In ihrem zweiten Fall wird Polizisten Emma Vaughan von der Vergangenheit ihres Ex-Mannes Paul eingeholt: Er sitzt als Verdächtiger, Drahtzieher früherer IRA-Verbrechen zu sein, im Gefängnis von Sligo. ...
In ihrem zweiten Fall wird Polizisten Emma Vaughan von der Vergangenheit ihres Ex-Mannes Paul eingeholt: Er sitzt als Verdächtiger, Drahtzieher früherer IRA-Verbrechen zu sein, im Gefängnis von Sligo.
Doch nicht genug der privaten Probleme, muss sich Emma dem üblichen Gesundheitstest der Polizei unterziehen. Lange genug hat sie den hinausgezögert, weil sie nach dem von Paul verursachten Autounfall medikamentenabhängig ist.
Anlässlich dieses Gesundheitschecks in der Klinik von Sligo erfährt sie, dass im Krankenhaus ein „Todesengel“ sein Unwesen treibt. Schnell sind mehrere Verdächtige ausgemacht. Doch sind der polnische Pfleger und der indische Arzt wirklich die Täter? Oder sind die Anschuldigungen nur der Fremdenfeindlichkeit der Iren anzulasten?
Gleichzeitig spukt ihr letzter, nicht aufgeklärter Fall in ihrem Kopf herum.
Wie wir Emma schon aus dem ersten Band („Lügenmauer“) kennen, setzt sie auch diesmal unkonventionelle Ermittlungsmethoden ein und balanciert hart an der Grenze des Erlaubten.
Meine Meinung:
Die Vorgänge im Krankenhaus sind relativ einfach gestrickt. Den Täter habe ich recht bald im Visier gehabt. Dennoch hat mir die Vorgehensweise zur Aufklärung gut gefallen.
Dass sie beinahe nebenbei ihren alten Fall abschließen kann, zeigt deutlich, dass Emma eine sehr gute Ermittlerin ist. Auch wenn sie manchmal zu Eigenmächtigkeiten und Alleingängen neigt.
Die versucht ihrem 15-jährigen Sohn eine gute Mutter zu sein. Das stellt sich leider nicht immer so leicht dar. Und besonders jetzt, da ihr Ex-Mann wegen seiner IRA-Vergangenheit vermutlich zu einer langen Haftstrafe verurteilt werden wird. Doch das ist eine andere (vermutlich nächste) Geschichte …
Der Krimi ist leicht und locker geschrieben, spart allerdings nicht mit Sozialkritik. Die Anmerkung, dass die Iren alles daran setzen Grund und Boden zu erwerben, um nicht, wie in früheren Zeiten von den Engländern aus ihren Häusern vertrieben zu werden, ist gekonnt in die Handlung eingeflochten.
Ich finde die Abstecher zur IRA und ihre blutige Vergangenheit sehr interessant. Der Konflikt Nordirland und Britische Krone sind ja seit dem Mittelalter evident. Auch wenn sich der militante Flügel nun ein wenig zur Ruhe gesetzt hat, bleibt genug Sprengstoff (im wahrsten Sinne des Wortes) über.
Fazit:
Ein solider Krimi, der Hoffnung auf eine Fortsetzung macht. Gerne gebe ich vier Sterne.