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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2018

Eine schöne Geschichte, auch für Nicht-Pferdefrauen

Pferdefrauen ticken anders
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Eigentlich ist die 31jährige Lisa mit ihrem Singledasein zufrieden. Auch Tom, Pferdehofbetreiber und allerbester Freund findet das in Ordnung. Ganz anders sieht das ihre esoterische Freundin und Tantra-Enthusiastin ...

Eigentlich ist die 31jährige Lisa mit ihrem Singledasein zufrieden. Auch Tom, Pferdehofbetreiber und allerbester Freund findet das in Ordnung. Ganz anders sieht das ihre esoterische Freundin und Tantra-Enthusiastin Anke. Sie befürchtet Lisa verwandle sich in eine einsame Amazone, seitdem sie zu viel Zeit mit dem Kaltblutpferd Heinrich verbringt. Kurzerhand bittet Anke das Universum um Beistand, das auch prompt den charismatischen Schotten Joe in die Dorfdisko schickt. Dass es sich dabei um Lisas verflossene Jugendliebe Johannes handelt, weiß Anke nicht. Auf einmal kommen alte Gefühle an die Oberfläche, die nicht in Lisas Alltagstrott passen.

Ich bin selbst so eine von den Pferdefrauen und musste das Buch natürlich lesen. Erwartet habe ich eine heitere Lovestory, gespickt mit Pferdeszenen. Genau das habe ich auch bekommen.
Die Geschichte besticht mit einer Menge herzerwärmender Charaktere, die man alle nach und nach, wenn nicht sogar sofort in sein Herz schließt. Norddeutscher Platt, kerniger Humor und einige Missgeschicke stehen auf der Tagesordnung. Das ist nicht für jeden was, denn meinen Humor hat es nicht ganz getroffen aber ich denke, wer auf genau die Attribute steht, wird begeistert von dieser Geschichte sein.
Die Handlung ist, genau wie die Figuren, ein wenig Chaotisch und lädt oft zum Schmunzeln ein. Die Szenen, in denen der dicke Heinrich auch noch Dummheiten anstellt, machen das Ganze rund.
Obwohl die Humorschiene mit dem norddeutschen Platt nicht ganz so meine Welt ist, hat mir die Geschichte trotzdem Spaß gemacht und ich kann sie allen empfehlen, die Lust auf Humor, Chaos und Gefühle haben.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Eine schöne Familiengeschichte

Bis zum Himmel und zurück
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Als Drehbuchautorin hat Katja sich ihr Leben sicher und kuschelig eingerichtet. Selten verlässt sie ihre Komfortzone um sich auch Neues einzulassen. Gefühle lässt sie schon lange nicht mehr zu. Das alles ...

Als Drehbuchautorin hat Katja sich ihr Leben sicher und kuschelig eingerichtet. Selten verlässt sie ihre Komfortzone um sich auch Neues einzulassen. Gefühle lässt sie schon lange nicht mehr zu. Das alles kann sich doch auch in ihren Büchern haben.
Doch dann meldet sich ihre Mutter nach Jahren mit einer schrecklichen Nachricht, vor ihrer Tür taucht ihre Halbschwester auf und die hat auch noch einen Halbbruder, der irgendwie bei Katja Bauchkribbeln hervorruft. Und während sie eine Familienserie schreiben soll, merkt sie, dass ihre eigene Familienserie mal überarbeitet werden muss.

"Bis zum Himmel und zurück" von Catharina Junk besticht direkt durch das tolle Cover. Das Bild ist schön und die Farben sind stimmig. Ein richtiger Blickfang.
Die Geschichte im Buch ist richtig gut aufgebaut. Man lernt nach und nach die Personen kennen und erfährt vor allem über Katja und ihre Vergangenheit immer mehr. So auch über ihre Familie. Dabei wechseln sich Gegenwart und Vergangenheit immer wieder ab, wodurch man einen sehr guten Überblick bekommt.
Gut gefallen hat mir auch, dass man zusammen mit Katja auch immer wieder neue Dinge über ihre Familiengeschichte erfährt und so als Leser mit ihr mitgehen kann.
Auch wenn in diesem Buch nicht alle Figuren immer sympathisch waren, hat die Mischung doch gepasst. Die Figuren sind alle schön charakterisiert und es hat Spaß gemacht über sie zu lesen.
Ein schönes Buch mit einer guten Geschichte. Mir fehlte lediglich das gewisse Etwas, was mir den Spaß an dem Buch aber nicht genommen hat.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Ein wenig wie im Märchen

Das Café der kleinen Wunder
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Nelly lebt ihr ruhiges und sicheres Leben in Paris. Seit über einem Jahr ist sie in ihren Professor verliebt und wartet auf ein Zeichen, um es ihm zu sagen. Doch als er sich ausgerechnet in ihre italienische ...

Nelly lebt ihr ruhiges und sicheres Leben in Paris. Seit über einem Jahr ist sie in ihren Professor verliebt und wartet auf ein Zeichen, um es ihm zu sagen. Doch als er sich ausgerechnet in ihre italienische Studienkollegin verliebt, wird es Zeit für Nelly zu anderen Ufern aufzubrechen. Sie findet ein altes Buch ihrer Großmutter, hebt ihr Erspartes vom Konto ab, kauft sich eine rote Handtasche und begibt sich nach Venedig. Und genau hier, in einem kleinen verwunschenen Café wird sich alles ändern.

Ich mag die Bücher von Nicolas Barreau sehr gerne. Sie sind immer ein wenig verworren und mit einem besonderen Gefühl geschrieben. Mich erinnern seine Geschichten an Märchen, denn oft ergeben sich Dinge, die so gar nicht ins normale Leben passen würden.
"Das Café der kleinen Wunder" ist ebenso ein Buch, auch wenn ich gestehen muss, dass dieses Buch nicht mein liebstes Buch des Autors geworden ist.
Die Geschichte um Nelly und ihrer Suche nach einem Zeichen, hat mir im Großen und Ganzen sehr gut gefallen. Für meinen Geschmack hätte sie aber ein paar Seiten kürzer sein können. Ich finde, sie hat sich an einigen Stellen ein wenig zu sehr in Beschreibungen verlaufen und sich Schilderungen ergeben, die nicht unbedingt zur Haupthandlung beigetragen haben. Dadurch wurde es für mich manchmal schon fast ein bisschen langatmig.
In diesen Momenten hat mich die Atmosphäre des Buchs jedoch weiterlesen lassen. Aufhören wollte ich auch trotz der längeren Stellen sowieso nicht.
Mir hat es gefallen, wie Nelly Venedig entdeckt und Valentino kennen lernt. Manchmal war mir Nelly ein wenig zu eingefahren in ihrem Verhalten aber auch hier gab es eine schöne Entwicklung in der Geschichte. Die einzelnen Fäden wurden wieder kunstvoll miteinander verwoben, so dass es mir wirklich manchmal wie in einem Märchen vorkam, denn zufällig war nichts mehr davon.
Hier kann man sich einfach auf ein schönes Ende verlassen.
Auch wenn das Buch nicht mein liebstes von Nicolas Barreau wird, hat es mir trotzdem gut gefallen.

Veröffentlicht am 15.02.2018

Sehr unterhaltsam

Die Jutta saugt nicht mehr
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Ein neuer Auftrag wartet auf Loretta und Erwin. Die biedere Frau Berger vermisst seit ein paar Wochen ihre Nachbarin. Und für sie ist klar: Es kann nur der Ehemann gewesen sein.
Loretta schleust sich ...

Ein neuer Auftrag wartet auf Loretta und Erwin. Die biedere Frau Berger vermisst seit ein paar Wochen ihre Nachbarin. Und für sie ist klar: Es kann nur der Ehemann gewesen sein.
Loretta schleust sich undercover als Putzhilfe beim Verdächtigen ein. Samt und sonders mit Crashkurs in Sachen Putztechnik von "Täubchen" Doris. Doch so richtig Sinn wollen die Hinweise zusammen nicht ergeben. Loretta muss ihr ganzes detektivisches Können einsetzen um diesen Fall zu lösen.

Dies war für mich das erste Buch um Loretta Luchs. Mich hat gefreut, dass die Geschichte so geschrieben ist, dass auch ich wusste worum es geht und nicht das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben. Zwar wurden zwischendurch mal ein vorheriger Fall erwähnt aber nicht so, dass es wirklich wichtig gewesen wäre. So konnte ich mich ganz auf die aktuelle Geschichte konzentrieren.
Der Leser trifft schnell auf die wichtigsten Figuren. Und direkt wird klar, dass dies wirklich ein Ruhrpott-Krimi ist. Für mich, die im Ruhrpott aufgewachsen ist und selbst schon in Gelsenkirchen gewohnt hat, war dies der Knaller. Die Personen sind wirklich treffsicher beschrieben und besonders Frank, ist Ruhrpöttler Ohnegleichen.
Der Fall ist kurios und ziemlich verstrickt. Man hat zwar schnell geahnt, wer es wirklich war aber so ganz sicher konnte man sich nicht sein und den Weg dahin konnte man erst recht nicht erahnen. Das habe ich diesem Buch gar nicht zugetraut.
Mit viel Wortwitz und ihrer an sich schon unterhaltsamen Art, stößt Loretta immer wieder auf eine neue Fährte, wenn auch manchmal durch Spekulation, die sie letztendlich bis ans Ziel bringt. Durch die Andeutungen im Buch auf die letzten Fälle, scheint dies das gängige Schema zu sein. Und es funktioniert. Es hat Spaß gemacht, mit Loretta zu ermitteln.
Ich bin positiv überrascht von dem Buch, denn sonst mache ich eher einen Bogen um Bücher mit extra Humor. Doch dieses Buch ließ sich gut lesen und ist eine schöne Empfehlung.
Einen Punkt Abzug gibt es, da ich mir von allem ein wenig mehr versprochen hatte. Ein wenig mehr Lacher, ein wenig mehr Spannung. Aber trotzdem ist es ein tolles Buch.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Gutes Erstlingswerk mit einem interessanten Gedanken

Last Haven – Tödliche Geheimnisse
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Aida lebt in Last Haven. Einem sicheren Land inmitten einer Welt voller Krankheit, Tod und Verderben.
Die Welt ist aufgrund der Überbevölkerung kollabiert und nur in Last Haven gibt es noch ausreichend ...

Aida lebt in Last Haven. Einem sicheren Land inmitten einer Welt voller Krankheit, Tod und Verderben.
Die Welt ist aufgrund der Überbevölkerung kollabiert und nur in Last Haven gibt es noch ausreichend Nahrung und eine geregelte Gesellschaft. Doch die Menschen müssen hier mit strenger Disziplin ihren Beitrag leisten, denn Last Haven akzeptiert keine Systemschmarotzer.
Als Aida sich bei einem Arbeitsunfall verletzt, muss sie plötzlich ihren Wert unter Beweis stellen. Doch sie hat jemanden, der ihr bei dieser Prüfung zur Seite steht und als sich plötzlich alles ändert ist Aida mittendrin.

Als ich den Klappentext von „Last Haven“ gelesen habe, hat mich der Grundgedanke dieser Gesellschaft sehr interessiert. Ich finde grade das an einer Dystopie so spannend. In „Last Haven“ geht es ums Funktionieren. Der Mensch ist eine Resource und die muss vorhanden sein, sonst nützt dieser Mensch nichts. Diese Gesellschaft ist komplett auf diesem Prinzip aufgebaut. Doch schon wie in Orwells „Animal Farm“ sind auch in „Last Haven“ einige Menschen gleicher als andere und viele von ihnen sind skrupellos und gehen für das Wohlergehen aller über Leichen.
Es ist sehr spannend beschrieben, wie „Last Haven“ aufgebaut ist und wie es dort mit der Nahrungsmittelverteilung, der Arbeit usw. aussieht. Auch die Regierung und die Zustände außerhalb werden gut aufgezeigt.
Aida ist ein Charakter der eine wirklich spürbare Entwicklung mit macht. Ich finde es gut, dass diese Entwicklung wirklich an Ereignissen festzumachen ist. Es gefällt mir auch, wie sie alles in Frage stellt und nicht einfach die Dinge hin nimmt oder kalt und abgebrüht ist. Sie ist keine Katniss, sie ist Aida die manchmal ein wenig naiv, impulsiv und mit einem viel zu großen Gewissen daher kommt. Doch das macht ihre Rolle in dieser Geschichte aus und sie ist eine gute Hauptfigur.
Alle anderen Figuren sind gut gewählt. Es gibt nicht nur Sympathieträger, sondern auch welche die man echt auf den Mond wünscht. Positiv fand ich auch, dass es keine typische Liebesgeschichte in diesem Buch gibt. Hier wird nicht das Klischee bedient, um auch noch die Romantiker anzusprechen. Das hat mir gut gefallen.
Der Storyverlauf ist an sich schlüssig und gut geschrieben. Leider hat der Mittelteil in meinen Augen sehr an Spannung verloren, weswegen mich das Buch nicht vollends überzeugen konnte. Aber so interessant wie der Anfang war, so spannend war der Schluss. Zu Beginn liest man Seite um Seite, nur um mehr über „Last Haven“ zu erfahren und am Ende liest man Seite um Seite, um der actiongeladenen Szenerie zu folgen.
Alles in allem hat mir dieses Buch gut gefallen und als Dystopie-Fan begeht man hiermit auf keinen Fall einen Fehler.