Anfang an erinnerte mich der Schreibstil sehr an Jodi Picoult. Vor allem natürlich, da aus den wechselnden Perspektiven von 3 Personen - alle in Ich-Form - erzählt wird. Außderdem gibt es innerhalb ...

Von Anfang an erinnerte mich der Schreibstil sehr an Jodi Picoult. Vor allem natürlich, da aus den wechselnden Perspektiven von 3 Personen - alle in Ich-Form - erzählt wird. Außderdem gibt es innerhalb der Kapitel einen teils lebhaften Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Dennoch hatte ich nie Probleme damit.

Die Geschichte wird stringent erzählt und bezieht die Spannung weniger aus dem Geschehen selbst - es gibt kaum blutige Szenen, die Aktion hält sich bis auf 2 Mal sehr in Grenzen - als aus dem Erzählerwechsel und den verschiedenen Blickwinkeln von Julia, ihrem Mann Murray und ihrer Mutter Mary. Julia ist symphatisch aber ein bisschen naiv bei Allem was den Arzt David betrifft. Ihr Mann Murray eigentlich ganz nett aber ein schwerer Alkoholiker und ein bisschen zu perfekt vielleicht. Obwohl er Julia noch liebt und sich nicht von ihr scheiden lassen will, hilft er David als Anwalt und versucht ihn Julia zuliebe aus dem Gefängnis zu holen. Mary ist der melancholische Part unter den Erzählern. Man hat Mitgefühl mit ihr und ihrer Situation.

Leider hat mir das letzte Drittel und die Aufdröselung des Falles nicht so gut gefallen. Der Plott ist etwas an den Haaren herbeigezogen und die Beweggründe der Personen sind für mich nicht nachvollziehbar. Vor allem Mary - in der Vergangenheit und in der Zukunft - verliert sehr. Ich finde, dass das Ende etwas holprig ist und hätte mir etwas mehr davon erhofft. Kein wirklicher Vergleich zu Frau Picoult.

Dennoch wurde ich in seiner Gesamtheit ganz gut unterhalten - der Schreibstil gefiel mir wirklich sehr gut, war interessant und einfühlsam. Man hätte aus der Geschichte sicherlich noch etwas mehr herausholen können.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Da wäre mehr drin gewesen

Vox
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Da wäre mehr drin gewesen.

Bei einem Leserundenbuch finde ich das immer besonders schade. Aber leider ist VOX auf ganzer Linie nur ein unausgegorenes Buch, dem der letzte Schliff und die richtige Spannung ...

Da wäre mehr drin gewesen.

Bei einem Leserundenbuch finde ich das immer besonders schade. Aber leider ist VOX auf ganzer Linie nur ein unausgegorenes Buch, dem der letzte Schliff und die richtige Spannung gefehlt hat.

Gefallen hat mir:

- das klare und aussagekräftige Cover,

- der Schreibstil, der sich flüssig liest,

- die Idee, das Männer mal wieder versuchen könnten, die Frauen zu unterdrücken (auch wenn es nicht neu ist, klingt es realistisch),

- zwei oder drei der Nebendarsteller waren richtig gut


Nicht gefallen hat mir:

- dass die Idee ganz prinzipiell nicht ausgearbeitet ist (also weder, wie das Ganze sich so schnell in diese frauenfeindliche Situation entwickeln konnte, warum niemand sich wirklich aufgelehnt hat, warum die Welt nur zusieht, wie das System dann im Showdown gestürzt werden kann,

- dass die Hauptdarsteller entweder blass oder unglaubwürdig rüberkamen und ihre Handlungen viel zu wenig erklärt und unterfüttert wurden (bis auf Jean, die aber weder eine richtige Heldin noch besonders sympathisch ist, finde ich)

- dass ich im letzten Viertel den Eindruck hatte, die Autorin habe keine Zeit und Lust mehr gehabt zu beschreiben und zu erklären, wodurch einiges unklar bliebt oder Szenen nicht richtig verständlich waren,

- dass der Showdown kein Showdown war, sondern langweilig, gehetzt und ohne Höhepunkte,

- dass mir nicht klar ist, wie der Regierungssturz wirklich zu stande kam,

- dass ein Hauptdarsteller starb und man das mehr in einem Nebensatz erfahren hat


Fazit: Da wäre viel mehr drin gewesen.

Veröffentlicht am 21.03.2018

etwas wirr

Zu nah
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Seit langem mal ein Buch, welches mich mit der Leseprobe angesprochen hat, welches aber dann leider nicht gehalten hat, was es mir versprochen hat. Dies lag an zwei Dingen. Zum einem ist der Plot ziemlich ...

Seit langem mal ein Buch, welches mich mit der Leseprobe angesprochen hat, welches aber dann leider nicht gehalten hat, was es mir versprochen hat. Dies lag an zwei Dingen. Zum einem ist der Plot ziemlich unausgegoren. Die Heldin ist selbst erst vor kurzem Opfer einer Straftat geworden und beginnt gerade wieder ihren Job. Das ist nicht neu und irgendwie konnte ich der Hauptdarstellerin nicht so recht abnehmen, dass sie Schwierigkeiten und ein Trauma hat. Erst mal im Fall drinnen spürt man nichts mehr davon. Die Zusammenhänge, die sie alle ermittelt, sind teilweise hanebüchen oder total überraschend, also nicht logisch aufgebaut. Außerdem wird vieles einfach nur erklärt, aber nicht in die Handlung eingebaut. Dadurch wirkt alles etwas abgehakt und unspektakulär.

Am Ende gehört stellt sich heraus, dass ihr Täter mit dem Fall auch zu tun hatte. Das war des guten für mich einfach zu viel.

Ich habe mich durchgequält und kann das Buch nicht wirklich empfehlen.

Veröffentlicht am 14.07.2024

schwierig zu lesen

Das Lied des Propheten
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„Das Lied des Propheten“ war mein erstes Buch von David Lynch. Ich hatte eine anspruchsvolle Dystophie erwartet und irgendwie habe ich das auch bekommen. Allerdings musste ich von Anfang an damit kämpfen, ...

„Das Lied des Propheten“ war mein erstes Buch von David Lynch. Ich hatte eine anspruchsvolle Dystophie erwartet und irgendwie habe ich das auch bekommen. Allerdings musste ich von Anfang an damit kämpfen, dass Lynch handwerkliche Stilmittel benutzt in dem er Satzzeichen und Absätze oder Kapiteleinteilungen weglässt und damit eine Art Fließtext schreibt, durch den ich oftmals etwas ziellos gestolpert bin. Wo beginnt ein Gespräch, wo endet eine Szene. Dinge, die sicherlich nur einen Rahmen für das Leseverständnis geben und ich hätte nicht gedacht, dass mich das Weglassen so stören würde. Auch ist die Sprache des Autors vor allem in seinen bildlichen Vergleichen eine Herausforderung für mich gewesen. Ich musste immer wieder innehalten. Das Gelesene nochmals lesen. Das Gelesene in eine Sinnhaftigkeit für mich bringen und verdauen. Langer Rede kurzer Sinn, ich habe mich schwer getan. Darunter hat mein Gesamteindruck sehr gelitten. Es war einfach kein Lieblingsbuch auch wenn die Geschichte hochinteressant und hochaktuell ist.

Eine Rezension sollte möglichst ehrlich sein und eine Rezension ist nur die Meinung einer einzelnen Person. Also für mich war das Buch leider nichts.

Veröffentlicht am 07.04.2024

mäßig spannend

Die Burg
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Ich hatte schon sehr lange nichts mehr von Ursula Poznanski gelesen und das Thema KI klang vielversprechend, also habe die "Die Burg" gelesen auch wenn ich keine realen Erfahrungen mit solchen Escape-Rooms ...

Ich hatte schon sehr lange nichts mehr von Ursula Poznanski gelesen und das Thema KI klang vielversprechend, also habe die "Die Burg" gelesen auch wenn ich keine realen Erfahrungen mit solchen Escape-Rooms habe. Aber aus Erzählungen von Bekannten hatte ich gewisse Vorstellungen.

Eine neue Escape-Welt soll von einer Handvoll Testern auf Herz und Nieren geprüft werden. Leider läuft von Anfang an einiges schief und ziemlich bald scheint es real um Leben und Tod zu gehen.

Ich fand den Plot irgendwie total unrealistisch. Klar, es gibt Tote und dadurch entsteht bei den Spieler eine gewisse Bedrohung. Aber vieles, was die KI ihnen vorgaukelt ist so überzogen, dass jeder gesunde Menschenverstand sagen muss, okay, das ist nicht real. Ich fand viele Szenen unnötig brutal und wirr, dafür fehlte es mir total am nötigen Suspense. Leider glauben viele AutorINNen, dass man die Spannung durch viel Action und lautes Getöse erzeugen könnte. Aber das ist hier überhaupt nicht gelungen. Es fehlten die leisen intensiven Töne. Auch, was die Charaktere betraf.

Für mich war das Buch gar nichts. Ich habe mich durchgequält und quergelesen.