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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2018

Zwei Frauen und ihr Weg zu einem neuen Leben

Die Schönheit der Nacht
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Die Verhaltensbiologin Claire, durch Beruf und Umfeld erzwungenermaßen präzise und funktional unterwegs durchs Leben und Julie, auf der Suche nach Lebendigkeit, nach Leidenschaft und Lebenssinn treffen ...

Die Verhaltensbiologin Claire, durch Beruf und Umfeld erzwungenermaßen präzise und funktional unterwegs durchs Leben und Julie, auf der Suche nach Lebendigkeit, nach Leidenschaft und Lebenssinn treffen zufällig aufeinander. Umspült vom Flair der bretonischen Küste, halten sie hier gemeinsam inne, nehmen ihre eigene Existenz ins Visier und entwickeln die Stärke, Fesseln zu lösen und auszubrechen, um dann ganz neu zu beginnen.
Die Intensität, mit der diese beiden Frauen auf dem Weg zu der neuen 'Echtheit' ihres Lebens begleitet werden, ist umwerfend. Die literarische Umsetzung ist herausragend und es gibt immer wieder einzelne Passagen, die man sich bewahren möchte, für seine eigenen Seelenkämpfe.
Absolut empfehlenswert

Veröffentlicht am 22.04.2018

Ein Erwachsenenmärchen mit aktueller Aussage

SOFIAN Der Sarazene
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Die eher einsam lebende Frederica trifft auf dem Weg zu einem Theaterbesuch auf Sofian, den Sarazenen. Sie merkt, niemand anders kann ihn sehen und diese Erscheinung begleitet sie bis in ihre Träume. Im ...

Die eher einsam lebende Frederica trifft auf dem Weg zu einem Theaterbesuch auf Sofian, den Sarazenen. Sie merkt, niemand anders kann ihn sehen und diese Erscheinung begleitet sie bis in ihre Träume. Im Jahre 933 inmitten der Sarazenenüberfälle im Piemont treffen sie sich wieder und Sofian rettet ihr das Leben. Was sich daraus entwickelt, ist eine wunderbare Liebesgeschichte, ein bisschen wie aus 1001 Nacht. Schön, poetisch, einfühlsam erzählt und mit interessantem Wissen über die Sarazenen und das Piemont versehen, entführt diese Geschichte in eine wunderbare Erzählwelt. Zwei Welten, unser aktuelles Heute und die Zeit um das 10. Jahrhundert, das märchenhafte Aufeinandertreffen zweier so vollkommen unterschiedlicher Menschen und dieses Besondere, das sie zusammenführt, die Liebe, daraus entsteht ein Roman, dessen Flair einen sehr berührt. Und mitsamt dem sehr gelungene Ende, schenkt uns die Autorin mit ihrer Geschichte eine Zeit, die einen schönen Traum zum Leben erweckt und uns nachdenklich und zudem sehr gut unterhalten zurück schickt in unsere eigene Welt.

Veröffentlicht am 22.04.2018

Entschleunigung auf eigenen Wegen

Alles was glänzt
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Ein kleines Dorf auf Fuss des Berges, des alten Bergwerks, in dem früher die meisten Bewohner des Ortes gearbeitet haben, es wartet. Früher gab es hier viel Tourismus, ein Schaubergwerk war die besondere ...

Ein kleines Dorf auf Fuss des Berges, des alten Bergwerks, in dem früher die meisten Bewohner des Ortes gearbeitet haben, es wartet. Früher gab es hier viel Tourismus, ein Schaubergwerk war die besondere Attraktion am Platz, und die umliegende Natur war beliebt für Wandertouren. Doch dann kam der Journalist und er schrieb, dass der Berg bald zusammenstürzen würde und das wäre gefährlich. Von da an bleiben die Touristen aus und die Bewohner haben sich 'eingerichtet', leben gut, so wie es eben ist. Und sie warten. Jeder kann fühlen, das da etwas kommt, aber vielleicht passiert ja auch nichts und jeder tut das, was er immer tut.
Eine Geschichte der Entschleunigung, die man zulassen muss. Man braucht Geduld mit sich selbst und mit diesem Buch auch, aber nach einiger Zeit stellt es sich ein, die eigene Einbindung in die Gemeinschaft des Dorfes. Die nahezu gottergebene Ruhe, mit der jeder sein Tagewerk vollbringt, geht auf einen über und man wird ein Teil davon. Die Haltung der Bewohner, deren (weitgehende) Zufriedenheit und der generelle Pragmatismus erzeugen ein faszinierendes Gefühl der Langsamkeit und des in sich ruhend. Wie, kann man nicht wirklich benennen, aber es ist schon sehr bemerkenswert, was die Autorin hier mit Worten zu gestalten in der Lage ist. Man sollte dieses
Buch erfahren haben. In dieser Ruhe liegt 'etwas'.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Krimispannung und persönliches Leid

Ostseerache
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In einem Dorf in der Nähe von Lübeck wird eine junge Frau tot aufgefunden. Vergiftet lautet der Befund der gerichtsmedizinischen Untersuchung und so geht der Fall an das K1 der Lübecker Polizei. Hauptkommissarin ...

In einem Dorf in der Nähe von Lübeck wird eine junge Frau tot aufgefunden. Vergiftet lautet der Befund der gerichtsmedizinischen Untersuchung und so geht der Fall an das K1 der Lübecker Polizei. Hauptkommissarin Pia Korittki ist federführend daran beteiligt und macht sich zusammen mit ihrem Kollegen Broders auf den Weg nach Niensühn, um die Ermittlungen aufzunehmen. Dort trifft sie auf einen vom Opfer getrennt lebenden Ehemann, verzweifelte Eltern und jede Menge Dorfbewohner, die eine mehr oder weniger enge und herzliche Beziehung zu der Toten hatten. Und dann gibt es da noch Flora Laubner, gerade wieder zurückgekehrt ins Dorf, um sich um das Haus ihrer im Krankenhaus liegenden Mutter zu kümmern. Ihr Wiedererscheinen ist bei einigen Anwohnern nicht gern gesehen, denn es reißt eigentlich nie wirklich verheilte Wunden auf. Als 12-jährige soll Flora den Tod von Simon, einem gleichaltrigen Spielkameraden, verursacht haben. Ein Unfall ist es gewesen, laut Untersuchungsergebnis der Polizei, aber trotzdem wird Flora, nach dem Selbstmord ihres Vaters, der ebenfalls Polizist war, aus der Familie heraus in eine Psychiatrische Klinik eingewiesen und später in einer Pflegefamilie weitab von Niensühn untergebracht. Die Möglichkeiten für Motiv und Täter sind groß und auch, ob das Opfer auch wirklich das Opfer sein sollte, ist nicht sicher. Zudem muss Pia privat mit einer außerordentlichen Belastung fertig werden und ihr Leben und das ihres Sohnes Felix ganz neu angehen.
Ein sehr spannender Kriminalroman mit einer angenehm sympathischen Ermittlerin, die ein gutes Gespür für die Menschen hat, unter denen sich der Täter befinden muss und ohne die auch viele Dinge im Umfeld des eigentlichen Falles nicht ans Licht gekommen wären. Dazu ihr ganz privates Schicksal, das unweigerlich auch in die Handlungsstränge der Fallaufklärung eingewoben wird.
Ein guter Pia Korittki Fall, ihr dreizehnter übrigens, und wie ich hoffe, auch nicht ihr letzter.
Aber eigentlich bin ich mir sicher, hier geht noch ganz viel, beim nächsten Mord und in ihrem eigenen Leben auch.

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Handlung
  • Spannungsbogen
  • Cover
Veröffentlicht am 24.03.2018

Anders ist nicht immer Alien

Akte Ahhh...! (1). Nachbarn des Grauens
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Kimi hat viel Fantasie und er ist davon überzeugt, das die Erde bald einer Alieninvasion zum Opfer fallen wird. Denn einige Aliens sind ja schon da, als Vorhut sozusagen. Und einer davon lebt im Haus nebenan. ...

Kimi hat viel Fantasie und er ist davon überzeugt, das die Erde bald einer Alieninvasion zum Opfer fallen wird. Denn einige Aliens sind ja schon da, als Vorhut sozusagen. Und einer davon lebt im Haus nebenan. Der neu eingezogene Nachbarsjunge, Amir heißt er übrigens, benimmt sich sehr merkwürdig, vor allem, wenn es um Katzen geht und die sind ja die Hauptnahrung der Außerirdischen, das weiß doch schließlich jeder. Zusammen mit seiner Freundin Emily macht sich Kimi also ans Beobachten. Sein Opa hilft auch ein bisschen, und Kimi ist sowieso der Einzige, der die Lage wirklich peilt und die Erde noch retten kann.
Die Geschichte ist schön schräg, aber eigentlich ist ja doch alles echt und außerdem sieht vieles meistens anders aus, wie es dann wirklich ist. Das sollte man sich übrigens merken, so als Quintessenz am Ende des regen Treibens. Akte Ahhh... macht richtig Spaß, Abenteuer ist auf jeden Fall ganz viel mit dabei und auf den Schluss könnt ihr schon richtig gespannt sein.