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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2018

Nett um Tempe Brennan kennenzulernen

Fährte des Todes (1)
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North Carolina, Mountain Island Lake. In einer Sporttasche wird die verweste Leiche einer jungen Frau gefunden. Bei der Leiche handelt es sich um Edith Blankenship, Biologiestudentin. Tempe Brennan ist ...

North Carolina, Mountain Island Lake. In einer Sporttasche wird die verweste Leiche einer jungen Frau gefunden. Bei der Leiche handelt es sich um Edith Blankenship, Biologiestudentin. Tempe Brennan ist forensische Anthropologin und soll nun den Täter identifizieren.

Ich habe noch keinen Thriller von Kathy Richs gelesen. Allerdings wurde ich schon dazu gezwungen mir Folgen von „Bones – die Knochenjägerin“ anzuschauen. Diese TV-Serie basiert ja auf Richs‘ Thrillern beziehungsweise, sie ist bei der Drehbuchherstellung beteiligt. Mir haben diese nicht so richtig gefallen. Irgendwie zu Amerikanisch und zu oberflächlich. So wirkliche polizeiliche Arbeit gab es nicht. Und die Arbeitsweise wirkte auch nicht, wie in einem echten biologischen Labor – also bei uns gab es keine bunten Deckenleuchten…
Dieser kostenlose Kurzthriller war somit für mich die Chance herauszufinden, ob mir die Bücher vielleicht besser gefallen, als die Serie.
Die Idee dieses Falls war gut und wurde auch erfolgreich umgesetzt. Die Handlung war spannend und hat mir gefallen. Dennoch war mir auch hier Tempe Brennan „Bones“ nicht sonderlich sympathisch. Die polizeiliche Arbeit fehlte mir ebenfalls. Aber für einen gut 50 Seiten langen Thriller war das in Ordnung. Was mir gefällt ist, dass Tempe Brennan ein gewisses Maß an Witz in ihre Äußerung bringen. Ich denke, das macht sie auch aus und ihre Beliebtheit. Der Schreibstil von Kathy Richs ist nicht so ganz meins. Ich kam zwar flott durch, aber irgendwie war es mir zu flach. Ein weiteres Buch werde ich wohl nicht lesen.
Ich vergebe für diesen Kurzthriller vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 08.04.2018

Vorgeschichte zu „Ein Sommer wie Limoneneis"

Sommer der Erinnerung
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Marco Pantanella stammt aus Amalfi. Heute lebt er in München und ist Immobilien-Anwalt. Durch ein Geschäftsessen mit einem Italiener wird Marco an seine Kindheit in Amalfi erinnert. Auch wenn er seine ...

Marco Pantanella stammt aus Amalfi. Heute lebt er in München und ist Immobilien-Anwalt. Durch ein Geschäftsessen mit einem Italiener wird Marco an seine Kindheit in Amalfi erinnert. Auch wenn er seine Vergangenheit gerne ruhen lassen würde. Als er acht Jahre alt war, war Marco ein riesen Fan der Dinosaurier und tobte gern mit seinen Freunden durch die Wälder.
Bei dieser 26-seitigen Kurzgeschichte handelt es sich um die Vorgeschichte zu „Ein Sommer wie Limoneneis" von Marie Matisek. Durch diese kurze Episode aus Marcos Kindheit lernt der Leser Marco etwas näher kennen und kann sich in ihn hineinversetzen. Marco scheint eine schöne Kindheit gehabt zu haben. Ich verstehe nun noch nicht, wieso er diese Zeit hinter sich lassen möchte. Irgendetwas muss später passiert sein. Das wird hoffentlich im Folgeroman erläutert. Nun bin ich sehr neugierig auf „Ein Sommer wie Limoneneis“.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist flüssig zu lesen und man hat beim Lesen das Gefühl, als wäre man ebenfalls in Amalfi. Diese Kurzgeschichte vermittelt einem ein Sommergefühl. Ich schätze mal, dass dies bei „Ein Sommer wie Limoneneis“ ebenfalls der Fall sein wird.
Mir hat diese kurze Episode sehr gut gefallen und ich vergebe vier von fünf Sternen, da mich diese Kostprobe sehr neugierig gemacht hat!

Veröffentlicht am 05.04.2018

Schöne Kurzgeschichte

Das Mädchen mit den roten Schuhen
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New York, 1979. Ruth Brooks hat es geschafft, sie darf auf die Eliteschule Dalton in Manhattan. Doch ist es wirklich so toll auf eine Schule gemeinsam mit den Kindern der Reichen und Berühmten zu gehen, ...

New York, 1979. Ruth Brooks hat es geschafft, sie darf auf die Eliteschule Dalton in Manhattan. Doch ist es wirklich so toll auf eine Schule gemeinsam mit den Kindern der Reichen und Berühmten zu gehen, wenn man selbst aus Harlem kommt und die Mutter das Geld mit Putzen verdient? Und dann ist da auch noch Ruths Hautfarbe. Die anderen Kinder zeigen ihr das, was sie zu Hause gelernt haben und für Ruth wird es keine schöne Zeit.

Mir hat diese Kurzgeschichte von Jodi Picoult gut gefallen. Es handelt sich hierbei um die Vorgeschichte zum Roman "Kleine große Schritte". Der Schreibstil von Jodi Picoult ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Sie entwirft immer Charaktere, die aus mehreren Facetten bestehen. Das gefällt mir. Wie immer hat Picoult ein gesellschaftlich wichtiges Thema gewählt. In diesem Fall Rassismus. Die kleine Ruth wird von ihren Mitschülern ausgeschlossen, nur weil sie schwarz ist. Diese Geschichte spielt 1979. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dies auch heute noch an einer Eliteschule so vor sich gehen kann.
Ich habe den Hauptroman noch nicht gelesen. Aber ich kann mir vorstellen, dass diese Vorgeschichte gut geeignet ist, um die Protagonistin Ruth Jefferson besser zu verstehen, da man so ihre Vorgeschichte kennt und weiß warum sie handelt, wie sei handelt.
Mir hat diese Vorgeschichte sehr gut gefallen und sie hat mich auf den Hauptroman neugierig gemacht. Ich vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Sehr witziger und unterhaltender Jubiläumskrimi

Am Abgrund lässt man gern den Vortritt
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Jennerwein tritt seinen wohlverdienten Urlaub an und ist schon auf dem Weg nach Schweden. Doch kurz hinter Hamburg erreicht ihn der Anruf der verzweifelten Graseggerin: Der Ignaz ist verschwunden. Jennerwein ...

Jennerwein tritt seinen wohlverdienten Urlaub an und ist schon auf dem Weg nach Schweden. Doch kurz hinter Hamburg erreicht ihn der Anruf der verzweifelten Graseggerin: Der Ignaz ist verschwunden. Jennerwein bringt es nicht über sich Urlaub zu machen, während der alte Grasegger in Schwierigkeiten ist. Deshalb fährt Jennerwein, kaum in Kiel angekommen, wieder zurück in den idyllischen Kurort. Zusammen mit Ursel Grasegger macht er sich auf die Suche nach Ignaz und gerät so bei seinem zehnten Fall an die Schweizer Mafia.

Der zehnte Band von Jörg Maurers Alpenkrimis und somit der Jubiläumsfall für Hubertus Jennerwein – ausgerechnet in seinem wohlverdienten Urlaub. Mir persönlich haben die Episoden über das Bestatterehepaar a.D. immer sehr gut gefallen. Umso mehr habe ich mich auf diesen zehnten Fall gefreut, in dem sie nun die Hauptrolle spielen! Wie immer geht es sehr unterhaltend und witzig zu. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Es bleibt immer so viel im Geheimen, dass man als Leser selbst miträtseln kann. Leider gibt es auch in diesem Fall keine klassische Ermittlungsarbeit. Es steht eindeutig der Unterhaltungswert im Vordergrund. Sucht man einen ermittlerischen Kriminalroman, der in den Alpen spielt ist man hier falsch. Jörg Maurers Alpenkrimis sind sicherlich nicht jedermanns Sache! Entweder man mag sie oder nicht. Zu welcher Gruppe man gehört, kann man aber nur erfahren, wenn man selbst einen Band liest. Der Schreibstil von Jörg Maurer ist besonders, ja eigen. Er ist flüssig und leicht zu lesen und sehr beschreibend. Gern schweift er aber ab. Allerdings auf lustige Art, so dass es nicht stört. Meist bemerkt auch der Charakter, der gerade spricht, dass er abschweift. Das mag ich auch: die Geschichte wird nicht von einem Erzähler, sondern abwechselnd von den Charakteren erzählt. So schafft Maurer eine gewisse Lebendigkeit. Die Handlung an sich ist sicherlich recht unrealistisch und auch überspitzt, aber genau das macht die Maurer Krimis aus. Eine gute Menge an Satire darf eben nicht fehlen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und erschaffen beim Lesen ein Bild im Kopf. Auch wenn ich mir Hubertus Jennerwein nicht als Hugh Grant vorstellen kann! Schön finde ich auch, dass die Charaktere im Laufe der einzelnen Bände wachsen und sich auch verändern. So freut man sich nicht nur auf den nächsten Fall, sondern auch darauf zu erfahren, wie es mit der „Stammbesetzung“ weitergeht. Jörg Maurer schafft der authentische Charaktere, mit Ecken und Kanten und einer guter Portion an Eigenarten. Sie wirken lebendig.
Mir hat dieser Jubiläumsfall gut gefallen und deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Überzeugende Fortsetzung

Die Geschichte des Wassers
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Maja Lunde schafft nun den zweiten Teil ihres Klima-Quartetts. In diesem Roman ist nun das Wasser Thema. Signe ist fast 70 Jahre alt, doch sie kämpft immer noch für ihre Heimat Norwegen und die Gletscher! ...

Maja Lunde schafft nun den zweiten Teil ihres Klima-Quartetts. In diesem Roman ist nun das Wasser Thema. Signe ist fast 70 Jahre alt, doch sie kämpft immer noch für ihre Heimat Norwegen und die Gletscher! Eines Tages beschlagnahmt sie das Gletschereis, das für Saudi-Arabien vorgesehen ist und macht sich damit und mit ihrem Boot, der Blau, auf den Weg nach Frankreich. Zu ihrer alten Liebe. 24 Jahre später kämpft David um sein Überleben und das seiner kleinen Tochter Lou. In Südfrankreich herrscht seit Jahren Dürre. Mittlerweile wird das Wasser knapp.

Diese Geschichte des Wassers wird immer abwechselnd aus Signes und Davids Sicht erzählt. Gut fand ich hier, dass auf jeder Seite steht, wer gerade spricht, denn teilweise war dies nicht gleich ersichtlich. Signe ist auf hoher See unterwegs und lässt ihre Vergangenheit Revue passieren. So hat der Leser nicht nur die Chance Signe kennenzulernen, sondern auch zu erfahren, was in den sechziger Jahren mit Norwegens Wasserfällen und Gletschern geschehen sollte. Signe ist eine taffe Frau, die weiß, was sie will. Schon als Kind sagte sie immer gerade heraus was sie dachte. Auch wenn sie dafür oft böse Blicke einstecken musste.
David kämpft um das pure Überleben. Er ist ein liebevoller Vater und möchte um alles in der Welt seine Familie in Sicherheit und zum Wasser bringen. Doch schon am Anfang ihrer Flucht wird die Familie getrennt und David bleibt mit der kleinen Lou allein zurück. Ihre Erlebnisse im Flüchtlingslager wurden gut und berührend beschrieben. Das gefundene Boot ist für die beiden ein Lichtblick und das merkt auch der Leser. David und Lou werden hoffnungsvoller. Gefallen hat mir, dass sich die beiden Geschichten im Laufe der Handlung treffen.
Der Schreibstil von Maja Lunde gefällt mir sehr gut. Auch wenn ich nicht festlegen kann warum. Irgendwie mag ich die Klangmelodie. Außerdem ist es eine direkte Sprache, die auf den Punkt kommt. Beschreibend ist sie ebenfalls. Schön fand ich die Mischung aus Roman und lehrreichen Einschüben. Auch wenn ich mir hier mehr gewünscht hätte. Anfangs fand ich Signes Teil etwas öde. Sie war in ihrem Boot unterwegs und dachte ab und zu an die Vergangenheit. Doch dann wurde es in ihrer Vergangenheit spannend und ab der Mitte des Romans war ich richtig gefesselt und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte um David und Lou ist von Anfang an dramatischer und somit bleibt man hier sowieso am Ball.

Mit hat dieser Roman sehr gut gefallen und deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen. Den ersten Teil kenne ich nicht, aber nun bin ich neugierig darauf! Mal sehen, um was in Teil drei und vier gehen wird.