Schattenschwester - oder vielmehr: Überraschungsschwester?
Auf "Die Schattenschwester" war ich besonders gespannt. Was war in den Vorgängerromanen von der unscheinbaren und stillen Star zu halten, die keine eigene Meinung vertritt und stets der Schatten ihrer ...
Auf "Die Schattenschwester" war ich besonders gespannt. Was war in den Vorgängerromanen von der unscheinbaren und stillen Star zu halten, die keine eigene Meinung vertritt und stets der Schatten ihrer extreovertierteren Schwester CeCe ist? Ich war begierig, mehr über die junge Frau zu erfahren - und ihre Persönlichkeit kennenzulernen.
Star d'Applièse ist die dritte der sechs Schwestern. Von Natur aus still und zurückhaltend, lebt se gemeinsam mit ihrer Schwester CeCe in London - und nimmt deren Lebensstil eher an, als dass sie einen eigenen führt. Ihr Vater hinterlässt ihr die Adresse eines Buchhändlers in London. Dort begibt sie sich auf die Suche nach ihrer Familie und stößt auf Flora MacNichol und in die verstrickten Familienverhältnisse des englischen Adels.
Der Roman hat mir ausgesprochen gut gefallen. Star ist definitiv eine Überraschungsschwester gewesen - denn sie war ganz anders, als sie zuvor dargestellt wurde. Ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten, denn jeder Leserin soll die Chance haben, ihren Charakter und ihre Entwicklung selbst zu ergründen - aber es lohnt sich: Denn sie ist alles andere als langweilig.
Auch die Geschichte von Flora MacNichol ist sehr gelungen und spannend. Ich hatte relativ schnell eine Vermutung, was es mit Flora auf sich hat - und war beständig auf der Suche nach der Auflösung bzw. nach Hinweisen, die meine Vermutung bestätigen.
Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen. Beide Geschichten sind auf ihre eigene Art unheimlich spannend - und stecken voller Höhen und Tiefen, insbesondere was die Liebe betrifft. Wer gerne mit seinen Protagonistinnen leidet, der ist in diesem Roman vollkommen richtig aufgehoben.