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Veröffentlicht am 07.04.2018

Ein sehr besonderes und aufwühlendes Leseerlebnis über eine Liebe, die tiefe Wunden heilen kann!

Hortensiensommer
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Philipp zieht es aus dem lebhaften Berlin in den fränkischen Ort Sommerhausen und er kann sein Glück kaum fassen, als er bei Johanna in eine schöne Einliegerwohnung mit einem großen Garten ziehen kann. ...

Philipp zieht es aus dem lebhaften Berlin in den fränkischen Ort Sommerhausen und er kann sein Glück kaum fassen, als er bei Johanna in eine schöne Einliegerwohnung mit einem großen Garten ziehen kann. Von Anfang an ist er fasziniert von ihrem zarten Wesen und ihrer Verletzlichkeit. Doch das Zusammenleben entwickelt sich schwieriger als gedacht. Johanna ist in sich gekehrt und verschlossen. Ihr Glück findet sie anscheinend im Moment nur in der Liebe zu den Pflanzen und Blumen, mit denen sie traumhafte Gärten gestaltet. Erst das beginnende Frühjahr, die wärmende Sonne, kleine Gefälligkeiten und gemeinsame Lesestunden lassen erste Gefühle aufkeimen und eine Vertrautheit entstehen. Doch alles wird zunichte gemacht, als Johanna eines Tages in ihrem Garten Philipps kleine Tochter Karla entdeckt und ihm seinen Mietvertrag kündigt. Sehr feinfühlig versucht er ihrer Kurzschlusshandlung auf den Grund zu gehen, Johanna aus ihrem Schneckenhaus zu locken und ihre Liebe zu gewinnen.

„Hortensiensommer“ ist ein unglaublich farbenprächtiges, feinfühliges, bewegendes und wunderschönes Buch über eine Liebe, die tiefe Wunden heilen muss. Hinter der Leichtigkeit, die das Cover ausstrahlt, steckt eine unvermutete tragische aber auch zauberhafte Geschichte, die einen in ein sehr intensives Leseerlebnis reinzieht. Eingebettet in eine sehr bildhafte und detailreiche Schilderung der bunten und wunderschönen Vielfalt der Natur, erzählt Ulrike Sosnitza Philipps und Johannas von Glück und Leid begleitete Geschichte. Sehr behutsam baut die Autorin das Geschehen auf und lässt einen tief in ihre Gedanken und Empfindungen eintauchen. Johanna umgibt ein unheilvolles Geheimnis, dass Philipp entschlüsseln möchte um ihr zu helfen. Doch Ungesagtes, Verschwiegenes und Seelenqualen stehen immer wieder zwischen ihnen. Rückblicke auf die Vergangenheit zerreißen einem fast das Herz und das Geschehen in der Gegenwart fordert einen durch die Angst, die Zerrissenheit, den Schuldgefühlen und dem verzweifelten Wunsch einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Wie ein kleiner Sonnenschein schleicht sich dann aber Philipps Tochter Karla in die Geschichte ein. Ihr unbedarfter und zauberhafter Charakter bringt Leichtigkeit und Hoffnung in das Geschehen rein. Ulrike Sosnitza hat mit ihr, Johanna und Philipp wirklich tolle Persönlichkeiten für ihr Buch erschaffen. Man ist hingerissen von Philipp, der so feinfühlig und rücksichtsvoll rüberkommt. Sein Charme, seine Schlagfertigkeit und sein Blick für die Schönheit der Natur machen ihn zu einem sehr besonderen Menschen. Genauso einen braucht Johanna. Ein zartes Wesen, das sich hinter einem Schutzpanzer versteckt und von dem Richtigen wieder zurück ins Leben geführt wird.

Mein Fazit:

Für mich war „Hortensiensommer“ ein ganz anderes Buch als ich es erwartet habe. Ich wurde überrascht von einer sehr intensiven und bewegenden Geschichte, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ein Roman, bei dem man zwischen den Zeilen liest und jede kleinste Kleinigkeit aufnimmt und sich seine Gedanken darüber macht. Er zeigt auf, dass das Leben einem immer wieder überraschende neue Möglichkeiten bietet. Für dieses besondere Buch kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen.
Verdient vergebe ich 5 Sterne.


Veröffentlicht am 29.03.2018

Ausgezeichnete Thrillerunterhaltung! Das Grauen lässt grüßen!

Knochenschrei: Thriller
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„Knochenschrei“ ist der 8. Teil der überaus spannenden Reihe der Zons-Thriller von Catherine Shepherd, deren Reiz und Besonderheit die atemberaubenden Erzählstränge auf zwei Zeitebenen sind.

In der ...

„Knochenschrei“ ist der 8. Teil der überaus spannenden Reihe der Zons-Thriller von Catherine Shepherd, deren Reiz und Besonderheit die atemberaubenden Erzählstränge auf zwei Zeitebenen sind.

In der Gegenwart muss Kommissar Oliver Bergmann zu einem Tatort eilen, bei dem nach Renovierungsarbeiten im Keller eines Hauses in Zons eine skelettierte Leiche gefunden wurde. Alles deutet auf einen Mord hin, der vor circa 500 Jahren stattgefunden haben muss. Doch hinter einer weiteren Wand stößt er auf noch ein Opfer und es macht den Anschein, als wenn die junge Frau erst seit kurzem bei lebendigem Leib eingemauert wurde. Eine Nachricht im Körper von ihr lässt Böses vermuten!

In der Vergangenheit im Jahr 1497 muss sich Bastian Mühlenberg in Zons um die Recherche nach der verschwundenen Nonne Brunhilde kümmern, die nach einem nächtlichen Ausflug nicht wieder zum Kloster zurückgekommen ist. Doch gleichzeitig geschieht ein Mord an einer Ordensschwester und weitere folgen. Angst und Unsicherheit beginnen sich breit zu machen und Bastian sucht verzweifelt nach einer Lösung.

Mit „Knochenschrei“ ist Catherine Shepherd wieder ein Thriller der Extraklasse gelungen. Schon alleine der Prolog versetzt einen in atemlose Spannung. Ein beklemmender Start und eine furchtbare Vorstellung lebendig begraben zu werden. Die Angst und Verzweiflung der jungen Frau ist voll spürbar und lässt einen auf das weitere Geschehen hinfiebern. Jedes Mal schafft es die Autorin mich bei dieser Reihe durch ihren gekonnten und fesselnden Schreibstil einzufangen. Einen besonderen Kick macht hierbei auch der ständige Wechsel der Erzählstränge aus, der immer in den spannendsten und dramatischsten Momenten erfolgt. Die ganze Zeit fragt man sich, was für ein Motiv und welche Beweggründe hinter den Taten stecken. Warum ähnelt sich die Vorgehensweise der Psychopathen über so viele Jahrhunderte? Und wie sollen es Oliver Bergmann und Bastian Mühlenberg schaffen, mit so wenigen Indizien den Mördern auf die Spur zu kommen? Man fiebert richtig mit beiden mit und möchte, dass die Mordserie endlich aufhört. Auf der Liste der Verdächtigen streicht man immer wieder Namen und setzt andere dazu. Aber Catherine Shepherds geniale Irreführung offenbart einem zum Schluss eine Auflösung, mit der man wirklich nicht gerechnet hat.

Sehr interessant und informativ war auch noch das Nachwort zu diesem Buch. Die Anmerkungen zum Leben von Hildegard von Bingen und die Erläuterung zur Inklusion waren eine tolle geschichtliche Ergänzung zu diesem Thriller.

Mein Fazit:

Auch mit „ Knochenschrei“ ,dem 8. Teil der Zons-Reihe, konnte mich Catherine Shepherd wieder voll begeistern. Absolute Spannung auf höchstem Niveau erhält von mir 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 28.03.2018

Ein Lesehighlight! Eine Geschichte mit einer enormen Sogkraft!

Das geheime Lächeln
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Für die freie Journalistin Emilia Lukin ist es ein Schock, als sie gerade für einen Auktionskatalog das Layout gestaltet und dort das Foto eines Portraits entdeckt, dass ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. ...

Für die freie Journalistin Emilia Lukin ist es ein Schock, als sie gerade für einen Auktionskatalog das Layout gestaltet und dort das Foto eines Portraits entdeckt, dass ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Laut der Expertise handelt es sich um ein Gemälde von ca. 1930, ungefähr die Zeit, in der ihre Großmutter Sophie Langenberg ihrer Familie den Rücken gekehrt und sich auf den Weg nach Paris gemacht hat, um hier ein neues Leben zu beginnen. Ihre Vergangenheit umgibt ein Geheimnis, dass totgeschwiegen wurde und Emilia bis zu diesem Tag nicht sonderlich zum Nachdenken gebracht hat. Doch die magische Anziehungskraft der Frau lässt sie nicht los und sie macht sich neugierig auf den Weg das Bild zu ersteigern und den Spuren ihrer Großmutter nach Frankreich zu folgen. Es wird eine Reise, die ihr eigenes Leben auch grundlegend verändern wird.

„Das geheime Lächeln“ ist eine wunderschöne und ergreifende Lebens- und Familiengeschichte mit historischem Hintergrund, die einzigartig gefühlvoll, bildhaft und mit viel Liebe zum Detail erzählt wird. Die fesselnde Erzählweise der Autorin hat mich sofort richtig in das Buch eintauchen lassen und ich hatte das Gefühl ein Schatten von Emilia zu sein, mit der ich alles hautnah miterlebe und empfinde. Durch ihre Augen und Gedanken wurde alles so lebendig und man erfasste die Geschichte durch all seine Sinne. Ich konnte die wunderschöne Landschaft sehen, den Mistral hören und die vielen Kräuter der Provence riechen. Ganz langsam und behutsam baut Bettina Storks die Geschichte durch drei verschiedene Erzählstränge aus Sicht von Emilia, Sophie und Jean-Pierre auf und bringt immer mehr von dem geheimnisumwobenen Leben ihrer Protagonisten ans Licht. Man spürt ihre Sehnsucht, ihre Liebe, den Schmerz aber auch die Hoffnung, die einen bis zum Schluss begleitet. Sehr bedrückend und eindringlich waren auch die Szenen, die sich während des Kriegsgeschehens in Frankreich abspielten und ich kann hier im Besonderen nur meine Hochachtung vor dem Mut der Menschen in dem kleinen Städtchen Dieulefit ausdrücken.

Die Charaktere von Emilia, Sophie und Jean-Pierre wurden so lebensecht und authentisch rübergebracht und sie sind mir im Laufe der Geschichte richtig ans Herz gewachsen, sodass Briefe und Aufzeichnungen von ihnen mich zu Tränen gerührt haben. Die Gespräche zwischen Emilia und Jean-Pierre sowie die Telefonate von Emilia und ihrem Mann Vladi gehörten mit zu meinen Lieblingsszenen. Sie waren so ausdrucksstark und unglaublich präsent, dass ich manchmal das Gefühl hatte, ich muss hier mit agieren, weil es so gelebt wird.

Wunderschön war dann auch noch der Abschluss des Buches, bei dem in einer perfekten Kulisse Emilia sehr ergreifend ihrer Mutter das Leben von Sophie offenbart.

Mein Fazit:

“Das geheime Lächeln“ war für mich ein besonderer Lesegenuss. Ein Roman, der mich vollkommen in seinen Bann gezogen und mich sehr berührt hat. Für dieses Kleinod kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen. Ich habe für mich eine neue Autorin entdeckt, von der ich auf jeden Fall noch weitere Bücher lesen möchte.
Für dieses Buch vergebe ich hochverdient 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.03.2018

Ein sehr berührendes Buch voller Magie!

Eine Liebe ohne Winter
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Es tut weh, wenn man einem Herzen verbieten muss wonach es sich sehnt!

Für Evie Snow war es Schicksal, als sie auf dem Nachhauseweg von dem Klang einer Geige magisch angezogen wurde und dabei ihre große ...

Es tut weh, wenn man einem Herzen verbieten muss wonach es sich sehnt!

Für Evie Snow war es Schicksal, als sie auf dem Nachhauseweg von dem Klang einer Geige magisch angezogen wurde und dabei ihre große Liebe Vincent Winters traf. Doch eine gemeinsame Zukunft ist ihnen nicht vergönnt, da der Standesdünkel ihrer Familie eine dauerhafte Verbindung mit einem Straßenmusiker nicht zulässt. Ihnen bleibt nur eine kurze Zeit des Glücks bevor sie getrennte Wege gehen müssen und das Gefühl zurückbleibt, dass immer etwas fehlt. Ein ganzes erfülltes Leben später jedoch stellt Evie sich den Erinnerungen an diese einzigartige Liebe und erlebt auf magische Weise wie versteckt geglaubte Spuren sie vielleicht wieder zueinander führen.

„Eine Liebe ohne Winter“ ist der sehr gelungene Debütroman von Carrie Hope Fletcher, in dem sie einzigartig und sehr emotionsvoll die wunderschöne und tragische Liebesgeschichte von Evie und Vincent erzählt. Mystisch und übersinnlich wird man auf eine Reise in die Vergangenheit mitgenommen, die einen zu Tränen rührt und einen betroffen, glücklich und hoffnungsfroh macht. Die ganze Zeit liegt eine Melancholie und Traurigkeit in der Luft. Es ist schon sehr erstaunlich, wie diese junge Autorin, so feinfühlig und liebevoll von den Möglichkeiten eines Lebens nach dem Tod erzählt. Sehr facettenreich hat sie ihre Charaktere dargestellt und mit Evie eine junge Frau erschaffen, die sich nicht gegen den Gesellschaftszwang ihrer Familie wehren kann und ihr Glück für andere opfert. Doch meine Lieblingsfigur war Liefde, der Portier, der seine glückliche Erfüllung darin findet, anderen Menschen zu ihrem Lieblingsplatz im Himmel zu verhelfen. Er ist so selbstlos, hat ein riesengroßes Herz, weiß im richtigen Moment die Menschen aufzubauen und sie zu unterstützen. Seine Szenen zaubern einem beim Lesen immer ein Lächeln auf dem Gesicht.

Mit Mystery Effekten, die einen an so manchen Hollywoodfilm erinnert, lässt die Autorin einen an den magischen Momenten teilhaben, in denen Evie versteckte Geheimnisse geliebten Menschen offenbart und ihnen einen anderen Blickwinkel auf ihr zurückliegendes Leben aufzeigt. Diese Schlüsselszenen sind herzzerreißend und ebenso auch beglückend schön. Wundervoll webt sie die Ereignisse zusammen und findet ein Ende, das bei einem nur noch Gänsehaut hinterlässt.

Mein Fazit:

„ Eine Liebe ohne Winter“ ist kein typischer Liebesroman, der Herzklopfen und Leichtigkeit erzeugt. Diese Geschichte hier ist tiefgründig, erfordert die Bereitschaft vom Leser, sich auf übersinnliche Geschehnisse und sehr emotionsvolle Gefühle einzulassen und er wird dadurch mit einem außerordentlich mitreißenden Leseerlebnis belohnt. Eine kleine Schatzkiste voller Erinnerungen und einem bewegenden Ende erwartet einen. Hervorzuheben ist auch noch das wundervolle Cover, in dem man all die wichtigen Schlüssel wiederfindet, die in der Geschichte eine besondere Rolle spielen. Sehr gerne spreche ich für dieses Buch eine unbedingte Leseempfehlung aus.
Verdient vergebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Mit jeder gelesenen Seite wuchs die Anzahl meiner Sterne!

Aisha
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Aisha“ ist der vierte Teil der Thriller-Reihe um den Kommissar Axel Steen.
Nach einer krankheitsbedingten Zwangspause kehrt Axel Steen wieder an die Arbeit zurück und wird direkt für die Ermittlung an ...

Aisha“ ist der vierte Teil der Thriller-Reihe um den Kommissar Axel Steen.
Nach einer krankheitsbedingten Zwangspause kehrt Axel Steen wieder an die Arbeit zurück und wird direkt für die Ermittlung an dem Mord eines ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters herangezogen. Sten Hoeck wurde auf die brutalste Weise hingerichtet und Spuren, die zum Mörder führen, sind nicht auffindbar. Akribisch macht er sich auf die Suche und stößt dabei auf einen zurückliegenden geheimnisvollen Fall beim PET, bei dem Sten mit involviert war. Noch prekärer wird die Angelegenheit, als ein weiteres damaliges Teammitglied tot aufgefunden wird. Langsam rollt Axel das vergangene Geschehen auf, legt sich mit wichtigen Leuten an und wird ungewollt in die Machenschaften des Mörders mit hineingezogen. Eile ist geboten, denn zwei weitere Geheimdienstler scheinen auch noch auf seiner Liste zu stehen.

Für mich war „Aisha“ ein außerordentlich spannender Thriller, der mich gefesselt hat und bei dem ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Als Quereinsteiger in dieser Thriller-Reihe kam mir der etwas ruhigere Anfang sehr entgegen und ich fand die „Vorstellung“ der Charaktere mit der Einbindung in die Ermittlungsarbeit sehr gelungen. Jesper Stein hat eine hervorragende Erzählweise, die nervenaufreibend, spannend, bildlich und mit vielen überraschenden Wendungen versehen ist.
In zwei zeitlich unterschiedlichen Erzählsträngen in der Gegenwart und Vergangenheit baut der Autor sehr gekonnt kleine Puzzleteilchen langsam ineinander und man fiebert dabei immer auf das jeweilige Geschehen hin, dass in den spannendsten und dramatischsten Augenblicken abgewechselt wird. Geschockt und sprachlos war ich über die Machenschaften bei der geheimen Operation, bei der sehr zweifelhafte Entscheidungen unter dem Druck der Regierung und anderer Interessenten getroffen wurden. Moralisch und menschlich polarisiert dieses Geschehen und es war ein nervenaufreibender Rückblick.

Der fesselnde Erzählpart in der Gegenwart war die Ermittlungsarbeit von Axel Steen. Für mich war es ein erstes Kennenlernen von ihm. Er hat mir als leitender Kommissar sehr gut gefallen und mich durch seine analytische, genaue und vorrauschauende Art voll mitgezogen. Beeindruckend, wie er sich furchtlos gegen Kollegen und Geheimdienste stellt um unbedingt die Wahrheit ans Licht zu bringen. Nach seiner langen Krankheit versucht er sich zurückzunehmen und überlegt an seine Arbeit heranzugehen, doch sein hitziges Naturell und seine Schwäche kommen bei ihm immer wieder durch. Seine Todessehnsucht gibt einem zu denken und man hofft für seine Tochter, dass er diese überwindet. Sein neuer Kollege Khalid, der ihm vom Geheimdienst an die Seite gestellt wird, ist ebenfalls ein faszinierender Charakter. Bisher hat er nie die Anerkennung und Loyalität für seine geleistete Arbeit erhalten, doch mit Axel Steen scheint sich dieses Blatt zu wenden.
Richtig taff, abgebrüht und innerlich zerrissen ist auch noch Henriette zu erwähnen. Sie gehört ebenfalls dem PET an und macht durch ihre Art und Weise ihrer Handlungen auch einen großen Reiz in dieser Geschichte aus.

Das Finale zum Ende des Buches hin hatte nur noch einen Wow-Effekt und hat dafür gesorgt, dass man das Lesetempo nochmals erhöht hat. Axels neuer Job und seine dahintersteckende Moti vation lassen einen auf eine spannende Fortsetzung der Reihe hin fiebern.

Mein Fazit:

Mit „Aisha“ hat mich Jesper Stein voll überzeugen können. Ein Thriller, bei dem die Spannung kontinuierlich gestiegen ist und einen die Geschehnisse nicht mehr losgelassen haben. Ein überaus spannendes Lesevergnügen, dass mich sehr neugierig auf die Vorgängerbände gemacht hat, die ich unbedingt auch noch lesen möchte. Vor mir bekommt „Aisha“ eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.