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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2019

Thriller-Debüt mit spannender Geschichte, aber auch leichten Schwächen bei der Figurenzeichnung

Der Schotte
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Der deutsche Autor M.P. Roberts liefert bei seinem Debüt einen spannenden Thriller ab, der vor dem Hintergrund des Nordirlandkonfliktes spielt, und neben einer durchaus überzeugenden Geschichte leider ...

Der deutsche Autor M.P. Roberts liefert bei seinem Debüt einen spannenden Thriller ab, der vor dem Hintergrund des Nordirlandkonfliktes spielt, und neben einer durchaus überzeugenden Geschichte leider auch ein paaar Schwächen bei der Figurenzeichnung aufweist.

Der schottische Millionär John McConley will im Spätsommer 1993 eigentlich nur ein paar Tage in Irland ausspannen, als er unvermittelt auf seine alte Liebe Eve Faulkner trifft, deren Onkel vor fast 25 Jahren für den Mordanschlag auf Johns Eltern verurteilt wurde.
Die Widersehensfreude fällt aber kurz aus, nach einem brutalen Überfall stirbt Eve schließlich in Johns Armen. Beim Versuch, ihren Tod aufzuklären, stößt John in ein Wespennest und gerät zwischen die Fronten eines gnadenlosen Konfliktes. Wem kann er jetzt noch trauen ?

Punkten konnte das Buch bei mir durch eine gut aufgebaute Geschichte, die mit einigen überraschenden Wendungen aufwartet, und den packenden Schreibstil. Auch der Nordirlandkonflikt wird gut herausgearbeitet und insgesamt überzeugend in die Geschichte eingebunden. In Sachen Lokalkolorit hätte ich mir aber doch noch ein wenig mehr gewünscht.
Bei den handelnden Personen habe ich grundsätzlich schon ein wenig gebraucht, um einen Zugang zu ihnen zu finden. Die größten Probleme hatte ich dabei ausgerechnet mit der Hauptfigur John McConley, dessen Handlungsweisen ich an einigen Stellen nicht so recht nachvolziehen konnte. So ist mir diese Figur mit zum Ende doch so ein wenig fremd geblieben.

Insgesamt ein Debüt mit Potential, aus dem man aber meiner Meinung nach mehr hätte machen können.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Nach dem überzeugenden Vorgänger "Homo Deus" liefert Yuval Noah Harari diesmal leider nur Durchschnitt ab

21 Lektionen für das 21. Jahrhundert
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Nachdem "Homo Deus" von Yuval Noah Harari im letzten Jahr zu meinen absoluten Highlights im Bereich Sachbücher gehört hat, bin ich mit einer entsprechend großen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen. ...

Nachdem "Homo Deus" von Yuval Noah Harari im letzten Jahr zu meinen absoluten Highlights im Bereich Sachbücher gehört hat, bin ich mit einer entsprechend großen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen. Doch diesmal konnte Harari meine Erwartungen nicht erfüllen, am Ende hat mich sein Buch sogar ziemlich zwiespältig zurückgelassen.

In seinem ersten Werk "Eine kurze Geschichte der Menschheit" hat sich Harari mit der Vergangenheit des Homo Sapiens und seinem Aufstieg zum Herren der Welt beschäftigt. Im Nachfolger "Homo Deus" ging es dann in erster Linie um die die Zukunft unserer Spezies.
In diesem Buch beschäfigt sich Harari nun mit den dringendsten Fragen und Problemen der Gegenwart und will sie seinen Lesern dabei in 21 Lektionen näherbringen.

Eigentlich wäre "21 Fragen für das 21. Jahrhundert" der zutreffendere Titel für das Buch gewesen, da die Lektionen zuweilen doch ziemlich dünn ausfallen. Harari bietet zwar einen umfassenden Überblick über die wesentlichen Aspekte unserer Zeit, bleibt die Anworten auf die sich daraus ergebenen Fragen aber vielfach schuldig und überlässt es seinen Lesern, selber die erforderlichen Schlüsse aus seinen Ausführungen zu ziehen.

In seinem Bemühen, allen Themen gerecht zu werden, wirkt das Buch zudem an einigen Stellen doch ein wenig überfrachtet. Hier gilt dann allzu oft der Grundsatz "Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.".
Gerade der erste Abschnitt mit den Ausführungen zur technologischen Herausforderung wirkt zudem in weiten Teilen wie eine Zusammenfassung von "Homo Deus" und kann dem Thema dabei auch kaum neue Facetten abgewinnen.
In dieser Hinsicht kann sich Harari dann zwar in den weiteren Abschnitten steigern, durchgehend überzeugen konnte er mich aber auch hier nicht.

In Sachen Schreibstil weiß Harari aber bei aller Kritik auch hier wieder zu überzeugen.
Er versteht es wie kein Zweiter, seine Leser mit provokanten Thesen zum Nachdenken zu bringen und bleibt diesem Stil auch diesmal auf gelungene Art und Weise treu.

Wer sich einen Überblick über die dringendsten Probleme unserer Zeit verschaffen will, wird mit diesem Buch insgesamt dann doch gut bedient.
Wer aber schon zuvor ein Buch von Yuval Noah Harari gelesen hat, weiß, das der Autor aber eigentlich deutlich mehr kann und es hoffentlich in seinem nächsten Buch auch wieder zeigt.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Spannender Ostsee-Krimi mit viel Lokalkolorit, aber auch leichten Schwächen

Die Stille des Bösen
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Die Autorin Rosa M. Lindt legt mit ihrem Krimi-Debüt gleich einen stimmungsvollen Roman vor, der mich trotz leichter Schwächen insgesamt doch gut unterhalten konnte.

Die Polizistin Lisa Liebich hat sich ...

Die Autorin Rosa M. Lindt legt mit ihrem Krimi-Debüt gleich einen stimmungsvollen Roman vor, der mich trotz leichter Schwächen insgesamt doch gut unterhalten konnte.

Die Polizistin Lisa Liebich hat sich eigentlich aus dem aktiven Dienst zurückgezogen, um demnächst ein Jurastudium aufzunehemn. Der Mord an ihrer alten Jugendfreundin Sarah durchkreuzt diese Pläne dann aber zunächst. Sie lässt sich im Rahmen eines Praktikums bei der Kriminalpolizei der ermittelnden SOKO unter der Leitung von Kommissar Peter Heilmeyer zuteilen und gerät so selber ins Visier des unheimlichen Mörders.
Als sich Parallelen zu einem 28 Jahre zurückliegenden und bis heute nicht aufgeklärten Mord ergeben, überschlagen sich die Ereignisse urplötzlich. Ist der Mörder von damals zurückgekehrt oder ist hier ein Nachahmungstäter am Werk ?

Nach einem eher ruhigen Beginn, bei der die Geschichte ab und an auch etwas zu sehr abschweift, legt die Geschichte mit Beginn der Ermittlungen deutlich an Tempo und Spannung zu und steigert sich so immer mehr. Am Ende wird die Geschichte dann gut und überzeugend aufgelöst, auf dem Weg dahin konnte mich die Autorin zudem mit einigen überraschenden Wendungen immer mal wieder auf falsche Fährten locken.
Die ausführlichen Beschreibungen von Land und Leuten sorgen zudem für ordentlich Lokalkolorit und ein gelungenes Setting. Die Protagonisten sind grundsätzlich gut charakterisiert und auch vielschichtig angelegt, die Hauptfigur verhält sich allerdings zuweilen doch ein wenig zu naiv.
Kleinere Logiklöcher und leichte Schnitzer (z. B. wechselt eine der Figuren im Laufe der Geschichte kurzerhand den Vornamen) trüben den Gesamteindruck insgesamt nur wenig, am Ende behalten die positiven Eindrücke doch die Überhand.

Und so kann man am Ende gespannt sein auf weitere Auftritte von Lisa Liebich, Peter Heilmeyer und ihrem Team. Potential für weitere Auftritte ist in den Figuren auf jeden Fall ausreichend vorhanden.

Veröffentlicht am 18.07.2018

Mystery-Thriller mit interessanter Grundidee, der mich aber leider nicht richtig packen konnte

Somnambulia
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Der Autor Johannes Ballestrem legt mit seinem Roman-Debüt einen Mystery-Thriller vor, der mich trotz einer durchaus interessanten Grundidee irgendwie nicht richtig packen konnte und am Ende daher ein wenig ...

Der Autor Johannes Ballestrem legt mit seinem Roman-Debüt einen Mystery-Thriller vor, der mich trotz einer durchaus interessanten Grundidee irgendwie nicht richtig packen konnte und am Ende daher ein wenig zwiespältig zurückgelassen hat.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Student Louis Macreiffe, der rund um den Jahreswechsel 1999/2000 mit einer Reihe von mysteriösen Ereignissen an der altehrwürdigen Universität Oxfort konfrontiert wird. Zusammen mit seinen Freunden und dem Geschichtsprofessor Fitzpatrick will er der Angelegenheit auf den Grund gehen und stößt auf einen antiken Mysterienkult, dem der geheimnisvolle Hierophant zu einer fulminante Rückkehr verhelfen will.

Das Buch hat mit seinen knapp 190 Seiten in der Printausgabe einen für dieses Genre eher geringen Umfang. Dennoch versucht der Autor hier eine Menge an Hintergrundwissen zu alten Mythen und Bräuchen in seiner Geschichte unterzubringen und überfrachtet diese damit an einigen Stellen meiner Meinung nach ein wenig. Dadurch kam bei mir auch nie einer richtiger Lesefluß auf.
Der große Showdown und die gelungene Auflösung bieten dann am Ende aber doch noch ein paar faustdicke Überraschungen und einige echte Spannungsmomente, die so ein wenig für den zeitweiligen Leerlauf entschädigen konnten und auf diesem Wege noch für ein versöhnliches Ende bei mir gesorgt haben.

Positiv sind hier auch vor allem der gelungene Schreibstil und einige gut gezeichnete Charaktere hervorzuheben. Besonders Professor Fitzpatrick hat sich dabei schnell als mein persönlicher Favorit herauskristallisiert, er sorgt für einige gelungene Auftritte und hätte meiner Meinung nach auch durchaus eine größere Rolle im Rahmen der Geschichte einnehmen dürfen.

Am Ende kann ich alle, die sich von der Geschichte angesprochen fühlen, nur auffordern, sich ein eigenes Bild von diesem Buch zu machen.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Gelungene Ergänzung zum Wissenschafts-Thriller "Neanderthal"

Das Neanderthal-Projekt
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In dieser Kurzgeschichte wird die Vorgeschichte zum Projekt "Neanderthal" aus dem gleichnamigen Wissenschafts-Thriller von Jens Lubbadeh erzählt.

Die Story stellt dabei eine gelungene Ergänzung zu diesem ...

In dieser Kurzgeschichte wird die Vorgeschichte zum Projekt "Neanderthal" aus dem gleichnamigen Wissenschafts-Thriller von Jens Lubbadeh erzählt.

Die Story stellt dabei eine gelungene Ergänzung zu diesem Thriller da, sollte aber eigentlich erst nach dem Buch gelesen werden, da hier doch einige wichtige Informationen vorweggenommen werden. So könnte später der eine oder andere Überraschungseffekt aus dem Buch verpuffen.