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Veröffentlicht am 17.04.2018

Unterhaltsamer 2. Teil der „Strandhaus Nr. 9“ Reihe, in dem gleich zwei Paare zueinander finden- in dem jedoch, für meinen Geschmack, auch gewisse Längen innerhalb der Story vorherrschen.

Strandhaus Nr. 9: Ein Sommer wie ein Leben
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Das Strandhaus Nr.9 in Kalifornien, gilt als berühmt berüchtigter Ort für Verliebte oder solche, die es werden wollen, denn schon viele Paare haben hier bereits zusammengefunden. Der bei einem Kriegseinsatz ...

Das Strandhaus Nr.9 in Kalifornien, gilt als berühmt berüchtigter Ort für Verliebte oder solche, die es werden wollen, denn schon viele Paare haben hier bereits zusammengefunden. Der bei einem Kriegseinsatz verletzte Vance Smith, hat das Strandhaus für vier Wochen gemietet und Layla, die Tochter eines, bei einem Einsatz ums Leben gekommenen Kameraden, eingeladen, weil er seinem toten Kameraden damit einen letzten Wunsch erfüllen möchte. Nur geht Vance, wegen eines Bildes, das Laylas Onkel Phil ihm geschickt hat, davon aus, dass Layla noch ein halbwüchsiges Mädchen ist und heuert zudem eine ehemalige Nachbarin seiner Eltern, Addie, an, die als eine Art Kindermädchen fungieren soll.

Vance hat eine Liste in Besitz, auf der lauter Dinge stehen, die eigentlich Laylas toter Vater mit dem Mädchen unternehmen wollte. Doch als er Layla kennen lernt, fallen ihm ganz andere Dinge ein, die er mit ihr unternehmen würde, denn Layla entpuppt sich als bildschöne junge Frau, die genauso fasziniert ist, von Vance, wie er von ihr.
Doch sowohl Layla als auch Vance haben Probleme, die es ihnen zunächst schwer machen, zueinander zu finden.

Layla hadert immer noch mit dem Tod ihres Vaters und schleppt Bindungs- und Verlustängste mit sich herum, denn als Tochter eines Soldaten und einer Mutter, die Mann und Kind früh im Stich ließ, hat sie früh gelernt, dass nichts von Dauer ist.
Stattdessen hat sich Vance von seiner restlichen Familie abgewandt, seitdem sein älterer Bruder sich mit Vance Exverlobter einließ. Sehr zum Verdruss seines Bruders, der immer wieder versucht, Frieden mit Vance zu schließen. Aber Vance hat noch einen anderen Grund, warum er der Familie aus dem Wege geht. Sein Vater hat in der Vergangenheit nie einen Hehl daraus gemacht, dass er Vance Lebensart nicht zu schätzen weiß. Das ging am Ende so weit, dass er Vance, den vom Großvater versprochenen Posten im Familienbetrieb (eine Plantage) verweigerte, was Vance enttäuscht und verbittert hat werden lassen.
Und dennoch können Vance und Layla nicht ihre Finger voneinander lassen. Werden sie trotz aller Widrigkeiten zueinander finden?

Aber auch Addie, deren Dienste als Kindermädchen nicht mehr benötigt werden und Vances Cousin Baxter, fühlen sich zueinander hingezogen, was eigentlich nichts Neues ist, denn der korrekte Baxter und die schüchterne Addie hatten vor ein paar Jahren bereits einen One Night Stand miteinander. Kann daraus nun mehr werden?

Der zweite Teil der „Strandhaus Nr. 9“ Reihe von Christie Ridgway erzählt gleich zwei Lovestorys in einem Band, von denen beide ausführlich erzählt werden, so dass keines der beiden Paare vernachlässigt wird. Auch haben beide Liebesgeschichten wieder eine interessante Ausgangssituation und zudem vielschichtige Protagonisten zu bieten.
Mir persönlich ging Vance und Laylas Story ein wenig mehr ans Herz, da darin einfach mehr emotionale Momente verpackt wurden. Und dennoch trotz aller Romantik und prickelnder Liebesszenen gab es auch einige Punkte, die eine bessere Bewertung meinerseits verhindert haben. Erst einmal bekommt man beim Lesen schnell das Gefühl, als würden sich rund um das Strandhaus Nr. 9 ausschließlich schöne und höllisch attraktive Menschen tummeln, was durch die schwelgerischen Beschreibungen der Figuren noch zusätzlich untermauert wird und mich irgendwann ob der Übertreibungen leider nur noch gelangweilt hat. Die Liebesgeschichten hätten auch gut und gern über Personen handeln können, die optisch ein wenig durchschnittlicher geraten wären, was der Glaubwürdigkeit nur zuträglich gewesen wäre.
Und dann ist die Ausführlichkeit beim Erzählen, die die Autorin auch schon im ersten Band der Reihe an den Tag legte, hier ein, wie ich finde zweischneidiges Schwert. Zwar bekommen die Figuren dadurch mehr Ecken und Kanten auf den Leib geschrieben und auch die Story selbst wirkt tiefgründig, doch andererseits könnte man die Probleme, die Vance und Layla bzw. Addie und Baxter mit sich herum tragen, eigentlich auch viel schneller lösen, als es hier geschieht.

So hat mich dieser Roman zwar wieder einmal gut unterhalten, doch hatte ich immer wieder mit Längen innerhalb der Geschichte zu kämpfen. Diese Langsamkeit des Erzählens will dann auch nicht so recht zu Laylas Entscheidungsfreudigkeit sich in Vances Probleme zu mischen passen, auch wenn sie es gut zu meinen scheint. Dazu konnte mich diese „Friede, Freude, Eierkuchen Mentalität“ von Vances Familie leider auch nicht so packen, wie ich es mir gewünscht hätte und ehrlich gesagt fand ich es auch schwer vorstellbar, dass Vance Exfreundin sich, kurz bevor er in den Krieg zog, mit ihm verlobte, obwohl sie nie zuvor miteinander geschlafen hatten. Mag sein, dass es vielleicht dadurch weniger unappetitlich wirkte, wenn sich zwei Brüder kurz hintereinander in die gleiche Frau verliebten, doch der Glaubwürdigkeit war das ebenfalls nicht unbedingt zuträglich.
Gut fand ich allerdings die Idee aus Layla eine Cup Cake Bäckerin zu machen, zudem lassen einem ihre Rezepte am Ende des Romans, die die Autorin für die Leser zusammengestellt hat, das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer 2. Teil der „Strandhaus Nr. 9“ Reihe, in dem gleich zwei Paare zueinander finden- in dem jedoch, für meinen Geschmack, auch gewisse Längen innerhalb der Story vorherrschen.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Trotz kleiner Kritikpunkte meinerseits, ein interessanter Debütroman von einer Autorin, die ich weiterhin im Auge behalten werde.

Erben der Schuld
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Mary-Ann lernt auf einem Ball den gutaussehenden und sehr charmanten James White kennen und ist sogleich fasziniert von diesem Mann. Sie heiraten, doch dann folgt schnell das böse Erwachen.
James ist charakterlich ...

Mary-Ann lernt auf einem Ball den gutaussehenden und sehr charmanten James White kennen und ist sogleich fasziniert von diesem Mann. Sie heiraten, doch dann folgt schnell das böse Erwachen.
James ist charakterlich alles andere als der, der er vor der Hochzeit vorgegeben hat, zu sein. Er misshandelt seine Frau, weil sie ihm trotz regelmäßigen Beischlafs noch immer keinen Erben geschenkt hat, den er dringend benötigt, um eine wichtige Auflage im Testament seines Vaters zu erfüllen. Zudem ist er kalt, äußerst gewissenlos und geht sprichwörtlich über Leichen, um seinen Geltungsdrang und seine Gier nach Macht und Reichtum zu befriedigen.
Seine intriganten Züge werden im der Zeit immer stärker deutlich, auch wenn Mary-Ann zunächst die Augen davor verschließen möchte.
Als jedoch ein Mordanschlag auf ihren Bruder William verübt wird, der nur durch den beherzten Eingriff von John van Hoven, einem holländischen Nachbarn, in letzter Sekunde vereitelt werden kann, keimt in ihr langsam ein schrecklicher Verdacht, der sich mehr und mehr verhärtet. Mary-Ann sieht schließlich ein, dass ihr Mann der Rädelsführer des Ganzen war und würde liebend gern Hals über Kopf dieser ungeliebten Ehe entfliehen- und das am liebsten Mit John van Hoven, der nach ihrer ersten Begegnung mit ihr genauso fasziniert von ihr ist, wie sie von ihm.

Doch ihr sind die Hände gebunden, denn James White hat ihr kurz zuvor einen Säugling untergeschoben, den sie als ihr eigenes Kind ausgeben soll und er droht damit, das Kind zu töten, würde sie sich jemals seinem Willen widersetzen.
Lediglich die Liebe zu John, der nichts davon ahnt, wie sehr Mary-Ann in ihrer Ehe leidet und ihre Freundschaft zu den Hauangestellten Victoria und Köchin Melly geben ihr Kraft, dem ungeliebten Mann mutig die Stirn zu bieten.
Doch kann es ein Happy-End für John und Mary-Ann geben?

Dieser historische Roman von Brigitte Reiter besticht durch einen sehr guten, fesselnden Schreibstil, der mich ziemlich in den Bann zog. Die Geschichte um eine junge Ehefrau, die mit einem grausamen Tyrannen verheiratet wurde und sich langsam aber sicher versucht von ihm zu befreien, ist zwar nicht neu, jedoch spannend umgesetzt.
Die politischen Ereignisse dieser Zeit werden zwar behandelt, nehmen jedoch nicht zu viel Raum in der Geschichte ein.
Mary-Ann und John van Hoven sind zwei sympathische Charaktere, jedoch fehlte mir ein wenig eine tiefgründigere Beschreibung ihres Seelenlebens und ihrer Gedankenwelt und ihre aufkeimende Liebe war mir ebenfalls etwas zu knapp gehalten.
Die Figur, die eigentlich am ausführlichsten beschrieben wurde, war die des Bösewichts, James White.
Trotzdem empfand ich die Darlegung seines Charakters und sein Verhalten eine Spur „too much“, um noch glaubwürdig zu wirken. Genauso ging es mir auch mit den Vergewaltigungen und Misshandlungen an den Frauen in diesem Roman. Natürlich war das Leben in früheren Zeiten kein Zuckerschlecken, jedoch war der Bösewicht des Romans so frauenverachtend, dass ich beim Lesen regelrecht angeekelt von ihm war.

Kurz gefasst: Trotz kleiner Kritikpunkte meinerseits, ein interessanter Debütroman von einer Autorin, die ich weiterhin im Auge behalten werde.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ruby & James- Erster Band der neuen Maxton Hall Reihe, ist ein solider Young Adult Roman, sollte, meiner Meinung nach, jedoch nur von der altersmäßigen Zielgruppe gelesen werden

Save Me
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Ruby Bell stammt aus einfachen Verhältnissen. Ihr Vater ist seit einem Unfall querschnittsgelähmt und das Geld ist stets knapp zu Hause, doch dank ihres außerordentlichen Fleißes, ist es Ruby gelungen, ...

Ruby Bell stammt aus einfachen Verhältnissen. Ihr Vater ist seit einem Unfall querschnittsgelähmt und das Geld ist stets knapp zu Hause, doch dank ihres außerordentlichen Fleißes, ist es Ruby gelungen, ein Stipendium für das Maxton Hall College zu bekommen. Doch Maxton Hall, soll nur ein Sprungbrett sein, für ihr größeres Ziel- Oxford! Und um das zu schaffen, legt sich Ruby nicht nur ins Zeug, sondern geht auch allen Zerstreuungen, wie Partys aus dem Wege. Ihre Mitschüler, allen voran der reiche, attraktive James, Sohn einer exklusiven Schneiderdynastie, die sogar für das britische Königshaus Kleidung anfertigt, sind dem Feiern dagegen keinesfalls abgeneigt. Als Ruby eines Tages in eine äußerst verfängliche Situation stolpert und sie ausgerechnet die Schwester von James, mit einem ihrer Lehrer in flagranti erwischt, läuft sie zunächst geschockt davon.

Ruby will eigentlich nur ihre Ruhe und schweigt sich über das Gesehene aus. Doch dann tritt James an sie heran und versucht sie mit Geld zu bestechen, um den Ruf seiner Schwester zu schützen. Als er merkt, dass Ruby unbeeindruckt davon ist, versucht er es mit Drohungen, bis sie ihn verärgert stehen lässt.
Wenig später, als James es auf einer offiziellen Schulparty „krachen“ lässt, die Ruby und andere Mitschüler organisiert haben, dauert es nicht mehr lange, bis die Party vollkommen aus dem Ruder läuft. Der Schulleiter ist alles andere als amüsiert und verdonnert James dazu, Rubys Organisation beizutreten. Das kostet ihn seinen Platz im Lacrosse Team, da James nicht mehr an den Trainingsstunden teilnehmen kann. James ist wütend und liefert sich ein hitziges Wortgefecht mit Ruby. Ruby überspannt den Bogen, begreift das schnell und entschuldigt sich bei James. Und James? Der ist völlig überfordert von Rubys Verhalten. Beide schließen Waffenstillstand. Und bei einer Fahrt nach London, als Ruby und James Kostüme, für den nächsten Mottoschulball besorgen sollen, lernen sie sich etwas besser kennen. Rubys Art fasziniert James immer mehr, doch wird sie sich auf ihn einlassen? Schließlich ist sein Ruf bei den Frauen legendär und sie will doch nur eines… unbeschadet von Herzschmerz nach Oxford gelangen…

Ich war total begeistert von Mona Kastens „Begin“ Reihe und daher schon voller Vorfreude, auf den ersten Teil ihrer neuen Serie, die in England spielt. Allerdings, um es vorweg zu nehmen, es handelt sich hier diesmal um einen Young Adult und spricht nach meinem Empfinden auch nur diese Alterszielgruppe an.
Ruby und James sind halt ein Heldenpaar, das oftmals noch recht pubertär und sprunghaft agiert; eben ihrem Alter entsprechend. Ich muss zugeben, dass ich große Probleme damit hatte, Rubys schnelles Einlenken zu begreifen. Und auch das überaus unterkühlte, arrogante Verhalten von James, hat mich eher befremdet, als begeistert. Die Szenen, in denen er sich, Ruby gegenüber, ausnahmsweise wie ein mitfühlender Mensch verhält, sind eher dünn gesät und es vergeht einige Lesezeit, bis James etwas greifbarer wird und man sich besser in ihn hineindenken kann. Rubys Familie ist sympathisch gestrickt, doch im ersten Teil, bleibt sie leider noch sehr im Hintergrund, was sich hoffentlich im zweiten Teil ändern wird. Besonders Rubys übergewichtige Schwester, die einen Blog betreibt, ist eine interessante Romanfigur; allerdings auch noch recht sprunghaft in ihrem Verhalten.

Die Atmosphäre des Romans erinnerte mich an die, eines 80er Jahre Lieblingsfilms von mir- „Pretty in Pink“, und James verwandelte sich vor meinem geistigen Auge schnell in den Bösewicht des Films, „Steff, gespielt von James Spader, was ich einerseits ganz witzig und schräg fand, andererseits aber auch dazu führte, dass ich James leider nicht so wirklich in mein Leserherz schließen konnte, so leid es mir auch tut für die Autorin und ihr Werk. Sicher, es gibt durchaus triftige Gründe dafür, dass James zu anderen Menschen wenig Vertrauen hat, doch entschuldigt das lieblose Elternhaus nicht sein heftiges Benehmen, das er Ruby gegenüber mehrfach an den Tag legt. Dass Ruby sich immer wieder von ihm einwickeln lässt, konnte ich absolut nicht nachvollziehen; vor allem das dramatische Showdown des ersten Teils, lässt diesbezüglich eigentlich nicht mehr viel Handlungsspielraum für Ruby.

Und ehrlich gesagt bin ich hin und hergerissen. Einerseits möchte ich wissen, wie es weitergeht, andererseits mochte ich James so wenig, dass ich wohl noch etwas Bedenkzeit benötige, ob ich mir die Fortsetzung überhaupt antun soll.
Dazu war mir Ruby zu oft zur falschen Zeit, am falschen Ort, was mit der Zeit ziemlich unglaubwürdig wirkte. Der Roman lässt sich, dank Mona Kastens eingängigem Schreibstil, gut lesen und Young Adult Romance Fans bekommen hier das, was sie erwarten, doch mir fehlte mehr Romantik und auf das ewige Geschmolle und Gezicke des Heldenpaars, hätte ich ebenfalls gut verzichten können. Aber hey, ich bin eine Leserin, jenseits der Young Adult Zielgruppe, daher sehe ich manche Dinge vielleicht auch kritischer. Und natürlich darf man auch nicht vergessen, dass Rubys und James Geschichte auf drei Bände angelegt wurde und noch viel geschehen kann, bis zum möglichen Happy End.

Kurz gefasst: Ruby & James- Erster Band der neuen Maxton Hall Reihe, ist ein solider Young Adult Roman, sollte, meiner Meinung nach, jedoch nur von der altersmäßigen Zielgruppe gelesen werden.


Veröffentlicht am 31.03.2018

anne Mommsens aktueller Roman- Leichte, maritime Unterhaltungslektüre; allerdings diesmal leider auch mit leichten Schwächen.

Die kleine Inselbuchhandlung
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Greta ist Stewardess bei der Lufthansa und bislang hat es ihr immer gut gefallen, exotische Ziele ansteuern zu können. Doch eines Tages erleidet sie kurz vor dem Abflug eine Panikattacke, aufgrund einer ...

Greta ist Stewardess bei der Lufthansa und bislang hat es ihr immer gut gefallen, exotische Ziele ansteuern zu können. Doch eines Tages erleidet sie kurz vor dem Abflug eine Panikattacke, aufgrund einer vorhergehenden Magenverstimmung und beschließt ganz spontan, ihre Tante Hille, die auf einer kleinen Insel lebt, zu besuchen, sich also eine kurzfristige Auszeit zu nehmen. Tante Hille freut sich sehr über ihren Besuch, doch sie macht ihrer Nichte auch klar, dass es Greta nicht helfen wird, den Kopf in den sprichwörtlichen Sand zu stecken. Wenn es nach ihr ginge, sollte Greta sich mit ihren Panikattacken auseinandersetzen, sich diesbezüglich ärztlichen Rat einholen, doch Greta möchte das nicht, sucht lediglich den alten Inselarzt auf, der sie erstmal für zwei Wochen krank schreibt.

In dieser Zeit versucht Greta die alten, zahlreichen Bücher ihres Großvaters zu verkaufen, die Hille aus dem Weg haben möchte und tatsächlich kommen in der Folgezeit viele Insulaner vorbei, um sich bei Greta mit neuem Lesestoff zu versorgen. Das bringt Greta auf eine Idee. Sie beschließt Nägel mit Köpfen zu machen und in dem leer stehenden Geschäft ihrer Tante, direkt am Strand, eine Buchhandlung aufzumachen. Obwohl Greta ein wenig Ehrfurcht und Angst beschleicht, ihren guten Job bei der Lufthansa zu kündigen und alle Brücken auf dem „Festland“ abzubrechen, ist die Angst vor weiteren Panikattacken doch größer. Zudem hat sie ihre langjährige Freundschaft zu dem ehemaligen Nachbarsjungen Claas, der mittlerweile ein attraktiver Mann geworden ist, erneuert. Allerdings scheint Claas mehr von ihr zu wollen, als nur eine platonische Freundschaft. Und dann steht plötzlich Gretas Exfreund, der Pilot Florian, der sich nach ihrer kurzfristigen Affäre eine Bedenkzeit erbeten hatte, vor ihr und es sieht so aus, als ob er sich nun entschieden hätte, für eine Beziehung mit Greta. Doch er ahnt da noch nicht, dass Greta nicht mehr zurückkehren möchte in ihren alten Job und in ihr altes Leben. Wie wird er reagieren?
Janne Mommsens aktueller Roman „Die kleine Inselbuchhandlung“, erzählt diesmal die Geschichte einer Frau in ihren vierziger Jahren, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben steht. Sie will sich beruflich verändern, weil sie fürchtet, ihrem alten Job nicht mehr gewachsen zu sein. Man kann sich gut in Gretas Gedankenwelt hineindenken und auch die Geschichte als solche wird unterhaltsam dargeboten, denn die Dialoge der Insulaner sind wieder einmal herrlich trocken humorig beschrieben; wenn der Autor die Floskel „Da nich für“, allerdings für meinen Geschmack, etwas zu oft benutzt.

Manche Handlungsfäden fand ich leider nicht ganz so überzeugend dargeboten. Nach nur einer Panikattacke beschließt die Romanheldin also, sie setzt alles auf eine Karte, kündigt ihren Job, will stattdessen eine Inselbuchhandlung betreiben und weigert sich zuvor psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch während ihres Aufenthaltes auf der Insel blendet sie ihre Probleme völlig aus, will nicht daran arbeiten, halst sich aber andererseits neue Probleme mit einem eigenen Laden auf.

Mir erschien dieses Verhalten leider absolut nicht schlüssig und dazu zu naiv für eine Romanheldin in Gretas Alter. Wenn der Autor, Gretas Problemen/Panikattacken zumindest einige Romanpassagen mehr gewidmet hätte, anstatt sie nach einer Weile fast völlig auszuklammern, hätte ich die Story, viel glaubwürdiger erzählt empfunden. Und auch in Sachen Liebesbeziehung fand ich Gretas Werdegang, die anfangs zwischen zwei Männern steht, nicht so überzeugend dargelegt. Es fehlten mir einfach tiefschürfende Dialoge zwischen dem Liebespaar. Zwar wurden große Gesten gemacht, doch ich hätte mir etwa Aussprachen zwischen Greta und Florian und Greta und Claas gewünscht. Vieles wurde angerissen, aber nur oberflächlich abgehandelt. Und auch der Handlungsstrang, um eine Affäre, die jemand aus Gretas familiärem Umfeld, einst mit einer anderen Insulanerin hatte, wird anfangs so wunderbar geschildert und mit Gedichten untermalt, nur um dann gegen Ende des Romans, so lieblos und nebensächlich abgehandelt zu werden. Vor allem fehlte auch hier, zum Ende hin, eine klärende Aussprache zwischen der Romanheldin und besagter Person.

Wunderbar fand ich dagegen die bildhaft wirkenden Beschreibungen der Inselbuchhandlung, die so glaube ich, wohl jeden Leser dazu verführen würde, dort zu verweilen, und die besondere Atmosphäre, die der Roman verströmt. Bibliophile werden sich beim Lesen dieser Romanpassagen sicherlich genauso wohl fühlen, wie Leser, die einfach nur einen unterhaltsamen, atmosphärischen und leichten Inselroman schmökern möchten.

Kurz gefasst: Janne Mommsens aktueller Roman- Leichte, maritime Unterhaltungslektüre; allerdings diesmal leider auch mit leichten Schwächen.

Veröffentlicht am 23.03.2018

Würdiger, romantischer Nachfolgeband der Art of Passion Reihe, noch erotischer geraten, aber leider auch mit kleinen Schwächen

Seven Nights - New York
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Vor Monaten erlebten Millionärssohn Rylan und die angehende Kunststudentin Kate eine heiße Affäre in der romantischen Stadt Paris. Aus der Affäre entwickelte sich schnell etwas mehr, doch dann erfuhr Kate, ...

Vor Monaten erlebten Millionärssohn Rylan und die angehende Kunststudentin Kate eine heiße Affäre in der romantischen Stadt Paris. Aus der Affäre entwickelte sich schnell etwas mehr, doch dann erfuhr Kate, dass Rylan einige wichtige Geheimnisse vor ihr verborgen gehalten hatte und so trennte sie sich von ihm.

Nun lebt Kate in New York, hat neue Freunde gewonnen, studiert an der Akademie und könnte, abgesehen von ihrem traurigen Liebesleben, eigentlich glücklich sein. Doch mit der Kunst tut sie sich schwer. Ihr fehlt die richtige Inspiration und sie wird bald von ihren alten Selbstzweifeln heimgesucht. Dann trifft sie plötzlich Rylan wieder, der sie um eine letzte Chance bittet. Sieben Dates wünscht er sich mit ihr, in denen er ihr zeigen möchte, dass er sie wirklich liebt. Kate ist hin und hergerissen. Zwar lässt sie sich auf Rylans Bitte ein, doch wenn, dann nur zu ihren Spielregeln.

Rylan, der froh darüber ist, dass Kate ihm noch eine Chance geben möchte, zieht in Folge dessen alle Register der Liebeskunst, versucht Kate mehr an seinem wahren Leben teilhaben zu lassen und glaubt, dass seiner Freundin, das schöne Leben der Reichen, womöglich doch gefallen könnte. Da hat er die Rechnung jedoch ohne Kate gemacht, die ihn schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringt und ihm versucht begreiflich zu machen, was wirklich für sie zählt. Kann das Paar den romantischen Zauber ihrer Beziehung in Frankreich wiederbeleben? Und wird auch Rylan sich seinen alten Ängsten stellen können? Denn die Zeit läuft gegen ihn; er soll den Job seines Vaters, der wegen Veruntreuung im Gefängnis sitzt, übernehmen. Rylan verbindet den Job jedoch mit allem, was seinen Vater einst ausmachte und zudem leidet Rylan immer noch darunter, wie lieblos seine Eltern einst mit ihm umgingen…

Nachdem ich den ersten Teil der „Art of Passion“ Reihe von Jeanette Grey gelesen hatte, war ich positiv überrascht, denn obwohl es sich um einen hocherotischen Liebesroman handelte, stand die Entwicklung der Liebenden stets im Fokus des Geschehens. Mit Kate und Rylan, hatte die Autorin zudem ein sympathisches, vielschichtiges Liebespaar geschaffen, das einige seelische Altlasten mit sich herum trug und ich war sehr gespannt darauf, zu erfahren, ob sich die beiden im Nachfolgeband diesen Ängsten und Sorgen nun stellen würden.

Zunächst einmal ist „Seven Nights- New York“, noch um einiges erotischer geraten, als der erste Teil. Die Liebesszenen nehmen den größten Raum in dieser Story ein und ich fand leider, dass sie nicht so gut ausformuliert wirkten, wie in Teil 1. Ob das an der Übersetzung liegen mag, oder bereits im Original der Fall war, vermag ich leider nicht zu sagen, da ich die englische Übersetzung nicht kenne.

Abgesehen davon, fand ich die Entwicklung, die das Paar nimmt, plausibel und gut dargeboten. Ich mochte es sehr, dass Kate, Rylan endlich auch einmal Grenzen aufzeigte. Das ließ sie selbstbewusster wirken. Dazu fand ich es wunderschön zu lesen, wie Kate und Rylan, auch jenseits der Laken, lernten sich zu vertrauen und sich dann gegenseitig unterstützten.

Ebenfalls gut gefallen hat es mir, dass man nun auch mehr über die familiären Hintergründe des Heldenpaares erfahren konnte. Das gab einem die Möglichkeit, sich noch ein Tickchen mehr in die Akteure hineinversetzen zu können.

Schade fand ich es jedoch, dass das New Yorker Flair leider nicht wirklich zu spüren war und auch Kates Malerei kam mir diesmal etwas zu kurz. Für die Entwicklung der Liebesgeschichte, würde ich gerne fünf von fünf Punkten vergeben. Da mich aber doch einige, erwähnte Dinge beim Lesen gestört haben, kann ich diesmal leider nicht mehr als 3.5 Punkte vergeben.

Kurz gefasst: Würdiger, romantischer Nachfolgeband der Art of Passion Reihe, noch erotischer geraten, aber leider auch mit kleinen Schwächen.