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Veröffentlicht am 05.04.2018

Spreewald-Krimi mit viel Lokalkolorit

Spreewaldrache (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 3)
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Der Spreewald ist nicht nur idyllisch, sondern auch ganz schön mörderisch. Ein junger Mann wurde niedergeschlagen und wird schwer verletzt auf einer Insel gefunden. Er überlebt nur so eben. Kriminalobermeisterin ...

Der Spreewald ist nicht nur idyllisch, sondern auch ganz schön mörderisch. Ein junger Mann wurde niedergeschlagen und wird schwer verletzt auf einer Insel gefunden. Er überlebt nur so eben. Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner ist noch mit diesen Ermittlungen beschäftigt, als ein Obdachloser erschlagen aufgefunden wird – auf der gleichen Insel. Es gibt keine Hinweise, dass sich die Männer kannten und trotzdem scheint es einen Zusammenhang zu geben. Dann erfährt Klaudia von einer alten Fehde zwischen Fährleuten, die vor zwanzig Jahren schon ein Opfer hatte. Man ging damals von einem tödlichen Unfall aus. Um diesen und die aktuellen Fälle zu lösen, muss Klaudia Wagner weit in die Vergangenheit ermitteln und die Zeit drängt
Dieses Buch ist der dritte Band um die Polizistin Klaudia Wagner. Ich habe vorher nur den ersten Band „Spreewaldgrab“ gelesen, bei dem viele private Probleme von Klaudia und ihren Kollegen thematisiert wurden. Das tritt dieses Mal mehr in den Hintergrund und die Ermittlungen in diesem Fall bekommen mehr Gewicht.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und es gelingt ihr gut, die typische Spreewald-Atmosphäre einzufangen.
Klaudia Wagner ist sympathisch und eine gute Ermittlerin. Aber auch alle anderen Charaktere sind gut und authentisch beschrieben.
Es gibt vielerorts alte Familienfehden, die von Generation zu Generation weitergetragen werden. Hier geht es um die Zwistigkeiten zwischen Fährleuten, die tödliche Folgen haben. Die Ermittlungen sind nicht so einfachen, denn die Leute sind verschlossen oder lügen.
Von Anfang an ist die Spannung da und wird auch bis zum Schluss gehalten. Die Auflösung ist schlüssig. Mir hat dieser Krimi gut gefallen.

Veröffentlicht am 02.04.2018

Schuldgefühle

Blut will Blut
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Hannah spaziert bei eisigem Wetter mit dem Hund durch den Berliner Tiergarten. Dabei entdeckt sie eine Leiche. Sie glaubt den Toten zu kennen und schreckliche Erinnerungen werden wach. Nach einem Sturz ...

Hannah spaziert bei eisigem Wetter mit dem Hund durch den Berliner Tiergarten. Dabei entdeckt sie eine Leiche. Sie glaubt den Toten zu kennen und schreckliche Erinnerungen werden wach. Nach einem Sturz wird sie erst wieder im Krankenhaus wach. Sie erfährt, dass da kein Toter gefunden wurde. Niemand glaubt ihr, selbst ihre Mutter und ihre Freundin nicht. Hat sich Hannah geirrt oder treibt jemand ein böses Spiel mit ihr?
Es geht von Anfang an spannend los. Verschiedene Erzählstränge, in denen wir die Sichtweisen der vier jungen Frauen kennenlernen, laufen zunächst nebeneinander her und mit der Zeit fügt sich aus Puzzleteilen das gesamte Bild zusammen.
Die Charaktere sind sehr gut und glaubhaft beschrieben. Hannah hat mit drei Freundinnen in der Vergangenheit Schreckliches erleben müssen. Der Täter hielt die Mädchen gefangen und lebte seine perversen Phantasien an ihnen aus. Geblieben ist bei Hannah ein Schuldgefühl, denn sie ist überzeugt, dass sie damals Verbrechen hätte verhindern können. Nur mit Inga hat sie noch Kontakt. Das was vor ungefähr zwanzig Jahren geschehen ist, hat Hannah dazu gebracht forensische Psychologin zu werden. Aber sie hat das Vergangene ebenso wenig verarbeiten können wie ihre damaligen Freundinnen. Da Hannah nur mit Tabletten und Alkohol ein einigermaßen normales Leben führen kann, lässt sie nicht gerade glaubwürdig erscheinen, als sie darauf besteht, den Toten gesehen zu haben.
Wer kann also ein Interesse daran haben, mit Hannah zu spielen? Kuon, der Täter, ist wieder auf freiem Fuß. Dann scheint noch jemand Hannah zu stalken. Oder ist es doch jemand anderes?
Es war schwierig zu ergründen, ob es Realität ist, was Hannah erlebt oder ob sie Wahnvorstellungen hat. Viele Fährten gibt es und viele, die in die Irre führen. Es bleibt also die ganze Zeit über sehr spannend und das Ende liefert dann die überraschende, aber schlüssige Auflösung. Trotzdem bleiben Fragen offen.
Ein sehr spannender Thriller.

Veröffentlicht am 30.03.2018

Interessanter Krimi

Brennende Gischt
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Es ist eine ungemütliche Nacht mit Regen und Sturm, als die Feuerwehr einen Löscheinsatz hat. Sie finden dabei in dem leerstehenden Haus eine Leiche. Es ist ziemlich offensichtlich, dass der Tote nicht ...

Es ist eine ungemütliche Nacht mit Regen und Sturm, als die Feuerwehr einen Löscheinsatz hat. Sie finden dabei in dem leerstehenden Haus eine Leiche. Es ist ziemlich offensichtlich, dass der Tote nicht durch einen Unfall gestorben ist. Er hatte viele Verletzungen und die Spuren zeigen, dass er bis zuletzt um sein Leben gekämpft hatte.
Dieses Buch ist nach „Schwarze Brandung“ der zweite Band um die Ermittlerin Liv Lammers und für mich überhaupt das erste Buch der Autorin. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen. Sie beschreibt Land und Leute sehr gut und authentisch.
Liv ist eine alleinerziehende Mutter, die mit ihrer Tochter und der Großmutter in Flensburg lebt. Wegen ihrer Tochter hat sie keinen Kontakt mehr zu ihrer reichen Familie auf Sylt. Eigentlich zieht sie deshalb auch nichts auf diese Insel, aber sie und ihre Kollegen müssen nun einmal ermitteln. Sie ist eine gute Ermittlerin und verlässt sich aber auch auf ihr Gespür, aber ihr Gefühlsleben beeinflusst die Ermittlungen und bringt Liv damit in Gefahr. Ich mag diese Ermittlerin, aber ihr Privatleben nimmt eine Menge Raum ein, was manchmal zu Lasten der Spannung geht.
Es ist ein abgründiger Fall, mit dem es Liv hier zu tun bekommt und es bleibt auch nicht bei dem einen Toten. Die Ermittlungen kommen nicht so recht von der Stelle, denn es gibt zwar Verdächtige, aber kein offensichtliches Motiv. Doch dann gibt es einen Hinweis, der Liv und ihre Kollegen auf den richtigen Weg und damit weit in die Vergangenheit bringt. Sylt, die Urlaubsinsel der Reichen und Schönen, zeigt seine düsteren Seiten.
Mir hat dieser interessante und spannende Krimi mit viel Lokalkolorit und einer sympathischen Ermittlerin gut gefallen.

Veröffentlicht am 30.03.2018

Auf nach Australien

Rufus und sein Schnabeltier
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Auf dem Nachhauseweg von einem Fußballspiel begegnet Rufus einem seltsamen Tier. Es sieht aus wie ein Biber, hat Flossen statt Füßen und einen Schnabel wie eine Ente, nur breiter. Rufus nimmt dieses seltsame ...

Auf dem Nachhauseweg von einem Fußballspiel begegnet Rufus einem seltsamen Tier. Es sieht aus wie ein Biber, hat Flossen statt Füßen und einen Schnabel wie eine Ente, nur breiter. Rufus nimmt dieses seltsame Wesen mit nach Hause und erfährt, dass es sich um ein Schnabeltier handelt, welches aus dem Zoo geflüchtet ist. Es stellt sich als „Einzigartige Kreatur voller Schönheit, Tapferkeit und Intelligenz“ vor und lässt sich Sydney nennen. Als Rufus erfährt, dass Sydney nach Australien will, bekommt er große Sehnsucht nach seinem Vater, der als Ingenieur für ein Jahr in Australien ist. Rufus und Sydney beschließen, nach Australien zu reisen. Doch das ist nicht so einfach, denn dorthin fährt kein Bus und auch der See ist einmal zu Ende. Aber mit dem Flugzeug müsste es doch möglich sein – oder?
Die Geschichte ist unterhaltsam und spannend, denn für die beiden wird es ziemlich abenteuerlich. Sydney ist ziemlich eigenartig und hat immer eine Idee, von der Rufus sich gerne anstecken lässt. So kommt es zu ziemlich witzigen Situationen. Rufus und die ältere Janine sind Geschwister und das ist sehr authentisch dargestellt.
Die Illustrationen sind einfach toll und passen gut.
Ein unterhaltsames Buch zum Vorlesen und Selberlesen.

Veröffentlicht am 27.03.2018

One Night Stan's

ONE NIGHT STAN'S
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Ein paar Studenten geraten in den Besitz von Drogengeld. Dass der eigentliche Besitzer dieses Geld zurückhaben möchte, ist ja wohl klar. Das Ganze spielt sich ab in Scud City, der wildesten Stadt Amerikas ...

Ein paar Studenten geraten in den Besitz von Drogengeld. Dass der eigentliche Besitzer dieses Geld zurückhaben möchte, ist ja wohl klar. Das Ganze spielt sich ab in Scud City, der wildesten Stadt Amerikas …und da speziell in der One Night Stan's Titty Bar, dem angesagtesten Strip-Club von Scud City.
Was in dieser verrückten und etwas absurden Geschichte abgeht, ist skurril, mörderisch, eklig und obszön und, und … Erzählt ist das Ganze sehr flüssig und gespickt mit einer Menge sehr bitterbösem Humor. Jeder Menge merkwürdiger Typen tauchen auf und sterben. Was sie miteinander verbindet ist, dass sie alle nicht sonderlich sympathisch sind. Es ist die Nacht der Gesetzlosigkeit und des Chaos. Man fühlt sich wie in einem Film von Quentin Tarantino und damit ist klar, dass dieses Buch nicht jedermanns Sache ist. Einiges ist vorhersehbar, aber es gibt auch sehr oft Wendungen, die man so nicht erwartet hat - man muss sich einfach mitreißen lassen. Dialoge, Handlungen: alles ist geschrieben in absoluter Direktheit und Unmissverständlichkeit.
Sind Sie zartbesaitetet? Dann dürfte dieses Buch nichts für Sie sein. Ansonsten aber ist es durchgeknallte Unterhaltung mit viel schwarzem Humor.