Unglaublich ehrlich und unbeschönigt
„Sie hat Probleme mit dem Essen, Sam. [...] Sie will immer dünner werden und weiß nicht mehr was gut für sie ist.“ S.111; Luft zum Frühstück - Jana Frey
Serafina ist nicht besonders schlank, aber auch ...
„Sie hat Probleme mit dem Essen, Sam. [...] Sie will immer dünner werden und weiß nicht mehr was gut für sie ist.“ S.111; Luft zum Frühstück - Jana Frey
Serafina ist nicht besonders schlank, aber auch nicht dick. Sie möchte aber so aussehen wie ihre Schwester Maria oder ihre Freundin Ernestine, deshalb beschließt sie abzunehmen, bis sie dünner ist als alle anderen Mädchen. Sie bemerkt es aber nicht und sie setzt sich immer höhere Ziele, denn weiter machen ist einfacher, als aufzuhören und wieder ein „fettes Monster“ zu werden.
Mir war Serafina zu Beginn sehr sympathisch, doch das ändert sich im Laufe der Geschichte. Sie hat einen besten Freund, Moses. Er ist fülliger als sie und trägt Kleidung vom Flohmarkt. Serafina steht zu ihm, bis sie sich mit ihrem Aussehen auseinander setzt und er ihr peinlich wird. Sie möchte nicht mehr mit ihm befreundet sein. Sie geht auch nicht aktiv auf ihn zu nachdem sie gemerkt hat das es ihm nicht gut geht und ab diesem Moment war sie mir nicht mehr so sympathisch. Man sollte immer zu seinen Freunden stehen oder ihnen zumindest Respekt entgegenbringen, wenn es wirklich nicht mehr geht. Aber mit jemandem aufgrund seines Aussehens plötzlich nichts mehr zu tun haben wollen, is nicht in Ordnung und Serafina überschreitet hier in meinen Augen eine Grenze.
Das Buch war sehr gut geschrieben und es lässt sich flüssig lesen, außerdem ist das schwierige Thema gut aufbereitet. Am Schreibstil merkt man aber trotzdem das es eher für jüngere gedacht ist (ca 14). Besonders anspruchsvoll ist es nicht, deshalb eignet es sich gut als leichte Lektüre für zwischen durch.