Close to you
Violet flüchtet nach Maine und weder ihre Familie, noch ihr bester Freund verstehen diesen Schritt. Doch für Violet scheint es die einzig richtige Wahl zu sein, sodass sie nun in einem Zimmer in der Wohnung ...
Violet flüchtet nach Maine und weder ihre Familie, noch ihr bester Freund verstehen diesen Schritt. Doch für Violet scheint es die einzig richtige Wahl zu sein, sodass sie nun in einem Zimmer in der Wohnung einer älteren Frau lebt. Am Campus freundet sie sich mit Chloe, Dorian und Jenna an, die am Ende dafür verantwortlich ist, das sie bei dessen Stiefbruder einziehen muss. Nebenbei schwärmt sie für den unbekannten Aiden, der ihr gegenüber höchst unfreundlich ist, und sich plötzlich als der Stiefbruder von Jenna entpuppt. Bei beiden streiten sich immer wieder und Violet kommt immer wieder zurück zu ihm, egal wie ungerecht und mies er war…
Sie rennt immer wieder wie ein Hündchen zurück zu ihm und wartet auf eine nette Geste von ihm – das hat mich unglaublich an ihr genervt. Auch wenn sie sonst einen sympathischen Eindruck gemacht hat. Ihre Qual wurde von ihrer Familie als süße Liebesgeständnisse gewertet und das fand ich wirklich frech. Es zeigt sich deutlich, das es nicht harmlos ist – der gefährliche Unterton ist deutlich zu merken. Ihre Reaktionen und ihre Verhaltensänderung kann man einfach nur nachvollziehen.
Aiden vertraut niemanden und hat kaum Freunde. Man akzeptiert ihn, mag ihn aber nicht – woran Jenna nicht unschuldig ist. Dorian ist ein Freund von ihm, der ihm aber auch nicht sonderlich nahe steht. Sie tauschen nur gerne ihre Games untereinander aus und reden ab und zu. Ansonsten ist er ein Einzelgänger, der lieber dort ist, wo er niemanden verletzten kann. Zu Violet fühlt er sich hingezogen, will ihr aber nicht zu nahe kommen – also beschließt er sie zu vertreiben…was nicht sonderlich gut funktioniert.
Ich bin mit Aiden leider überhaupt nicht warm geworden. Schon von der ersten Seite an war er mir unsympathisch und auch als man alles über seine Vergangenheit erfährt, konnte er keine Pluspunkte bei mir sammeln. Seine Wut auf die Welt, seinen Hass auf seine Familie und seine Ausbrüche fand ich überspitzt dargestellt. Einfach zu viel des Guten. Ja, er hält sich für ein Monster und lebt das auch aus…aber es wurde irgendwann zu unrealistisch für mich. Seine Wandlung zum netten Aiden an der Seite von Violet konnte mich ebenfalls nicht überzeugen – kein Mensch verändert sich so schnell von einem Extrem ins andere.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird aus der Sicht von Violet, was einen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gibt, mir aber nicht gereicht hat.
Es fehlte die Sichtweise von Aiden, vielleicht wäre er mir dann auch sympathischer geworden, wenn man einen Einblick in seinen Kopf bekommen hätte.
Die Liebesgeschichte war an sich ganz nett und süß, aber wirklich fesseln konnte sie mich nicht. Ich hatte nie das Bedürfnis zu wissen, was im nächsten Kapitel passiert und ich habe fast eine Woche an der Geschichte gesessen, was vollkommen untypisch für mich ist. Einerseits lag es wohl größtenteils an Aiden, aber andererseits lag es auch an dem Geheimnis von Violet. Ich hatte recht schnell eine Idee, wer hinter dem stecken könnte, und am Ende wird es schließlich auf einer halben Seite aufgelöst. Das ging viel zu schnell – wegen einem Wort flog alles auf und meine Vermutung hat sich bestätigt.
Da hätte ich mir einen besseren Überraschungseffekt und ein paar Seiten mehr zu gewünscht.
??? Sterne