Mehr als nur ein Krimi
KaltenbruchAus dem Klappentext:
Frühsommer 1954: Eine vorlaute Bemerkung über die braune Vergangenheit seines Chefs bereitet Kommissar Peter Hoffmanns Traum von einer Karriere bei der Düsseldorfer Kripo ein Ende. ...
Aus dem Klappentext:
Frühsommer 1954: Eine vorlaute Bemerkung über die braune Vergangenheit seines Chefs bereitet Kommissar Peter Hoffmanns Traum von einer Karriere bei der Düsseldorfer Kripo ein Ende. Er wird in die rheinische Provinz versetzt, die er so schnell wie möglich wieder verlassen will.
Da geschieht in dem Provinznest Kaltenbruch ein Mord, der die Gemüter der Menschen bewegt.
Für mich war es das erste Buch der Autorin. Deshalb war ich gespannt, was mich erwartet.
Der Schreibstil ist flüssig und hat dazu beigetragen, dass der Leser durch die Seiten fliegt.
Wer einen blutrünstigen Krimi erwartet, wird enttäuscht werden.
Dieses Buch lebt nicht vom Kriminalfall, sondern von seinen Charakteren, dem geschichtlichen Hintergrund, den Vorurteilen und den Narben und dem Trauma Krieg.
Man taucht ein, in die frühen 50.iger Jahre und erlebt, wie das Rollenbild der Frauen in dieser Zeit war, wie die Flüchtlinge aus den Osten keine Ruhe fanden , sondern Ausgrenzung, Armut und Leid erfahren mußten.
Die Autorin hat es verstanden, jedem Protagonist, eine eigene Persönlichkeit einzuhauchen, die Stimmung im ländlichen Kaltenbruch einzufangen und dabei eine Spannung aufzubauen, die sich bis zum Schluß steigerte.
Sie hat dem Leser aufgezeigt, welche Schicksale und Dramen sich in der dunkelsten Zeit Deutschlands abgespielt haben.
Mir hat sich nicht nur einmal die Frage gestellt, wer ist eigentlich Täter, wer ist Opfer?
Kaltenbruch kann für jedes Dorf im Westen stehen, die Menschen stellvertretend für seine Einwohner und die Kaminskis, Dana und ihre Mutter für Millionen Heimatvertriebene.
Dieses Buch ist nicht einfach nur Unterhaltung.
Es regt zum Nachdenken an und hat mich in seinen Bann gezogen.
Dafür bedanke ich mich bei der Autorin und vergebe 5 Sterne.