Cover-Bild Skandinavisches Viertel
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 05.03.2018
  • ISBN: 9783608110142
Torsten Schulz

Skandinavisches Viertel

Roman
Nach Jahren im Ausland kehrt Matthias Weber ins Skandinavische Viertel zurück. Schon als Zwölfjähriger kannte er jede Straße in diesem Teil Ostberlins an der Mauer. Heute stemmt er sich als selbsternannter Anti-Gentrifizierungs-Makler gegen eine Entwicklung, die er nicht aufhalten kann.

Das Skandinavische Viertel in Ostberlin kennt niemand so gut wie Matthias Weber. Als Kind unternimmt er hier in den siebziger Jahren Streifzüge, beflügelt von seiner reichen Phantasie, zugleich auf der Flucht vor inneren Dämonen. Vater, Onkel, Großmutter: nette Leute, und doch jeder auf seine Weise in Schuld verstrickt. Nur sehr langsam durchdringt der Junge das Geflecht aus Geheimnis und Verrat in seiner Familie. Jahre später kehrt Matthias in sein Revier zurück, das sich seit dem Fall der Mauer im Umbruch befindet. Er wird Wohnungsmakler, und da sich der umgängliche Grübler nicht zum Haifisch eignet, macht er es sich zur Aufgabe, Neureiche und Großkotze aus seinem Viertel fernzuhalten. Zwischen Geld und Moral, vergänglichen Amouren und existentieller Einsamkeit führt er einen letztlich aussichtslosen Kampf. Eine Geschichte um Verlust, Trauer und Wut, in der sich die Abgründe des eigenen Lebens offenbaren.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2018

Sehr gekonnt geschrieben. Tiefgründig. Lesenswert.

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Den Roman von Torsten Schulz habe ich gern gelesen. Er stellt ein gekonnt geschriebenes literarisches Werk dar, das viele akuten Themen der Gesellschaft zu einem atmosphärischen, tiefgründigen, zum Nachdenken ...

Den Roman von Torsten Schulz habe ich gern gelesen. Er stellt ein gekonnt geschriebenes literarisches Werk dar, das viele akuten Themen der Gesellschaft zu einem atmosphärischen, tiefgründigen, zum Nachdenken anregenden Erzählteppich verwebt.

Klappentext beschreibt den Inhalt sehr treffend: „Nach Jahren im Ausland kehrt Matthias Weber ins Skandinavische Viertel zurück. Schon als Zwölfjähriger kannte er jede Straße in diesem Teil Ostberlins an der Mauer. Heute stemmt er sich als selbsternannter Anti-Gentrifizierungs-Makler gegen eine Entwicklung, die er nicht aufhalten kann.

Das Skandinavische Viertel in Ostberlin kennt niemand so gut wie Matthias Weber. Als Kind unternimmt er hier in den siebziger Jahren Streifzüge, beflügelt von seiner reichen Phantasie, zugleich auf der Flucht vor inneren Dämonen. Vater, Onkel, Großmutter: nette Leute, und doch jeder auf seine Weise in Schuld verstrickt. Nur sehr langsam durchdringt der Junge das Geflecht aus Geheimnis und Verrat in seiner Familie. Jahre später kehrt Matthias in sein Revier zurück, das sich seit dem Fall der Mauer im Umbruch befindet. Er wird Wohnungsmakler, und da sich der umgängliche Grübler nicht zum Haifisch eignet, macht er es sich zur Aufgabe, Neureiche und Großkotze aus seinem Viertel fernzuhalten. Zwischen Geld und Moral, vergänglichen Amouren und existentieller Einsamkeit führt er einen letztlich aussichtslosen Kampf. Eine Geschichte um Verlust, Trauer und Wut, in der sich die Abgründe des eigenen Lebens offenbaren.“

Es ist ein Familienroman, der mit seinen Lesern über das Leben und vieles, was dazu gehört, spricht, auch über die Liebe über den Tod hinaus, über Familienzusammenhalt, Vertrauen, Vertrauensbruch, über das Schweigen und übermäßigen Alkoholkonsum als „Problemlösung“ uvm.

Es geht um Matthias, einen clevereren Burschen mit wachem Verstand, und seine Kindheit in der DDR, um sein Erwachsenwerden ohne Mutter, und welche Folgen das für Matthias als erwachsenen Mann hat, um den Verrat und seine Folgen, für alle Beteiligten, über die Generationen hinweg. Teils in Rückblenden, im Wechsel zum Erzählstrang, der in der Gegenwart spielt und Matthias im Heute zeigt, wurde sein Leben bis zu seinem 50.Lebensjahr erzählt: Woher er kam, wohin er als junger Mann ging, was er dort erreicht hat, wo er jetzt ist, was er nun hat und ob das so gut ist. Matthias hat da zum Schluss seine eigene Meinung und ist nicht abgeneigt, daran zu arbeiten.

Der Roman ist sehr kunstfertig geschrieben. Er erzählt nicht nur Lebensgeschichten der Menschen aus der ehem. DDR, sondern er gibt auch seinen Lesern viel Stoff, der viel hineininterpretieren lässt und zum Nachdenken u.a. über das eigene Tun und seine Konsequenzen, über das eigene Leben insg. einlädt.
Die „obligatorischen“ Sexszenen sind gekonnt gemeistert worden. Davon hätte es aber ruhig weniger sein können. Wie Matthias mit seinen Liebschaften schläft, wollte ich nicht so genau wissen. Insofern war es mMn keine Aufwertung oder etwas in der Art. Aber sonst…

Fazit: Ein Familienroman, der seine Wirkung erst nach und nach entfaltet. Man sollte ihm, wie einem Kunstwerk, genug Zeit und Raum geben. Definitiv kein 08/15 Kitsch. Sehr gekonnt und kunstfertig geschrieben. Tiefgründig. Lesenswert.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Ostberlin

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In diesem Roman ist der Protagonist Matthias Weber. Der Schauplatz ist Ostberlin. Schon ale12jähriger stromert er durch das Skandinavische Viertel. Er ist immer allein unterwegs, ein Träumer. Den Straßen ...

In diesem Roman ist der Protagonist Matthias Weber. Der Schauplatz ist Ostberlin. Schon ale12jähriger stromert er durch das Skandinavische Viertel. Er ist immer allein unterwegs, ein Träumer. Den Straßen gibt er Namen von Ländern, Städten und Flüssen aus Skandinavien.
Etliche Jahre später, nach einem Journalistik Studium und Jahren im den USA, kommt er wieder in sein Viertel. Er wird Wohnungsmakler umd kauft sich als erstes die Wohnung seiner Großeltern.
Der Roman wechselt zwischen diesen Zeiten immer hin und her.
Der Autor Torsten Schulz, selber ein Ostberliner, schreibt mit ruhiger Stimme und in einem besonderen Stil über die Situationen und das Leben der Familie Weber. Es ergibt ein eigenwilliges Bild des Protagonisten.
Dieser Roman ist eine Geschichte der Einsamkeit und um Trauer, Schuldgefühle, Verrat und Wut. Eine unterhaltsame Geschichte mit leisen Untertönen und mit interessanten Einblicken in die Lage der DDR vor und nach dem Fall der Mauer.