Cover-Bild The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Ersterscheinung: 01.03.2018
  • ISBN: 9783641220952
A. J. Finn

The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?

Thriller - Das Buch zum Film-Blockbuster
Christoph Göhler (Übersetzer)

Der internationale Bestseller: von 0 auf Platz 1 der New York Times-Bestsellerliste und von 0 auf Platz 2 der Sunday Times-Bestsellerliste in England!Die Blockbuster-Verfilmung des SPIEGEL-Bestsellers auf Netflix: mit Amy Adams, Julianne Moore und Gary Oldman in den Hauptrollen!»Der fesselndste Thriller, den ich seit 'Gone Girl' gelesen habe. A.J. Finn ist ein kühner Debütautor – meisterhaft.« Tess GerritsenAnna Fox lebt allein. Ihr schönes großes Haus in New York wirkt leer. Trotzdem verlässt sie nach einem traumatischen Erlebnis ihre vier Wände nicht mehr. Anna verbringt ihre Tage damit, mit Fremden online zu chatten, zu viel zu trinken – und ihre Nachbarn durchs Fenster zu beobachten. Bis eines Tages die Russels ins Haus gegenüber einziehen – Vater, Mutter und Sohn. Bei dem Anblick vermisst Anna mehr denn je ihr früheres Leben, vor allem, als die neue Nachbarin sie besucht. Kurze Zeit später wird sie Zeugin eines brutalen Überfalls. Sie will helfen. Doch sie traut sich nach wie vor nicht, das Haus zu verlassen. Die Panik holt sie ein. Ihr wird schwarz vor Augen. Als sie aus ihrer Ohnmacht erwacht, will ihr niemand glauben. Angeblich ist nichts passiert ...

Weitere Formate

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

Psychodrama statt Spannungsthriller – leider mit einigen Längen

0

Anna ist – je nach Perspektive – „The woman in the window“. Sie verlässt nach einem fast ein Jahr zurückliegenden traumatischen Erlebnis ihr Haus nicht mehr. Die Kinderpsychologin versteht ihre Diagnose ...

Anna ist – je nach Perspektive – „The woman in the window“. Sie verlässt nach einem fast ein Jahr zurückliegenden traumatischen Erlebnis ihr Haus nicht mehr. Die Kinderpsychologin versteht ihre Diagnose Agoraphobie genauso gut wie die Tatsache, dass sie die Medikamente gegen ihre starken Depressionen nicht mit Merlot runterspülen sollte – aber etwas wissen und danach handeln sind ja bekanntlich zwei verschiedene Paar Schuhe. Und so sitzt Anna in ihrem viel zu großen Haus in New York City und übersteht ihre Tage nur mehr oder weniger zugedröhnt. Einigen Hobbies geht sie dabei durchaus noch nach: Sie berät andere Angoraphobiker in einem Online-Forum, spielt Schach, guckt Schwarzweißfilme und beobachtet die Nachbarshäuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Zumindest aus deren Sicht ist sie also „The woman in the window“ – wobei sie bei ihrer Schnüffelei natürlich nicht entdeckt werden will. Eine neu eingezogene Familie interessiert Anna besonders. Doch dann beobachtet sie von ihrem Fenster aus einen Mord … oder haben ihr Alkohol, Medikamente und ihre Fantasie nur einen bösen Streich gespielt?

Dadurch, dass man als Leser nur die Perspektive von Ich-Erzählerin Anna kennt, weiß man schnell nicht mehr, was man glauben soll. Das erinnert ein bisschen an „Girl on the train“, wo die Sinne der Protagonistin oft ebenfalls vom Alkohol getrübt sind. Was ist wahr, was eingebildet – der Leser ist auf die Beschreibungen der diesbezüglich unzuverlässigen Anna angewiesen. Es liest sich bisweilen etwas ermüdend, wenn sie wider besseren Wissens immer wieder zur Merlotflasche greift. Trotzdem ist Anna mir in ihrer Verletzt- und Verletzlichkeit auch ans Herz gewachsen.
Da die Agoraphobikerin das Haus eigentlich nicht verlässt, sind die Schauplätze des Romans an einer Hand abzählbar. Ich kann mir „The woman in the window“ sehr gut als Theaterstück oder Film vorstellen – auch, weil es dafür sicher etwas gerafft werden würde. Der 543 Seiten lange Thriller hat doch einige Längen. Autor Finn schafft es so zwar, einige Indizien zu verstecken, die im unvorhersehbaren Showdown plötzlich Sinn ergeben – dennoch wäre weniger wohl insgesamt mehr gewesen. Das Buch hat einige Merkmale eines Psychothrillers, lässt sich aber zwischendurch problemlos aus der Hand legen. Die angelegte Spannung trägt einfach nicht über die Langstrecke.

Abgesehen davon liest sich „The woman in the window“ ganz gut. Sowohl was Annas Vergangenheit als auch ihre Beobachtungen angeht, lässt der Autor den Leser lange und erfolgreich im Dunkeln tappen. Finn ist ein Meister der Andeutungen und nebensächlichen Bemerkungen – ein Meister, der das in meinen Augen etwas zu sehr ausreizt. Im Großen und Ganzen habe ich sein Buch gerne gelesen, war allerdings dennoch etwas enttäuscht, weil ich einen Spannungsthriller erwartet hatte. „The woman in the window“ ist jedoch in erster Linie ein Psychodrama.