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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2018

Unterhaltsam

Das wilde Herz der Lady Gwen
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Lady Gwen, jüngste Tochter von Lord Gavin, ist mit ihren Schwestern verzweifelt. Margaret, die älteste Schwester soll den sehr viel älteren Earl of Fellonshire heiraten. Die wichtigsten Gründe dafür sind ...

Lady Gwen, jüngste Tochter von Lord Gavin, ist mit ihren Schwestern verzweifelt. Margaret, die älteste Schwester soll den sehr viel älteren Earl of Fellonshire heiraten. Die wichtigsten Gründe dafür sind politischer Natur. Der Vater verspricht sich durch die Verbindung politische Sicherheit und Stabilität für die Region und für die dort lebenden Menschen. Jedoch ist der Earl schon sehr viel älter als Margaret und sie hofft auch auf einen Kandidaten, in den sie sich verlieben kann. Gwen, die sehr viel impulsiver und selbstbewusster als ihre Schwestern ist, will aus diesen Gründen die Hochzeit um jeden Fall verhindern. Dazu ersinnt sie einen waghalsigen Plan in der Hoffnung, dass der Earl Margaret dann einfach nicht mehr will. Doch es klappt nicht alles so, wie sie es sich gedacht hatte. Im Gegenteil, es kommt sogar heraus, dass sie die Verursacherin des Desasters war. Plötzlich ist sie diejenige die den Earl heiraten soll und sie weiß nicht, wie sie dieser Situation entkommen soll.

Gerade die für damalige Verhältnisse unkonventionelle und natürliche Art von Gwen machen das Buch so lesenswert. Mit ihrer Natürlichkeit und Unverblümtheit habe ich sie direkt in mein Herz geschlossen. Klar, es gab Momente, da konnte ich bei ihrer Naivität nur mit dem Kopf schütteln. Aber das wiederum führte dann eben auch zu wirklich merkwürdigen und komischen Situationen. Durch den angenehmen und lockeren Schreibstil liest sich das Buch in einem Rutsch weg.
Ein tolles Buch mit einem wunderbaren
Unterhaltenswert, welches ich sehr gerne empfehle und verdiente vier Lesesterne vergebe.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Spannender Rügenkrimi mit ernstem Hintergrund

Wer ohne Schuld ist
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Anna Schwanitz will die Chance, die sich geboten hatte, auch nutzen. Sie möchte als Hoteldirektorin des Grandhotel "Bellevue" auf Rügen wieder zu altem Glanz verhelfen und vor allem aus den roten Zahlen ...

Anna Schwanitz will die Chance, die sich geboten hatte, auch nutzen. Sie möchte als Hoteldirektorin des Grandhotel "Bellevue" auf Rügen wieder zu altem Glanz verhelfen und vor allem aus den roten Zahlen bringen.

Voller Zuversicht macht sie jeden Morgen ihren Rundgang und hat so viele Ideen um das gesteckte Ziel zu erreichen. Jedoch gibt es einige kleinere Haken. Der Altbesitzer des Hotels hat lebenslanges Wohnrecht im Haus und funkt ihr mit seinen Freunden jeden Tag dazwischen. Doch dann ertrinkt beim großen traditionellen Saison-Anbaden einer dieser Alt-Hoteliers. Nur kurze Zeit später stürzt die junge Journalistin Mia Rösler vom Dachterasse des Bellevue. Kurz zuvor hatte sie noch verkündet, einem großen Geheimnis auf der Spur zu sein und alles öffentlich zu machen.

Anna Schwanitz ahnt Schlimmes und es wird noch viel katastrophaler. Die Berichterstattung über das Hotel ist verheerend, es werden immer mehr Zimmer storniert. Um die drohende Insolvenz des Hauses zu verhindern, versucht Anna selbst zu ermitteln.

Schon beim Lesen merkt man, es gibt bereits einen ersten Fall um und mit Anna Schwanitz. Gestört hat es mich nicht, im Gegenteil, ich bin mir sicher, diesen werde ich auf jeden Fall auch lesen. Interessant an diesem Buch fand ich, dass die Autorin sich mit einem Thema befasst, über das kaum jemand etwas weiß. Bei der Aktion "Rose" die im Februar 1953 auf Rügen stattfand und sich mit der Enteignung der Hotel- und Pensionsbesitzer befasste, geschah viel Unrecht. Was ist damals genau geschehen? Haben die Alteigentümer die Häuser wieder zurück bekommen? Wer war der Verräter, der damals alle irgendwie ans Messer geliefert hatte?

Spannend und vor allem interessant fand ich diesen Krimi. Der Autorin gelingt es den aufgebauten Spannungsbogen beizubehalten und vor allem zu steigern. Ich war von diesem Krimi begeistert, vor allem von der Protagonistin und werde auf jeden Fall auch den ersten Fall von Anna Schwanitz lesen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Aufarbeitung der Vergangenheit

Ein mögliches Leben
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Es ist die Geschichte von Franz Schneider. Franz, der mit seinem Enkel nach Texas fliegt um das dortige Lager zu besuchen in dem er als Kriegsgefangener während und nach dem 2. Weltkrieg interniert war. ...

Es ist die Geschichte von Franz Schneider. Franz, der mit seinem Enkel nach Texas fliegt um das dortige Lager zu besuchen in dem er als Kriegsgefangener während und nach dem 2. Weltkrieg interniert war. Heute ist er fast 90 Jahre alt, aber diese eine Reise in die Vergangenheit muss noch sein. Allein wäre er vielleicht gar nicht gefahren, aber sein Enkel dem er immer wieder Informationen und historisches Material per Internet sendete, meinte dann lass uns hinfahren. Auf der Fahrt und nach der dortigen Ankunft, schweifen die Gedanken von Franz in die Vergangenheit. Die Erinnerungen an sein Elternhaus und die Zeit vor dem Krieg, bis nach Frankreich wo er gefangen wurde. Und er erzählt von seinen Erlebnissen und Erfahrungen im Lager und von seinem Freund Paul.

Am Anfang hatte ich so ein wenig Schwierigkeiten mit diesem Buch. Ich wusste nicht so richtig, wo wird es mich hinführen. Das änderte sich, je mehr ich von Franz und auch von Paul erfuhr. Am Anfang erfährt man viel vom Leben von Franz, der Einfluss seines Vaters und auch über seinen Bruder Josef, der ihn genau in die andere Richtung drängen will. Der Einfluss des Vaters und auch die Mitgliedschaft damals in der Hitlerjugend erreichen ihr Ziel. Er wird eingezogen und zieht in den Krieg. Dann im Lager, während der Kriegsgefangenschaft und vor allem während der Freundschaft mit Paul vollzieht sich eine Wendung. Paul selbst ist als deutsches Kind mit seinen Eltern nach Amerika ausgewandert. Und trotzdem zieht er für die Deutschen in den Krieg. Bei beiden, Franz und Paul kommt langsam die Erkenntnis, dass sie auf der falschen Seite gestanden haben.
Die Erlebnisse im Lager und auch später verändern Franz völlig. Er hat die Strapazen der Gefangenschaft überwunden und ist nach Deutschland zurück gekehrt. Die Ereignisse und Erlebnisse haben ihn verändert. Er kämpft für die Gerechtigkeit mit unnachgiebiger Härte. Er schreckt auch nicht davor zurück, das in der eigenen Familie mit einer unnachgiebigen Konsequenz zu tun.

Dann die Reise mit dem Enkel zurück in die Vergangenheit - dabei findet in ihm erneut eine Veränderung statt. Das macht ihn so menschlich und sympathisch und ich kann mich mit der Figur des Franz immer mehr anfreunden. Alle Härte und Selbstgerechtigkeit scheint so langsam zu entschwinden. Als beobachtender Leser macht es mir zunehmend mehr Freude.

Ich fand dieses Buch überaus lesenswert und vor allem auch sehr interessant. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne und vergebe vier Lesesterne.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Sehr kurzweilig für zwischendurch

The Bartender (San Francisco Hearts 1)
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Nachdem Whitney durch ein dummes Verhältnis mit ihrem Chef den Job verloren hat, kehrt sie ohne Geld erst einmal zu ihren Großeltern zurück. Doch die Suche nach einem neuen Job verläuft nicht so einfach, ...

Nachdem Whitney durch ein dummes Verhältnis mit ihrem Chef den Job verloren hat, kehrt sie ohne Geld erst einmal zu ihren Großeltern zurück. Doch die Suche nach einem neuen Job verläuft nicht so einfach, wie sie sich das vorgestellt hatte. Um Ablenkung zu bekommen verabredet sie sich bei Tinder und wird prompt versetzt. Es ist Zufall, dass sie mit dem Barkeeper im Bett landet. Umso größer ist ihr Erstaunen, als sie bei den Hochzeitsvorbereitungen ihrer Freundin Tahlia, deren zukünftigen Schwager Cole kennenlernt, der sich als der Barkeeper entpuppt. Schlimmer noch, es ist der Mann, der sie Jahre zuvor versetzt hatte und damit Ereignisse in Gang setzte, die ihr komplettes Leben veränderten.

Und doch ist da zwischen beiden dieses Knistern und diese Anziehung der sie sich nicht entziehen können. Aber ob aus beiden ein Paar werden kann, ob es ihnen gelingt, alle Missverständnisse aus der Welt zu räumen, dass sollte schon jeder selbst lesen.

Dieses Buch liest sich mit einer Leichtigkeit und es trägt einen förmlich durch die Geschichte. Der angenehme Schreibstil, Spannung und Dramatik, Liebe und Erotik alles zusammen ergibt eine unterhaltsame Mischung der man sich zu gerne unterwirft. Mit diesem Buch gelingt es mühelos dem Alltag zu entfliehen, ohne darüber nachdenken zu müssen.

Mir hat es gut gefallen. Es gibt weitere Bände, auf die ich schon gespannt bin. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne an Mitmenschen, die sich auch mal vom Alltag entspannen wollen und vergebe unterhaltsame vier Lesesterne.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Spannender Krimi aus der Nachkriegszeit

Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée (Friederike Matthée ermittelt 1)
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Als Friedericke Mattheé den Job bei der weiblichen Polizei in Köln annimmt, hat das eigentlich nur einen Grund, nämlich für sich und ihre Mutter eine Unterkunft im zerstörten Deutschland zu finden. Zum ...

Als Friedericke Mattheé den Job bei der weiblichen Polizei in Köln annimmt, hat das eigentlich nur einen Grund, nämlich für sich und ihre Mutter eine Unterkunft im zerstörten Deutschland zu finden. Zum Job gehört ein Zimmer und damit haben sie eine Unterkunft. Zusätzlich qualifiziert sie sich für die Arbeit bei der Polizei, als man bemerkt, dass sie gut mit Kindern umgehen kann. Genau dieser Umstand führt dazu, dass sie im Fall des ermordeten Schwarzhändlers Jupp Küppers bei den Ermittlungen hinzugezogen wird. Ein kleiner Junge aus Ostpreußen ist Zeuge der Tat. Friedericke soll einen Zugang zu dem traumatisierten Kind finden, um von ihm eine brauchbare Aussage zu erhalten.

Friedericke arbeitet bei diesem Fall eng mit der britischen Militärpolizei zusammen. Gemeinsam mit Richard Davies finden Sie erste Spuren und geraten bald bei ihren Ermittlungen selbst in Gefahr.

Interessant an diesem Krimi ist nicht nur die Handlung an sich, sondern vor allem der Zeitabschnitt in dem er spielt. Es ist der Winter 1947 in Köln. Die Menschen haben nach dem Krieg zu tun um sich wieder zurecht zu finden. Es gibt kaum Essen oder Wohnraum. Auch Arbeit zu finden ist schwierig. Das Zusammenleben mit der britischen Besatzungsmacht ist auch nicht einfach. Es gibt auf beiden Seiten zu viele Vorurteile um ein gemeinsames Leben und Arbeiten einfach zu gestalten.
Die beiden Hauptakteure Friedericke und Richard haben beide auch ihr eigenes Schicksal, von dem man beim Lesen immer wieder erfährt. Und obwohl beide mit ihren eigenen Erlebnissen und Problemen schwer belastet sind, gelingt es ihnen gemeinsam diesen Fall zu lösen.

Für mich war das wieder ein interessanter Rückblick in eine Zeit, die wir hoffentlich nie erleben müssen. Der Autorin ist es gut gelungen, sowohl das kriminalistische Geschehen, als auch die persönlichen Geschichten ihrer Akteure in diesem Krimi zu verarbeiten.

Mir hat das Buch gut gefallen. Ich vergebe auf jeden Fall eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.