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Tamagotchi

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2018

Hass hat viele Gesichter

Ich bin der Hass
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Dieser Fall stellt Special Agent Marcus Williams und seinen Bruder Francis Ackerman, der früher ein gefährlicher Serienkiller war, vor eine schwierige Aufgabe. Zunächst sollen sie den berüchtigten Demon ...

Dieser Fall stellt Special Agent Marcus Williams und seinen Bruder Francis Ackerman, der früher ein gefährlicher Serienkiller war, vor eine schwierige Aufgabe. Zunächst sollen sie den berüchtigten Demon in eine Hochsicherheitsgefängnis begleiten, wobei aber eine Panne passiert. Daraufhin zwingt Demon die beiden, den 'Gladiator' zu finden, der schon zahlreiche äußerst brutale Morde begangen hat und unerkannt geblieben ist. Außerdem sind einige Frauen spurlos verschwunden sowie ein FBI-Agent, wobei auch die Vermutung besteht, dass der Gladiator seine Finger im Spiel hat. Die beiden Brüder begeben sich auf den mühsamen Weg, den Gladiator zu finden und unschädlich zu machen, wobei sie in so manche extrem gefährliche Situation geraten.
Der Gladiator ist der Bruder von Dr Gladstone, der es sich zur Aufgabe gesetzt hat, seine eigene Welt zu schaffen, weit entfernt auf einer einsamen Insel. Um dieses Ziel zu erreichen, geht er in grausamer Weise über viele Leichen. Viele brutale Szenarien schildern das rücksichtslose Vorgehen.
Sehr geschickt hat der Autor die verschiedenen Handlungsstränge miteinander verknüpft, so dass aus der anfänglichen Verwirrung wegen der vielen Namen für mich eine sinnvolle Story entstand. Allerdings ist mir keiner der Protagonisten wirklich sympathisch, denn alle haben ihre mehr oder weniger extremen Schattenseiten.
Ich habe den Thriller als Hörbuch kennengelernt, in gekürzter Fassung, und ohne eines der Vorgängerbücher zu kennen. Dadurch ergaben sich für mich einige Verständnisprobleme, die sich aber nach zweimaligem Hören weitgehend auflösten.
Besonders möchte ich schließlich den Sprecher Thomas Balou Martin hervorheben, dessen Präsentation der verschiedenen Charaktere mir sehr gefallen hat. Mit seiner markanten Stimmer gibt er jedem Charakter seine eigene Nuance und bringt auf diese Weise viel Lebendigkeit in den vorgelesenen Text. Ein Extralob auf ihn! Das Hörbuch würde ich auf Grund seiner hervorragenden Interpretation wärmstens empfehlen. Einen Punktabzug gibt es aber von mir wegen der inhaltlichen Fragwürdigkeiten, denn einige Aktionen wirken unrealistisch und für mich zu bluttriefend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Originalität
  • Spannung
  • Stil
Veröffentlicht am 10.03.2018

Eine Freundschaft auf dem Prüfstand

Fliegende Hunde
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Oksana und Lena sind russische Mädchen, die in einer öden Plattenbausiedlung in einer Vorstadt von St. Petersburg leben und eine sehr innige Freundschaft pflegen, schon von Kleinkindbeinen an, die manchmal ...

Oksana und Lena sind russische Mädchen, die in einer öden Plattenbausiedlung in einer Vorstadt von St. Petersburg leben und eine sehr innige Freundschaft pflegen, schon von Kleinkindbeinen an, die manchmal sogar intensiver ist, als die Außenwelt es sich vorstellen kann. Lena beschliesst nun, aus dem öden Alltag und dem ständigen Einerlei auszubrechen und eine Modelkarriere in China zu starten, während sich Oksana einem Internetforum anschliesst, um mit dubiosen Rezepten aus der Weltkriegszeit abzunehmen.
Kann die Freunschaft trotz dieser Trennung überleben, oder wird die Erweiterung des Erfahrungshorizonts auf Lenas Seite das Verhältnis der beiden Mädchen zerstören?
Die beiden Protagonistinnen verhalten sich nach dem Abschied grundsätzlich sehr verschieden. Während Oksana unter dem Verlust der Freundin leidet und sich verstärkt in ihre Schulausbildung stürzt, versucht Lena, mit ihrer Vergangenheit zu brechen, hält keinen Kontakt mit Oksana und stürzt sich von einem fragwürdigen Shooting ins nächste.....Lena ist abenteuerlustig, unvorsichtig und lebt nach dem Motto 'Augen zu und durch', während sich Oksana um eine solide Schulausbildung bemüht. Bisweilen kommt jedoch auch bei Lena Heimweh durch, das sie aber verdrängt, um ihre 'Karriere' voranzutreiben.
Werden die beiden bei ihrem ersten Wiedersehen ihre innige Freundschaft wiederbeleben, werden sie wieder die Unzertrennlichen sein? Kann die Gefühlswelt diese gegensätzlichen Erfahrungen überbrücken?
Der Schreibstil der Autorin führt ganz leicht durch die Seiten, man erhält viele interessante Informationen, ohne unnötige Längen und einfühlsam geschrieben. Eine kurzweilige Lektüre!
Das Buch hat mich gefesselt, weil es die Träume und Pläne junger Menschen in einer stumpfsinnigen Umgebung im heutigen Russland beschreibt, in der Armut, Gleichgültigkeit und Stumpfsinn sich ausgebreitet haben. Gleichzeitg habe ich sehr viel erfahren über die Leningrad-Blockade im 2. Weltkrieg, was ich mir bislang nicht vorstellen konnte.
Wass mich ein wenig enttäuscht hat, ist der Bezug zum Titel, da die fliegenden Hunde selten und nur am Rande erwähnt werden. Ich hätte mir einen intensiveren Bezug und deutlichere Interpretation dieses 'Phänomens' gewünscht.
Trotzdem kann ich eine klare Lesempfehlung aussprechen, da das Buch in die Tiefe der Gefühlswelt abtaucht und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Kein Entkommen

In eisiger Nacht
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Wer steckt dahinter, wenn 12 Frauen, die von Frankreich aus nach Großbritannien eingeschleust werden, im Kühlwagen jämmerlich erfrieren? Diese Frage stellt sich Max Wolfe und seinem Team. Es gibt viele ...

Wer steckt dahinter, wenn 12 Frauen, die von Frankreich aus nach Großbritannien eingeschleust werden, im Kühlwagen jämmerlich erfrieren? Diese Frage stellt sich Max Wolfe und seinem Team. Es gibt viele Spuren und Verdächtigungen, bis sich schließlich der Verantwortliche findet. Es geht um Mädchenhandel, Prostitution, Mord, Brandstiftung, illegale Beschäftigung usw. Gleichzeitig spielen chinesische Geheimbünde eine Rolle, denn die Toten werden in Londons Chinatown entdeckt.
Positiver Charakter auf Seiten der Ermittler ist Max Wolfe, der tatsächlich noch positive Gefühle zeigt, wie Mitleid oder Trauer. Er ist alleinerziehender Vater einer kleinen Tochter und mag Hunde. Ganz anders seine Vorgesetzte Whitestone, die ihre eigenen Mitarbeiter für die Ermittlungen opfert, herzlos und eiskalt. Ein Mitarbeiter wird bei einem solchen Einsatz getötet, was sie auch nicht zu berühren scheint.
Auf Seiten der anderen Charaktere gibt es viele undurchschaubare Personen, die man erstmal nicht zuordnen kann, aber auch sehr negative Gestalten wie den Kopf des Flüchtlingslagers in Dünkirchen.
Der Autor versteht es meisterhaft, Spannung aufzubauen, wobei er viele falsche Fährten legt, erst am Ende erfährt man, wer für die Grausamkeiten verantwortlich ist und zu welchem Zweck. Ich zumindest war da schon überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet. Meine Neugier war am Ende so groß, dass ich die letzten 100 Seiten in einem durch gelesen habe.
Was mir nicht so gefällt, ist der geringe Tiefgang mancher Ermittlungen, vieles wird von Kommissar Zufall aufgedeckt, wobei dies bisweilen sehr konstruiert wirkt, dies wird z.B. auch deutlich, als durch eine zufällige unbedeutende Beobachtung der Haupttäter ermittelt wird.
Hier würde man sich wünschen, dass der Autor mehr Ermittlungsarbeit beschreibt, damit man miträtseln und selbst Schlüsse ziehen kann. Was mir auch nicht gefällt, ist die Andeutung eines persönlichen Happy Ends im letzten Abschnitt. Dieses Klischee muss doch nicht sein!
Das Buch lässt sich gut lesen und enthält keine langatmigen Beschreibungen, im Gegenteil verläuft alles Schlag auf Schlag und nimmt teilweise rasante Züge an.
Ich würde das Buch jedem empfehlen, der spannende und kurzweilige Unterhaltung sucht, denn die bietet das Buch auf jeden Fall. Man muss allerdings berücksichtigen, dass so manche Ermittlung an der Oberfläche bleibt.
Also eine leicht eingeschränkte Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 11.01.2018

Kein Ausweg aus der Trauer?

Cloud
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Zu Beginn lernen wir Emma kennen, die in einer schwierigen Lebensphase ist, da sie ihren jüngeren Bruder durch einen Unfall verloren hat. In ihrer Trauer schließt sie sich einer Internet-Trauergruppe an, ...

Zu Beginn lernen wir Emma kennen, die in einer schwierigen Lebensphase ist, da sie ihren jüngeren Bruder durch einen Unfall verloren hat. In ihrer Trauer schließt sie sich einer Internet-Trauergruppe an, wo sie dann Paul kennen und lieben lernt. Aber die anfängliche Begeisterung schlägt um, als sie mehr über Paul erfährt und sich ihm nicht mehr entziehen kann. Hinzu kommt noch, dass Emma und ihre Familie in einem Smart Home wohnen, das eine größtmögliche Sicherheit und jede Menge Luxus bietet. Außerdem geht es um das Thema 'Künstliche Intelligenz', in unserer digitalisierten Welt ein heißes Thema.

Im Mittelpunkt steht Emma, 16 Jahre, Schülerin, die versucht, aus ihrer Trauerstarre herauszukommen und allmählich wieder ein normales Leben zu führen. Sie möchte wieder Leistungssport treiben und sich verlieben. Emma ist nicht mein Lieblingscharakter in diesem Buch, da sie für ihr Alter oftmals recht naiv ist und nicht wirklich sagt, was sie beschäftigt. Wahrscheinlich hat sie nie gelernt, Verantwortung zu tragen und muss dies noch lernen.

Ihr Laufpartner Matt steht voll im Leben, ist ein Organisationstalent und absolut zuverlässig. Er mag Emma sehr, aber sie sieht diese Zuneigung rein platonisch bzw. sportbezogen. Matt fährt schon Auto, und ist daran gewöhnt, Verantwortung zu tragen, da er seine Mutter, alleinerziehend, unterstützen muss. Er ist mir durchaus sympatisch, und irgendwie wünscht man sich, aus der Freundschaft zu Emma würde 'mehr' werden.

Dann ist da Paul, Emmas Internetbekanntschaft, zunächst sympathisch und aufgeschlossen, aber man wundert sich dann doch, dass Paul seiner Zeit hinterher hinkt und nicht auf dem neusten technischen Stand ist. Außerdem entwickelt er sich zum Stalker und wird lästig. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Emmas Mutter verhält sich zwar fürsorglich, ist aber in erster Linie auf sich selbst bedacht (vielleicht auf Grund des Todes ihres Sohnes), sie läßt Emma oft alleine. Genau wie Emmas Vater, der sich sogar vorübergehend von seiner Familie trennt. Beide überhäufen Emma mit teuren Geschenken,aber lassen sie gefühlsmäßig im Stich. Keine Sympathieträger!

Das Buch verzeichnet einen enormen Spannungsaufbau, erst fängt es ziemlich harmlos an, steigert sich dann aber besonders im letzten Drittel, als es zu einem dramatischen Höhepunkt kommt. Da möchte man einfach nur weiterlesen...Hier kommen dann auch die negativen Seiten eines Smart Home ins Gespräch, was ich in unserer aktuellen Gesellschaft äußerst interessant finde.

Negativ fand ich, dass trotz der dramatischen Zuspitzung am Ende dann doch noch ein Happy End stattfindet. Hier hätten mir ein paar Abstriche besser gefallen, denn so wirkt alles übermäßig konstruiert. Am Ende gibt es dann noch einen ausführlichen Bericht über Emmas und Matts Teilnahme am Rom-Marathon, der sehr langatmig ausfällt und nicht wirklich interessant ist.

Alles in allem würde ich aber eine Leseempfehlung aussprechen, da das Buch Bereiche anspricht, die heutzutage jeden treffen können und über die man viel zu wenig weiss. Außerdem ist das Buch spannend und unterhaltsam.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Erschütternd

Und es schmilzt
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Puh, was für ein Buch! Ich bin tief ergriffen, was mir so leicht und in diesem Ausmaß nicht oft passiert!
Zunächst fängt alles ganz harmlos an....eine Einladung zu einer Feier, die Überlegung 'hingehen ...

Puh, was für ein Buch! Ich bin tief ergriffen, was mir so leicht und in diesem Ausmaß nicht oft passiert!
Zunächst fängt alles ganz harmlos an....eine Einladung zu einer Feier, die Überlegung 'hingehen oder nicht?', schließlich die Vorbereitungen....Hier fängt es an, geheimnisvoll zu werden, denn Eva möchte einen großen Eisblock zu dem Fest mitnehmen. Natürlich fragt man sich warum, aber die Spannung hält sich zunächst noch in Grenzen, teilweise sind einzelne Passagen bzw. Beschreibungen sogar langweilig und langatmig (deshalb auch nur 4 Punkte). Das Rätsel des Eisblocks löst sich erst auf den letzten 100 Seiten.
So hatte ich anfangs nicht viel Motivation, das Buch zu lesen. Dieses änderte sich aber zusehends, die Spannung baute sich aus den Rückblicken auf vergangene Jahre immer stärker auf. Das letzte Viertel der 500 Seiten habe ich bis in die Nacht hinein gelesen, weil ich wissen musste, wie es weiterging.
Hauptperson ist Eva, die als Kind auf dem Lande keine große Auswahl an Spielkameraden hat und sich mit 2 Jungs anfreundet, ihnen vertraut und sie gut zu kennen glaubt. Dies ist jedoch ein Irrglaube, wie sich später herausstellt, und zwar auf sehr grausame Art und Weise. Pubertäre Besessenheit spielt hier eine große Rolle.
In einer solchen Situation ist es gut, wenn man im Schoß einer intakten Familie aufgefangen wird, aber auch dies erlebt Eva nicht. Im Gegenteil, die Kinder werden vernachlässigt, schikaniert und weitgehend sich selbst überlassen. So nimmt das Drama seinen Lauf....
Als Eva meint, eine Freundin gefunden zu haben, wird sie auch hier bitter enttäuscht, und das Mitleid des Lesers ist ihr sicher. Man kann diese Gefühle gut nachvollziehen, denn Eva möchte Gerechtigkeit, Fairness und ehrliche Freundschaft. Leider muss sie feststellen, dass diese Ideale scheinbar unerreichbar sind.....
Was mich stört, sind die häufigen Tierquälereien, die beschrieben und die meist nur belächelt werden.
Trotzdem: Ein sehr empfehlenswertes Buch!