Es ist nicht alles Gold, was glänzt...
s ist nicht alles Gold, was glänzt...
Mit "Save Me" legt Mona Kasten den 1. Teil ihrer Maxton-Trilogie vor. Im Mittelpunkt steht Ruby Bell, die sich keine Spur für Geld, Glamour, Luxus, Macht interessiert. ...
s ist nicht alles Gold, was glänzt...
Mit "Save Me" legt Mona Kasten den 1. Teil ihrer Maxton-Trilogie vor. Im Mittelpunkt steht Ruby Bell, die sich keine Spur für Geld, Glamour, Luxus, Macht interessiert. Das Einzige, was sie sich wünscht, ist ein erfolgreicher Abschluss vom Maxton Hall College, eine der teuersten Privatschulen Englands. Vor allem mit James Beaufort, dem heimlichen Anführer des College, will sie nichts zu tun haben. Er ist zu arrogant, zu attraktiv und zu reich. Doch schon bald bleibt ihr keine andere Wahl.
Es glitzert, also will ich es. Hm, das könnte in diesem Fall stimmen. Das Cover ist in den Farben Gold und Weiß gehalten und wirkt edel und schlicht zugleich. Der kurze, prägnante Titel greift das Farbenspiel auf. Er ist in Großbuchstaben gehalten und fällt sofort ins Augen. Beim Lesen läßt er den Leser stutzen. Handelt es sich um einen Hilfeschrei?
Leider ist der Plot alles andere als außergewöhnlich, sondern 08/15. Wieder einmal wird die altbekannte, bewährte Geschichte von dem armen, unschuldigen Mädchen mit dem reinen Herzen und dem reichen, coolen Bad Boy mit der dunklen Vergangenheit durchgekaut. Allerdings versöhnt das malerische Setting. Mona Kasten läßt ihren Roman in Großbritannien spielen, zeigt ein gutes Händchen für Lokalkolorit und schafft mit Maxton Hall ein altehrwürdiges (fiktives) College, das im Gedächtnis ihrer Leser haften bleibt.
Leider bleiben alle Protagonisten eher farblos, weil Mona Kasten sich an ein strenges Schwarz-Weiß-Schema hält. Ihre Welt ist klar zweigeteilt und ihre Akteure spiegeln alle gängigen Klischees wieder, die man im literarischen Genre New Adult liebt. Ruby ist die "klassische" Heldin aus einfachen Verhältnissen, die mit allen positiven Attributen punkten kann, die in einem Liebesroman wichtig sind. Sie ist hübsch, intelligent, fleißig, aufstiegs- und leistungsorientiert. Außerdem besitzt sie ein gutes Herz, ist die "Unschuld vom Land" und kommt aus einem (trotz eines schlimmen Unfalls des Familienvaters) intakten typischen Mittelklasse-Elternhaus, in dem menschliche Wärme gelebt wird.
Dagegen verkörpert James Beaufort den klassischen attraktiven Schnösel, der aus einem schwerreichen Elternhaus stammt, mit seinem hart erarbeiteten Bad Boy Image kokettiert und sich mit einer Clique von dekadenten, gutsituierten Freunden umgibt, die konsequent gegen alle Regeln verstoßen und ihre Vorliebe für Alkohol, Drogen und Sex ausleben. Tatsächlich versteckt sich hinter dem coolen Snob ein sensibler junger Mann, der an den knallharten Erwartungen seiner statusorientierten kalten Eltern zugrunde zu gehen droht.
Aus diesen Zutaten komponiert Mona Kasten ein modernes Märchen, das Drama, Erotik und Liebe geschickt miteinander verknüpft und ihre Leser mit auf eine Achterbahn der Gefühle mitnimmt. Sie schreibt in einer einfachen, klaren Sprache, und ihre atmosphärisch dichten Beschreibungen gefallen mir sehr gut. Natürlich fehlt der obligatorische Cliffhanger am Ende des Buches nicht. Denn die zwei weiteren Bände "Save You" und "Save Us" stehen bereits in den Startlöchern und sollen unbedingt gut verkauft werden.
Trotz der aufgeführten kritischen Anmerkungen hat mir der Roman "Save Me" gefallen. Gern vergebe ich 4 Sterne für eine gut erzählte Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, denen das Schicksal schwere Steine in den Weg legt.