ein Plädoyer für freilebende Wölfe in Deutschland
Mit „Joki und die Wölfe“ ist Grit Poppe ein wunderschönes Buch gelungen, welches den Leser irgendwo in Deutschland aufs Land entführt. Joki zieht mit seiner Mutter raus an den Dorfrand zu ihrem neuen Lebenspartner. ...
Mit „Joki und die Wölfe“ ist Grit Poppe ein wunderschönes Buch gelungen, welches den Leser irgendwo in Deutschland aufs Land entführt. Joki zieht mit seiner Mutter raus an den Dorfrand zu ihrem neuen Lebenspartner. Dafür muss er seine gewohnte Umgebung, seine Großmutter und auch seine beste Freundin zurücklassen. Es kommen in sehr kurzer Zeit so einige Änderungen auf ihn zu, so muss er viel auf dem Hof bei der Arbeit helfen und seine Mutter hat kaum noch Zeit für ihn, da sie sich um das gerade geborene Kind kümmert.
In einem weiteren Handlungsstrang erleben wir das Leben einer Wolfsfamilie, die sich mit den Gegebenheiten und Lebensumständen in Deutschland arrangieren muss. Der Rüde und seine Fähe haben einige Junge zu versorgen, unter anderem auch ein noch recht schwaches Wolfsjunge, welches man an seinen schwarzen Ohren erkennen kann.
Joki sucht in der Natur Zuflucht und Abstand zu der neuen Familiensituation und trifft dabei auf den Rüden. Ein erstes Zusammentreffen zwischen Tier und Mensch.
Kurze Zeit später geht Schwarzohr verloren und Joki findet ihn und hilft. Er versucht den jungen Wolf zurück zu seiner Familie zu bringen, die ebenfalls gerade auf der Suche nach einem neuen Revier sind, da sie in der Nähe der Menschen nicht sicher sind. Joki hat das Gefühl, dass er seine Familie nicht ins Vertrauen ziehen kann, daher macht er sich alleine und ziemlich überstürzt auf den Weg.
Grit Poppe schafft es sofort eine emotionale starke Bindung zum Leser mit ihrer Geschichte und den, ihr wichtigen Dingen, aufzubauen. Das Buch ist ein Plädoyer für den freilebenden Wolf in Deutschland und Europa. Der Schreibstil ist einfühlsam und mitreißend. Die Spannung steigt immer mehr und als Joki in Bedrängnis gerät habe ich wirklich sehr mitgezittert.
Weitere Themen, wie z.B. der Einsatz von (Jagd-) Waffen oder auch Vorurteile der Bevölkerung gegenüber jagenden Wildtiere wird behutsam aber dabei eindringlich vermittelt.
Mich hat das Buch wirklich überzeugt und mich für die Situation der Wölfe bei uns sensibilisiert. Weiterhin war es ein wahres Lesevergnügen Joki und Schwarzohr in die Wildnis zu folgen und ich habe mitgefiebert und mitgelitten, als er sich den Herausforderungen gestellt hat. Dafür vergebe ich gerne 5 von 5 Sterne und kann das Buch weiterempfehlen.