Poetisch und bewegend, aber auch charmant und witzig
Wenn alle Katzen von der Welt verschwändenEin junger Briefträger erfährt von seiner unheilbaren Krankheit Es bleiben ihm lediglich wenige Tage, vielleicht Wochen bevor er ihr erliegen wird. Bisher hatte er keine Gelegenheit dies zu verarbeiten ...
Ein junger Briefträger erfährt von seiner unheilbaren Krankheit Es bleiben ihm lediglich wenige Tage, vielleicht Wochen bevor er ihr erliegen wird. Bisher hatte er keine Gelegenheit dies zu verarbeiten und steht dementsprechend noch unter Schock. Doch dann erscheint ihm der leibhaftige Teufel und bietet ihm einen Deal an: Er erhält jeweils einen zusätzlichen Tag Leben im Tausch gegen eine vom Teufel ausgewählte Sache, die für immer von der Welt verschwindet. In einer Welt des Überflusses sei es bestimmt kein Problem, wenn das ein oder andere unwichtige Objekt verschinden würde, denkt sich der Protagonist am Anfang.
Die Interaktion zwischen Teufel und Protagonist ist sehr unterhaltsam und auch teilweise etwas flapsig. Zusammen mit einem leichten und lockeren Schreibstil macht dies das Buch zu einer relativ kurzen Lektüre, was natürlich auch der geringen Seitenanzahl geschuldet ist.
Auf der anderen Seite regt die Geschichte jedoch zum Nachdenken an und wirft wichtige Fragen auf: Was bist du bereit für dein Leben zu opfern? Was ist wirklich wichtig im Leben? Welche Auswirkungen gibt es, wenn bestimmte Dinge von der Welt verschwänden? Und ist ein einziges Leben es wert, das Leben von vielen anderen in dieser Art und Weise zu beeinflussen? Um sich all dieser Dinge bewusst zu werden, reflektiert unser namenloser Protagonist sein Leben und stellt fest, wie trist es bisher verlaufen ist. Er stellt fest, dass nicht ein langes Leben ausschlaggebend ist, sondern dessen Intensität und was man daraus gemacht hat.
Schön fand ich, dass im Buch auch ein Kater eine große Rolle spielt. Der Umgang zwischen Protagonist und Samtpfote war liebenswürdig und sehr amüsant und hat die Geschichte für mich nochmal zusätzlich aufgewertet.
Das Buch thematisiert Tod, Trauer und Verlust auf poetische und bewegende Weise, geizt dabei aber dennoch nicht mit Charme und einer gesunden Portion Witz.