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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2018

Landplage oder Landlust ?

Verzogen
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Ich lese diese Reihe von Beginn an mit Begeisterung und fühle mich auch mit dem nun zehnten Teil sehr gut unterhalten. Die Erlebnisse von Andrea Schnidt verändern sich mit der Zeit, genau ihrer Lebenssituation ...

Ich lese diese Reihe von Beginn an mit Begeisterung und fühle mich auch mit dem nun zehnten Teil sehr gut unterhalten. Die Erlebnisse von Andrea Schnidt verändern sich mit der Zeit, genau ihrer Lebenssituation entsprechend. Nun steht sie vor der Herausforderung, mit ihrem Lebensgefährten Paul für ein Jahr in ein Dorf mitten ins Nirgendwo zu ziehen. Als Vorstadtpflanze hat sie mit der ungezügelten Neugier und den Eigenarten der Dorfgemeinschaft zu kämpfen. Und auch ihre demente Mutter, die sie samt ihrer Betreuerin mit aufs Land nimmt, sorgt für einige Aufregung.

Mir hat es gut gefallen, dass es diesmal einen Ortswechsel gegeben hat. Die neue Umgebung brachte frischen Wind in die Handlung und bescherte neue, unverbrauchte Charaktere, über die man Schmunzeln oder den Kopf schütteln konnte. Von Frau Tut-tut, deren Sätze mir nach einer Weile ziemlich auf die Nerven gegangen sind, bis hin zu drei selbstbewussten Hühnerdamen, hatte das Dorfleben doch mehr zu bieten, als Andrea vorher gedacht hatte. In gewohnt lockerem Schreibstil fühlt man sich ihr verbunden und kann ihre zwiespältigen Gefühle nachvollziehen. Besonders gut haben mir die Szenen gefallen, in denen über die demenzkranke Mutter berichtet wird. Mit viel Herz, gesundem Menschenverstand und einer bewundernswerten Selbstverständlichkeit wird sie in den Alltag integriert und findet zur Überraschung der Familie eine neue Aufgabe und einen alten Freund wieder.

Natürlich kommen auch die "alten" Freundinnen von Andrea und der patente, hessische Ex-Schwiegervater wieder zu Wort. Auch wenn es schon eine Weile her war, dass ich das letzte Buch gelesen hatte, war bei den Beschreibungen sofort alles wieder in meinem Kopf. Das zeigt, dass sich die Charaktere bei mir dauerhaft eingeprägt haben und ich sie bei dem richtigen Stichwort gleich wieder zuordnen konnte.

Das Ende ist zwar etwas kitschig geraten, aber das verzeiht man gerne, weil es einfach so viel Spaß macht, die großen und kleinen Herausforderungen die das Leben so mit sich bringt, mit der Familie und ihren Freunden zu teilen. Ich halte dieser amüsanten Reihe gerne auch weiterhin die Treue!

Veröffentlicht am 24.02.2018

Eine Familie zwischen den Zeiten

Nördlich von Nirgendwo
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Die 13-jährige Mia muss mit ihrer Mutter überraschend die Ferien in einem Küstenort am Ende der Welt (so kommt es ihr vor) verbringen, weil ihr Großvater ganz plötzlich verschwunden ist. Die Großmutter ...

Die 13-jährige Mia muss mit ihrer Mutter überraschend die Ferien in einem Küstenort am Ende der Welt (so kommt es ihr vor) verbringen, weil ihr Großvater ganz plötzlich verschwunden ist. Die Großmutter ist verzweifelt und da ist auch noch der Pub mit Frühstückspension, der geführt werden muss. Sie versucht das Beste aus der Situation zu machen und neben ihren Sorgen, ohne ihre Freundinnen und Handynetz, trotzdem ein wenig Spaß zu haben. Bei einem Spaziergang mit dem Hund ihrer Oma, sieht sie ein verlassenes Fischerboot, in dem sie das Tagebuch eines Mädchens entdeckt. In der Hoffnung, endlich eine gleichgesinnte Freundin gefunden zu haben, schreibt sie eine Nachricht hinein und liest am nächsten Tag tatsächlich eine Antwort darin...

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen und man kommt schnell in die Handlung hinein. Mia ist mir sofort sympathisch gewesen und ich konnte ihre Gedanken problemlos nachvollziehen. Da im Klappentext schon steht, dass es sich um ein Zeitreise-Abenteuer handelt, werden die Zusammenhänge dem Leser relativ schnell klar, bevor sich auch für Mia zum Ende hin alles aufklärt. Bis dahin bleiben aber etliche Geheimnisse offen, so dass man gespannt sein kann, wie sich die Geschichte auflöst. Einige dramatische Szenen sorgen auch noch für ausreichend Spannung, wobei ein mysteriöser Kompass eine wichtige Rolle spielt.
Ein schöner Aspekt ist, wie der Zusammenhalt innerhalb der Familie dargestellt wird und wie Mia durch die Ereignisse ihre Großmutter immer besser versteht.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es ein paar unlogische und verwirrende Tatsachen enthält, was bei Zeitreise-Szenarien natürlich nicht ausbleibt. Man sollte dies einfach ausblenden und sich dem Genuss dieser abenteuerlichen Geschichte hingeben.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Postkartenidylle mit Turbulenzen

Das kleine Inselhotel
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Janni ist eine gefeierte Sängerin und Moderatorin, aber wegen eines Schleichwerbungsskandals der ihr angehängt wurde, will sie auf einer Nordseeinsel einen Neuanfang wagen. Dabei kommt ihr ein kleines ...

Janni ist eine gefeierte Sängerin und Moderatorin, aber wegen eines Schleichwerbungsskandals der ihr angehängt wurde, will sie auf einer Nordseeinsel einen Neuanfang wagen. Dabei kommt ihr ein kleines Inselhotel samt Leuchtturm gerade recht und so kauft sie es kurzentschlossen. Doch es gibt Probleme, mit denen sie als Großstadtpflanze nicht gerechnet hat...

Das erste Buch dieser Reihe besticht durch die heimelige Atmosphäre in der Postkartenidylle einer Nordseeinsel. Man fühlt sich einfach nur wohl und geborgen in dieser heilen Welt, in der einige Turbulenzen auftreten, die sich aber zum Schluss in Wohlgefallen auflösen.

Die Mischung zwischen einer romantischen und auch lustigen Handlung und den sympathischen Charakteren ist gelungen und man kann beim Lesen wunderbar entspannen. Manchmal sind die Entwicklungen vorhersehbar und ein wenig rührselig, aber insgesamt hat mich dieser Roman wunderbar unterhalten und ich werde gerne weitere Fortsetzungen davon lesen!

Veröffentlicht am 21.09.2017

Spannende Familiengeheimnisse

Der Rosenpavillon
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Der Roman spielt in zwei Zeitebenen und man begleitet die junge Cressida in den frühen 60er Jahren bei ihrem Versuch, sich von ihrem tyrannischen Vater zu befreien. Als sie sich in den Maler Ralph verliebt, ...

Der Roman spielt in zwei Zeitebenen und man begleitet die junge Cressida in den frühen 60er Jahren bei ihrem Versuch, sich von ihrem tyrannischen Vater zu befreien. Als sie sich in den Maler Ralph verliebt, dem sie für ein Porträt Modell sitzt, kann sie ihre Gefühle nicht ausleben. Denn er ist verheiratet und seine Frau Catherine ist zwar nett zu Cressida, aber ihrem Mann gegenüber sehr besitzergreifend und eifersüchtig. Der einzige Ausweg scheint die heimliche Flucht auf das abgelegene Anwesen von Cressidas Familie zu sein.

In der Gegenwart passiert Emily, der Mutter zweier Kinder, ein schrecklicher Unfall, bei dem sie und ihr Mann durch seine Schuld schwer verletzt werden. Ihr ganzes bisheriges Leben gerät aus den Fugen und sie steht vor den Scherben ihrer Existenz und ihrer Ehe. Da fällt ihr wie aus heiterem Himmel die Erbschaft eines Hauses in den Schoß. Kurzentschlossen zieht sie mit ihren Kindern dorthin und kommt einem langgehüteten Familliengeheimnis auf die Spur.

Ich mag solche Bücher, in denen alte Häuser mit einem Geheimnis verbunden sind. Die ganze Atmosphäre ist auf den ersten Blick sehr anheimelnd, aber die Handlung entwickelt sich dramatisch und beiden Frauen passieren schockierende Dinge, mit denen man nicht gerechnet hat. Mir waren Cressida und Emily auf Anhieb sympathisch und man rätselt bis zum Schluss mit, was die beiden verbindet. Einige Nebencharaktere sind ebenso liebenswert und interessant, so wie der neue Nachbar von Emily, der immer zum richtigen Zeitpunkt mit Rat und Tat zur Stelle ist und der literaturbegeisterte Junge, den Cressida unterrichtet. Der Schreibstil ist angenehm und verständlich zu lesen und die abwechslungsreiche Handlung hat gerade das richtige Maß an Spannung.

Ich habe mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt und es enthält einige überraschende Wendungen, die für Spannung sorgen.

Veröffentlicht am 20.09.2017

Bewegend zu lesen

So groß wie deine Träume
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Dies ist das zweite Buch, was ich von der Autorin gelesen habe. "Für immer in deinem Herzen" hat mir sehr gut gefallen und ich war gespannt, ob dieses, trotz des ernsten und traurigen Themas, mich ebenso ...

Dies ist das zweite Buch, was ich von der Autorin gelesen habe. "Für immer in deinem Herzen" hat mir sehr gut gefallen und ich war gespannt, ob dieses, trotz des ernsten und traurigen Themas, mich ebenso begeistern würde. Die Covergestaltung folgt jedenfalls dem gleichen Muster und es ist mit der knallpinken Farbe wieder ein Blickfang. Die Gegenstände, die im Buch eine Rolle spielen, sind mit goldener Prägung hervorgehoben und um den Titel angeordnet und geben schon einen kleinen Einblick auf den Inhalt.

Mattie und Don sind seit vielen Jahren ein glückliches Ehepaar und führen trotz ihrer Kinderlosigkeit ein erfülltes Leben. Doch alles ändert sich, als Mattie an ALS erkrankt, bald darauf auf den Rollstuhl angewiesen ist und sie aus ihrem geliebten Haus am See ausziehen müssen. Dabei kommt eine alte Hochzeitstruhe zum Vorschein, in der Mattie Erinnerungsstücke an ihre Familie aufbewahrt hat. Die für Matties Pflege eingestellte alleinerziehende Rose und deren Tochter Jeri interessieren sich sehr für die Geschichten der Schätze und Mattie fängt an, ihnen diese zu erzählen.

Mir haben die meist sehr bewegenden Geschichten in der Handlung sehr gut gefallen. Manchmal waren sie etwas rührselig, aber der poetische und warmherzige Schreibstil, machte das wieder wett. Mir sind die beschriebenen Charaktere sofort ans Herz gewachsen und besonders die kleine Jeri hat mich mit ihrer quirligen und erfrischenden Art begeistert. Es war schön zu lesen, wie sie und Rose dem alten Ehepaar die letzte Zeit, die sie zusammen verbringen konnten, erheblich erleichtert und Freude in ihr Leben in dieser schwierigen Situation gebracht haben. Ich konnte mich durch die anschaulich dargestellten Gefühle sehr gut in alle Personen hineinversetzen und habe sie sehr gerne durch ihre Höhen und Tiefen begleitet.

Auch wenn das Buch durch Matties Krankheit einen traurigen Hintergrund hat, war es doch unterhaltsam und wunderbar bewegend zu lesen.