Cover-Bild Orchis
22,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Kremayr & Scheriau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 12.03.2018
  • ISBN: 9783218011044
Verena Stauffer

Orchis

Anselm ist Botaniker und leidenschaftlicher Orchideenforscher. Mitte des 19. Jahrhunderts begibt er sich auf eine Expedition nach Madagaskar. Dort findet er nicht nur die schönste Orchidee der Welt, sondern Erfüllung, die aber nur von kurzer Dauer ist. Auf dem Schiff zurück in die Heimat verrückt sich etwas in Anselm: Aus seiner Schulter wächst eine Orchidee. Zu Hause angekommen, bringen ihn seine Eltern in eine Nervenheilanstalt, wo er sich bald wieder erholt. Seiner wissenschaftlichen Laufbahn scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Doch die Zeit arbeitet gegen ihn: Die politischen Umbrüche verändern sein Umfeld. Die wissenschaftlichen Neuerungen durch Darwin stellen seine Theorien auf den Kopf. Und die überstürzte Reise nach China bringt Ungeahntes zutage.

Verena Stauffer beweist in ihrem Debütroman ein besonderes Gespür für die Wahrnehmungen und Empfindungen ihrer Figuren. Sie lässt uns teilhaben an einer höchst sinnlichen Reise in den fernen Osten und führt uns noch weiter – in die Abgründe und das Innerste der menschlichen Psyche.

"Eines Tages, so erzählte er später, begannen die Orchideen sich zu bewegen, irgendwann legten sie ihre Blätter auf seinen Kopf, hielten ihn und legten ihre Blütenhäupter daneben."

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Deidree in einem Regal.
  • Deidree hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2018

Opulente Belletristik - zwischen Leidenschaft und (Größen-)Wahn

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Der Roman „Orchis“ von Verena Stauffer ist 2018 im Verlag Kremayr & Scheriau in Wien erschienen.
Der Botaniker Anselm ist leidenschaftlicher Orchideensammler und neigt zur Selbstüberschätzung. Mitte des ...

Der Roman „Orchis“ von Verena Stauffer ist 2018 im Verlag Kremayr & Scheriau in Wien erschienen.
Der Botaniker Anselm ist leidenschaftlicher Orchideensammler und neigt zur Selbstüberschätzung. Mitte des 19. Jahrhunderts begibt er sich auf eine Expedition zu Forschungszwecken nach Madagaskar. Auf der Rückfahrt in die Heimat nach Europa scheint plötzlich eine Orchidee aus Anselms Schulter zu wachsen, was den Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt zur Folge hat. Fortan lebt Anselm zwischen Leidenschaft und Wahn. Die politischen Umbrüche im 19. Jahrhundert scheinen in kaum zu interessieren, die These Darwins hält er für reinen Schwachsinn und dann bricht er hektisch auf seine letzte Reise auf.
Die österreichische Autorin besticht durch Schreibgewalt. Ihr Schreibstil ist fast schon opulent, nahezu surreal und ich bin gespannt, was nach diesem gewaltigen Debutroman noch auf uns LeserInnen zukommt. „Orchis“ ist mit Sicherheit ein belletristisches Erlebnis und die Beschreibungen der einzelnen Handlungsorte haben mich mehr als beeindruckt. Die überbordende Sprache muss man aber mögen und ich kann mir gut und gerne vorstellen, dass Bücher von Verena Stauffer nicht nur FreundInnen finden werden.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Poetische, bildgewaltige Sprache tritt in den Vordergrund

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Vorweg ein Wort zum Cover von „Orchis“: mit seinen kräftigen Farben der Orchideen und der abgesetzte Hintergrund, etwas überdeckt von der breiten Schrift, gerade so, als ob die Buchstaben etwas verbergen ...

Vorweg ein Wort zum Cover von „Orchis“: mit seinen kräftigen Farben der Orchideen und der abgesetzte Hintergrund, etwas überdeckt von der breiten Schrift, gerade so, als ob die Buchstaben etwas verbergen wollen, ist das Cover schon ein Blickfang. Doch wer es zur Hand nehmen kann, wird von der Struktur, aus dem das Papier des Schutzumschlages ist, positiv überrascht sein. Hier kommt „sehen“ und „fühlen“ ganz auf seine Kosten noch bevor man das Buch überhaupt öffnet.

Und genauso geht es auch weiter; inneres Sehen und Fühlen werden hier massiv angesprochen durch den – für mich ungewohnten - Schreibstil von Verena Stauffer. Sie beschreibt und erzählt in einer außergewöhnlichen Form und Bildvielfalt. Diese durchaus positiven Eigenschaften eines Schreibstils waren für mich hier leider eher anstrengend zu lesen.

Anselm, ein junger Botaniker, auf der Suche nach der schönsten Orchidee im fernen Madagaskar wird dort auch fündig. Und dies in zweifacher Hinsicht. Einmal findet er seine „Königin der Orchideen“ und zum andern trifft er auf Isaac. Seine Gefühle für Isaac dürfte Anselm selbst nicht ganz verstanden habe, sie werden auch nicht direkt angesprochen, nur angedeutet. Ob nun der Abschied von Isaac oder der Verlust seiner Orchidee der Auslöser war, wird ebenfalls nicht konkret dargestellt, jedenfalls, driftet Anselm während der Heimreise per Schiff in eine Art Wahnzustand ab, der ihn zuhause in eine Anstalt zwingt.

Nach seiner Entlassung scheint sich sein beruflicher Weg wieder zu stabilisieren. Sein Streben, der Beste zu sein, die einzigartigste Orchidee zu entdecken, treibt ihn aber schon bald nach China. Wird seine Sehnsucht dort gestillt werden?

Die doch sehr poetische Sprache lässt die Handlung mehr und mehr in den Hintergrund treten. Ich konnte mich leider nicht damit anfreunden. Wer an sehr gehaltvoller Sprache, an Beschreibungen und Erzählungen mittels farbenfrohen Wortbildern Interesse hat, der wird mit diesem Buch sehr gut beraten sein.