Unterhaltsamer 2. Teil der „Strandhaus Nr. 9“ Reihe, in dem gleich zwei Paare zueinander finden- in dem jedoch, für meinen Geschmack, auch gewisse Längen innerhalb der Story vorherrschen.
Strandhaus Nr. 9: Ein Sommer wie ein LebenDas Strandhaus Nr.9 in Kalifornien, gilt als berühmt berüchtigter Ort für Verliebte oder solche, die es werden wollen, denn schon viele Paare haben hier bereits zusammengefunden. Der bei einem Kriegseinsatz ...
Das Strandhaus Nr.9 in Kalifornien, gilt als berühmt berüchtigter Ort für Verliebte oder solche, die es werden wollen, denn schon viele Paare haben hier bereits zusammengefunden. Der bei einem Kriegseinsatz verletzte Vance Smith, hat das Strandhaus für vier Wochen gemietet und Layla, die Tochter eines, bei einem Einsatz ums Leben gekommenen Kameraden, eingeladen, weil er seinem toten Kameraden damit einen letzten Wunsch erfüllen möchte. Nur geht Vance, wegen eines Bildes, das Laylas Onkel Phil ihm geschickt hat, davon aus, dass Layla noch ein halbwüchsiges Mädchen ist und heuert zudem eine ehemalige Nachbarin seiner Eltern, Addie, an, die als eine Art Kindermädchen fungieren soll.
Vance hat eine Liste in Besitz, auf der lauter Dinge stehen, die eigentlich Laylas toter Vater mit dem Mädchen unternehmen wollte. Doch als er Layla kennen lernt, fallen ihm ganz andere Dinge ein, die er mit ihr unternehmen würde, denn Layla entpuppt sich als bildschöne junge Frau, die genauso fasziniert ist, von Vance, wie er von ihr.
Doch sowohl Layla als auch Vance haben Probleme, die es ihnen zunächst schwer machen, zueinander zu finden.
Layla hadert immer noch mit dem Tod ihres Vaters und schleppt Bindungs- und Verlustängste mit sich herum, denn als Tochter eines Soldaten und einer Mutter, die Mann und Kind früh im Stich ließ, hat sie früh gelernt, dass nichts von Dauer ist.
Stattdessen hat sich Vance von seiner restlichen Familie abgewandt, seitdem sein älterer Bruder sich mit Vance Exverlobter einließ. Sehr zum Verdruss seines Bruders, der immer wieder versucht, Frieden mit Vance zu schließen. Aber Vance hat noch einen anderen Grund, warum er der Familie aus dem Wege geht. Sein Vater hat in der Vergangenheit nie einen Hehl daraus gemacht, dass er Vance Lebensart nicht zu schätzen weiß. Das ging am Ende so weit, dass er Vance, den vom Großvater versprochenen Posten im Familienbetrieb (eine Plantage) verweigerte, was Vance enttäuscht und verbittert hat werden lassen.
Und dennoch können Vance und Layla nicht ihre Finger voneinander lassen. Werden sie trotz aller Widrigkeiten zueinander finden?
Aber auch Addie, deren Dienste als Kindermädchen nicht mehr benötigt werden und Vances Cousin Baxter, fühlen sich zueinander hingezogen, was eigentlich nichts Neues ist, denn der korrekte Baxter und die schüchterne Addie hatten vor ein paar Jahren bereits einen One Night Stand miteinander. Kann daraus nun mehr werden?
Der zweite Teil der „Strandhaus Nr. 9“ Reihe von Christie Ridgway erzählt gleich zwei Lovestorys in einem Band, von denen beide ausführlich erzählt werden, so dass keines der beiden Paare vernachlässigt wird. Auch haben beide Liebesgeschichten wieder eine interessante Ausgangssituation und zudem vielschichtige Protagonisten zu bieten.
Mir persönlich ging Vance und Laylas Story ein wenig mehr ans Herz, da darin einfach mehr emotionale Momente verpackt wurden. Und dennoch trotz aller Romantik und prickelnder Liebesszenen gab es auch einige Punkte, die eine bessere Bewertung meinerseits verhindert haben. Erst einmal bekommt man beim Lesen schnell das Gefühl, als würden sich rund um das Strandhaus Nr. 9 ausschließlich schöne und höllisch attraktive Menschen tummeln, was durch die schwelgerischen Beschreibungen der Figuren noch zusätzlich untermauert wird und mich irgendwann ob der Übertreibungen leider nur noch gelangweilt hat. Die Liebesgeschichten hätten auch gut und gern über Personen handeln können, die optisch ein wenig durchschnittlicher geraten wären, was der Glaubwürdigkeit nur zuträglich gewesen wäre.
Und dann ist die Ausführlichkeit beim Erzählen, die die Autorin auch schon im ersten Band der Reihe an den Tag legte, hier ein, wie ich finde zweischneidiges Schwert. Zwar bekommen die Figuren dadurch mehr Ecken und Kanten auf den Leib geschrieben und auch die Story selbst wirkt tiefgründig, doch andererseits könnte man die Probleme, die Vance und Layla bzw. Addie und Baxter mit sich herum tragen, eigentlich auch viel schneller lösen, als es hier geschieht.
So hat mich dieser Roman zwar wieder einmal gut unterhalten, doch hatte ich immer wieder mit Längen innerhalb der Geschichte zu kämpfen. Diese Langsamkeit des Erzählens will dann auch nicht so recht zu Laylas Entscheidungsfreudigkeit sich in Vances Probleme zu mischen passen, auch wenn sie es gut zu meinen scheint. Dazu konnte mich diese „Friede, Freude, Eierkuchen Mentalität“ von Vances Familie leider auch nicht so packen, wie ich es mir gewünscht hätte und ehrlich gesagt fand ich es auch schwer vorstellbar, dass Vance Exfreundin sich, kurz bevor er in den Krieg zog, mit ihm verlobte, obwohl sie nie zuvor miteinander geschlafen hatten. Mag sein, dass es vielleicht dadurch weniger unappetitlich wirkte, wenn sich zwei Brüder kurz hintereinander in die gleiche Frau verliebten, doch der Glaubwürdigkeit war das ebenfalls nicht unbedingt zuträglich.
Gut fand ich allerdings die Idee aus Layla eine Cup Cake Bäckerin zu machen, zudem lassen einem ihre Rezepte am Ende des Romans, die die Autorin für die Leser zusammengestellt hat, das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Kurz gefasst: Unterhaltsamer 2. Teil der „Strandhaus Nr. 9“ Reihe, in dem gleich zwei Paare zueinander finden- in dem jedoch, für meinen Geschmack, auch gewisse Längen innerhalb der Story vorherrschen.