Der 12. März 2018 war gewiss ein toller Tag für die Autorin Adriana Popescu, denn ihr neues Buch „Mein Sommer auf dem Mond“ ist im cbt-Verlag erschienen. 400 nachdenkliche, witzige und einfach traumhaft gefüllte Seiten, warten seit dem darauf seine Geheimnisse preiszugeben.
Andere machen Urlaub auf der schönen Ostseeinsel Rügen, doch auf Binz hat Fritzi eine andere Mission zu erfüllen. Wer sie sieht, denkt nicht, was in ihr lauert und versucht sie verschlingen, doch das Therapiezentrum gibt ihr die Möglichkeit sich dieser Lauerstellung entziehen zu können. Zusammen mit Sarah, Bastian und Tim muss sie ein Team bilden – die Astronauten. Auch wenn sie alle unterschiedlicher nicht sein könnten, so hat niemand erwartet, dass Freundschaft, Offenheit und Liebe in diesem Sommer ihr Leben für immer verändern könnte.
Aber bis dahin ist es ein gefährlicher Weg …
Schon seit ein paar Jahren bin ich Adriana Popescus Werken verfallen. Und als das Cover zu „Mein Sommer auf dem Mond“ veröffentlicht wurde, kam es natürlich ganz oben auf meine Wunschliste. Die Autorin hat einen so ergreifenden Schreibstil, dass mich ihre Geschichte noch lange nach dem Ende des Buches bewegte.
So genoss ich schon eine kleine Vorgeschichte mit dem Titel „Schöne Grüße vom Mond“, welche der Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt hatte und stimmt mich so voll und ganz auf Fritzi ein.
Diese hat zu Beginn eine eher ablehnende Haltung all dem gegenüber, was ihr am so genannten „Sonnenhof“ über dem Weg läuft. Man kann dies absolut nachvollziehen, möchte man doch auch nicht im Sommer von den Eltern abgeparkt werden, obwohl man sich selbst seinen Ängsten noch nicht in Gänze bewusst wurde.
Da Adriana Popescu so tolle Sichtwechsel einfügte, begegnet der Leser aber nicht nur Fritzi, sondern darf auch hinter der Maske von Bastian schauen.
Beide Figuren ergeben sich nach und nach ihrem Schicksal und spielen mit den jeweiligen Situationen mit gekonntem Wortwitz, die dem Leser einige schöne Lacher entlocken.
Aber wer sich immer tiefer in das Werk vergräbt, wird Schattenseiten hervorlocken, die so gar nichts Schönes übrig lassen. Denn schließlich sind Sarah, Fritzi, Tim und Bastian nicht umsonst im Therapiezentrum gelandet.
Man tastet sich nach und nach zu diesen dunklen Ecken vor, denn was man dort hinter jedem kleinen Wort erspäht, ist eine Vergangenheit, die man keinem Menschen wünscht.
Adriana Popescu spricht hier nicht nur Mobbing an, sondern auch psychische Probleme, die in unserer Gesellschaft viel zu oft totgeschwiegen und übergangen werden. Doch viele dieser Dinge haben für manche Menschen nur den Tod in Aussicht und eine Therapie und geliebte Menschen um sich herum, sind meist nur noch der einzige Ausweg.
So beschreibt sie einen steinigen Weg, den ihre Figuren nehmen müssen. Doch mit ihrer umschreibenden, leichten und an den passenden Stellen nicht nur für Lacher sorgenden Art, Dinge zu beschreiben, entlockt die Autorin den Leser so einige Seufzer und ja, auch Tränen.
Ich war tief gerührt und wahrlich erschüttert, ob der Abgründe, welche sich langsam wie ein Puzzle vor mich ausbreiteten. Dadurch habe ich die Situationen zu würdigen gewusst und empfinde noch immer meinen tiefen Respekt vor der Offenheit der Autorin.
Aufgelockert wurde jeder Kapitelwechsel nicht nur durch den Namen des jeweiligen Protagonisten, sondern auch durch Titelzusätze die aus Filmen und Serien sofort ins Auge springen. Somit wurde das Werk komplett vom Herzblut der Autorin ausgefüllt.
„Mein Sommer auf dem Mond“ besticht mit tollen Figuren und einer Geschichte, die mit jedem Wort zum Umdenken anregt und nicht nur die schönen Seiten des Lebens beleuchtet.
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