Schön gestalteter Andachtsband zur Schöpfung
Psalmen der SchöpfungGott spricht durch die Natur zu uns, ist sich Francine Rivers sicher. In ihrem Buch „Psalmen der Schöpfung“ hat sie 52 Andachten gesammelt, eine für jede Woche im Jahr.
Es sind gelungene Andachten. Denn ...
Gott spricht durch die Natur zu uns, ist sich Francine Rivers sicher. In ihrem Buch „Psalmen der Schöpfung“ hat sie 52 Andachten gesammelt, eine für jede Woche im Jahr.
Es sind gelungene Andachten. Denn Francine Rivers hat – zusammen mit Karin Stock Buursma – interessante Beobachtungen aus der Pflanzen- und Tierwelt gesammelt und verbunden mit dem Glaubensleben. Der Specht lädt mich dazu ein, darüber nachzudenken, wo die Ängste hartnäckig an das eigene Herz klopfen. Das Herausstrecken des Schildkröten-Kopfes soll mich anregen, auch mal etwas zu wagen. Der Rotschwanzbussard lässt daran denken, dass wir dankbar sein sollen.
Die kleinen Geschichten, die Francine Rivers erzählt, führen manchmal direkt, und manchmal über Umwege zu einer Erkenntnis Zudem kann man noch etwas über die Natur lernen – über Apfelsorten zum Beispiel, die Geschichte der Kartoffel oder die Farbe der Flamingos. Diesen Beobachtungen folgen Anregungen zum Nach- und Weiterdenken, die angenehm weit gefasst sind. Durch die weitreichenden Impulse, die hier gegeben werden, ist es auf jeden Fall sinnvoll, sich mehr als einen Tag mit dem Thema einer Andacht zu beschäftigen.
Jeder der Andachten ist mit absolut faszinierenden Bildern illustriert. Detailfotos von Tieren, Makro-Aufnahmen von Blüten – die „Psalmen der Schöpfung“ zeigen die Schöpfung von ihrer schönsten Seite ebenso wie die stimmungsvollen Landschaftsbilder.
Dass die Andachten nicht thematisch gegliedert sind, empfand ich als wohltuend – so wirken sie nicht wiederholend, wenn man sie nach und nach übt. An einzelnen Stellen scheint die eher konservative Einstellung der Autorin durch – wenn sie sich für den treu(doofen) Hund ausspricht, der den Gläubigen repräsentiert, und nicht für die – frei lebende – Katze. Auch der dualistische Kampf des Bösen gegen das Gute scheint an einzelnen Stellen als Glaubensüberzeugung durch.
Insgesamt aber ist das Buch wenig konfessionell geprägt, sondern lädt in großer Offenheit und Weite mit überraschenden Geschichten ein, sich Gedanken über den Glauben zu machen.