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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2018

Keine Offenbarung

Mindful@work
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Dieser Ratgeber ist dazu gedacht, im Arbeitsalltag Achtsamkeit einzuüben. Dies erfüllt er meiner Meinung nach jedoch nur bedingt.
Den Aufbau des Buches finde ganz gut gelungen: Leicht verständlicher Text ...

Dieser Ratgeber ist dazu gedacht, im Arbeitsalltag Achtsamkeit einzuüben. Dies erfüllt er meiner Meinung nach jedoch nur bedingt.
Den Aufbau des Buches finde ganz gut gelungen: Leicht verständlicher Text und dazu passende Übungen, die auch noch auf einer CD mitgeliefert werden. Diese hat mir leider gar nicht gefallen. Die Stimme ist mir zu hart und unsympathisch. Außerdem ist es mit der Entspannung gleich wieder dahin, wenn ich nach einer Meditationseinheit nicht schnell genug die CD anhalte und mir der nächste Track im Militärston "S.T.O.P." entgegenwirft. Ich empfand das als höchst unangenehm.
Das Buch dagegen bietet einige kleine Tipps, die sich auch gut in den Alltag integrieren lassen. Es geht darum, die Wirklichkeit wahr zu nehmen, wie sie ist, ohne sie zu bewerten. Dazu kann man sich Atemtechniken oder Meditationen bedienen, sich mehr Bewegen und einfach mal nichts tun. All diese Dinge sind jedoch nichts, was man nicht schon weiß, wenn man sich bereits ein wenig mit Achtsamkeit beschäftigt hat. Das Buch ist also in erster Linie für Anfänger gedacht.
Das außergewöhnliche an diesem Achtsamkeitsbuch ist der immer wiederkehrende Bezug auf das "Team", das gemeinsam an diesen Übungen arbeiten soll. Dies ist jedoch für mich nicht umsetzbar und hängt wohl bei jedem auch von den Arbeitskollegen ab.
Dennoch kann ich einige Ideen für mich nutzen und werde sie im Arbeitsalltag ausprobieren. So ganz überzeugen konnte mich das Buch leider nicht.

Veröffentlicht am 16.02.2018

Verwirrende Zukunft

Hologrammatica
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Als eine Computerexpertin spurlos verschwindet, macht sich Privatermittler Singh daran, sie zu suchen. Das ist in einer Welt, die von einem Holonet verdeckt ist, gar nicht so einfach. Alles scheint schön, ...

Als eine Computerexpertin spurlos verschwindet, macht sich Privatermittler Singh daran, sie zu suchen. Das ist in einer Welt, die von einem Holonet verdeckt ist, gar nicht so einfach. Alles scheint schön, bunt und ordentlich, doch wenn man die passende Brille aufsetzt, sieht man, dass nichts davon wahr ist.
Und nicht nur das: Menschen können sich zukünftig in sogenannten "Gefäßen" zwischenspeichern. Das sind Abbilder ihrer Selbst, aber eben nur Hüllen davon. Aber im Verlauf der Geschichte wird es noch viel komplizierter, wenn Singh sich mit Deathern, Revenants und Hardlights beschäftigen muss.
Da gibt es Todesloops, eine wildgewordene KI und eine Krankheit, die die Hälfte der Menschheit ausgelöscht hat. Es gibt Cogits, Quants und Thans, ... usw.

Für mich war es etwas zu viel des Guten. Einerseits ist dieser Thriller sehr interessant, spannend und kreativ. Andererseits ist die Geschichte auch sehr kompliziert und hat mich durch die Vielzahl an Themen zwischendurch immer mal wieder verloren. Es ist schon anstrengend zu lesen, wenn man alles verstehen will.Der Anfang des Buches hat mich sogar stellenweise gelangweilt, da Singh mir nicht sympathisch war und es nur um ihn ging, statt um den Fall. Er hat merkwürdige Ermittlungsmethoden (sich auf Partys betrinken und andere Männer abschleppen) und leidet anfangs unter Depressionen, die im Fortlauf der Geschichte allerdings verschwunden zu sein scheinen. Zum Glück ändert sich das Verhältnis aber irgendwann und abgesehen von dem Drama um seinen Bruder und den Vater geht es dann aber doch auch um den Fall.

Bei diesem Buch bin ich wirklich zwiegespalten. Ich fand es stellenweise sehr spannend, aber dann auch wieder langweilig. Die Thematik hat mir sehr gefallen, aber es hat mich auch immer wieder verwirrt, bis ich das ganze Durcheinander sortiert bekommen habe. Singh fand ich nie so interessant, dass ich die Details aus seinem Leben gebraucht hätte. Trotzdem war es insgesamt ein gut geschriebenes Buch, das sich mit einer zukünftigen Welt beschäftigt, die unserer gar nicht so fern ist. Es wird besonders eingefleischten Sci-Fi-Fans gut gefallen.

Veröffentlicht am 24.09.2017

Ein Reisebericht aus dem Urwald

Die Stadt des Affengottes
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In diesem Sachbuch erzählt der Autor Douglas Preston von seiner Expedition in den Dschungel von Honduras. Dort soll es eine noch unerforschte "Weiße Stadt" geben, deren Ruinen in den Tiefen des Waldes ...

In diesem Sachbuch erzählt der Autor Douglas Preston von seiner Expedition in den Dschungel von Honduras. Dort soll es eine noch unerforschte "Weiße Stadt" geben, deren Ruinen in den Tiefen des Waldes verborgen sind.
Im ersten Teil des Buches schildert Preston die Vorbereitungen auf diese Reise und erzählt viel über die Geschichte von Honduras sowie über die gefährliche Lanzenotter, die dort im Urwald zuhause ist.
Anschließend beginnt die Expedition und Preston nimmt uns mit auf seine Reise. Natürlich ist das sehr exotisch, und von Schlangen über Mücken bis hin zu Jaguaren ist alles dabei. Es ist interessant, wie die Gruppe vorgeht und welche Entdeckungen sie machen. Was ist mit den Einwohnern der weißen Stadt passiert? Wurden sie verjagt, ermodet oder starben sie an einer Krankheit?
Letzteres wird immer wahrscheinlicher, als Preston mit den Teilnehmern der Expedition längst wieder zuhause in den USA ist. Plötzlich werden einige von ihnen krank. Erst nach mehreren Arztbesuchen finden sie die Ursache: Leishmaniose. Über diese Krankheit erfährt man im letzten Teil des Buches dann auch sehr viel.
Ich fand das Buch durchaus interessant, aber es hatte auch seine Längen. Man sollte sich auf jeden Fall für die Geschichte von Honduras und Leishmaniose interessieren, da diese Themen einen Großteil des Buches ausmachen. Die Expedition an sich dagegen ist eher kurz, wenn auch gut beschrieben. Aufgelockert wird der Reisebericht durch einige Fotos Prestons, die er während der Reise gemacht hat.
Das Buch kann ich vor allem biologisch, archäologisch und historisch interessierten Personen empfehlen. Ich fand es selbst nur bedingt interessant und lese daher lieber wieder Prestons tolle Romane!

Veröffentlicht am 17.04.2017

Wilde Abenteuerfahrt mit blassen Charakteren

Saint Lupin´s Academy 1: Zutritt nur für echte Abenteurer!
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Anne will dem Waisenhaus von Saint Lupin entkommen. Als sich die Gelegenheit bietet, wird sie in eine abenteuerliche Mission hineingezogen, in der sie mit ihren Freunden die Welt retten muss. Ob ihr das ...

Anne will dem Waisenhaus von Saint Lupin entkommen. Als sich die Gelegenheit bietet, wird sie in eine abenteuerliche Mission hineingezogen, in der sie mit ihren Freunden die Welt retten muss. Ob ihr das gelingt, wird natürlich nicht verraten.
Das Cover des Buches ist wirklich wunderschön, und man kann dort Anne (ganz rechts), ihre Freundin Penelope ( Mitte ) und den Zauberer Hiro (links) erkennen. Auch innen ist das Buch besonders, denn zwischen den Kapiteln gibt es immer Auszüge aus dem "Handbuch für Abenteurer", dessen Seiten grau gestaltet sind. Diese kleinen Einschübe lockern die Textpassagen auf und sind auch sehr witzig, so dass ich oft schmunzeln musste.
Dennoch lässt mich das Buch etwas zwiegespalten zurück. Anfangs war ich noch sehr begeistert von den vielen kreativen Ideen, dem Humor und der interessanten Story-Idee um den Panzerhandschuh und die Prophezeiungs-Medaillons. Die Geschichte hatte viel Potential. Es gibt eine fiese Waisenhaus-Leiterin und einem machthungrigen Abenteuer-Minister sowie Annes sympathischer Freundin Penelope. Leider blieben alle diese Figuren im Laufe der Geschichte so blass, dass es mir gegen Ende sogar egal war, ob sie die Mission schaffen oder nicht. Das beste Beispiel dafür ist Hiro, der überhaupt keine richtige Beziehung zu irgendwem aufbauen konnte, so dass man ihn auch hätte weglassen können. Sehr schade, denn die Ansätze für gute Charaktere waren alle vorhanden! Stattdessen reiht sich nach dem spannenden Beginn nur noch eine Aktion an die nächste, wodurch die Geschichte für mich an Tiefe verlor. Es passiert unheimlich viel, alles Schlag auf Schlag, und das fand ich insgesamt einfach zu viel des Guten. Vielleicht liegt es daran, dass es ein Einsteigerband ist, und der Umfang sonst zu groß geworden wäre. Ich hoffe, dass es in Band 2 etwas ruhiger zugeht, und die Charaktere weiter ausgearbeitet werden.
Dennoch ist es ein schönes Abenteuer für Kinder, das sich flott lesen oder vorlesen lässt. Und auf jeden Fall ist es ein Augenschmaus fürs Bücherregal.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Der Schattendoktor

Der Schattendoktor
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"Der Schattendoktor" ist der neue Roman von Adrian Plass. Der Autor gehört zu den mir bekanntesten christlichen Autoren überhaupt. Erschienen ist das 223-Seiten lange Buch im Brendow-Verlag.

Es geht um ...

"Der Schattendoktor" ist der neue Roman von Adrian Plass. Der Autor gehört zu den mir bekanntesten christlichen Autoren überhaupt. Erschienen ist das 223-Seiten lange Buch im Brendow-Verlag.

Es geht um Jack, der nach dem Tod seiner Großmutter einen Brief von ihr liest. Sie beschreibt darin, wie sie den "Schattendoktor" kennen gelernt hat, und wie er ihr das Leben gerettet hat. Daraufhin versucht auch Jack, den Schattendoktor kennen zu lernen.

Jack steht in diesem Buch für einen Christen, der im Dschungel der Regeln und Gesetze ein bißchen seinen Weg verloren hat. Er erkennt nicht mehr, was wirklich wichtig ist.
Der Schattendoktor dagegen erkennt, worauf es wirklich ankommt, nämlich echte Nächstenliebe anstatt äußere Gesetzlichkeit. Er versucht, den Menschen zu helfen, und sie auf diese Art auch Gott wieder näher zu bringen.

Der berühmte Humor des Autors ist auch in diesem Buch wieder zu finden, wenn auch etwas leiser und nicht so häufig, wie in einigen seiner anderen Werke. Ich finde es gut geschrieben und mir ist klar geworden, welche Botschaft Plass mit dieser Geschichte vermitteln will. Die Gespräche zwischen Jack und dem Schattendoktor sowie auch dessen Verhalten regen auf jeden Fall zum Nachdenken an.

Mir fehlte einfach etwas Spannung oder auch mehr Humor in diesem Buch. Es plätscherte so dahin, und der Doktor blieb mir zu rätselhaft. So richtig konnte ich mich mit den beiden Hauptcharakteren nicht anfreunden, und so blieb für mich auch die Geschichte in großen Teilen an der Oberfläche.

Als entspannte Lektüre für Zwischendurch kann ich es besonders allen Plass-Fans empfehlen.