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Veröffentlicht am 26.03.2018

Kleine Welt eines Insektes

Die kleine Hummel Bommel
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Die kleine Hummel Bommel wundert sich über ihre kleinen Flügel. Bommel begegnet unterschiedlichen Insekten wie Grille Gisela oder Lilli Libelle und erzählt denen von ihren Flügeln. Bommel wir Mut zu gesprochen, ...

Die kleine Hummel Bommel wundert sich über ihre kleinen Flügel. Bommel begegnet unterschiedlichen Insekten wie Grille Gisela oder Lilli Libelle und erzählt denen von ihren Flügeln. Bommel wir Mut zu gesprochen, dass sie keine zu kleinen Flügel hat.
In diesem Kinderbuch lernt die kleine Hummel Bommel von sich und ihrem Körper, aber auch was es bedeutet, anders zu sein, und dass man sich dafür nicht schämen muss. Die Autorinnen geben ein Stück Mut auf den Weg und sich immer durchzufragen im Leben. Die Illustrationen sind niedlich, kindlich und sehr schön gestaltet.
Dieses Kinderbuch eignet sich gut als Vorlesebuch für zu Hause, unterwegs oder im Kindergarten.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Wie ein Siebenschläfer seine Welt erkundet

Der kleine Siebenschläfer 3: Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der seine Schnuffeldecke nicht hergeben wollte
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Ein kleiner Siebenschläfer steckt noch in den Kinderschuhen. Er lernt die Welt der Jahreszeiten, der anderen Tiere im Wald sowie Freundschaft und Zusammenhalt kennen, indem er einem Eichhörnchen, einer ...

Ein kleiner Siebenschläfer steckt noch in den Kinderschuhen. Er lernt die Welt der Jahreszeiten, der anderen Tiere im Wald sowie Freundschaft und Zusammenhalt kennen, indem er einem Eichhörnchen, einer Haselmaus, und anderen kleinen Tiere begegnet. Jedes dieser Tiere möchte seine Schnuffeldecke ausleihen. Erst zögerlich, doch dann lernt der Siebenschläfer die Funktionen seines Schuffeltuches kennen.
Die Autorin und die Illustratorin zeigen spielerisch dem Siebenschläfer, was man alles mit einem Tuch anstellen kann als nur damit zu schnuffeln. Auf diese Weise lernen die Kinder, denen diese Geschichte vorgelesen wird ebenso spielerisch, dass man teilen kann, aber auch Dinge immer wieder anders nutzen kann. Genauso lernen die Kinder verschiedene Tiere und deren Lebenswelten des Waldes kennen. Kurze Texte mit Wiederholungselementen bringen Kinder zum Lernen einer Geschichte, so dass sie sich später noch daran erinnern können.
Dieses Kinderbuch eignet sich gut als Vorlesebuch für zu Hause, unterwegs oder im Kindergarten.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Achterbahnfahrt der Gefühle

Berühre mich. Nicht.
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Sage Derting zieht von Maine nach Nevada, um dort zu studieren. Tausende Meilen von zu Hause entfernt, wo ihre Mom, ihr Stiefvater und ihre Halbschwester Nora leben. Diese Entfernung ist beabsichtigt, ...

Sage Derting zieht von Maine nach Nevada, um dort zu studieren. Tausende Meilen von zu Hause entfernt, wo ihre Mom, ihr Stiefvater und ihre Halbschwester Nora leben. Diese Entfernung ist beabsichtigt, denn Sage möchte ganz weit weg von ihrem Stiefvater, der sie seit ihrer Kindheit – ihr biologischer Vater starb als sie zwei Jahre alt war – bedrängt und sexuell nötigt. Das Studium in Melview ist ein Neubeginn für Sage, um die Vergangenheit vergessen zu können. Mit einem alten VW Bus fährt sie mit ihren wenigen Besitztümern nach Melview, und lebt mehr oder weniger in ihrem Bus. In den ersten Tagen lernt sie April kennen, allerdings studieren beide unterschiedliche Studienfächer. Auch Aprils Bruder Luca studiert in Melview. Als Sage sich auf einen Studentenjob in der Bibliothek bewirbt, den sie auch bekommt, stellt sich heraus, dass Luca ebenfalls den gleichen Job im Keller der Bibliothek erledigt. Sages Leben ist von Ängsten und Panikattacken geprägt. Ihr Plan für die nächste Zeit besteht daraus, ihr Studium so gut es geht zu absolvieren, ihre erste Collegeparty zu besuchen und ihr eigenes Geld zu verdienen mit ihrem selbst gebastelten Schmuck und dem Aushilfsjob in der Bibliothek. Sage und Luca lernen sich im Laufe der Zeit näher kennen durch die Freunde von April und Luca. Als eines Tages der VW Bus von Sage ausgeraubt wird, verliert sie nicht nur ihr Geld, sondern auch ihre meisten Besitztümer. Die beiden Geschwister April und Luca beschließen, dass Sage bei ihnen in die Wohnung einzieht. Diese Zeit wird für Sage intensiv, denn sie darf nach langer Zeit wieder erleben, was es heißt eine Familie zu haben. Ebenso kommen sich Sage und Luca in dieser Zeit näher, aber die Ängste von Sage verkomplizieren die frische Liebe.
In diesem Liebesroman taucht man als Leserin intensiv ein, weil die Emotionen intensiv beschrieben werden. Sage stellt eine zerbrechliche junge Frau dar, die ihr Leben in den Griff bekommen möchte. Sie besitzt sogar den Mut, und nimmt professionelle Hilfe in Anspruch. April ist die drei Jahre jüngere Schwester von Luca. Luca wirkt eher als zurückhaltend, aber dennoch beschützend, egal ob es nun seine Schwester oder Sage ist. Auch er zeigt im Laufe der Geschichte seine verletzliche Seite, die ihn geprägt hat aufgrund des Elternhauses. Da beide Hauptfiguren in ihrem Leben verletzt wurden, macht es sie auf einer Art sympathisch und authentisch. Man möchte ihnen während des Lesens zu ihrem Glück verhelfen, aber Distanz und Ängste bilden Blockaden. Dennoch nimmt ihre erste Liebe einen sanften Verlauf, den man den beiden gönnt. Intensiv, emotional und spannend zugleich geht man aus dieser Geschichte heraus.
Laura Kneidl versteht die Gefühlswelt, wie man sie aus dem Anker reißt und wieder zusammen wachsen lässt. Man taucht ein, und vergisst alles um einen herum. Dieses Leseerlebnis hatte ich schon länger nicht mehr. Ein unvergesslicher Liebesroman, der auf den zweiten Teil nicht lange warten ließ.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Eine Welt zwischen Gegenwart und Vergangenheit

Fräulein Hedy träumt vom Fliegen
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Die Geschichte beginnt mit der Erzählung über die achtundachtzigjährige Hedwig von Pyritz – auch Hedy genannt, die im münsterländischen Telgte in einem gut bürgerlichen Haus lebt. Ihre Angestellte Marie ...

Die Geschichte beginnt mit der Erzählung über die achtundachtzigjährige Hedwig von Pyritz – auch Hedy genannt, die im münsterländischen Telgte in einem gut bürgerlichen Haus lebt. Ihre Angestellte Marie versorgt sie fast rund um die Uhr. Als der junge Physiotherapeut Jan zu ihr nach Hause kommt, um mit ihr tagtägliche Physiotherapie durchzuführen, lernen sich die beiden besser kennen. Hedy stellt nach einiger Zeit fest, dass Jan nicht lesen kann, und organisiert Lernhilfen für ihn. Aber diese Hilfe verbirgt einen Plan, den Hedy unbedingt noch erleben will. Parallel annonciert Hedy eine Anzeige in einer lokalen Zeitung, die in dem beschaulichen Ort für Unruhe sorgt, vor allem bei ihrer Tochter Hannah, die sich für ihre Mutter schämt. Dennoch lässt sich Hedy nicht von ihrem Plan abbringen, und zieht die Angelegenheit durch. Nach und nach erfährt im Gegenzug Jan die Lebensgeschichte von Hedy. Dabei stellt sich heraus, dass sie einmal die erste junge Frau gewesen ist, die zu Beginn des Zweiten Weltkrieges das Fliegen gelernt hat. Auf der einen Seite lernt Jan durch die Erzählung von Hedy, wir hart ihr Lebensweg bisher war, und auf der anderen Seite bekommt Mut zugesprochen, dass man sein Leben verbessern kann, egal ob es bei der Arbeit oder in der Liebe ist.
Andreas Izquierdo konnte mit diesem Roman, trotz Schicksalsschlägen und Ernsthaftigkeit, überzeugen. Ihm gelingt es immer wieder eine Sprache zu entwickeln, die warmherzig, humorvoll und nachdenklich erscheint. In diesem Roman konnte die Entwicklung der Hauptfigur Hedy aufgrund ihrer Biografie nachvollzogen werden. Die Rückwärtserzählung in diesem Fall bezieht sich darauf, dass der Autor von der Gegenwart in die Vergangenheit zurückgeht. Man erfährt anhand dieser Figur, warum sie so geworden ist wie sie in der Gegenwart agiert. Hedys Vergangenheit hat sie bis ins hohe Alter geprägt, was sicherlich viele Senioren nach über sieben bis acht Jahrzehnten Leben befürworten können. Vor allem die Generation, die den Zweiten Weltkrieg erlebt hat. Jan und sein Bruder Nick hatten es in ihrem Leben nicht leicht wie man anhand der Erzählung erfährt. Aber Hedy stellt die Grand Dame mit Resolutheit und Disziplin dar, die ihren Humor ebenso nicht vergessen hat, und gibt den beiden jungen Männern eine zweite Chance, ihr Leben zu ändern und positiv in die Zukunft zu schauen. Eine Abenteuerreise durch Jahrzehnte, Erfahrungen und Ereignissen, die nachdenklich stimmen. Man sollte jeden Tag genießen.
Diesen Roman fesselt einen, denn der Humor, der Werdegang von Hedwig von Pyritz und die Entwicklung des jungen Jan wurden zu einer spannenden Geschichte verflochten. Wenn man einmal begonnen hat, die ersten Seiten zu lesen, möchte man nicht mehr aufhören. Andreas Izquierdo ist mit diesem Roman wieder eine lesensreiche Geschichte gelungen, die man unbedingt weiter empfehlen sollte.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Ein unvergesslicher Sommer

Wildblumensommer
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Zoe und Jack waren einst ein Paar. Aber nachdem Zoes Bruder Chris tödlich verunglückte, veränderte sich das Leben der beiden. Jack zog nach Kanada und heiratete dort eine andere Frau, mit der er einen ...

Zoe und Jack waren einst ein Paar. Aber nachdem Zoes Bruder Chris tödlich verunglückte, veränderte sich das Leben der beiden. Jack zog nach Kanada und heiratete dort eine andere Frau, mit der er einen Sohn bekam. Zoe ging nach London zurück und stürzte sich in die Arbeit und wurde eine erfolgreiche Teilhaberin in der Firma ihres Vaters. Einige Jahre später tritt eine Wende in Zoes Leben. Denn man stellt bei ihr ein Aneurysma im Kopf fest. Mit der Angst, dass von heute auf morgen ihr Leben ausgelöscht sein könnte, beschäftigt sich Zoe erneut mit dem damaligen Unfall ihres Bruders. Bis heute weiß niemand, wie genau Chris ums Leben kam. Da kommt Zoe die Idee, ihrer Freundin Rose – die gleichzeitig Chris‘ Schwester war – einen Tausch vorzuschlagen. Zoe zieht in das Strandhaus von Roses Familie in Cornwall, und Rose nimmt sich eine Auszeit von ihrem Scheidungsprozess und zieht in Zoes Appartment in London. Kaum ist Zoe in Cornwall eingetroffen, trifft sie zufällig Jack wieder. Nach anfänglichen Distanzen zwischen Zoe und Jack bittet sie Jack, ihr bei der Aufklärung des Unfalls ihres Bruders zu helfen. Auch Jack steckt noch der Verlust seiner Frau in den Knochen, und auch seinem Sohn William, der darunter am meisten leidet. Wird Jack Zoe helfen können, was den Tod ihres Bruders angeht, zumal Jack und Chris gute Freunde waren?
Kathryn Taylor erzählt die Geschichte zweier Familien, die aufgrund ihrer sozialen Hintergründe unterschiedlicher nicht sein können. Dennoch scheint die Liebe kraftvoller zu sein als jeder soziale Status. Zoe ist in eine Highsociety Familie hineingeboren. Ihr Vater herrisch und dominant, ihre Mutter krank und zurückhaltend sowie ein toter Bruder, dessen ungeklärter Tod immer noch über der Familie schwebt. Zoes Krankheit wird zum Auslöser, endlich mehr über den Unfalltod und das Leben ihres Bruders zu wissen. Jack steckt in einer ähnlichen Situation, weil er gerade seine Frau verloren hat, und sich nun um seinen pubertierenden Sohn kümmern muss. Gleichzeitig steckt Zoes Freundin Rose – Schwester von Jack – mitten in einer Scheidung. Ihr Noch-Mann genießt sein Leben in London, während sie sich um die drei gemeinsamen Kinder kümmern muss. Bei dieser Geschichte werden zwei Familiengeschichten parallel erzählt, wobei jede Familie ihr eigenes Schicksal trägt, und gleichzeitig beide Familien ein gemeinsames Schicksal tragen. Kathryn Taylor erzählt abwechselnd im Buch die Perspektiven von Rose und Zoe. Teilweise wird die Geschichte so spannend erzählt, dass man durch die wechselnden Erzählperspektiven nicht anders kann, und das Folgekapitel gleich hinterher zu lesen, weil man nicht abwarten kann, wie es dann weitergeht.
Diesen Roman konnte ich kaum aus der Hand legen, weil man von Kapitel zu Kapitel wissen wollte, ob nun Zoe und Jack wieder zusammen kommen werden, oder ob Rose ihre zweite Chance für eine neue Liebe bekommt. Ein toller sommerlicher Roman, den ich Leserinnen ans Herz lege, die romantische, aber auch teils traurige Geschichten mögen.