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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2018

Interessante, komplexe Handlung

Der Mond des Vergessens
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"Der Mond des Vergessens" erzählt eine ziemlich komplexe Geschichte. Zu Beginn hatte ich ein paar Probleme damit, der Handlung richtig zu folgen; man begleitet verschiedene Charaktere, die alle irgendwie ...

"Der Mond des Vergessens" erzählt eine ziemlich komplexe Geschichte. Zu Beginn hatte ich ein paar Probleme damit, der Handlung richtig zu folgen; man begleitet verschiedene Charaktere, die alle irgendwie miteinander verbunden sind, was den Überblick trotz des Namensregisters am Ende des Buches erschwert. Nach einer Weile hatte ich mich aber gut eingelesen und danach war es spannend, zu verfolgen, was mit den Figuren passiert. Sehr gefallen hat mir, dass alle Protagonisten ihre ganz eigene Motivation und Ziele haben, die oft im Widerspruch zu einander stehen, sodass man als Leser nicht einfach sagen kann, dass eine Seite recht oder unrecht hat. Natürlich gab es Personen, die mir sympathischer waren als andere, aber sie waren alle recht vielschichtig und zumeist interessant.

Die Handlung ist stark von unterschiedlichen Konflikten, Kämpfen und auch Gewalt geprägt. Der Autor scheut sich dabei nicht, die Brutalität und Grausamkeit darzustellen, mit der gegen Menschen, die den Charakteren im Weg standen, vorgegangen wurde. Es gab ein paar Szenen, die ich wirklich abschreckend fand und es ist mir schwer gefallen, sie zu lesen. Sie haben allerdings wirklich demonstriert, wie ernst die Lage war und dass die Personen sich nicht scheuten, alles zu tun, um ihr Ziel zu erreichen. Zudem wird die Spannung erhöht, da man sich als Leser nicht sicher sein kann, wer verschont werden und ob es Opfer geben wird.

Neben den gut ausgearbeiteten Figuren und einer interessanten Handlung hat mich auch das World Building überzeugt, da die Welt, die Durfee erschaffen hat, sehr facettenreich ist. Die Geschichte selbst war zwischendurch ein bisschen zäh, doch insgesamt fand ich sie fesselnd und packend und durch die ganzen geheimnisvollen Vorgänge bin ich neugierig, wie es weiter geht. Auf den zweiten Band bin ich schon gespannt.

Veröffentlicht am 30.03.2018

Ein guter erster Band

Die drei Opale 1: Über das tiefe Meer
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"Über das tiefe Meer" ist der erste Band einer Trilogie, in der es um die dreizehnjährige Maus geht. Sie hat ihr ganzes Leben auf dem Meer verbracht und soll eines Tages die Nachfolge ihrer Oma als Captain ...

"Über das tiefe Meer" ist der erste Band einer Trilogie, in der es um die dreizehnjährige Maus geht. Sie hat ihr ganzes Leben auf dem Meer verbracht und soll eines Tages die Nachfolge ihrer Oma als Captain des Segelschiffes 'Jägerin' antreten - doch im Laufe der Handlung wird das alles auf den Kopf gestellt und sie muss nicht nur um ihr Leben, sondern auch um ihre Familie kämpfen und ein großes Abenteuer bestehen.

Ich fand das Buch von Anfang an interessant, obwohl es ein wenig gedauert hat, bis ich mich richtig zurechtgefunden habe, da der Leser quasi direkt in die Handlung geworfen wird und die Welt und die Charaktere eher nebenbei vorgestellt werden. Zwar beginnt das eigentliche Abenteuer erst nach einer Weile, aber schon zu Beginn des Buches passiert so einiges und Maus ist bei den meisten aufregenden Ereignissen direkt involviert. Dabei erzählt die Autorin eine abwechslungsreiche Geschichte, die zwar in mancher Hinsicht etwas vorhersehbar, aber doch spannend geschrieben war, sodass ich mir nie ganz sicher war, wie es weiter gehen würde.

Besonders gefallen hat mir das World Building; die Welt, die Driver geschaffen hat, ist faszinierend und gut ausgearbeitet und ich hoffe, dass man im zweiten Band noch ein bisschen mehr über die verschiedenen Aspekte erfahren wird. Gut fand ich zudem, dass die Geschichte und die Charaktere recht komplex waren, obwohl alles kindgerecht erzählt wurde. Maus war mir als Heldin sehr sympathisch und sie ist sehr charakterstark, aber ich mochte, dass sie altersgemäß handelte und Fehler machte. Sie muss, genauso wie die anderen Figuren, einiges durchstehen, wodurch es leicht war, mit ihnen mitzufühlen, ganz zu schweigen davon, dass dadurch immer eine gewisse Spannung aufrecht erhalten wurde. Weil am Ende dieses Bandes noch sehr viel offen bleibt, ist man nach dem Lesen auch neugierig darauf, was als nächstes passieren wird und ich bin auf jeden Fall gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Macht neugierig auf mehr

Die Grimm-Chroniken (Band 1)
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Da ich Märchen liebe und Bücher, in denen die bekannten Geschichten neu erzählt werden, gerne lese, war ich sehr gespannt auf den Auftakt der "Grimm-Chroniken". "Die Apfelprinzessin" klang interessant, ...

Da ich Märchen liebe und Bücher, in denen die bekannten Geschichten neu erzählt werden, gerne lese, war ich sehr gespannt auf den Auftakt der "Grimm-Chroniken". "Die Apfelprinzessin" klang interessant, vor allem, da schon in der Inhaltsangabe thematisiert wird, dass alles ganz anders sei, als es von den Gebrüdern Grimm überliefert wurde.

Das Buch selbst ist ziemlich dünn und lässt sich deshalb sehr schnell lesen, aber trotzdem hat es mich von Anfang an gefesselt und es macht auf jeden Fall neugierig auf mehr. Insgesamt würde ich es als eine Art Einführung ansehen, die die Charaktere und das Grundgerüst der Handlung vorstellt; man lernt bereits die wichtigsten Figuren kennen und erfährt ein wenig darüber, was sie ausmacht und was ihr Handeln motiviert. Bei Will finde ich vor allem das Verhältnis zu seinem Vater, der angeblich krank ist, bedeutsam, da es seine Einstellung zu den Märchen beeinflusst und es interessant ist zu sehen, wie er auf unerklärliche Erlebnisse reagiert. Außerdem stellt sich die Frage, wie er in die Geschehnisse verstrickt ist und wieso genau er in all das hineingezogen wurde. Aus ähnlichen Gründen will ich unbedingt mehr über die 'Apfelprinzessin' erfahren, da es bisher hauptsächlich viele Andeutungen gibt, was passiert sein könnte, und die Ereignisse und ihre Enthüllungen in diesem Band neugierig auf mehr machen. Die anderen Charaktere sind mir auch sympathisch, aber besonders viel weiß man noch nicht über sie und ich hoffe, dass sich dies in den Fortsetzungen ändern wird.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Wieder eine schöne Geschichte

Die Perlenschwester
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In "Die Perlenschwester" geht es um die vierte der sieben Schwestern, CeCe. Vor dem Lesen war ich ein bisschen skeptisch, ob ich mit der Protagonistin warm werden würde, aber tatsächlich war sie mir hier ...

In "Die Perlenschwester" geht es um die vierte der sieben Schwestern, CeCe. Vor dem Lesen war ich ein bisschen skeptisch, ob ich mit der Protagonistin warm werden würde, aber tatsächlich war sie mir hier sehr sympathisch. Schon in "Die Schattenschwester" war es leicht, mit ihr mitzufühlen, da man sehen konnte, dass die Situation für sie alles andere als einfach war, und hier hat man ganz andere Seiten an ihr kennen gelernt. Ich konnte ihr Handeln und Fühlen nachvollziehen und fand es schön zu sehen, wie sie langsam ihren Platz gefunden und mehr über ihre leibliche Familie und zugleich über sich selbst erfahren hat; ihre Entwicklung im Laufe der Handlung hat mir sehr gefallen - und noch besser fand ich, dass ihre Reise am Ende noch nicht abgeschlossen war, sondern in mancher Hinsicht erst begonnen hat. Ich hoffe, in den nächsten Bänden wird man noch mehr über ihr neues Leben erfahren.

Dass die Geschichte Australiens eine große Rolle spielte, fand ich gut und meiner Meinung nach hat man recht realistische Einblicke bekommen. Die Kapitel, die in der Vergangenheit spielten, waren interessant und die Autorin lässt ihre Figuren wirklich ein Wechselbad der Gefühle durchleiden, sodass ich ihr Schicksal gespannt verfolgt habe. Allerdings ist es mir manchmal schwer gefallen, wirklich mit Kitty zu sympathisieren und ihre Entscheidungen zu verstehen, selbst wenn sie aus ihrer Sicht wohl nachvollziehbar waren. Davon abgesehen war ihre Geschichte fesselnd, Kitty ist auf jeden Fall ein starker Charakter und die Nebenfiguren waren ebenfalls gut ausgearbeitet und interessant.

Am Ende gab es wieder einen kurzen Ausblick auf den nächsten Band und auf Tiggys Erlebnisse bin ich bereits gespannt.

Veröffentlicht am 24.03.2018

Eine schöne Geschichte, die zum Nachdenken anregt

Für immer ist die längste Zeit
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In "Für immer ist die längste Zeit" erzählt Abby Fabiaschi eine Geschichte, in der der Tod und Trauer eine große Rolle spielen. Maddy ist erst vor kurzem verstorben und beim Blick auf ihre Tochter und ...

In "Für immer ist die längste Zeit" erzählt Abby Fabiaschi eine Geschichte, in der der Tod und Trauer eine große Rolle spielen. Maddy ist erst vor kurzem verstorben und beim Blick auf ihre Tochter und ihren Ehemann muss sie feststellen, dass die beiden ohne sie nicht gut zurechtkommen und distanziert miteinander umgehen. Deshalb versucht sie, aus dem Jenseits heraus Einfluss auf die beiden zu nehmen und sie einander wieder näher zu bringen.

Die Vorstellung, dass geliebte verstorbene Menschen noch die Macht haben, unser Leben zu beeinflussen, fand ich schön und es hat etwas beruhigendes an sich. Maddy kann vielleicht nicht viel tun, aber ihre Gedanken und Gesten sind von großer Bedeutung für die Menschen, die sie lieben und um sie trauern. Die Autorin hat das sehr gut dargestellt und ich fand es auch interessant, dass man nicht nur die Perspektive der Hinterbliebenen zu lesen bekommen hat, sondern dass auch die Tote selbst zu Wort kam. Ihre Sicht auf die Dinge ist eine ganz andere als die ihrer Familie und das hat das Buch für mich bereichert. Sie war mir sehr sympathisch und das hat wirklich verdeutlicht, welchen Verlust Eve und Brady erlitten haben. Die beiden sind mir ebenfalls ans Herz gewachsen, trotz - oder vielleicht gerade wegen - aller Ecken und Kanten, den manchmal hässlichen Emotionen und schmerzhaften Reaktionen auf Ereignisse.

Die Trauer ist in dem Buch meiner Meinung nach sehr echt dargestellt, ohne etwas zu beschönigen. Es ist ein langer Prozess, mal gibt es bessere, mal schlechtere Tage, und man empfindet dem Toten gegenüber manchmal auch negative Gefühle, fühlt sich verlassen und fragt sich, ob man irgendetwas anders hätte machen können. Gerade letzteres ist für die Geschichte wichtig und es war beklemmend zu sehen, wie Eve und Brady mit der Lage umgegangen sind, aber dafür war es auch schön, wenn es ihnen ein bisschen besser ging oder sie füreinander da waren.

Trotz des Themas und der realistischen Darstellung von Trauer ist "Für immer ist die längste Zeit" kein deprimierendes Buch. Es ist eine eher ruhige Geschichte, die einen großen Fokus auf die emotionale Lage der Figuren und ihre Entwicklung legt, doch es gibt ebenfalls schöne, liebevolle Momente und die Botschaft, die hinter all dem steckt, ist auf jeden Fall sehr wichtig. Das Buch regt zum Nachdenken an, kann aber auch unterhalten. Diese Mischung hat mir gut gefallen.