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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

Ein Stalker und Intrigen im Ermittlungsteam

Der Stalker (Ein Marina-Esposito-Thriller 2)
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Suzanne wacht eines Morgens auf und bemerkt, dass sie von einem Stalker während ihres Schlafs beobachtet und fotografiert wurde. Zuerst will ihr aufgrund von Vorkommnissen ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Suzanne wacht eines Morgens auf und bemerkt, dass sie von einem Stalker während ihres Schlafs beobachtet und fotografiert wurde. Zuerst will ihr aufgrund von Vorkommnissen aus ihrer Vergangenheit niemand wirklich glauben, bis nach und nach noch weitere Frauen beobachtet und entführt werden und die ersten Leichen auftauchen. Phil ist leitender Ermittler in diesem Fall und hat zu tun, um einerseits die Intrigen innerhalb seines Teams zu schlichten und schnell genug handeln zu können um die entführten Frauen möglicherweise noch lebendig zu finden.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und in einfachen Worten geschildert, die Kapitel sind relativ kurz und gut gegliedert, sodass trotz der fast 500 Seiten, ein sehr rasches Lesen des Buches möglich ist. Das Buch hat sehr spannend begonnen, die Ereignisse haben sich förmlich überschlagen, es wurden grausame Details von verstümmelten Leichen geschildert, sodass ich etwa bis zur Hälfte des Buches vom Thriller gefesselt war und das Buch kaum aus der Hand geben wollte. Etwa ab der Hälfte des Buches wurden die Handlungen allerdings leider vorhersehbar und auch die Spannung konnte nicht mehr so gut aufrecht gehalten werden.
Gut gefallen hat mir, dass die Charaktere aus dem vorigen Buch, wie Marina oder Phil, auch hier wieder vorgekommen sind und ich hier mehr über ihre private Situation erfahren konnte. Marina lernt man in diesem Buch auch nicht als professionelle Psychologin, sondern als emotionaler Mensch mit gewissen Schwächen kennen. Es ist aber ganz gut möglich mit „Der Stalker“ zu beginnen, ohne dass man das Vorgängerbuch gelesen haben muss. Die Charaktere werden auch hier wieder ganz gut eingeführt und zusätzlich sind einige Neue hinzugekommen.
Etwas gestört haben mich die vielen Alleingänge der Ermittler, in denen sie sich immer wieder selbst in Gefahr gebracht haben oder fast gestorben sind, das wirkt für mich für erfahrene Ermittler und leitende Führungskräfte unprofessionell. Auch die hinzugezogene Profilerin wirkte auf mich zu künstlich und überzogen. Wenn die Autorin noch einige Feinheiten etwas besser ausgearbeitet hätte, würde der Thriller von mir 4 oder sogar 5 Sterne erhalten, denn die Thematik hat mir sehr gut gefallen.

Titel und Cover:
Der Titel klingt interessant und zeitgemäß, das Cover ist passend zum Thema in Rottönen gehalten und wirkt geheimnisvoll und ästhetisch ansprechend, gefällt mir sehr gut!

Mein Fazit:
Wenn ich „Der Stalker“ mit dem Vorgängerbuch von Tania Carver „Entrissen“ vergleiche, dann habe ich „Entrissen“ als etwas spannender empfunden.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Urlaubslektüre trifft auf sensible Themen

Ein Strandkorb für Oma
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Maria und Sönke sind noch immer frisch verliebt und leben seit einem Jahr auf der Insel Föhr. Die beiden bieten sich an, Sönkes 16jährige Cousine Jade, die gerade mitten in ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Maria und Sönke sind noch immer frisch verliebt und leben seit einem Jahr auf der Insel Föhr. Die beiden bieten sich an, Sönkes 16jährige Cousine Jade, die gerade mitten in ihrer Goth-Phase steckt, über die Ferien aufzunehmen, die sich zu Beginn sehr langweilt. Um die liebenswerte Oma müssen sich Maria und Sönke auch Sorgen machen, sie wirkt in letzter Zeit müde und vergesslich, trotzdem sorgt sie noch für einen turbulenten Alltag. Zusätzlich plagen Maria berufliche Sorgen wegen einer Versetzung und ihr Ex-Freund taucht auf. Gemeinsam ermitteln die beiden an einem geheimnisvollen Bilderraub aus dem Insel-Museum.

Meine Meinung zum Buch:
Die Charaktere wurden vom Autor sehr gut und genau beschrieben, es war eine sehr konträre Zusammensetzung vom jugendlichen Goth, über nette und weniger nette Polizeibeamte, bis hin zur nicht altern wollenden Oma. Vor allem die liebenswerte Oma, die trotz ihres Alters jung geblieben ist und verrückte Situationen geradezu herausfordert und sich auch für Jugendliche interessiert, habe ich sehr sympathisch gefunden.
Die Handlung des Buches ist einerseits sehr witzig und überzeichnet beschrieben, sodass ich an manchen Stellen schmunzeln musste, auf der anderen Seite werden aber auch sensible Themen, wie zB die Altersdemenz von Oma, die beruflichen Sorgen von Maria und Sönke oder die Situation des unverstandenen Teenager-Mädchens angesprochen. Diese Kombination ist dem Autor recht gut gelungen, obwohl es an vielen Stellen stark überzeichnet dargestellt wurde. Auflockernd sind auch die friesischen Ausdrücke, die in angemessenem Ausmaß vorkommen, nicht zu häufig, sodass es störend wäre. Über die Insel Föhr weiß der Autor auch sehr gut Bescheid, die Beschreibung der Insel und ihrer Gegebenheiten klingen für mich sehr authentisch.
Das Buch lässt sich sehr schnell und ohne Anstrengung durchlesen, da die Kapitel sehr kurz gegliedert sind und auch der Inhalt nicht allzu anspruchsvoll ist. Für meinen Geschmack lies sich das Buch „zu schnell“ lesen, sodass es keinen prägenden oder länger verweilenden Eindruck bei mir hinterlassen wird. Trotzdem war es eine nette und unterhaltsame Lektüre für zwischendurch. Vor allem die Lösung, was mit Oma geschehen soll, am Schluss hat mir sehr gut gefallen.

Titel und Cover:
Das Cover ist glatt und bunt und weckt die Vorfreude auf den Urlaub. Das Format finde ich sehr praktisch zum Einpacken in die Strandtasche.

Mein Fazit:
Ein Strandkorb für Oma ist eine lockere, leichte Lektüre in einem sehr handlichen Format, sodass ich das Buch sehr für das Lesen am Strand oder am See empfehlen kann. Außerdem vermittelt es Urlaubsflair.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Charakterkalt wie ein Schneemann

Schneemann
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Es ist Winter und wieder einmal treibt ein Serienmörder sein Unwesen: Er hat es auf junge Mütter abgesehen, die er brutal ermordet und dann als Symbol einen Schneemann hinterlässt. ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Es ist Winter und wieder einmal treibt ein Serienmörder sein Unwesen: Er hat es auf junge Mütter abgesehen, die er brutal ermordet und dann als Symbol einen Schneemann hinterlässt. Die Ermittlung leitet Harry Hole, der sich durch eine Unzahl an Motiven und Verdächtigen kämpft und schließlich selbst persönlich in den Fall involviert wird.

Meine Meinung zum Buch:
Das Thema habe ich sehr spannend gefunden, auch die Tatsache, dass der Ermittler selbst kein makelloses Leben führt und selbst in den Fall verwickelt wird, habe ich als Aufwertung des Buches empfunden. Allerdings habe ich einige Längen im Buch gefunden und auch die Ideen waren nicht immer gelungen ausgefeilt und durchdacht, der Autor bedient sich vieler Klischees. Die Charaktere, vor allem auch Harry Hole selbst, werden als sehr oberflächlich und kalt beschrieben, man kann kaum Sympathie für sie aufbringen. Ebenfalls werden manche Situationen zu lange und zu offensichtlich beschrieben, sodass man schnell einen Verdacht hat, und keine überraschenden Wendungen mehr kommen. Was passiert, geschieht zu offensichtlich. Der Krimi ist zwar nicht schlecht geschrieben, aber auch nicht so gut, wie er beworben wird – es ist ein durchschnittlicher Krimi, den man nach dem Lesen auch schnell wieder vergisst.

Titel und Cover:
Der Titel „Schneemann“ passt auch sinngemäß sehr gut zu der emotionalen Kälte, die der Ermittler ausstrahlt und offensichtlich auch zum Tatmotiv des Mörders. Das Cover ist ähnlich und abgestimmt auf die anderen Bücher von Jo Nesbo, hat also Wiedererkennungswert.

Mein Fazit:
Der Schneemann war für mich ein durchschnittlich guter Kriminalroman. Aufgrund der vielen durchwegs positiven Kritiken, die ich vorab über das Buch und den Autor gelesen habe, hatte ich mir einen überdurchschnittlich guten Krim erwartet. Diese Erwartung wurde leider nicht erfüllt.

Veröffentlicht am 26.03.2018

interessantes Thema, aber leider nicht gut ausgearbeitet

In Todesangst
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Tim ist Vater einer 17jährigen Tochter, die bei seiner Ex-Frau lebt, aber die Sommerferien bei ihm verbringt. Als Sydney nach ihrer Ferialarbeit in einem Hotel abends nicht ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Tim ist Vater einer 17jährigen Tochter, die bei seiner Ex-Frau lebt, aber die Sommerferien bei ihm verbringt. Als Sydney nach ihrer Ferialarbeit in einem Hotel abends nicht nach Hause kommt und auch am Handy nicht erreichbar ist, wird Tim besorgt und begibt sich auf die Suche nach seiner Tochter. Im Hotel, in dem Sydney arbeitet, hat man angeblich noch nie etwas von ihr gehört, auch die Ex-Frau sowie neuer Mann und Stiefbruder, sogar ihre beste Freundin wissen nicht, wo sich Sydney aufhalten könnte oder was ihr zugestoßen sein könnte. Die Situation wird immer verwickelter, je näher Tim sich mit dem Leben seiner Tochter beschäftigt.

Meine Meinung zum Buch:
Eigentlich lese ich die Thriller von Linwood Barclay sehr gerne und habe seine anderen Werke auch spannend und vom Inhalt her gut durchdacht befunden. In Todesangst hat mir von seinen Büchern am wenigsten gefallen, da die Charaktere teilweise zu übertrieben dargestellt wurden, keine richtige Spannung aufgekommen ist – dh die Handlungen und nächsten Schritte waren vorhersehbar und das Geschehen teilweise sehr unrealistisch und utopisch. Der Autor hat für meinen Geschmack zu viele Klischees bedient und die Handlungsstränge zusammengewürfelt. Für mich vermittelt das Buch den Eindruck, dass es inhaltlich noch einmal überarbeitet werden müsste, um richtig spannend zu werden.
Das Thema des Buches fand ich sehr spannend! Es waren auch einige Charaktere gut beschrieben und der Beginn des Buches hat mich auch gefesselt, sodass ich das Buch, trotz Klischees und Längen, fertig gelesen habe.

Titel und Cover:
Der Titel klingt vielversprechend und ist passend für einen Thriller, das Cover hat auch eindeutig Wiedererkennungswert mit den weiteren Büchern des Autors.

Mein Fazit:
Ich lese die Bücher von Linwood Barclay grundsätzlich sehr gerne, da er sehr spannende und aufregende Thriller schreibt. In Todesangst kann ich nur bedingt weiterempfehlen, vorher würde ich alle anderen Bücher des Autors lesen, wenn man auf Spannung und durchdachte Handlungen Wert legt.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Sushi und Dampfnudel von der Oma

Dampfnudelblues
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
„Dampfnudelblues“ von Rita Falk ist der zweite Teil des Provinzkrimis, in dem der Dorfpolizist Franz Eberhofer am Mordfall des Realschuldirektors Höpfl ermittelt. Dies stellt ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
„Dampfnudelblues“ von Rita Falk ist der zweite Teil des Provinzkrimis, in dem der Dorfpolizist Franz Eberhofer am Mordfall des Realschuldirektors Höpfl ermittelt. Dies stellt sich als kein leichtes Unterfangen heraus, da niemand den Schuldirektor leiden kann und auch niemand um ihn trauert. Gleichzeitig muss Franz als Babysitter für seine kleine Nichte einspringen, die er den Namen Sushi verpasst und beziehungstechnisch lief es bei Franz auch schon einmal besser.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil von Rita Falk ist gewohnt locker, umgangssprachlich und gespickt mit vielen derben Ausdrücken. Dafür gibt es am Ende des Buches ein Glossar, was die Ausdrücke bedeuten und auch Omas leckere Rezepte sind angeführt.
Als Charaktere sind wieder die üblichen Personen vertreten: Der trottelige Dorfpolizist Franz, der bei seinem Vater und seiner Oma im umgebauten Schweinestall lebt. Auch Susi, die ehemalige Freundin von Franz kommt kurz ins Spiel, verliebt sich dann aber in einen Italiener. Leopold, der Bruder von Franz, ist derzeit mit einer Freundin aus den Philippinen liiert und bringt sein Baby, das den Onkel Franz liebt, öfters zum Babysitten vorbei. Die Charaktere sind allesamt sehr überzeichnet und witzig beschrieben und auch die gute bayrische Küche spielt im Buch eine große Rolle. Die Aufklärung des Mordfalles läuft so nebenbei und auch wirkt nicht sonderlich professionell. Die Handlung ist relativ leicht vorhersagbar und auch die Alltagsroutine von Franz wird für meinen Geschmack zu häufig beschrieben, ansonsten fand ich das Buch amüsant zu lesen.

Cover und Titel:
Das Cover und die Gestaltung des Buches ist sehr rustikal, farblich in einem frühlingshaften Grünton und passt sehr gut zum Vorgängerbuch.

Mein Fazit:
Für alle LeserInnen, die das Vorgängerbuch gerne gelesen haben, kann ich den zweiten Teil durchaus empfehlen. Ein Einstieg mit dem zweiten Teil ist gut möglich. Wer nicht so gerne umgangssprachliche, derbe Ausdrücke und seichte Krimis mag, wird das Buch nicht mögen. Ich freue mich schon auf den dritten Fall mit Franz Eberhofer.