Enttäuschend und schlecht.
Hazel WoodMeine Meinung
Ich habe schon böses geahnt, bevor ich das Buch überhaupt begonnen hatte - denn im englischsprachigen Raum sorgte Hazel Wood für gemischte Bewertungen. Ich denke es ist mit diesem Buch wie ...
Meine Meinung
Ich habe schon böses geahnt, bevor ich das Buch überhaupt begonnen hatte - denn im englischsprachigen Raum sorgte Hazel Wood für gemischte Bewertungen. Ich denke es ist mit diesem Buch wie mit so vielen kontroversen Themen/Filmen/Büchern etc. auch: Entweder man hasst es oder liebt es. Ich mag das Setting in New York leider gar nicht, es ist mir einfach zu „schmutzig“. Die Märchen von Alice Großmutter sind sehr außergewöhnlich und toll geschrieben - der Rest des Buches kann da aber nicht mithalten. Ganz schlimm ist es zu sehen, wie die Autorin versucht mangelnde Qualität ihrer Story und Charakter durch blumige und poetische Sprache und unpassende Metaphern zu verschleiern. Es mag tatsächlich Menschen geben, die ein Faible für schwere, unsinnige Prosa haben - ich gehöre nicht dazu. Solche Stilmittel riechen einfach zu sehr nach mangelndem Sprachgefühl und wenig Kreativität. Denn wenn jemand einen Geruch nicht anders als mit "grün" beschreiben kann, weiß ich, es fehlt ihm an Wortschatz oder der Fähigkeit, die eigenen Gedanken in Worte zu fassen.
Ganz toll ist es auch, dass viel in dieser magischen Welt einfach so hingestellt wird, und keiner es je in Frage zu stellen scheint. Die Autorin entzieht sich jeglicher Logik ganz nach dem Prinzip: Das ist Magie, dass muss keinen Sinn ergeben. So wird der Leser also von einer Handlung in die nächste geworfen, ohne jedwede Erklärung warum diese Welt sich so verhält wie sie es tut. Einen roten Faden finde ich in diesem Buch schlichtweg nicht. Ganz eigenartig ist auch die Beziehung zwischen Alice und ihrer Mutter (die sie immer nur Ella nennt und nie Mutter/Mama/Mom... Warum wohl? Ganz genau, darum!). Die Auflösung der Geschichte, der eigentliche Überraschungsfaktor dieser Geschichte wird also schon ganz am Anfang des Buches verraten. Wenn ein Kind seine Muter nur beim Namen nennt, muss was im Busch sein. Viel zu offensichtlich gemacht.
Ich mochte die Protagonisten eigentlich, aber auch Ihnen fehlt einfach die Tiefe. Besonders am Anfang hätte ich gerne mehr über das Verhältnis von Ella und Alice erfahren, über ihre Vergangenheit und alle Herausforderungen, die sie i den letzten Jahren stemmen mussten.
Ich habe mir viel von dem Titel erhofft, war aber auch vom Ende sehr enttäuscht. Diesem Buch fehlt es an dunkler Faszination und Logik, an guten Charakteren und einer spannenden Story. Eine herbe Enttäuschung und reine Zeitverschwendung.
2/5 Sternen