Der falsche Amerikaner
Auf das Buch „Der falsche Amerikaner“ wurde ich von meiner Frau aufmerksam gemacht und der Inhalt machte mich wider Erwarten tatsächlich neugierig auf das Buch.
Jack Barsky wurde den Nachkriegsjahren ...
Auf das Buch „Der falsche Amerikaner“ wurde ich von meiner Frau aufmerksam gemacht und der Inhalt machte mich wider Erwarten tatsächlich neugierig auf das Buch.
Jack Barsky wurde den Nachkriegsjahren in Ostdeutschland geboren und wuchs in der DDR auf.
Von Kindesbeinen an wird er in der Ideologie des Sozialismus geschult und glaubt mit aller Inbrunst an das System. Von der Schule bis zum Ende des Studiums durchläuft er alle Phasen der Indoktrinierung innerhalb des Systems hinter dem Eisernen Vorhang. Als er aufgefordert wird für die Sowjetunion als Agent zu arbeiten stimmt er mit Begeisterung zu und lässt sich ausbilden, voller Überzeugung das Richtige zu tun. Er wird in die USA geschickt und soll sich dort unter einer falschen Identität ein neues Leben aufbauen.
Trotz beginnender Zweifel bleibt Jack seiner Mission treu und baut sich ein bürgerliches Leben in den USA auf. Er heiratet und wird Vater von mehreren Kindern. Im Lauf der Jahre erkennt er, dass vieles nicht so klar ist wie es ihm beigebracht wurde und es kein reines Schwarz und Weiß gibt.
Als er den Befehl zur Rückkehr bekommt ersinnt er eine List um in den USA bleiben zu können. Nur kurze Zeit später wird er enttarnt und das FBI beginnt mit den Verhören, bei denen er äußerst kooperativ mit arbeitet. Es kommt daraufhin anstelle einer Gefängnisstrafe zu einer Begnadigung.
Alle Ereignisse, die ihn als Agent immer wieder vor einer Enttarnung bzw. Strafe geschützt haben, sieht er als Zeichen Gottes, schwört dem anerzogenen Atheismus ab und lässt sich taufen.
Der Klappentext auf der Buchrückseite kündigt eine mitreißende Geschichte an und diesen Eindruck kann ich nach der Lektüre des Buches nur bestätigen.
Dank eines leicht verständlichen Schreibstils wird man schnell in den Bann des spannend geschriebenen Lebensberichts mit seinen ulkigen Anekdoten, aber auch vielen ernsten Passagen gezogen.
Wer allerdings einen Agenten ala James Bond 007 erwartet, wird hier eher enttäuscht werden. Den Leser erwartet stattdessen die Realität in einer noch nicht lange zurückliegenden Vergangenheit mit all ihren Illusionen und Ängsten, die solch ein Leben im Schatten mit sich bringt.
Von mir bekommt die Biographie „Der falsche Amerikaner“ 5 Bewertungssterne!