Gelungene Erzählung
,,Das Spiel der Königsmacher'' beginnt mit dem Tod von König Ludwig IV im Jahre 911 und erzählt die Geschehnisse, die sich dadurch ereignen und sich auf die folgenden Jahre auswirken. Mittendrin befinden ...
,,Das Spiel der Königsmacher'' beginnt mit dem Tod von König Ludwig IV im Jahre 911 und erzählt die Geschehnisse, die sich dadurch ereignen und sich auf die folgenden Jahre auswirken. Mittendrin befinden sich Sarhild, die letzte noch lebende Babenbercherin und Liuthar, die rechte Hand von Herzog Heinrich.
Die Autorin versteht es gut die Charaktere dem Leser vertraut zu machen und sich in sie hinein zu fühlen: Es wird aus mehreren Sichtweisen erzählt und dabei werden die Gedanken und Handlungen der jeweiligen Person so dargestellt, dass man das Verhalten nachvollziehen kann. Dabei werden die Gedanken so vermittelt, dass man automatisch den Hass der Figur gegenüber der Gegenseite mitübernimmt, auch wenn man, wenn man dann aus der Sicht von der genannten Gegenseite liest, die übernommenen Gefühle verliert und dessen Handlungen ebenfalls verstehen kann. So wird man durch die Erzählweise nicht automatisch auf die Seite des Protagonisten gezogen, sondern bekommt eine relativ neutrale Sicht auf die eigentliche Geschichte.
Dabei ist es der Autorin gelungen die Figuren so gut (trotz gleicher oder ähnlicher Namen) zu unterscheiden und die komplizierten Beziehungsverhältnisse zu erklären. Ich selbst hatte nur am Anfang kurz Probleme mich dort zurecht zu finden.
Doch der Klappentext des Buches war sehr irreführend: Es sind nicht Liuthar und Sarhild, die versuchen Heinrich auf den Königsthron zu bekommen, es ist eher so, dass jede Figur sein eigenes Spiel spielt, versucht zu überleben oder in der Hierarchie aufzusteigen.
Man merkt zwar, dass die Liebesgeschichte von Sarhild und Liuthar vorprogrammiert ist, aber es hat mir gut gefallen, zu sehen wie sich die beiden zunächst gehasst haben, sich dann aber immer nähergekommen sind. Dabei haben beide jede Menge Vorurteile und Missverständnisse zu überwinden, aber es gibt kein kindischen hin und her, sondern sie überwinden zuerst ihren Hass und Vorurteile, bauen eine tiefe Freundschaft auf, verlieben sich und realisieren dann mit der Zeit, dass es Zeit für eine ernsthafte Beziehung ist.