Eine Liebesgeschichte so schön wie Pretty Woman – nur heißer!
Das Cover:
Das pinke Cover ist recht schlicht, dezent und diskret, aber passend zu diesem erotischen Frauenroman. Abgebildet sind auf dem pinken Hintergrund rote Blumen, die schon recht hübsch sind.
Die Geschichte:
Mia Saunders hat in ihrem Leben bereits mehrere Liebespleiten hinter sich gebracht und muss nun ihren Vater, der von ihrem Ex-Freund aufgrund von Schulden zusammengeschlagen wurde und nun im Koma liegt, von den Schulden befreien, um ihn zu retten. Dafür nimmt sie einen Job als Escort-Girl bei ihrer Tante Millie auf. Für 100.000 Dollar kann ein Kunde Mia für einen Monat für fast alles buchen. Erotischer Kontakt ist jedoch ausdrücklich nicht im Preis enthalten und erfolgt nur auf freiwilliger Basis.
Für Januar ist Weston Charles Channing III. Mias Kunde, der ihr unter die Haut geht und mit dem sie wundervolle erotische Momente erlebt. Doch ihre Zeit zu Zweit ist leider begrenzt, und so trifft Mia im Februar auf den französischen Künstler Alec Dubois, der sie als seine Muse gebucht hat und bei dem sie sich nackt malen und fotografieren lassen soll. Den März verbringt Mia mit dem attraktiven Boxer und Geschäftsmann Anthony Fasano, der ein besonderes Geheimnis hütet …
Meine Meinung:
Auf ‚Calendar Girl‘ wurde ich zum ersten Mal von einer lieben Kollegin angesprochen, die mich fragte, ob ich die Reihe kenne, was ich damals verneinte. Für eine Leserunde bekam ich das Buch dann zur Verfügung gestellt und kann nun sagen: Ja, ich kenne die Reihe und ich kann sie nur empfehlen. Aber mal von Anfang an. Mia hat eine Schwester, um die sie sich schon viele Jahre kümmern muss, da ihre Mutter sie verlassen hat und ihr Vater zu viel trinkt, was ihn nun ins Koma gebracht hat. Um also die Schulden von einer Million Dollar zu begleichen, nimmt Mia einen Job als Escort-Girl an und wird monatlich für 100.000 Dollar von Männern gebucht. Eine Wahnsinnssumme für die einmonatige Gesellschaft einer jungen hübschen Frau.
Ich muss zugeben, dass ich die Grundidee sehr gut finde. Eine junge Frau, die wir zwölf Monate lang bei ihrem Escort-Job begleiten. Klar, dass es da erotisch und auch etwas emotional wird. Mia lernt von jedem Kunden etwas für sich selbst dazu (und das meine ich nicht in sexueller Hinsicht), was ich wirklich gut und lehrreich finde. So ist Wes, der Drehbuchautor, ihr erster Kunde, der einem einfach ans Herz wachsen muss. Heiße Flirt- und Sexszenen sind bei den Beiden an der Tagesordnung. Beide haben eine ganz besondere Verbindung, was ich beim Lesen und im Laufe der Geschichte auch gemerkt habe. Alec als französischer Künstler hingegen war überhaupt nicht mein Typ. Er hat etwas exzentrisches und seine ganzen französischen Wörter haben mich nur noch genervt.
Tony als Mias März-Kunde hat mich sehr überrascht und ich habe schon gedacht: Oh, na das wird ja was, aber nein, es kam anders als gedacht und ich war sehr überrascht von dem Verlauf, den die Geschichte im März genommen hat. Nun zu Mia als Hauptfigur. Sie ist schon ein angenehmer Charakter und da man die Geschichte aus ihrer Perspektive in der Ich-Form liest, fühlt man sich ihr sehr nahe. Auch wenn sie hauptsächlich sehr sympathisch ist, gab es auch Zeiten, in denen Mia zickig, stürmisch und etwas überheblich rüberkommt. Natürlich ist der Job nicht einfach und als Frau einfach zu tun, was der männliche Kunde möchte, ist sicher nicht immer angenehm bzw. einem ist nicht immer wohl dabei. Aber Mia benimmt sich wirklich nicht immer angemessen dem Kunden gegenüber und scheint manchmal nicht zu verstehen, was ihre Aufgabe/ihr Job ist und wie ihr Vertrag aussieht. Aber irgendwie macht genau das Mia authentisch und eben nicht perfekt. Was mir auch gefallen hat: Mia wird nicht als Size Zero beschrieben, was mir auch sehr gefallen hat.
Zu den weiteren Nebenfiguren gehören Mias Schwester Maddy und Mias beste Freundin Ginelle. Maddy wird von Mia irgendwie unterschätzt und sehr bemuttert, was ich einerseits verstehen kann, andererseits für eine 19-Jährige einfach unangebracht ist. Ginelle und Mia … das ist eine sehr amüsante Freundschaft, die sehr eng und anders ist. Wie die Beiden sich begrüßen, ist sehr witzig zu lesen und hat mich immer zum Schmunzeln gebracht. Ich hoffe, dass wir von Maddy und Ginelle in den folgenden Monaten noch mehr erfahren.
Zuletzte möchte ich noch die erotischen Szenen ansprechen. Sie sind sehr detailliert und erotisch be- und geschrieben, jedoch manchmal etwas unrealistisch und meiner Meinung nach nicht im 'Fifty Shades of Grey' Stil. Für mich gibt es einerseits Hardcore-Bücher wie SoG mit BDSM-Szenen, die schon an der Grenze des Ertragbaren sind, und andererseits erotische Bücher, in denen es relativ 'normale', aber auch detaillierte Erotikszenen gibt. Alle aktuellen Erotikbücher gleich mit den berühmtesten internationalen Bestsellern von E.L. James zu vergleichen, finde ich unangebracht und nicht richtig. Ich meine, hier gibt es kein Dom, keine Sub und keinen Vertrag, in der sich jemand unterwerfen soll. Von daher kann ich dem absolut nicht zustimmen. Nicht jedes Buch im erotischen Segment ist ein Buch wie 'Fifty Shades of Grey', auch wenn es danach rausgekommen ist.
Die vierteilige Reihe (Tetralogie) beinhaltet in einem Band immer drei Monate. Band 2, ‚Berührt‘ erscheint am 12.08.2016, Band 3, ‚Begehrt‘ am 14.10.2016 und Band 4, ‚Ersehnt‘ am 18.11.2016.
(Wow, das ist vermutlich meine längste Rezension, die ich je geschrieben habe) …
Meine Bewertung:
Mit ‚Calendar Girl - Verführt‘ beginnt Mias zwölfmonatige erotische Reise. Mir gefällt die Idee und die Monate sind gespickt mit Überraschungen und eben viel knisternder Erotik. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und habe nichts daran auszusetzen. Deshalb von mir fünf Sterne.