Das fremde Mädchen
Das fremde MädchenInhalt (übernommen)
Barth, 1803. Halb verhungert klopft Starling, ein Mädchen unbekannter Herkunft, an die Tür von Lord Faulkes. Alice, dessen Pflegetochter, nimmst sie in ihre Obhut. Schnell fasst Starling ...
Inhalt (übernommen)
Barth, 1803. Halb verhungert klopft Starling, ein Mädchen unbekannter Herkunft, an die Tür von Lord Faulkes. Alice, dessen Pflegetochter, nimmst sie in ihre Obhut. Schnell fasst Starling Vertrauen zu ihrer Retterin, und die beiden werden unzertrennlich. Bis Jonathan Alleyn, der Enkel des Lords, eine immer wichtigere Rolle für Alice zu spielen beginnt. Aus Eifersucht lässt sich Starling zu einem folgenschweren Verrat hinreißen...
Barth, 1821: Die verarmte Rachel tritt eine Stelle als Gesellschafterin im herrschaftlichen Haushalt von Jonathan Alleyn an. Dieser lebt völlig zurückgezogen und ist verbittert - besonders zwischen ihm und dem Dienstmädchen Starling spürt Rachel ein Gefühl der Ablehnung. Nur Rachel gegenüber beginnt sich Jonathan langsam zu öffnen. Mit ihrer Ankunft kehrt die Vergangenheit in das Haus Alleyn zurück. Nach und nach erfährt sie von Alice, Jonathans großer Liebe, und ihrem spurlosen Verschwinden. Was passierte damals wirklich? Und welche Pläne verfolgt Starling, die einen tiefen Hass gegen Jonathan zu hegen scheint?
Charaktere
Rachel, Starling und Jonathan sind die Hauptcharaktere. Rachel, eine starke Frau für ihre Zeit, überzeugte mit Mut, Verständnis und Klugheit. Hat sie sich manchmal auch gegen ihren Willen untergeordnet, hat sie sich doch immer zur richtigen Zeit aufgelehnt und für ihr Weltbild richtig gehandelt.
Starling hat mir ihrer unbekannten Herkunft und mit ihren fehlenden Wurzeln zu kämpfen. Alice nimmt sie liebevoll auf und sie entwickelt sich zu einer liebevollen Frau, die fast schon über Leichen gehen würde, um Alice zu gefallen. Fast 20 Jahre später wird sie von ihrer Wut und ihrer Hilflosigkeit bestimmt. Sie ist ein Leben lang auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit.
Jonathan ist von seinen Erlebnissen im Krieg und dem Verschwinden von Alice gezeichnet. Er nimmt nicht mehr am Leben teil, bis Rachel in Selbiges tritt: Sie gibt ihm sein Selbstbewusstsein zurück, nimmt ihm Teile seiner "Schuld".
Auch die anderen Charaktere, wie Jonathans Mutter, die Dienstboten, sind sehr liebevoll und treffend gezeichnet worden.
Schreibstil
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: 1803-1808 und 1821-1822, wobei die Zeit um 1820 mehr Raum einnimmt. Katherine Webb konnte mich mit einen schönen Schreibstil überzeugen. Das Buch ließ sich flüssig lesen, war atmosphärisch und die Sprache war dem 17. Jahrhundert, in dem es spielt, angepasst, ohne zuviel zu sein. Wenn die Geschichte sich auch teilweise zum Schluss hin etwas gezogen hat und vorhersehbar war, konnte sie doch mit kleinen Überraschungen und Auflösungen punkten.
Fazit
Ein toller Roman mit kleinen Längen, aber mit Gefühl, Atmosphäre, Liebe, Leidenschaft und Verrat: Düster und Hell zugleich.