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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2018

Humorvoll, witzige und unterhaltsame Urlaubsgeschichten der Familie Hutzenlaub

Ruhe auf den billigen Plätzen
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"Ruhe auf den billigen Plätzen" von Lucinde Hutzenlaub, ist eine Ansammlung humorvoller und unterhaltsamer Urlaubsgeschichten der Familie Hutzenlaub, über allerhand passierter Missgeschicke, erlebtes und ...

"Ruhe auf den billigen Plätzen" von Lucinde Hutzenlaub, ist eine Ansammlung humorvoller und unterhaltsamer Urlaubsgeschichten der Familie Hutzenlaub, über allerhand passierter Missgeschicke, erlebtes und schlichtweg vergessenes.

Verreisen ist toll - es bildet, ist erholsam und bringt die Familie  zusammen. So zumindest in der Theorie. Die Praxis sieht allerdings oftmals ganz anders aus, denn man weiss vorher meistens nie so genau, ob der Urlaub tatsächlich bildet oder sogar erholsam wird.
Eines sei jedoch gewiss, ein Urlaub mit Kindern ist fast immer ein Abenteuer, bei dem die geplante Familienidylle schnell mal zur reinen Nervensache wird.
Lucinde Hutzenlaub, die Autorin des Buches, Ehefrau und vierfache Mutter begibt sich enthusiastisch, jedes Jahr aufs neue ins Abenteuer Familienurlaub. Alles will geplant sein, ob Reiseziel, Unterkunft oder das heiss begehrte Kulturprogramm der Quengelbande.
Lucinde meisterte bisher jeden noch so verrückten Trip, ob Bayern, Neuseeland, Thailand oder Australien, sie bekommt einfach alles unter einen Hut. Und erholen kann sie sich ja wenn die Kinder in der Schule sind.

Familie Hutzenlaub verreist gerne, ob gemeinsam als Familie mit den Kindern, mit lieben Freunden oder auch mal ganz alleine. Doch selbst der sorgfältigst geplanten Familienurlaub passieren gerne mal allerhand Dinge, die vorher nicht so geplant waren. So kann es schnell mal passieren, das ein Koffer zu Hause liegen bleibt, die Abflugzeit missverstanden wurde oder die penibelst ausgearbeitete Reiseroute schlichtweg zu Hause vergessen wurde. Ja so eine Urlaubsplanung ist nicht ohne und endet schnell mal mit so einigen chaotischen Erlebnissen und Hindernissen.
Besonders gut hat mir an den unzähligen Urlaubserlebnissen und Eindrücken gefallen, das Lucinde Hutzenlaub einen unglaublich locker, humorvoll und spritzigen Erzählstil hat, bei dem die erlebten Resieabenteuer regelrecht zum Erlebnis für mich selbst wurden.
Sie nimmt es mit Humor, hat mich beim lesen so einige male zum lachen und schmunzeln gebracht und es ist mir nie langweilig geworden. Ergänzt werden die unterhaltsamen Urlaubsgeschichten, durch Listen mit Sehenswürdigkeiten, praktische Links, Listen mit Unterkünfte oder schlicht und ergreifend mit Packlisten.
Vieles davon kann man genau so für die eigene Urlaubsgestaltung und Planung übernommen und verwendet werden.

Im Gesamten einen unterhaltsame und witzige Lektüre, vollgestopft mit ehrlichen Urlaubseindrücken, nützlichen Packlisten und humorvollen Wahrheiten, wenn man mit Kindern in den Urlaub fährt.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Abstrus, schräg und abgefahren bis zum Schluss

Abgefahren
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"Abgefahren" von Dirk Pope, ist ein im wahrsten Sinne des Wortes abgefahrener und schräger Roadmovie, indem es Viorel ohne Führerschein dafür aber mit einer Menge Leichen im Gepäck, tief in den wilden ...

"Abgefahren" von Dirk Pope, ist ein im wahrsten Sinne des Wortes abgefahrener und schräger Roadmovie, indem es Viorel ohne Führerschein dafür aber mit einer Menge Leichen im Gepäck, tief in den wilden Westen Europas führt und neben einigen Skurrilitäten, sondergleichen Charakteren, noch eine Menge mehr an abenteuerlichen Begegnungen und Hindernissen zu bieten hat.

Der 17-jährige Viorel ist für sein Alter viel zu dick, dementsprechend immer hungrig, phlegmatisch, viel zu oft lustlos und auf der ständigen Suche nach sich selbst. Mit seiner Mutter lebt er in Essen, in einer kleinen Wohnung die auch auf Dauer viel zu eng für die beiden ist.
Als er jedoch eines Tages, seine Mutter leblos am Esstisch sitzend auffindet ist seine Trauer unaussprechlich gross.
Notgedrungen wickelt er seine tote Mutter, in einen Schlafsack, packt sie in den Kofferraum des altersschwachen Corsas und übernimmt kurzentschlossen selbst die Überführung in deren Heimatort am schwarzen Meer.
Während seiner langen Reise macht er einige Begegnungen mit komischen Gestalten, darunter auch die Bekanntschaft mit einem Anhalter der ihm einiges über schauderhafte Vampirrythen erzählt und nur wenig später durch einen eher unglücklichen Unfall ums Leben kommt.  Mit nun zwei Leichen und viel zu wenig Geld im Gepäck, ohne Sarg und Totenschein seiner Mutter, stellt sich seine Reise quer durch den wilden Westen Europas als kopfloses unterfangen heraus. Doch er ist noch lange nicht am Ziel, es lauern noch einige Hindernisse und Gefahren, bis er endlich ankommt um seine Mutter zu beerdigen.

Die Geschichte von Viorel ist nichts für schwache Nerven, skurril, sonderbar, schräg und teilweise ganz schön makaber. Aber das macht die etwas andere Geschichte aus, die oftmals auch Meilenweit an der Realität vorbeigeschlittert ist.
Abgefahrene und abstruse Handlungsstränge, lassen den Leser in die skurrile Geschichte eintauchen und im altersschwachen Corsa des Protagonisten Viorel platz nehmen. Eine abgefahrene Roadmovie mit ziemlich schrägen Bekanntschaften und Begegnungen beginnt, wohlgemerkt ohne Führerschein dafür aber mit einer Menge Leichen im Gepäck. Obwohl man es nicht vermutet, schafft es Viorel tatsächlich, so ziemlich heil und fast pannenlos am schwarzen Meer anzukommen.
Der schwarze Humor des Autors Dirk Pope, der kurz und knapp gehaltene Schreibstil und die ziemlich verrückte Handlung lassen die Geschichte aufleben und teilweise richtig lebendig werden. Obwohl ich mich am Anfang zwar auf den zur Geschichte passenden und leicht sonderbaren Schreibstil Umstellen und eingewöhnen musste, bin ich schlussendlich doch ziemlich flüssig und zügig durch die Kapitel, die mit gefahrenen Kilometerangaben versehen sind, gekommen.

Lässt man sich auf die abstruse Handlung ein, kann die Geschichte gut unterhalten, sorgt manchmal sogar für ein dezentes Schmunzeln und wird mit einem zu der Geschichte passenden Ende belohnt.

Abgefahren ist eine etwas andere Geschichte, die jedoch wenn man sich auf sie einlässt, unterhaltsam, mitreisend und auf eine gewisse Art und Weise spannend ist.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Mit Zeichenblock und Grossfamilie zum Workshop nach Berlin

Lil April - Das Chaos kommt selten allein - Band 3
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"Lil April - Das Chaos kommt selten allein" von Stephanie Gessner, ist der dritte Band der chaotischen Grossfamilie, in dem sie während eines Workshops, turbulente und ereignisreiche Ferientage in Berlin ...

"Lil April - Das Chaos kommt selten allein" von Stephanie Gessner, ist der dritte Band der chaotischen Grossfamilie, in dem sie während eines Workshops, turbulente und ereignisreiche Ferientage in Berlin erleben.

Die junge Lil April ist bei einem Zeichenwettbewerb zweite geworden und nach Berlin zum allercoolsten Modeworkshop eingeladen worden. Doch die ganze Sache hat auch einen gehörigen Haken, denn Lil reist nicht nur mit ihrem Zeichenblock im Gepäck nach Berlin, sondern auch mit ihrer gesamten Grossfamilie. Denn ihre Eltern haben mit der Reise, auch gleich einen Familienurlaub verbunden, sodass das Chaos praktisch schon vorprogrammiert ist. Viel Zeit bleibt Lil allerdings nicht, um Berlin mit ihrer Familie zu entdecken. Denn auch der Workshop ist härter als gedacht und der Konkurrenzkampf der Teilnehmer gross.
Doch da ist auch noch der süsse Junge Jari, den die Mädchen während der Zugfahrt kennen gelernt haben, der jedoch mit seinem Verhalten, grosse Rätsel aufwirft. Auch bei ihrer kleineren Schwester Arti sorgen Gefühlsschwankungen für grosse Aufregung und mächtig Ärger, die Lil eine wichtige Entscheidung im Bezug auf Workshop und Familie treffen lassen.

Obwohl wir Lil April nicht aus den vorherigen Bänden kennen, haben wir recht schnell in die Geschichte gefunden und hatten nur zu Anfang etwas Mühe die vielen Familienmitglieder der Grossfamilie auch auseinander zu halten. Doch keinesfalls muss man die vorherigen Abenteuer von Lil gelesen haben, um in die doch sehr chaotische und turbulente Geschichte zu finden, denn Stepanie Gessner lässt Rückblicke und Kurzbeschreibungen der jeweiligen Familienmitglieder gekonnt in die Geschichte mit einfliessen ohne wiederholend zu sein. Dabei ist es besonders das Miteinander der Familie, das die Geschichte am Schluss ausmacht und oftmals für witzige und humorvolle Lesemomente beim lesen gesorgt haben. Denn obwohl Lil eigentlich noch recht jung ist, kam sie mir deutlich älter vor und fällt durch ihr Verhalten auf, die Loyalität, Selbstfindung und die ersten Gefühle, Liebe und Jungs gut rüber bringen konnte.
Doch man merkt das etwas in der Luft liegt und die Charaktere aus ihrem behüteten Familienleben auszubrechen drohen um die Grenzen der Belastbarkeit auszutesten. Gekonnt knüpft die Autorin die entstehenden Konflikte zusammen und lässt dadurch die Geschichte regelrecht aufleben. Auch die Handlung wird mit Voranschreiten der Geschichte immer aufregender, mitreisender und spannender, kleine Geheimnisse werden aufgedeckt und haben im Gesamten für eine richtig schöne und ereignisreiche Reise gesorgt.

Auch der Erzähl und Schreibstil von Stephanie Gessner war durchweg sehr angenehm und kindgerecht gehalten, sodass es richtig Spass gemacht hat dem Verlauf der Geschichte zu folgen. Denn auch die Kapitel haben eine angenehme länge, sind mit einem kurzen aber oftmals recht witzigen Satz als Einleitung und Überschrift versehen, die neugierig auf die Handlung gemacht haben.

Wir hatten grossen Spass beim lesen, haben viel gelacht und mit den Charakteren bis zum Schluss mitgefiebert. Im Gesamten eine sehr schöne, spannende und mitreisende Geschichte über Selbstfindung, Loyalität und die erste Liebe für junge Mädchen.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Stille ein unterschätzstes Luxusgut aus der modernen Zeit

Stille
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Das Hörbuch "Stille" von Erling Kagge, ist ein philosophisch, wissenschaftlich und mit eigenen Erfahrungen des Autors bestückter Wegweiser zu Ruhe und Frieden.

Stille, ist besonders in der modernen heutigen ...

Das Hörbuch "Stille" von Erling Kagge, ist ein philosophisch, wissenschaftlich und mit eigenen Erfahrungen des Autors bestückter Wegweiser zu Ruhe und Frieden.

Stille, ist besonders in der modernen heutigen Zeit zu einem unterschätzten Luxusgut geworden. Doch was bedeutet Stille überhaupt? Kann man Stille in Worte fassen oder sogar empfinden?
Der norwegische Autor, Verleger und Extremabenteurer Erling Kagge, hat sich lange mit dem Thema Stille und dem Was, Wo und Warum ist Stille heute wichtiger denn je, beschäftigt.
Angeregt durch Freunde, einige Wegbegleiter und seine ganz persönlichen Erfahrungen ist er zu dreiunddreißig interessanten Fragen gekommen.
Entstanden ist ein Wegweiser und Kompass für den modernen Menschen, auf der Suche nach Ruhe, Frieden und Stille - überall dort, wo es laut ist.

Erling Kagge, beschreibt in seinem (Hör)Buch nicht nur wie schön und entspannend Stille für den Menschen sein kann, sondern auch wie erdrückend und einengend Stille empfunden werden kann. So empfinden Menschen Stille, auf dem Weg zur Arbeit, beim Lesen, Stricken, Musikhören, Autofahren oder beim Yoga. Wieder andere empfinden stille während dem Baden, oder wenn sie morgens einfach fünf Minuten länger in ihrem Bett liegen bleiben.
Ohne mit erhobenen Finger zu zeigen, macht Erling Kagge auf eine sehr einfühlsame und entspannende aber dennoch zum nachdenken anregende Art und Weise klar, was Wertvoll ist. Alles kann nichts muss.
Während die modernen Medien, wie Facebook und twittern uns permanent einnehmen und unentwegt nach Aufmerksamkeit lechzen lassen ist Stille genau das Gegenteil von alldem.
Obwohl ich anfangs skeptisch war, ob man mit Stille tatsächlich ein ganzes Hörbuch füllen kann, ist dies Erling Kaggge durchaus gelungen.
Besonders durch seine umfangreiche Lebenserfahrung und seine abenteuerlichen Expeditionen in die Antarktis in denen er oftmals von Stille und Einsamkeit umgeben war, haben mich beeindruckt und mir sehr gut gefallen, die nicht nur ihn geprägt, sondern auch sein Werk zu einem ganz besonderen Wegweiser gemacht haben.
Dabei ist ihm eine gute Mischung aus persönlichen Erfahrungen mit seiner Familie am Esstisch oder auf Tour in die Antarktis gelungen, das teilweise philosophisch und wissenschaftlich dargelegt wird.

Auch die Erzählstimme von Wolfgang Berger, hat zum Thema Stille sehr gut gepasst, der durch seine ruhige, angenehme und betont deutliche Art zu Sprechen ein Stückweit zu meiner persönlichen Stille während dem Hören beigetragen hat.

Das Hörbuch „Stille“ ist ein gelungenes Werk, das einerseits unterhält und fasziniert aber gleichzeitig auch zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 16.02.2018

Fantasievolle Reise durch die Welt der Sprache

Der Wortschatz
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"Der Wortschatz" von Elias Vorpahl, beschreibt eine fantasievolle Geschichte, über ein kleines Wort, das seinen Sinn verloren hat und sich auf eine bewegende Reise durch die Welt der Sprachen begibt, um ...

"Der Wortschatz" von Elias Vorpahl, beschreibt eine fantasievolle Geschichte, über ein kleines Wort, das seinen Sinn verloren hat und sich auf eine bewegende Reise durch die Welt der Sprachen begibt, um sich wiederzufinden.

Das kleine Wort erwachte, sein kleiner Buchstabe fühlte sich noch ganz Taub vom Schlafen an, streckte sich ein paarmal, bis die Müdigkeit aus seinen Silben wich und ging zum Frühstückstisch, an dem schon seine Eltern warteten.
Gestärkt begibt sich das kleine Wort zu seinem Freund "Zeig" wo das Unglück und damit die Reise des kleinen Wortes beginnt.
Nachdem es an einem ihn unbekannten Ort erwacht, weiss es zuerst nicht nur, wo es sich gerade befindet, sondern hat auch seinen Sinn und Bedeutung verloren.
Das kleine Wort, begibt sich auf eine fantasievolle Reise, nach dem eigenen Sinn, lernt Dichterin und Denkerin kennen, erfährt wie es ausgesprochen wird, geht im Sprachfluss fast unter und nimmt an den Wortspielen teil.

Die Geschichte des kleinen Wortes, beginnt sehr sanft und liebevoll, das mich vom ersten Moment des Kennen lernens entzückt hat, und dem kleinen Wort und desssen Wortgewandheit hat folgen lassen. Sehr gut haben mir die Beschreibungen und die Wortspiele zum kleinen Wort gefallen, die die Geschichte besonders und irgendwie einzigartig gemacht haben. Zwar war das Wort als Charakter zu Anfang für mich, etwas gewöhnungsbedürtig, aber nachdem seine Freunde und die vielen weiteren Wörter, als Nebencharchtere und desssen Bedeutungen vorgestellt wurden, konnte ich mich besser auf die Geschicht einlassen.
Wärend das kleine Wort, nach einem Unfall nicht nur seinen Sinn sondern auch seine Bedeutung verloren hatte, begibt es sich, auf seine aussergeöhnliche Reise, um sich selbst wieder zu finden. Sehr toll und lebhaft, werden dabei die aufkommenden Gefühle und Empfindugen beschrieben, sodass man sich gut in die Lage des kleinen Wortes hineinversetzen konnte. Angekommen in der Stadt der Sprachen, herrschte für mich jedoch eine etwas zu hektische Stimmung die mich Stellenweise auch leicht verwirrt hatte. Auch die Wortspiele hatte ich mir etwas einnehmender vorgestellt, die mir in meiner Vorstellung, fast etwas zu einfach dargestellt wurden.
Sehr harmonisch hingegen, wurde das Ende der Geschichte des kleinen Wortes eingeleitet.

Sehr angenehm und wortgewandt, war auch der Schreibstil von Elias Vorpahl, der mich sehr fliessend und flüssig durch die zehn Kapitel gebracht hat. Auch die Illustrationen, die jeweils am Anfang jeden Kapitels zu finden waren, wurden sehr liebevoll und filigran von der Illustratorin Julia Marie Stolber gezeichnet.
Im Gesamten ist der Wortschatz eine nette und fantasievolle Geschichte, über ein kleines Wort und dessen Sinn, wortgewand und bewegend mit liebevoll und filigran gezeichneten Illustrationen für Erwachsene.