Nachhaltig erschreckend ...
Das MeerDieser Öko-Thriller ist jetzt schon eines meiner absoluten Buchhighlights 2018. Vollgestopft mit erschreckenden Fakten darüber, wie wir Menschen systematisch unseren Planeten zerstören.
Wolfram Fleischhauer ...
Dieser Öko-Thriller ist jetzt schon eines meiner absoluten Buchhighlights 2018. Vollgestopft mit erschreckenden Fakten darüber, wie wir Menschen systematisch unseren Planeten zerstören.
Wolfram Fleischhauer beschränkt sich mit seiner Kritik nicht auf die Überfischung der Weltmeere und deren dramatische Folgen, sondern er schneidet viele brisante Themen an: soziale Missstände, Versagen der Politik, skrupellose Geschäftspraktiken, Versklavung, Prostitution, Ausbeutung, Verbrauchertäuschung und vieles mehr.
Im Zentrum der Geschichte steht ein Nervengift, das durch auf Algen lebenden Einzellern in manche Fische gelangt. Den Fischen selbst schadet es nicht, wohl aber den Menschen, die diese essen. Die Folge ist die Vergiftung „Ciguatera“, welche heftige Durchfälle und Erbrechen auslöst. Soweit die Fakten, wobei im Buch durch diese selten tödlich verlaufende Erkrankung eine anhaltende Fischallergie resultiert, womit einige Aktivisten den gedankenlosen Verbrauchern den Fischkonsum nachhaltig abgewöhnen möchten.
Erzählt wird die Story in kurzen Kapiteln, die jeweils einer Figur zugeordnet sind. Dadurch lernen wir auch verschiedene Perspektiven kennen. Die Fischereibeobachterin Teresa wird während der Ausübung ihres Jobs brutal verschleppt, ihr Freund John ist gleichzeitig ihr Vorgesetzter und er arbeitet für den Fischereirat in Brüssel. Dann wären da noch die Umweltaktivistin Ragna di Melo und ihr Vater, die auf zwei völlig gegensätzlichen Seiten stehen. Außerdem der Dolmetscher Adrian, der als Ich-Erzähler seine Eindrücke schildert und der dabei behilflich sein soll, Ragna davon zu überzeugen, dass sie den falschen Weg geht.
Doch ist der Weg, den die Aktivisten in dieser Geschichte wählen, wirklich so falsch? Oder ist es vielleicht die einzige und letzte Chance, das Ruder noch einmal herumzureißen und den totalen Kollaps unseres Planeten zu verhindern?
Mit eindrucksvollen Fakten und berührenden Worten bringt uns der Autor die Problematik so nahe, dass man auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt wird und möglicherweise sogar den eigenen Konsum nach dieser Lektüre ändert.
Sehr genial fand ich zum Beispiel eine Szene, in der Ragna die Praktik der Schleppnetze überträgt auf die Welt über der Wasseroberfläche. Sie beschreibt dies mit so harten, grausamen Bildern und sie hat Recht damit: würde irgendjemand solch eine Zerstörung und so ein Massaker auf der Erde anrichten, wo jedermann sie deutlich sehen kann, würde ein globaler Aufschrei und Protest die Folge sein. Doch weil diese Ungeheuerlichkeiten tief auf dem Meeresgrund stattfinden, wo sie vor unseren Augen normalerweise verborgen bleiben, stellen wir uns gerne blind und unwissend.
Dieses Buch ist nicht nur hochspannend und fesselnd, sondern auch sehr informativ und bestens recherchiert. Johannes Steck macht wie immer einen hervorragenden Job als Sprecher. Auf ganzer Linie empfehlenswert und aufrüttelnd: unbedingt lesen!